Nach zweimaliger Haftstrafe: Sozialamt stellt Rentenzahlung für 78-Jährige Falun-Dafa-Praktizierende ein

(Minghui.org) Einer 78-jährigen Frau wurde die Rente zunächst für 95 Monate gekürzt, weil sie Falun Dafa [1] praktiziert. Seit September 2020 hat sie keinerlei Leistungen mehr erhalten.

Yang Yunqing wohnt in der Stadt Guanghan in der Provinz Sichuan. Weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben, wurde sie von 2009 bis 2012 inhaftiert.

Als Yang im Jahr 2012 freigelassen wurde, behielt das zuständige Sozialamt zunächst monatlich 200 Yuan (25 Euro) von ihrer Rente ein. Damit wurde eine Rentenerhöhung, die die Praktizierende während ihrer Haft erhalten hatte, zurückgefordert. Wegen ihres Glaubens an Falun Dafa habe Yang keinen Anspruch auf die Rentenerhöhung gehabt, hieß es.

95 Monate lang wurde die Rente gekürzt. Im September 2020 stellte das Sozialamt die Leistungen komplett ein. Als Yangs Familie am 19. Oktober 2020 die Fortsetzung der Rentenzahlung beantragten wollte, forderte die Behörde eine Unterschrift unter eine Vereinbarung. Demnach sollte Yang weitere 16.535,76 Yuan (rund 2.100 Euro) zurückzahlen.

Nach Angaben des Sozialamtes schuldet Yang dem Sozialamt 35.535,76 Yuan (4.500 Euro). Dies entspreche der Rentenerhöhung, die ihr angeblich fälschlicherweise gewährt worden sei, als sie in Haft war. Ein diesbezüglicher Anspruch seitens der Praktizierenden bestehe laut der Behörde nicht. Da bereits 19.000 Yuan (2.400 Euro) durch die über 95 Monate um 200 Yuan gekürzte Rente eingezogen wurden, bestünde noch die geforderte Differenz von 16.535,76 Yuan. Diesen Betrag habe die Familie so schnell wie möglich auf ein bestimmtes Konto zu zahlen, andernfalls müsse sie mit rechtlichen Konsequenzen rechnen, forderte die Behörde. Die Rente würde dann erst recht nicht gezahlt werden.

Yang ist nun ohne jegliches Einkommen.

Frühere Verfolgung

Im Jahr 1997 begann Yang damit, Falun Dafa zu praktizieren. Viele ihrer Beschwerden, darunter eine Innenohrerkrankung (Morbus Menière) und Bronchitis, verschwanden binnen einer Woche. Yang erlangte ihre Gesundheit zurück und konnte wieder viele Hausarbeiten erledigen. Ihre Familie musste auch nicht länger ihre medizinischen Kosten übernehmen.

Nachdem das chinesische kommunistische Regime 1999 die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte, wurde Yang zweimal verhaftet. Sie verbrachte zwei Haftstrafen von jeweils vier Jahren im Gefängnis, weil sie ihren Glauben nicht aufgeben wollte.

Erstmalig wurde Yang im Juli 2001 verhaftet, als sie auf der Straße ging. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung und brachte sie in die örtliche Haftanstalt. Die Beamten versuchten, von Yangs Familie 100.000 Yuan (rund 12.700 Euro) zu erpressen. Im Gegenzug sollte die Praktizierende freigelassen werden. Die Angehörigen sagten, dass sie sich das nicht leisten könnten und verweigerten die Zahlung an die Polizei. Nach eineinhalb Jahren Haft wurde Yang zu vier Jahren Haft im Frauengefängnis Chengdu verurteilt. Dort wurde sie gezwungen, täglich unentgeltlich über zehn Stunden zu arbeiten.

Im September 2009 wurde Yang erneut verhaftet. Jemand hatte sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt. Das Gericht verurteilte Yang zu einer zweiten vierjährigen Haftstrafe im Frauengefängnis der Provinz Sichuan.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.