Todesursache des Ehemannes vertuscht – Praktizierende reicht Beschwerde gegen Verantwortliche ein

(Minghui.org) Ein Mann starb im Gefängnis unter mysteriösen Umständen, während seine Frau in einem anderen Gefängnis wegen ihres Glaubens an Falun Dafa inhaftiert war.

Cheng Donglan lebt in der Stadt Xichang, Provinz Sichuan. Sie glaubt nicht daran, dass ihr Mann, Fang Zhengping, an Diabetes und Bluthochdruck gestorben ist, wie die Behörden behaupten. Ein Häftling, der gemeinsam mit Fang im Ersten Gefängnis der Provinz Yunnan inhaftiert war, berichtete in einem offenen Brief, dass die Wärter Fang verschiedene Medikamente ins Essen gemischt hätten. Dies habe unter Umständen zu seinem Tod geführt habe.

Die Gefängnisbehörden haben seine Eltern nie über Fangs Tod informiert. Sie unterrichteten stattdessen seine Frau, Cheng, da sie wussten, dass sie im Frauengefängnis der Provinz Sichuan inhaftiert war.

Für Cheng sind die Todesumstände ihres Mannes nicht nachvollziehbar.

Fang starb angeblich am 1. April 2013. Die Behörden suchten die Praktizierende am 7. Mai 2013 auf, um sie über den Tod zu informieren. Gleichzeitig baten sie darum, die Einwilligung zur Einäscherung zu unterschreiben. Sie lehnte ab. Ende Mai wurde ihr mitgeteilt, dass der Leichnam ihres Mannes eingeäschert worden war. Aus den Berichten des Gefängnisses geht hervor, dass am 23. Juli 2013 eine Obduktion durchgeführt worden sei, obwohl der Leichnam im Mai eingeäschert worden war. Als ihr Sohn am 8. August zum Krematorium ging, um die Asche seines Stiefvaters abzuholen, sah er, wie vor seinen Augen ein anderer Leichnam verbrannt wurde, dessen Asche ihm dann übergeben wurde. Zudem wurde der Sohn gezwungen, die Einäscherungsgenehmigung an Ort und Stelle zu unterschreiben.

Cheng hat seit dem Tod ihres Mannes mehrere Beschwerden bei den Aufsichtsbehörden des ersten Gefängnisses der Provinz Yunnan eingereicht. Ihre Bemühungen blieben jedoch erfolglos. Die heute 69-Jährige fordert weiterhin Gerechtigkeit für ihren verstorbenen Mann, dessen Todesursache nach wie vor ein Rätsel ist.

Im Juni 2021 schickte Cheng Kopien der Beschwerden an Gerichte, Staatsanwaltschaft, Gefängnisleistung und das Petitionsbüro der Stadt Kunming, der Provinzen Yunnan und Sichuan. In ihrem Brief deckte Cheng die Machenschaften des Ersten Gefängnisses der Provinz Yunnan auf, die zum Tod ihres Mannes geführt haben. Sie verlangte eine offizielle Untersuchung der Umstände. Außerdem forderte sie, dass die Gefängnisbehörden wegen Mordes, Körperverletzung, Folter und Machtmissbrauch zur Rechenschaft gezogen werden.

Fang Zhengping

Hintergrund

Am 14. Oktober 2007 wurde Fang von Beamten der Staatssicherheit der Polizeibehörde des Kreises Suijiang, Provinz Yunnan, verhaftet. Zwei Monate später verurteilte der Richter ihn zu sieben Jahren Haft.

Als Fang am 27. Dezember 2007 in das Erste Gefängnis der Provinz Yunnan gebracht wurde, war er gesund. Er starb am 1. April 2013. Niemand der Angehörigen hat Fang in dem Zeitraum von der Erkrankung bis zu seiner Einäscherung gesehen. Als er starb, war seine Frau im Frauengefängnis der Provinz Sichuan inhaftiert und konnte sich nicht um die Angelegenheit kümmern. Seine betagten Eltern beauftragten einen Anwalt mit der Untersuchung der Todesursache, woraufhin die Gefängnisleitung den Anwalt bedrohte.

