Über 50-Jährige zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt – bettlägeriger Ehemann leidet im Pflegeheim

(Minghui.org) Seit acht Jahren pflegt eine über 50-Jährige ihren bettlägerigen Mann. Vor kurzem wurde sie wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu zweieinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (rund 2.800 Euro) verurteilt.

Der Mann wurde in einem Pflegeheim untergebracht. Seither hat sich sein Zustand verschlechtert. Auch seine über 80-jährige Mutter, die auf Hilfe angewiesen ist, kann sich nur schwer allein versorgen. Sie leidet an Rheuma; ihr Zustand hat sich ebenfalls verschlimmert.

Zhang Cui ist eine Praktizierende aus der Stadt Dalian in der Provinz Liaoning. Sie wurde am frühen Abend des 26. März 2020 vor ihrer Wohnung verhaftet. Die Beamten brachten sie auf die Polizeiwache Xinzhaizi. Sie wurde unter Hausarrest gestellt und am selben Tag wieder freigelassen.

Am 16. September 2020 nahm die Polizei Zhang erneut in Gewahrsam. Am Abend kam ein Beamter der Staatsanwaltschaft des Bezirks Gaoxinyuan vorbei und bestätigte die Verhaftung.

Das Leid der Familie

Zhangs Mann ist seit einem Arbeitsunfall im Jahr 2013 querschnittsgelähmt. Seither ist er auf die Hilfe seiner Frau angewiesen – beim Essen, Waschen, Drehen des Körpers im Bett sowie der Beseitigung der Ausscheidungen. Zudem kümmerte sich Zhang um ihre über 80-jährige Schwiegermutter, für die sie auch kochte.

Die Praktizierende wurde am 18. September 2020 ins Untersuchungsgefängnis Yaojia gebracht. Ihr zurückgelassener Mann war ohne Pflege. Seine Tochter, Anfang 20, konnte die Aufgabe nicht übernehmen und brachte ihn in einem Pflegeheim unter.

Die Polizei gab Zhangs Fall am 30. Oktober 2020 an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Ganjingzhi ab. Am 25. November erhob diese Anklage und leitete die Akten an das örtliche Gericht weiter.

Anfang Februar 2021 suchte Zhangs Tochter das Gericht auf und forderte die Freilassung ihrer Mutter. Sicherheitsbeamte versperrten ihr den Weg ins Gebäude. Sie dürfe nur eintreten, wenn die Richterin einem Treffen mit ihr zustimme, hieß es. Daraufhin rief die junge Frau immer wieder die zuständige Richterin Jin Hua an. Schließlich nahm die Richterin den Anruf entgegen, erklärte aber, dass Falun-Dafa-Fälle sehr speziell seien und sie nichts zu berichten habe. Sie wollte jedoch von Zhangs Tochter wissen, wie sie über Falun Dafa denke und ob sie praktiziere.

Wegen der Beharrlichkeit der Tochter schickte die Richterin ihre Assistentin zu einem Treffen mit ihr. Zhangs Tochter übergab ihr einen Brief, in dem sie detailliert den sich verschlechternden Zustand ihres Vaters und seine psychischen Probleme schilderte. Er habe enorme Schmerzen und kein Medikament würde diese lindern, schrieb sie.

„Da ich ihn wegen der Pandemie nicht besuchen darf, rief er jeden Tag bei mir an und fragte, wann Mutter zurückkommt“, berichtete die Tochter.

„Nicht nur mein Vater leidet, meine Oma hat Rheuma und kann die Treppe nicht hinuntergehen. Als ich sie anrief, brauchte sie sehr lange, um zum Telefon zu gehen und den Anruf anzunehmen. Auch sie wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr meiner Mutter.

Ich verstehe nicht, warum die Polizei einen so freundlichen Menschen verhaften musste. Das Gesetz dient dazu, schlechte Menschen zu bestrafen, anstatt gute Menschen einzuschränken. Mein Vater und meine Oma machen sich große Sorgen um meine Mutter. Wir alle hoffen, dass sie früher freigelassen wird und mit uns das chinesische Neujahr verbringen kann. Bitte helfen Sie uns.“

Gerichtsverhandlung und Urteil

Trotz des Gesuches der Tochter stellte die Richterin das Verfahren nicht ein, sondern setzte für den 16. September 2021 einen Anhörungstermin an.

Während der Verhandlung argumentierte die Praktizierende, dass kein Gesetz Falun Dafa unter Strafe stelle. Es sei auch nichts falsch daran, Falun Dafa zu praktizieren. Zhangs Verteidiger beantragte Freispruch aufgrund der familiären Situation und plädierte auf „nicht schuldig“.

Anfang November 2021 teilte der Richter Zhangs Familie mit, dass sie zu zweieinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (rund 2.800 Euro) verurteilt worden sei. Da Zhangs Rente seit Juni 2021 ausgesetzt wurde, befindet sich die Familie zusätzlich in einer finanziellen Notlage.

Beteiligt an der Verfolgung:

Jin Hua, Richterin am Bezirksgericht Ganjingzi: +86-411-82793897, +86-19104113632Ji Xiaohui, Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft des Bezirks Ganjingzi: +86-411-86579990Guan Peiqiang, Beamter der Polizeiwache Longwangtang: +86-15940809959, +86-18341117928

(Weitere Kontaktinformationen zu den Tätern finden Sie im chinesischen Originalartikel).