Auch den Rest der persönlichen Interessen loslassen

(Minghui.org) Meine Eltern hinterließen meinen Geschwistern und mir Besitz. Ich war im Umgang damit sehr großzügig und gab meinen Geschwistern größere Anteile – etwas, das gewöhnliche Menschen nicht machen würden. Ich dachte, dass ich nicht mehr an persönlichen Interessen festhalten würde. Doch ein Vorfall brachte vor kurzem meine versteckten Anhaftungen zum Vorschein.

Ich arbeite in einem Geschäft und brauche oft Waren aus anderen Läden. Um Dinge schneller erledigen zu können, kaufte ich mir ein Fahrrad. Manchmal liehen sich meine Kollegen das Fahrrad aus, ohne mich zu fragen, und benutzten es wie ein öffentliches Verkehrsmittel.

Zuerst machte ich mir keine Gedanken darüber. Später entdeckte ich, dass einige Leute schwere Sachen in den Fahrradkorb gelegt und ihn dadurch kaputt gemacht hatten. Einige nahmen sich das Rad, brachten es aber nicht wieder zurück, sodass ich es erst suchen musste. Wegen der starken Beanspruchung war das Rad irgendwann nicht mehr in Ordnung und ich musste für die Reparatur aufkommen.

Nach zwei Jahren war mein schönes neues Fahrrad alt und schmutzig und ließ sich nur noch schwer fahren. Schließlich kaufte ich mir ein neues Fahrrad und entsorgte das alte.

Meine Anhaftung zeigte sich: Ich schloss das neue Rad ab. Meinen Kollegen gefiel das überhaupt nicht, weil sie sich das Rad ständig ausleihen wollten. Einige, die mich gut kannten, meinten, dass ich das Schloss wieder entfernen sollte, womit ich nicht einverstanden war. Ein paar Tage später konnte ich das Schloss nicht mehr aufschließen, weil es durch den Regen verrostet war. So schnitt ich es durch.

Obwohl dies offensichtlich ein Hinweis war, dass ich die Anhaftung beseitigen sollte, konnte ich meine persönlichen Interessen nicht loslassen. Ein neuer Kollege gab mir ein anderes Fahrradschloss, aber es war sperrig und schloss manchmal nicht. Deshalb ließ ich den Schlüssel einfach im Schloss stecken.

Kurze Zeit später war der Schlüssel verschwunden. „Wer hat meinen Schlüssel genommen?“, rief ich laut am Empfang der Firma. Niemand antwortete. Alle schienen auf meine nächste Reaktion zu warten. Durch jahrelange Kultivierung im Falun Dafa war meine Xinxing nicht mehr niedrig, weshalb ich mich nicht ärgerte. Aber froh war ich auch nicht. Ich kaufte mir ein neues Schloss, aber der Schlüssel passte nicht. Da wurde mir klar: Es musste mit meiner Anhaftung zu tun haben.

Ich fand heraus, wie ich das Schloss öffnen konnte, beschloss aber, das Rad nicht mehr anzuschließen. So ließ ich mein persönliches Interesse los. Die Kollegen fuhren weiterhin mit meinem Fahrrad, aber jetzt wussten sie es zu schätzen. Es ging nicht wieder verloren und ist in einem guten Zustand.

Nach diesem Erlebnis fühlte ich mich etwas komisch. Warum hatte ich die Erbschaft meiner verstorbenen Eltern leichtnehmen können, nicht aber ein Fahrrad? Ich erkannte, dass meine Anhaftung an persönlichen Interessen nur zum Teil beseitigt gewesen war. Nun hatte ich den Rest beseitigen müssen.

Ich glaube, dass viele Praktizierende in ähnlichen Situationen sind. Eigentlich ist das gar nichts. Solange man versteht, dass alles, was geschieht, gute Sachen sind, kann man sie loslassen.