Die Gefängnisleitung zeigte Cheng ein Video, wie ihr Mann im Sterben im Bett lag und murmelte: „Schlagt mich nicht, schlagt mich nicht!“ Im Gefängnisbericht heißt es, dass das Gefängnis Fang zweimal obduziert habe, worüber die Familie aber nicht informiert wurde. Trotz verweigerter Einwilligung durch Chengs Frau verbrannte das Gefängnis den Leichnam ihres Mannes.

Während ihrer Haft im Frauengefängnis der Provinz Sichuan reichte Cheng eine Beschwerde bei der Staatsanwaltschaft der Provinz Yunnan ein und bat um Ermittlung der Todesursache. Später reichte sie eine weitere Beschwerde bei der Obersten Staatsanwaltschaft der Provinz Yunnan ein. Ein Vertreter der Staatsanwaltschaft von Kunming kam im Januar 2016 zu Cheng ins Frauengefängnis der Provinz Sichuan, um mit ihr zu sprechen. Im August 2020 antwortete das Erste Gefängnis der Provinz Yunnan auf ihre Beschwerde. Doch keine der Erklärungen der Behörden konnte Chengs Vermutungen bezüglich der wahren Todesursache entkräften.

Auf die letzte Beschwerde antwortete die Staatsanwaltschaft des Kreises Suijiang im Juli 2021. Das Frauengefängnis der Provinz Sichuan erklärte im September, dass der Tod nicht in seine Zuständigkeit falle. Etwa zeitgleich teilte das Erste Gefängnis der Provinz Yunnan mit, dass bei weiteren Ermittlungen nichts Auffälliges festgestellt worden sei. Chengs Fragen ließ das Gefängnis unbeantwortet.

Chengs Bericht über den Tod ihres Mannes

Das Erste Gefängnis der Provinz Yunnan enthält der Familie und den Anwälten Informationen vor

Seit dem Tag, an dem mein Mann ins Gefängnis kam, hat die Gefängnisleitung mir und seinen Eltern absichtlich Informationen über seinen Zustand vorenthalten.

Als die Behörden ihn im Dezember 2007 ins Erste Gefängnis der Provinz Yunnan brachten, informierten sie mich nicht; damals war ich ein freier Mensch. Stattdessen schickten sie eine Mitteilung an seine betagten Eltern, die Tausende Kilometer in der Stadt Yibin, Provinz Sichuan, lebten.

Ich besuchte meinen Mann im Februar 2008. Im September 2009 sah ich ihn zum letzten Mal. Damals schien er gut gelaunt, sein Gewicht war normal. Nie hätte ich geglaubt, dass er so krank werden und dort sterben würde.

Im Zeitraum seiner angeblichen Erkrankung bis zu seinem Tod und der Einäscherung haben ihn seine Eltern nicht einmal gesehen. Die Gefängnisleitung mied den Kontakt zu seinen Eltern.

Im Jahr 2012 machte der Gefängniswärter Yang Cheng meinen Sohn ausfindig und bat ihn, seinen Stiefvater (meinen Mann) aufgrund einer Haftaussetzung nach Hause zu holen, weil er Beschwerden am Fuß habe. Mein Sohn stand meinem Mann nicht nahe und weigerte sich. Er sagte Yang, er solle die Eltern meines Mannes kontaktieren, was dieser jedoch nie tat.

Ausweislich der Berichte des ersten Gefängnisses in der Provinz Yunnan erkrankte mein Mann am 22. März 2013 schwer und wurde zur Behandlung in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Von der Erkrankung bis zum Tod am 1. April hätte die Gefängnisleitung genügend Zeit gehabt, seine Eltern und seinen Stiefsohn zu benachrichtigen, damit sie ihn ein letztes Mal besuchen konnten. Das taten sie aber nicht. Nach seinem Tod mieden die Behörden seine Eltern und warteten über einen Monat, bis sie zu mir, die wegen ihres Glaubens inhaftiert war, kamen und mich baten, seine rechtlichen Angelegenheiten zu regeln.

