Zwei Jahrzehnte Verfolgung eines Ehepaares aus Jilin

(Minghui.org) Seit das kommunistische Regime Chinas im Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa anfing, wurde ein Ehepaar in der Stadt Jilin, Provinz Jilin immer wieder wegen ihres Glaubens verhaftet.

Während der Ehemann nach der letzten Verhaftung im Jahr 2018 bald wieder freigelassen wurde, verurteilte das Gericht die Ehefrau ohne Wissen der Familie zu drei Jahren und zwei Monaten Haft. Sie legte gegen das Urteil Berufung ein, aber ein höheres Gericht bestätigte das Urteil.

Letzte Festnahme und Verurteilung der Ehefrau

Am 12. Oktober 2018 wurden Zhou Xiuzhi und ihr Ehemann, Wang Enguo, zusammen mit über 20 Falun-Dafa-Praktizierenden bei einer Polizeirazzia festgenommen. Zhou wurde 15 Tage lang im Untersuchungsgefängnis Weizigou festgehalten und später in das Untersuchungsgefängnis Nr. 4 in Changchun verlegt. Wang wurde in der Haftanstalt Nr. 2 in Changchun festgehalten.

Nach der Festnahme des Paares blieben ihre beiden Kinder, von denen eines noch die Mittelschule besuchte, ohne finanzielle Unterstützung zu Hause allein zurück. Nach dem Neujahrsfest wandte sich Zhous 74-jährige Mutter an die Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Qikai und beantragte die Freilassung der beiden. Sie erfuhr, dass ihre Fälle bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Qikai eingereicht worden waren.

Ein Jahr nach ihrer Inhaftierung wurde Zhou am 30. Oktober 2019 zu drei Jahren und zwei Monaten Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.380 Euro) verurteilt. Sie legte beim Mittleren Gericht in Changchun Berufung ein. Ihre Familie rief den Richter des Obergerichts mehrmals an, um Gerechtigkeit für sie zu erwirken, jedoch ohne Erfolg. Als der Richter den Anruf von Zhous Anwalt beantwortete, meinte er, dass es keinen Sinn habe, Berufung einzulegen, da das Ergebnis dasselbe sein würde.

Am 10. Mai 2020 erhielt Zhous Familie ein Schreiben des Gerichts, in dem sie aufgefordert wurde, die Geldstrafe zu zahlen. Sie setzten sich mit Wang Qiang, dem Sachbearbeiter des Gerichts, der das Schreiben verschickt hatte, in Verbindung. Dieser sagte, das Gericht sei darüber informiert worden, dass das Gericht erster Instanz die Berufung von Zhou abgelehnt habe. Auf die Frage der Familie, warum sie keine Benachrichtigung erhalten habe, antwortete Wang, dass er nur für die Einziehung der Geldstrafe zuständig sei und sie selbst mit dem Richter des Berufungsgerichts sprechen sollten. Als sie den Richter anriefen, nahm nie jemand ab.

Zhous Familie fand bald heraus, dass ihr Bankkonto ohne ihr Wissen eingefroren worden war. Als sie sich danach erkundigten, wurde ihnen nur gesagt, dass alles nach dem Gesetz gemacht worden sei.

Ehemann entlassen, Ehefrau in Zwangsarbeitslager gebracht

In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind Zhou und Wang wiederholt verfolgt worden. Zhou wurde einmal im Zwangsarbeitslager Heizuizi festgehalten und gefoltert. Wang wurde einmal in einem Zwangsarbeitslager festgehalten und später zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Auch er wurde gefoltert. Die beiden wurden häufig schikaniert, festgenommen und ihr Haus wurde durchsucht. Auch die Kinder wurden von der Polizei schikaniert und bedroht.

Als die Kommunistische Partei Chinas am 20. Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begann, durfte Wang, der in einer Dampfheizungsfabrik angestellt war, nicht mehr arbeiten. Er wurde aufgefordert, sich jeden Tag auf der Polizeiwache von Anqing zu melden und durfte nicht nach Hause gehen.

Anfang 2000 führte Wangs Abteilungsleiter ein Gespräch mit ihm. Er drohte ihm, seine vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellte Wohnung zu beschlagnahmen und ihn nicht mehr arbeiten zu lassen, wenn er sich weigere, Falun Dafa abzuschwören. Wang lehnte die Forderung ab. Noch im selben Jahr wurde Wang in das Zwangsarbeitslager Chaoyanggou gebracht und verlor seinen Arbeitsplatz.

