Einst fast zu Tode gefoltert: 60-jährige Ingenieurin erneut zu Gefängnis verurteilt
(Minghui.org) Eine 60-jährige ehemalige Elektronikingenieurin wurde nach ihrer jüngsten Verhaftung bei einer Polizeirazzia zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Seit über 20 Jahren leidet sie unter der Verfolgung ihres Glaubens an Falun Dafa. Immer wieder wurde sie festgenommen, verhaftet und gefoltert.
Guo Lirong ist eine Falun-Dafa-Praktizierende aus der Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan. Am 10. Juli 2019 wurde sie während einer Polizeirazzia mit über 40 anderen Praktizierenden festgenommen. Man brachte sie in das Untersuchungsgefängnis Chengdu. Am 20. Oktober 2020 wurde sie vor dem Kreisgericht Chenghua angehört. Per Videokonferenz verurteilte das Gericht Guo zu einem Jahr und acht Monaten Haft. Gegen das Urteil legte sie Berufung ein.
Guo hatte 1997 damit begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Darauf führt sie die Heilung von einer Halsverletzung, die aus einem Arbeitsunfall resultierte, zurück. Weil Guo an ihrem Glauben festhielt, wurde sie mehrfach verhaftet. Viermal brachte man sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung und zweimal ins Arbeitslager.
Verhaftet wegen ihres Einsatzes für Falun Dafa
Am 20. Mai 2000 wurde Guo von der Polizei abgeführt und 17 Tage lang festgehalten. Beamte erpressten von ihr 5.000 Yuan (640 Euro). Wochen später, am 30. Juni, wurde sie erneut verhaftet und für kurze Zeit in Gewahrsam genommen.
Am 7. Juli 2000 reiste Guo nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Sie wurde auf dem Platz des Himmlischen Friedens verhaftet und zurück nach Chengdu gebracht. Dort war sie einen Monat inhaftiert. Im Dezember desselben Jahres kam sie erneut nach Peking zurück. Abermals wurde sie festgenommen. Diesmal blieb sie für acht Tage in Gewahrsam.
Zweimal Arbeitslager
Nachdem Guo am 14. Februar 2001 einer Verhaftung entkommen war, tauchte sie unter und hielt sich versteckt. Acht Monate später, am 7. Oktober, wurde sie festgenommen, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte.
Auf der Kreispolizeidirektion Pengshan verhörte man sie. Guo wurde von den Beamten ins Gesicht geschlagen, mit elektrischen Schlagstöcken geschockt und in der Spreizadler-Position gefesselt. Die Polizei veranlasste ihre Aufnahme im Frauenzwangsarbeitslager Nanmusi für die Dauer von einem Jahr. In der Haft litt sie unter einem Pleuraerguss, einer Ansammlung von Flüssigkeit in der Brusthöhle. Am 2. November 2001 kam Guo frei.
Im selben Jahr wurde sie von dem Elektronikunternehmen, für das sie gearbeitet hatte, entlassen.
Am 12. Dezember 2002 wurde Guo erneut verhaftet. Man hatte festgestellt, dass sie Briefe mit Informationen über Falun Dafa in die Provinz Xinjiang verschickt hatte. Die Polizei Xinjiang legten eine Strecke von rund 3.200 Kilometer zurück, um Guo zu verhaften. Sie wurde nach Xinjiang gebracht und musste drei Jahre im Frauenzwangsarbeitslager Urumqi verbringen. Nach einigen Monaten der Folter war sie abgemagert und konnte nicht mehr gehen. Am 19. März 2003 brachte man sie nach Hause zurück.
Vier Haftstrafen in der Gehirnwäsche
Am 1. September 2005 wurde Guo zum achten Mal verhaftet. Sie wurde in die Gehirnwäsche-Einrichtung Chenghua gebracht und am 7. September freigelassen.