Als seine Eltern von dem Tod erfuhren, beauftragten sie zwei Anwälte mit der Untersuchung des Vorfalls und verlangten von der Gefängnisleitung eine offizielle Stellungnahme.

Am 30. August sowie am 15. Oktober 2012 begaben sich die beiden Anwälte zum Gefängnis und verlangten zwölf Dokumente, die mit dem Tod in Verbindung standen, darunter die Ergebnisse der ärztlichen Untersuchung bei seiner Einlieferung, die Obduktionsberichte, die Video- und Audioaufnahmen sowie die Gespräche zwischen dem Gefängnis und seiner Familie. Beide Male weigerten sich die Gefängnisbehörden, irgendwelche Informationen herauszugeben.

Am 14. Oktober 2013 beantragten die Anwälte eine staatliche Abfindung für den Tod meines Mannes. Das Büro der Gefängnisverwaltung Yunnan schickte Mitarbeiter zu den örtlichen Justizbehörden der beiden Anwälte. Sie forderten sie auf, ihre Anwälten dazu zu zwingen, den Fall meines Mannes aufzugeben. Bei Zuwiderhandlungen sollte ihnen mit der Nichtverlängerung der Anwaltslizenz gedroht werden.

Die Anwälte gaben dem Druck nicht nach, legten am 19. Januar 2014 beim Mittleren Gericht der Stadt Kunming Beschwerde ein und beantragten eine staatliche Abfindung. Das Gericht hat sich nie bei ihnen gemeldet.

Die Reaktionen der Behörden erregen noch mehr Misstrauen

Ich glaube, dass mein Mann eines unnatürlichen Todes gestorben ist – vor allem, nachdem die Wärter im Frauengefängnis Sichuan zu mir kamen und mir Videoaufnahmen zeigten. Die Berichte des Gefängnisses über den Zeitpunkt der Obduktion und der Einäscherung meines Mannes schürten noch mehr Misstrauen. Die Staatsanwaltschaft Kunming versuchte, die Worte meines Mannes auf dem Sterbebett anders zu deuten, was für mich keinen Sinn ergab. Es folgte eine Liste über meine Bedenken.

1. Leichnam ohne Zustimmung der Familie verbrannt

Vor dem Tod meines Mannes bat ich die Leitung des Frauengefängnisses der Provinz Sichuan, mich ein letztes Mal zu ihm zu lassen, was sie jedoch ablehnten. Am 7. Mai 2013 kamen drei Wärter des ersten Gefängnisses der Provinz Yunnan zu mir und teilten mit, dass mein Mann verstorben sei und ich die Zustimmung für seine Einäscherung unterschreiben müsse.

Auf einem der Videos, die sie mir zeigten, lag mein Mann bewusstlos auf dem Bett und murmelte bis zu seinem letzten Atemzug immer wieder „schlagt mich nicht“. Weil ich so viele Bedenken hatte, weigerte ich mich, mein Einverständnis zur Einäscherung zu geben. Stattdessen schrieb ich: „Mein Sohn hat kein Recht, an Fangs Bestattung teilzunehmen oder sich darum zu kümmern.“ Die Wärter drohten, den Leichnam meines Mannes trotzdem zu verbrennen.

Ende Mai übermittelte mir ein Wärter im Frauengefängnis der Provinz Sichuan die Nachricht, dass der Leichnam meines Mannes „gemäß den vereinbarten Modalitäten eingeäschert“ wurde. Ein anderer Wärter schlug vor, ihn begraben zu lassen, damit er seinen Frieden finde. Ich schrieb einen Brief, indem ich meinen Sohn bat, die Asche meines Mannes abzuholen.