Zhou hatte im Dezember 1998 angefangen, Falun Dafa zu praktizieren und sich von ihrer Herzerkrankung erholt. Am 5. November 2000 wurde sie verhaftet, als sie nach Peking fuhr, um das Recht auf die Ausübung von Falun Dafa einzufordern. Sie wurde am nächsten Tag im Verbindungsbüro Changchun in Peking festgehalten und am 7. November zurück nach Changchun gebracht.

Die Polizisten der Polizeiwache Anqinglu hielten Zhou im Keller der Polizeiwache fest und brachten sie in der Nacht in das Untersuchungsgefängnis Tiebei. Dort wurde sie 18 Tage lang eingesperrt, bevor sie in das Zwangsarbeitslager für Frauen Heizuizi verlegt wurde.

Im Zwangsarbeitslager wurde Zhou und anderen Falun-Dafa-Praktizierenden der Schlaf geraubt, sie wurden zur Teilnahme an Gehirnwäscheverfahren gezwungen und gefoltert, wenn sie sich gegen eine Umerziehung wehrten. Die Praktizierenden wurden auch mit Elektrostäben geschockt, gefesselt und gezwungen, mehr als zehn Stunden am Tag körperliche Arbeit zu verrichten.

Zhous Mutter nahm den dreijährigen Sohn mit und besuchte sie. Es dauerte lange, bis das Kind sie erkannte und sie Mama nannte.

Ehemann im Zwangsarbeitslager, Ehefrau führt ein schwieriges Leben

Am 8. März 2000 war Wang gerade nach Hause gekommen und wollte die Tür öffnen, als vier Polizeibeamte in Zivil in seine Wohnung eindrangen. Sie setzten ihm einen Motorradhelm auf den Kopf und schlugen mit einem stumpfen Gegenstand darauf. Wang stand unter Schock, fühlte sich schwindlig und hatte Atemprobleme.

Nach 20 Minuten wurde Wang auf die Polizeiwache in Yiqi gebracht und dann in die örtliche Haftanstalt verlegt, wo er zwei Jahre und drei Monate lang eingesperrt wurde. In der Haftanstalt stifteten die Wärter die Insassen an, Wangs Finger stark zu verbiegen und eine Zahnbürste zwischen seinem Zeige- und Mittelfinger zu drehen. In dem Versuch, Wang zu zwingen, seinem Glauben abzuschwören, schlug ein Häftling Wang mit dem Ellbogen auf den Kopf.

Wang wurde im März 2000 in das Zwangsarbeitslager Chaoyanggou gebracht. Er wurde gezwungen, auf dem Zementboden zu sitzen, durfte nicht schlafen und musste auf eine Glühbirne schauen. Einige Monate später wurde er in das Zwangsarbeitslager Fenjin verlegt und musste tagsüber in einem Klassenzimmer auf einem Hocker sitzen. Der Holzhocker brach nach einigen Tagen. Auch durfte Wang nachts nicht schlafen.

Im Herbst 2000 ging Wang in den Hungerstreik und wurde zwangsernährt. Die Wärter brachen seinen Mund mit einem Werkzeug auf und schütteten den Brei hinein. Da der Brei zu klebrig war, mischten sie ihn mit schmutzigem Wasser.

Wang wurde am 22. März 2002 zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Während Wang inhaftiert war, wurden Zhou und ihre Kinder häufig von Polizisten und Mitarbeitern des Nachbarschaftskomitees schikaniert.

Zhou hatte keine Einkommensquelle, da sie ihre Arbeit verloren hatte. Sie fand eine Arbeit in der Nähe ihres Wohnorts, der ihr 300 Yuan (ca. 42 Euro) im Monat einbrachte. Polizisten gingen zu ihrem Arbeitsplatz, bedrängten sie und forderten sie auf, sich fotografieren zu lassen und ihre Fingerabdrücke abzugeben. Zhou weigerte sich, woraufhin die Polizisten an Ort und Stelle ein Foto von ihr machten. Sie verlor erneut ihren Arbeitsplatz.

