Mitpraktizierende nicht auf Grund eigener Anschauungen verurteilen

(Minghui.org) Ich war enttäuscht, als ich erfuhr, dass ein Mitpraktizierender einen Urlaub plante. Ich sagte zu ihm: „Die Zeit läuft uns davon und jeder weiß die Zeit zu schätzen, um das Fa zu bestätigen und die Menschen zu erretten. Wie kannst du da noch Lust darauf haben, auszugehen und Spaß zu haben?“ Der Mitpraktizierende antwortete, wir hätten noch jede Menge Zeit.

Nebenbei erwähnte er, dass er sich ein anderes Haus kaufen werde und es renovieren müsse. Ich fragte ihn, warum er sich ein neues Haus kaufe, denn er hätte doch eigentlich schon ein gutes. Daraufhin erklärte er mir, es sei sinnlos, das Geld einfach auf der Bank rumliegen zu haben, denn das kommunistische Regime könne jederzeit darauf zugreifen.

Seine Worte beunruhigten mich und so warf ich ein: „Die Zeit für die Kultivierung ist beschränkt. Man kann sie auch nicht für Geld kaufen. Wie willst du es schaffen, rechtzeitig all deine Anhaftungen loszuwerden?“

Als er keine Anstalten machte, seine Urlaubspläne zu ändern, ging ich.

Meine emotionale Reaktion offenbarte meine Lücken

Danach fühlte ich mich sehr niedergeschlagen. Ich dachte sogar daran, in Zukunft nicht mehr mit ihm zu sprechen, da er seine Kultivierung „auf die leichte Schulter“ nahm. Ich dachte auch an all die mühevollen Anstrengungen des Meisters, uns zu retten. Je länger ich darüber nachdachte, umso wütender wurde ich auf den Mitpraktizierenden. Ich war der festen Überzeugung, dass er zu sehr daran festhielt, materielle Dinge zu genießen, und fragte mich, wie er der Erlösung durch den Meister würdig sein könne.

Als mich eine andere Praktizierende wegen einer ganz anderen Sache anrief, konnte ich nicht mehr an mich halten und ließ meinem Ärger freien Lauf.

„Findest du, dass bei dir in irgendeiner Hinsicht etwas nicht stimmt?“, fragte sie vorsichtig. „Ob bei mir etwas nicht stimmt?“, hakte ich nach. „Sollte ich etwas sagen, um ihn zu erfreuen?“ Obwohl ich wusste, dass ich mich nicht so aufregen durfte, konnte ich immer noch nicht sehen, was bei mir nicht in Ordnung war.

Die Praktizierende erinnerte mich daran, dass wir zu jedem barmherzig sein und an andere denken sollen. Als sie sprach, verstand ich plötzlich mein Problem. Ich erinnerte mich an einen Erfahrungsbericht, der davon handelte, wie die Praktizierenden den Meister nach einem Vortrag umringten, um ein Foto mit ihm zu machen. Manchmal brauchte der Meister eine Stunde oder zwei Stunden, um mit allen Fotos zu machen. Die meisten Praktizierenden machten sich nur Gedanken darüber, wie sie dem Meister die Hand schütteln könnten, wie sie die Unterschrift des Meisters bekämen oder wie sie auf dem Foto ganz vorne stehen würden. Einige Praktizierende, die das mitbekamen, waren aufgebracht über diejenigen, die immer noch mehr vom Meister verlangten. Im Gegensatz zu diesen Bedenken schenkte der Meister jedem ein warmes Lächeln und erfüllte all ihre Wünsche.

Ich verstand, dass ich zu den Praktizierenden gehörte, die es anderen übelnahmen, dass sie den Meister weiterhin um dieses oder jenes baten. Ich war nicht barmherzig und konnte nicht vergeben. Ich konnte diejenigen nicht ertragen, die noch Anhaftungen hatten. In meinem Kopf schwirrten bloß noch negative Gedanken, die schwarze Substanzen und einen Graben zwischen mir und dem Praktizierenden, der in Urlaub fahren wollte, erzeugten. Das zeigte mir, dass ich auf andere herabschaute und ein riesengroßes Ego hatte. Sollte ich das nicht gerade wegkultivieren?

Sich selbst und nicht die anderen mit den Fa-Erklärungen beurteilen

Als ich über das Problem nachdachte, verstand ich, dass es nicht falsch war, die Mitpraktizierenden daran zu erinnern, fleißiger zu sein. Ich lag allerdings falsch, wenn ich wütend wurde, wenn sie nicht auf mich hörten. Letztendlich bin ich hier, um mich selbst zu kultivieren, nicht die anderen. Wenn andere meine Meinung nicht akzeptieren, brauche ich nicht wütend zu werden. Der Mitpraktizierende, über den ich mich so aufgeregt hatte, hatte sich in anderer Hinsicht womöglich sehr gut kultiviert. Der Meister kümmert sich um jeden Kultivierenden. Vielleicht hatte der Meister den Vorfall genutzt, um mich daran zu erinnern, nach innen zu schauen.

Als ich das verstand, löste sich auch ein Problem mit meinem Mann, einem Mitpraktizierenden, auf. Normalerweise war ich verstimmt, wenn ich den Eindruck bekam, dass er nicht fleißig war oder nicht dem Fa entsprechend handelte. Nun kann ich vernünftig mit den Dingen umgehen und bin nicht mehr so emotional.