Am 8. August reiste mein Sohn zum Bestattungsinstitut Paomashan in der Provinz Yunnan, um die Asche meines Mannes abzuholen, die schon für ihn hätte bereitstehen sollte. Als er dort ankam, wurde er von einem Mitarbeiter aufgefordert, ein Schreiben zu unterzeichnen, mit dem er der Einäscherung zustimmen und in Zukunft keine Einwände erheben würde. Ein Leichnam, bei der es sich angeblich um meinen Mann handeln sollte, wurde vor seinen Augen eingeäschert. Er nahm die Asche sodann mit nach Hause.

Ich sah mir das Video der Verbrennung an. Der Leichnam war nicht der meines Mannes.

Als ich in meinem Beschwerdeschreiben eine Erklärung dafür verlangte, warum der Leichnam meines Mannes zweimal verbrannt wurde, wichen die Verantwortlichen des ersten Gefängnisses in der Provinz Yunnan meiner Frage aus. Die Vorgehensweise sei legal, weil mein Sohn die Vereinbarung unterschrieben habe und zudem auch Mitarbeiter aus dem Ersten Gefängnis der Provinz Yunnan dabei gewesen seien, hieß es. Zuvor hatte ich am 7. Mai, als mich zwei Gefängniswärter aufsuchten, ein Dokument unterschrieben, mit dem ich die Einäscherung des Leichnams ablehnte. Gleichzeit hatte ich erklärt, dass mein Sohn sich nicht um diese Dinge kümmern dürfe. Erst nachdem ich erfahren hatte, dass der Leichnam verbrannt wurde, bat ich meinen Sohn, die Asche abzuholen. Kein Angehöriger hat irgendjemanden beauftragt, sich um die Einäscherung zu kümmern.

Warum hat das Erste Gefängnis der Provinz Yunnan den Leichnam ohne meine Zustimmung einäschern lassen? Und warum hatten sie es so eilig? Ich hätte einer Verbrennung niemals zugestimmt. Es gibt einfach zu viele Bedenken bezüglich des Todes.

2. Zwei Obduktionen im Abstand von drei Monaten und Verbrennung des Leichnams nach der zweiten Obduktion

Die Gerichtsmedizin der Stadt Kunming obduzierte den Leichnam meines Mannes laut Berichte des Ersten Gefängnisses der Provinz Yunnan zweimal. Am 8. April 2013 führte der Gerichtsmediziner eine äußere Leichenschau durch, wobei er keine tödlichen Verletzungen feststellen konnte. Am 23. Juli 2013 fand die zweite Obduktion statt. Als Ergebnis wurde festgehalten, dass mein Mann an Diabetes gestorben sei.

Merkwürdigerweise teilte mir das Gefängnis Ende Mai 2013 mit, dass der Leichnam „gemäß den vereinbarten Modalitäten eingeäschert“ worden sei. Die Behörden haben jegliche Glaubwürdigkeit verloren. Es gibt so viele Dinge, die keinen Sinn ergeben.

Wie konnten sie zwei Monate nach der Verbrennung des Leichnams eine Obduktion durchführen? Warum liegen die beiden Obduktionen drei Monate auseinander? Als sie mich am 7. Mai 2013 baten, der Einäscherung zuzustimmen, warum haben sie mir nicht gesagt, dass bereits eine Obduktion durchgeführt wurde und dass es noch eine weitere geben würde? Was hatten sie zu verbergen?

3. Strafvollzugsbehörde entzieht sich der Verantwortung

Bevor mein Mann inhaftiert wurde, war er seit Jahren nicht mehr krank gewesen. Das Erste Gefängnis der Provinz Yunnan hätte ihn auch nicht aufgenommen, wenn er Symptome gehabt und die Eingangsuntersuchung nicht bestanden hätte. Als ich meinen Mann 2009 letztmalig sah, hatte er keine gesundheitlichen Beschwerden. Wie konnte er innerhalb von drei Jahren so schwer krank werden? Warum wurde seine Familie nicht informiert, dass er ernsthaft erkrankt war?