Um Zhou daran zu hindern, nach Peking zu reisen, gingen Polizisten in den Kindergarten ihres Sohnes und nahmen seine persönlichen Daten auf.

Als Zhou eines Morgens ihre Kinder zur Schule bringen wollte, sah sie unten Polizisten, die darauf warteten, sie zu festzunehmen. Zwei Beamte kamen zu ihr, aber sie öffnete nicht die Tür. Nach einer halben Stunde gingen sie wieder.

Auch Zhous Telefon wurde überwacht, und sie und ihre Kinder lebten jeden Tag in Angst. Ihre Kinder bekamen jedes Mal Angst, wenn jemand an die Tür klopfte.

Im Jahr 2002 kehrte Wang schließlich nach Hause zurück. Seine Haftzeit war um weitere drei Monate verlängert worden. Das Paar wurde jedoch weiterhin häufig belästigt und musste mit seinen Kindern von Ort zu Ort ziehen. Innerhalb von zwei Jahren zog die Familie neun Mal um, da sie von der Polizei stark schikaniert wurden.

Ehefrau gezwungen, obdachlos zu werden

Am 8. März 2005 wurde Wang von Polizisten verfolgt und in seiner Mietwohnung festgenommen. Zhou und ihre 15 Monate alte Tochter befanden sich im Haus. Die Polizisten drückten Wang auf die Couch und setzten ihm einen Helm auf den Kopf. Sie fesselten ihm die Hände auf den Rücken und schlugen auf seinen Kopf ein.

Zhou, die ihre Tochter bei sich trug, versuchte, die Polizisten aufzuhalten, und erhielt einen Schlag auf den Kopf, woraufhin ihre Tochter zu weinen begann. Die beiden Verwandten von Zhou, die zu dieser Zeit bei ihr waren, wurden zusammen mit Wang verhaftet.

Zhou wurde zu Hause mit Handschellen ans Bett gefesselt und erst wieder freigelassen, als es Zeit war, ihre Tochter zu füttern. Als ihr achtjähriger Sohn am Abend nach Hause kam, war er verängstigt und begann zu weinen. Die Drei verbrachten die Nacht in einem Bett.

In dem Versuch, andere Praktizierende zu verhaften, blieben drei Polizeibeamte im Haus und brachten ihren Sohn sogar zur Schule und wieder zurück, um zu sehen, ob irgendjemand versuchen würde, mit ihrem Sohn Kontakt aufzunehmen. Diese Aktion dauerte fünf Tage lang an.

Die Polizisten nahmen alle Wertsachen aus Zhous Haus mit und ließen sie mittellos zurück. Da ihre Tochter keine Milch zu trinken hatte, kaufte ein Polizeibeamter eine Packung Milch für das Kind. Die Polizisten aßen in jenen Tagen auch bei ihr zu Hause.

Als Zhous Mutter zu Besuch kam, zwangen die Polizisten die Mutter in ein anderes Zimmer und beschlagnahmten ihre Schlüssel und ihr Geld. Sie verhörten sie eine halbe Stunde lang, bevor sie ihr erlaubten, die Kinder zu sehen. Dann hörte Zhou, wie ein Polizeibeamter draußen telefonierte und jemandem mitteilte: „Jemand ist hier, um auf die Kinder aufzupassen.“ Zhou erkannte, dass die Polizisten im Begriff waren, sie festzunehmen.

Zhou lief hinaus, als sie das Essen für die Kinder zubereiten wollte. Die Beamten konnten sie nicht mehr einholen. Als sie zurückkamen, schlugen sie Zhous Mutter und traten auf ihre Tochter ein. Seitdem hat ihre Tochter Angst vor fremden Männern.

Zhou war gezwungen, obdachlos zu leben, um weiterer Verfolgung zu entgehen; ihre Kinder blieben in der Obhut ihrer Mutter.

Ehemann zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt

Nach Wangs Verhaftung durchsuchten die Polizisten die Wohnung des Ehepaars und nahmen Falun-Dafa-Bücher und entsprechende Materialien, ein Motorrad, einen Drucker, einen Kopierer, zwei Laptops, einen Diskettenbrenner, zwischen 7.000 und 8.000 Yuan (ca. 959 bis 1096 Euro) in bar, eine Bankeinzahlung und Druckmaterialien mit.