Ein Jahr später, am 8. September 2006, nahm die Polizei sie erneut fest. Als Guo aus Protest gegen die Verfolgung in Hungerstreik ging, brachten Beamte sie in das Bezirkskrankenhaus Qingyang, das für die Inhaftierung von Falun-Dafa-Praktizierenden bestimmt war. Nachdem man Guo Infusionen verabreicht hatte, musste sie sich ständig übergeben. Sie hatte ein multiples Organversagen. Am 8. Oktober wurde sie freigelassen.
Nach ihrer nächsten Verhaftung am 31. Juli 2008 wurde Guo in die berüchtigte Gehirnwäsche-Einrichtung Xinjin gebracht. Dort folterte man sie fast zu Tode.
Guo erinnert sich, dass die Leiter der Gehirnwäsche-Einrichtung, Bao Xiaomu und Yin Shunyao, den Wärtern befahlen, sie zwangsweise zu ernähren. Während der Prozedur hielt ihr jemand den Kopf fest, während eine andere Person ihr die Nase zudrückte. Der Mundöffner verursachte bei Guo enorme Schmerzen. Yin wies die Wärter an, die Praktizierende mit rohen Eiern zu füttern und dem Essen viel Salz beizumischen. Guo hatte das Gefühl, als würde ihre Brust brennen, und sie war sehr durstig. Daraufhin wurde ihr von den Wärtern stündlich gewaltsam Wasser verabreicht. Dabei wäre Guo fast erstickt.
Als Guo drei Monate später freigelassen wurde, litt sie unter Muskelschwund und konnte nicht mehr gehen. Ihr Verdauungssystem war schwer geschädigt, ihre Haare ergraut. Zudem litt sie unter Gedächtnisverlust.
Gehirnwäsche-Einrichtung Xinjin
Nach weniger als einem Jahr verhaftete die Polizei Guo erneut, als sie am 18. Juli 2009 auf dem Weg zur Arbeit war. Zum dritten Mal wurde sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung Xinjin gebracht und bis zum 21. August 2009 dort festgehalten.
Am 30. Oktober 2012 erfolgte eine weitere Festnahme, die wieder in der Gehirnwäsche-Einrichtung endete. Bei ihrer Ankunft trat ein Mitarbeiter Guo gegen den Kopf, sodass sie fiel und ihr Kopf auf den Boden schlug. Sie erbrach Blut und wurde ohnmächtig.
Aus Protest gegen die Verfolgung trat Guo in einen Hungerstreik. Erneut wurde sie zwangsernährt. Dabei verabreichte man ihr unbekannte Medikamente. In der Folge fühlte sich Guo schläfrig, ihr Verstand war jeden Tag wie betäubt. Am 21. November 2012 kam sie frei.
Am 28. September 2014 wurde Guo festgenommen, weil sie einem Inspektionsteam der Regierung einen Bericht über ihre erlittene Verfolgung vorgelegt hatte. Als Guos Schwester versuchte, die Verhaftung zu verhindern, wurde sie von den Polizisten am Arm verletzt und mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen. Der über 80-jährige Vater war wegen der Verhaftung so aufgebracht, dass er kurz darauf krank wurde und in einer Klinik behandelt werden musste.
Frühere Berichte:
Falun Gong Praktizierende Guo Lirong erleidet aufgrund von Folter mehrfaches Organversagen
Durch langwierige Verfolgung befindet sich die Falun Gong-Übende Guo Lirong in Lebensgefahr
Folter von Falun-Dafa-Praktizierenden in Gehirnwäsche-Einrichtung Xinjin
Chengdu City Engineer Ms. Guo Lirong Illegally Arrested a Second Time
Chengdu City, Sichuan Province: 28 Falun Gong Practitioners Arrested in One Day
Nine Falun Gong Practitioners Arrested on the Same Day Around Chengdu City
Dozens of Falun Gong Practitioners in Sichuan Province Arrested Within a Period of Two Weeks
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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