Nach Angaben der Gefängnisleitung litt mein Mann unter Diabetes Typ II. In diesem Fall kann die Krankheit durch die Gabe von Insulin oder anderen Medikamenten kontrolliert werden. Während der fast sechseinhalb Jahre im Gefängnis haben die Wärter nichts getan, damit er behandelt wurde. Im Gegenteil. Sie verhinderten, dass Eltern und Anwälte über seinen Zustand erfuhren.

4. Familie von Gefängnisberichten nicht überzeugt

Nach dem Besuch der Wärter des ersten Gefängnisses der Provinz Yunnan am 7. Mai 2013 bei mir im Frauengefängnis der Provinz Sichuan hatte ich bereits Fragen zum Tod meines Mannes. Grund war das Video, in dem mein Mann auf dem Sterbebett wiederholt die Worte „Schlagt mich nicht“ murmelte. Ich schrieb einen Brief an die Staatsanwaltschaft der Provinz Yunnan, um meine Bedenken zu äußern.

Am 5. Januar 2016 kamen Verantwortliche der Staatsanwaltschaft der Stadt Kunming in das Frauengefängnis der Provinz Sichuan. Sie zeigten mir Dokumente, die die Todesursache meines Mannes und die Vorgehensweise des Gefängnisses dokumentierten. Ich habe die Schriftstücke nicht unterschrieben, weil ich keine Zeit hatte, sie zu lesen. Ich konnte auch den Wahrheitsgehalt nicht überprüfen. Nachdem ich meine Bedenken geäußert hatte, wollte man, dass ich trotzdem unterschreibe. Mir wurde gesagt, ich könne jederzeit Beschwerde einlegen.

5. Dass die Behörden die Brutalität im Gefängnis leugnen, sorgt für noch mehr Misstrauen

Das Gefängnis deutete die Worte meines Mannes „schlagt mich nicht“ dahingehend, dass er keine Spritzen mehr wollte. Das finde ich einfach zu weit hergeholt. Der Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft Kunming argumentierte, dass mein Mann „schlagt mich nicht“ gesagt hätte, weil die Person in seiner Nähe seine Hand festhielt. Kein vernünftiger Mensch würde „schlagt mich nicht“ sagen, wenn ihm jemand die Hand hält. Dieser Reflex entspringt einer Person, die gefoltert worden ist.

In der Erklärung des Gefängnisses wurde ein Gefangener, der meinen Mann kannte, dahingehend zitiert, dass mein Mann vor seinem Tod nicht gefoltert worden war. Ich würde nicht erwarten, dass ein inhaftierter Häftling ehrlich erzählt, was im Gefängnis vor sich geht.

Um zu beweisen, dass sie meinen Mann nicht gefoltert haben, hätten die Behörden seinen gesamten Leichnam auf Video aufnehmen müssen. Mir wurde gesagt, dass sie dies unterlassen hätten, weil er zu diesem Zeitpunkt nackt gewesen sei. Ersten: Wenn er nackt war, wäre es dann nicht einfacher für sie, ihn zu filmen und zu zeigen, dass es keine Anzeichen von Folter gab? Zweitens: Warum war er nackt?

Ein Mann, der mit meinem Mann im Ersten Gefängnis in der Provinz Yunnan inhaftiert war, erzählte mir einmal, dass er im Gefängnis von Qujing im Gewahrsam gewesen sei, bevor er in das Erste Gefängnis verlegt wurde. Mein Mann habe ihm berichtet, dass er im Gefängnis Qujing von drei Wärtern brutal verprügelt worden sei, weil er auf den Anwesenheitsappell nicht sofort reagierte. Als er sich gewehrt habe, um vom Boden aufzustehen, hätten die Wärter ihm brutal gegen Kopf und Körper getreten. Jedes Mal, wenn er habe aufstehen wollen, hätten die Wärter ihn wieder zu Boden getreten. Nachdem seiner Verlegung in das Erste Gefängnis der Provinz Yunnan sei er eineinhalb Monate lang nicht in der Lage gewesen aufzustehen und zu gehen.