Polizisten brachten Wang zum Verhör in den Keller der Staatssicherheitsabteilung in der Autofabrik der Stadt Changchun. Er wurde an einen Metallstuhl gefesselt und mit einem Seil wurden seine Beine angehoben und hinter seinen Rücken gezogen. Wang hatte dadurch unerträgliche Schmerzen.

Als Wang nachts die Toilette aufsuchen wollte, lockerten die Polizisten die Seile, woraufhin Wang den Stuhl in eine Ecke schob und sich selbst bewusstlos schlug. Die Polizisten befreiten Wang nach langer Zeit von dem Stuhl und bekamen Angst, als sie Blut auf dem Boden und auf Wangs Hemd sahen. Sie bedeckten seinen Kopf mit einem Handtuch und brachten ihn am nächsten Morgen in die Notaufnahme des Krankenhauses. Wang musste mit sieben Stichen genäht werden. Er wurde danach in den Verhörraum zurückgebracht, wo er zwei Tage lang wieder an einen Stuhl gefesselt wurde.

Am 12. März brachten Polizisten Wang in das Untersuchungsgefängnis Tiebei. Die Haftanstalt weigerte sich, ihn aufzunehmen, als sie das Blut an seinem Körper sah. Nach Gesprächen mit den Vorgesetzten der Haftanstalt gelang es den Polizisten, Wangs Aufnahme zu erzwingen.

In der Haftanstalt im Mai 2005 wurde Wang einmal gezwungen, eine Zwangsjacke und drei Schichten warme Kleidung zu tragen. Als Wang Atembeschwerden bekam, nachdem die Insassen ihm die Zwangsjacke angezogen hatten, lockerten sie sie ein wenig. Wang musste die Zwangsjacke nachts tragen, während er eingeklemmt zwischen zwei Häftlingen schlief.

Wang ging über vier Monate lang in den Hungerstreik und wurde jeden Tag zwangsernährt. Der Arzt sagte ihm bei einer ärztlichen Untersuchung, dass seine Magenschleimhaut aufgerieben sei und er nicht zwangsernährt werden sollte. Die Wärter ernährten ihn jedoch weiterhin mit Gewalt, indem sie eine dicke, harte Magensonde in seinen Magen einführten und diese nicht herausnahmen. Die Sonde fixierten sie an seinem Kopf.

Wang wurde einst mit fruchtigem Kalium gefüttert, das mit Salz, Instantnudeln, Gemüsesuppe und gedämpften Brötchen zu Brei verarbeitet worden war. Er wurde zwei- bis dreimal am Tag mit Gewalt ernährt.

Am 29. Dezember 2005 verurteilte ein Gericht in Lvyuan ihn zu sechs Jahren Gefängnis. Er legte Berufung ein, aber das Mittlere Gericht von Changchun bestätigte das Urteil am 1. März 2006. Er wurde am 19. März 2006 in das Gefängnis Shilingzi gebracht.

Im Mai 2006 wurde Wang mit Elektrostäben geschockt, als er sich weigerte, ein Namensschild zu tragen. Zwei Monate später, von Ende Juli bis zum 8. August, wurde Wang jeden Tag bis Mitternacht von drei Häftlingen geschlagen.

Am 8. August rief ein betrunkener Wärter die drei Insassen zu sich und forderte sie auf, Wang mit der Gefängnisuniform zu würgen und seinen Kopf mit Kleidern zu bedecken, bevor sie ihn schlugen und traten. Einer von ihnen drückte Wang zu Boden, trat auf ihn ein und schockte ihn bis Mitternacht mit Elektrostäben. Die Schläge führten dazu, dass Wang sich nicht mehr bewegen konnte und jemanden brauchte, der ihm auf die Toilette half; außerdem konnte er nicht mehr kauen.

Wang wurde auch unter Druck gesetzt, jeden Monat eine Garantieerklärung zu schreiben. Wenn er sich weigerte, wurde er geschlagen. Wenn er geschlagen wurde, versperrte ein Häftling mit einem Paravent die Sicht auf den Raum. Einmal schlug ein Häftling Wang so fest auf die Brust, dass er Schmerzen in der Brust bekam.

Früherer Bericht:

Berufung insgeheim zurückgewiesen – Konto einer Praktizierenden aufgrund ihres Glaubens gesperrt