Sieben Einwohner wegen ihres Glaubens angeklagt (Provinz Yunnan)

(Minghui.org) Sieben Einwohner der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan wurden von zwei lokalen Gerichten wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] angeklagt.

Das Bezirksgericht Wuhua klagte Lin Haiying, ihre Mutter Li Ruihua, Xiao Yuxia, Wang Meiling und Qiu An an. Die beiden Praktizierenden Kuang Deying und Bai Haiying wurden vom Bezirksgericht Xishan angeklagt.

Die Gerichtstermine waren am 18. und 19. November 2020. Unklar ist, ob alle genannten Praktizierenden im Laufe dieser beiden Tage vor Gericht erschienen oder ob die beiden Gruppen auf die beiden Tage aufgeteilt wurden.

Von jedem Praktizierenden durften jeweils nur zwei Angehörige an der Anhörung teilnehmen. Weitere Einzelheiten über die Anhörungen müssen noch ermittelt werden. Es folgen Details zu den Verhaftungen der Praktizierenden.

Lin Haiying und ihre Mutter Li Ruihua

Lin Haiying, 54, und ihre Mutter Li Ruihua, 78, wurden am 13. Mai 2019 von Staatssicherheitsbeamten des Bezirks Wuhua festgenommen. Sie mussten zwei Mal im Bezirksgericht Wuhua erscheinen – am 29. Oktober und am 29. November 2019. Die letzte Anhörung war ihre dritte.

Beide Frauen waren bereits im April 2009 verhaftet worden, weil sie mit den Menschen über Falun Dafa gesprochen hatten. Lin war zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden.

Xiao Yuxia

Xiao Yuxia, 58, wurde am 6. September 2019 in ihrer Wohnung verhaftet. Polizisten brachen bei ihr ein und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher und das Foto des Begründers von Falun Dafa. Am selben Nachmittag nahmen sie auch Xiaos Mann, Tang Wenxiang, fest. Aber aufgrund seiner schlechten Gesundheit ließen sie ihn gegen Kaution wieder frei.

Xiao wurde mehrmals wegen ihres Glaubens verfolgt. Am 4. April 2000 war sie verhaftet worden, weil sie sich aus Protest gegen die Verfolgung an die Provinzregierung von Yunnan gewendet hatte. Sie war 15 Tage lang in Gewahrsam. Am 23. Juli 2000 war sie wieder verhaftet worden, weil sie nach Peking gefahren war, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Sie war nach Kunming zurückgebracht und zu drei Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt worden. Nach einer weiteren Verhaftung am 7. Februar 2012 war sie zu fünf Jahren Haft verurteilt worden.

Wang Meiling

Wang Meiling, 66, kommt aus der Stadt Chuxiong. Im Juni 2019 besuchte die pensionierte Buchhalterin während des Drachenbootfestes ihre Familie in Kunming. Dort wurde sie von einer Studentin angezeigt, weil sie mit ihr über Falun Dafa gesprochen hatte. Wang wurde festgenommen und in die Haftanstalt Kunming gebracht.

Wang und ihre Tochter Hong Yizhao waren bereits am 30. Januar 2000 verhaftet worden, weil sie sich in Peking für Falun Dafa eingesetzt hatten. Man hatte die Frauen nach Yunnan zurückgebracht und sie anschließend 56 Tage lang festgehalten. Sie waren für sechs Monate unter Hausarrest gestellt worden.

Wegen der Schikanen durch die Polizei hatte Wang seit dem 7. Februar 2001 nicht mehr in ihrer bisherigen Wohnung leben können.

Am 16. Juli 2002 war sie in Kunming verhaftet worden, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Sie war daraufhin zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden.

Am 10. März 2011 war sie abermals verhaftet worden. Das Gericht Chuxiongzhou hatte sie zu drei Jahren Haft verurteilt.

Qiu An

Qiu An, 48, wurde am 11. Mai 2020 in seinem Elektrofachgeschäft verhaftet. Seitdem wird der Ladenbesitzer in der Haftanstalt des Bezirks Guandu festgehalten.

Am 11. Dezember 2018 war Qiu schon einmal in seinem Geschäft verhaftet worden, weil er einem Kunden Software zur Umgehung der Internetzensur gegeben hatte und daraufhin angezeigt worden war. Auf der Polizeistation hatte man ihn geschlagen und mit Pfefferwasser besprüht. Eine ärztliche Untersuchung hatte ergeben, dass er infolge der körperlichen Misshandlungen durch Polizisten Knochen- und Rippenbrüche erlitten hatte.

Kuang Deying

Kuang Deying ist über 50 Jahre alt und stammt aus dem Bezirk Qiaojia. Ende September 2019 besuchte sie eine Mitpraktizierende in Kunming und wurde verhaftet. Seitdem befindet sie sich in der Haftanstalt von Kunming. Die letzte Anhörung im Bezirksgericht Xishan war bereits ihre zweite.

Davor war Kuang mehrmals wegen ihres Glaubens verhaftet und eingesperrt worden. Sie war zwei Mal im Arbeitslager und einmal im Gefängnis – insgesamt über neun Jahre.

Ihre erste Verhaftung war im Februar 2000. Sie war einen Monat lang festgehalten worden. Im Juli 2000 war sie auf dem Weg nach Peking wieder verhaftet worden. In Peking hatte sie sich für Falun Dafa aussprechen wollen. Weil sie zu dem Zeitpunkt schwanger war, hatte die Haftanstalt sie nicht aufgenommen.

Eine weitere Verhaftung war am 6. Januar 2002, als sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Polizisten hatten ihre Wohnung durchsucht und sie für zwei Jahre in ein Zwangsarbeitslager gebracht.

Im November 2004 hatte jemand sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien angezeigt und sie war abermals verhaftet worden. Im Mai 2005 war sie zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. Davor hatte man sie sieben Monate lang in der Haftanstalt Qiaojia festgehalten.

Am 16. Juli 2008 war Kuang wieder festgenommen und in der Haftanstalt Xiaoshaba inhaftiert worden. Das Bezirksgericht Qiaojia hatte sie im Dezember 2008 insgeheim zu vier Jahren Haft verurteilt.

Bai Haiying

Bai Haiying ist Angestellte in einem Möbelhaus. Am 24. September 2019 gegen 14 Uhr nahmen Polizisten sie bei der Arbeit fest. Sie hätten ein paar Fragen an sie, so die Polizisten. Anschließend durchsuchten sie ihre Wohnung. Sie sagten, sie hätten einen Durchsuchungsbefehl, wollten ihn Bais Familie aber nicht zeigen. Sie beschlagnahmten Bais Falun-Dafa-Bücher und ein Mobiltelefon.

Als Bais Angehörige einen Tag später zur Polizeistation gingen, um sich nach ihr zu erkundigen und ihre Freilassung zu fordern, gab die Polizei keinerlei Auskunft. Beamte sagten, dass sie Bai möglicherweise 48 Stunden lang festhalten würden.

Am nächsten Nachmittag kam Bai in Strafhaft. Sie überstellten sie der Haftanstalt Kunming, wo sie seit über einem Jahr festgehalten wird.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.