Mein Mann hatte sich geweigert, Garantieerklärungen zu schreiben, dass er Falun Dafa aufgeben würde, und musste dafür in Isolationshaft. Ich glaube, dass die dort erlittene Folter ein Grund dafür ist, dass er unter mehreren Krankheiten litt. Ein weiterer Grund ist, dass er von den Wärtern vergiftet wurde.

Der Gefangene Peng Pingguo aus der Stadt Qujing saß im selben Gefängnis wie mein Mann und schrieb einen Beschwerdebrief via Internet. Damit deckte er auf, wie die Gefängniswärter einen gesunden Menschen wie ihn zwangen, Medikamente einzunehmen und ihn vergifteten. In dem Brief erwähnte er den Namen meines Mannes und sagte, dass er auf die gleiche Weise gefoltert wurde.

Peng schrieb in seinem Brief, dass er am 13. Dezember 2010 in das Erste Gefängnis der Provinz Yunnan überführt worden sei. Nach der Eingangsuntersuchung habe die Gefängnisleitung behauptet, er würde unter Bluthochdruck leiden. Während sich Peng für gesund hielt, zwangen die Wärter ihn dreimal täglich, blutdrucksenkende Medikamente einzunehmen. Er nahm folgende Medikamente ein: Betaloc, Beijing Hypertensive No. 0, Enalapril und Nitrendipin.

„Nach der Einnahme der Medikamente dachte ich, mein Kopf würde explodieren. Danach litt ich unter Schwindel, Herzschmerzen und hatte geschwollene Beine. Die Wärter bedrohten mich und wollten nicht eher gehen, bevor sie gesehen hatten, dass ich die Tabletten heruntergeschluckt hatte. Ich hörte, dass ein anderer Häftling – Fang Zhengping aus der Stadt Xichang, Provinz Sichuan – ebenfalls diese Medikamente einnehmen musste. Der Gefängnisarzt und die Wärter mischten die Medikamente in seine Milch und sein Essen“, schrieb Peng in seinem Brief.

„Nach meiner Entlassung habe ich die Beschreibungen dieser Medikamente überprüft und einen Arzt aufgesucht. Was ich herausfand, ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen: Bei diesen Medikamenten handelt es sich um Präparate zur Behandlung von Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Bluthochdruck, die schwere Nebenwirkungen haben.

Die Empfehlung des Arztes lautete, diese blutdrucksenkenden Mittel nicht gemeinsam einzunehmen. Sie müssen je nach Zustand des Patienten verordnet werden, und die Dosierung angemessen sein. Nachdem der Arzt erfahren hatte, dass ich – ein gesunder Mensch – drei Jahre lang dreimal täglich blutdrucksenkende Medikamente nehmen musste, schien er schockiert zu sein. Als er sich beruhigt hatte, sagte er zu mir: „Blutdrucksenkende Mittel senken den Blutdruck, indem sie die Blutgefäße erweitern. Wenn ein gesunder Mensch über längere Zeit blutdrucksenkende Mittel einnimmt, wird zunächst der Blutkreislauf gestört. Dann wird er sich schwindlig und müde fühlen. Später kommt es zu Funktionsstörungen der Organe. Nieren, Magen, Leben und Milz versagen. Außerdem treten unregelmäßiger Herzschlag, Schlaflosigkeit, Herzklopfen und Engegefühl in der Brust auf. Die Symptome sind die gleichen wie bei Bluthochdruck. Schließlich wird der Patient bewusstlos und stirbt. Das ist ein Prozess des schleichenden Selbstmords.“

Die Symptome sind die gleichen wie bei Bluthochdruck. Deshalb behauptet die Gefängnisleitung, mein Mann sei an Bluthochdruck gestorben.

6. Einseitiger Ermittlungsbericht der Staatsanwaltschaft Kunming

Im Untersuchungsbericht der Staatsanwaltschaft Kunming wurde behauptete, dass das Gefängnis meine Schwiegereltern nicht über den Tod meines Mannes informiert habe, weil es mich bereits benachrichtigt hatte. Das Gefängnis entschied sich, seine inhaftierte Frau erst 36 Tage nach seinem Tod zu informieren, anstatt seine Eltern sofort zu benachrichtigen. Die Behörden behaupteten, die Anschrift seiner Eltern nicht zu kennen, obwohl sie ihnen nach seiner Inhaftierung im Jahr 2007 eine Benachrichtigung übersandt hatten. Alles deutet darauf hin, dass das erste Gefängnis der Provinz Yunnan versucht hat, die Wahrheit über den Tod meines Mannes zu vertuschen.

Der Staatsanwalt behauptete, dass die erste Einäscherung im Mai 2013 nie stattgefunden habe. Wenn das stimmt, warum hat das Erste Gefängnis der Provinz Yunnan das Frauengefängnis der Provinz Sichuan informiert, um mir mitzuteilen, dass sein Leichnam Ende Mai 2013 „nach den vereinbarten Modalitäten eingeäschert“ wurde?

Alles deutet darauf hin, dass ihnen der Tod meines Mannes egal war, sie wollten nur ihre Verbrechen vertuschen. Ich kann nicht mit der Tatsache leben, dass die Asche, die ich besitze, nicht von meinem Mann stammt, und dass ich ihn vor seinem Tod nicht mehr sehen konnte. Das tut weh – und ich will die Wahrheit wissen.

Liste der Täter, die im Beschwerdebrief von Cheng aufgeführt sind

Die Beschwerde von Cheng richtet sich gegen folgende Personen:

Yang Guodong, ehemaliger Direktor des ersten Gefängnisses der Provinz Yunnan, +86-13987795189, +86-15987195189 (Handy)Yang Shuwei, ehemaliger Gefängnisdirektor des Ersten Gefängnisses der Provinz YunnanZhang Yigui, ehemaliger Gefängnisdirektor des Ersten Gefängnisses der Provinz YunnanHu Jun, ehemaliger stellvertretender Leiter des Ersten Gefängnisses der Provinz Yunnan, +86-13308802217Liu Siyuan, ehemaliger stellvertretender Sekretär der KPCh-Kommission des Ersten Gefängnisses von YunnanZhou Zhaoying, stellvertretender Direktor des Ersten Gefängnisses der Provinz Yunnan, +86-13888373258 (Handy)Pu Minghui, stellvertretender Direktor des Büros des Ersten Gefängnisses der Provinz Yunnan, +86-63834133 (o), +86-13808739909 (c)Chen Bo, ehemaliger stellvertretender Leiter der Ermittlungsabteilung des Ersten Gefängnisses der Provinz Yunnan und stellvertretender Leiter des Büros des Gefängnisses 610Yang Cheng, Hauptmann (zuständig für Gefängniswärter) der 10. Abteilung des Ersten Gefängnisses der Provinz YunnanZeng Gang, stellvertretender Hauptmann der 10. Abteilung des Ersten Gefängnisses in der Provinz YunnanMa Lin, Direktor des Büros der Strafvollzugsverwaltung der Provinz YunnanMu Yong, Direktor der politischen Abteilung der Strafvollzugsverwaltung der Provinz YunnanAufseher des Gefängnisses Qujing in der Provinz YunnanJiang Xing, Beamter der Staatssicherheitsbrigade der Polizeibehörde des Kreises Suijiang in der Provinz YunnanSun Jingming, ehemaliger Präsident des Kreisgerichts von Suijiang

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