Die Geltungssucht erkennen und eliminieren
(Minghui.org) Die Geltungssucht ist eine Anhaftung, die nicht leicht zu erkennen ist, weil sie oft mit Überschwang einhergeht. Menschen neigen dazu, sich für herausragend zu halten oder anderen überlegen zu sein, wenn sie etwas gerne tun, besondere Fähigkeiten haben, auf einem Gebiet talentiert sind oder einfach besser aussehen als andere. Außerdem erkennt man die Geltungssucht oft nicht, wenn sie mit einem guten Gefühl verbunden ist. Zum Beispiel fühlt man sich glücklich und zufrieden, wenn andere sehen, wie gut man ist.
Nach einem Unfall zeigt sich meine Anhaftung
Vor etwa fünf oder sechs Jahren traf ich einen Freund, mit dem ich früher Volleyball gespielt hatte. Wir hatten uns seit Jahren nicht mehr gesehen. Er erzählte, dass er an der Universität bei der Volleyballmannschaft mitmache, und fragte mich, ob ich auch mitmachen wolle. Ich sagte zu, aber da ich mit den drei Dinge sehr beschäftigt war, nahm ich nicht am Training teil. Nach einer Weile lud er mich über WeChat zum Training ein, so ging ich hin.
Es spielten ehemalige Profis und Amateure mit. Die ehemaligen Profis spielten wirklich gut. Beim Üben des Angriffsspiels war ich der Steller. Die jüngeren Profispieler konnten sehr gut schmettern, da ich den Ball so gut stellen konnte. Ganz begeistert erzählten sie, dass sie schon lange keine so gute Gelegenheit zum Schmettern gehabt hätten und ich es wirklich gut machen würde. Bei der Zusammenstellung der Mannschaften wollten sie alle zu mir. Das Spiel lief wunderbar. Natürlich gewann meine Mannschaft, weil es keinen anderen so guten Steller gab. Ein Angriffsspieler kann ohne einen guten Steller nicht gut spielen.
Nach dem Spiel ging ich lange nicht mehr dorthin. Die jungen Leute wollten unbedingt, dass ich wieder mit ihnen spielte. Sie luden mich oft zum Spielen ein und manchmal ging ich hin, manchmal nicht. Als mehrere große Firmen einen Wettbewerb für Amateur-Volleyballer organisierten, luden sie mich dazu ein. So nahm ich daran teil. Nach ein paar Spielen gewann unsere Mannschaft den ersten Platz. Das war der Zeitpunkt, an dem ich eine Anhaftung an das Volleyballspielen hatte. Ich wollte immer wieder zum Training, mindestens einmal pro Woche. Zu dieser Zeit wusste ich bereits, dass es eine Anhaftung war, aber ich konnte nicht anders.
Am Tag vor einem Spiel hatte ich einen Unfall. Auf dem Heimweg nach der Arbeit kaufte ich noch Lebensmittel ein. Der Korb an meinem Elektrofahrrad war voll mit Lebensmitteln und ich hatte keinen Platz mehr für den Tofu. Deshalb hängte ich ihn an den Lenker. Aber nach einer Weile bemerkte ich, dass die Tüte mit dem Tofu ein Loch hatte und tropfte. Ich hatte Angst, das Loch würde größer werden und der Tofu würde herausfallen. Deshalb nahm ich den Tofu in die eine Hand und lenkte nur noch mit der anderen.
Vor einer Bushaltestelle mit vielen wartenden Menschen bremste ich ab. Dabei verlor ich die Kontrolle, der Tofu flog mir aus der Hand und ich stürzte. Mit dem Kiefer schlug ich hart auf den Boden auf. Mein Verstand setzte aus. Ich konnte mich nicht bewegen, aber mein Bewusstsein war klar. „Ich bin ein Kultivierender, mir geht es gut und ich werde es schaffen“, dachte ich bei mir. Etwa 15 Sekunden lang blieb ich liegen, dann stand ich auf.
Etwa ein Dutzend Leute an der Bushaltestelle beobachtete mich aufmerksam. Ich bemerkte, dass ich einen Schuh verloren hatte, er lag etwa 15 Meter weiter weg. Ich zog ihn wieder an, hob das Fahrrad auf und sammelte die herumliegenden Einkäufe ein. Dann fuhr ich nach Hause.
Nachdem ich zu Hause angekommen war, überprüfte ich mein Fahrrad und stellte fest, dass kein Schaden entstanden war. Aber meine Hose war zerrissen, mein Knie war blau angelaufen, ein Stück Haut war von meinem Unterkiefer abgeschürft und mein Kiefer schwoll weiter an. Ich dachte: „Mit einem geschwollenen Kiefer kann ich morgen nicht zum Volleyball gehen.“
Ich beruhigte mich und dachte am Abend darüber nach: „Das ist alles nur wegen des Tofus geschehen. Es wäre alles in Ordnung gewesen, wenn ich den Tofu nicht gekauft oder wenn die Tüte kein Loch gehabt hätte.“ Während ich über das Wort „Loch“ nachdachte, wurde mir plötzlich klar, dass es vielleicht eine Lücke in meiner Xinxing gibt. Bei der Kultivierung ist nichts zufällig. Es musste passiert sein, weil ich eine Anhaftung hatte, aber ich erkannte sie nicht.
Dieser Sturz diente als Weckruf.
Mir fiel ein, dass das Volleyballspielen der Grund für meinen Sturz gewesen sein könnte. Nach und nach schaute ich weiter nach innen und fand meine Geltungssucht und Selbstzufriedenheit.
Der Meister sagt:
„Was ich euch nicht gelehrt habe, dürft ihr niemals machen. Geltungssucht und Selbstzufriedenheit werden am leichtesten von der Dämon-Natur benutzt.“ (Feststellung, 01.07.1997, in Essentielles für weitere Fortschritte I)
Zu dieser Zeit spürte ich, dass der dämonische Anteil wirklich groß war – ich konnte ihn nicht mehr kontrollieren. Ich besann mich auf das, was passiert war: „Wenn ich falle, bedeutet das, dass ich nicht mehr vorankommen kann. Der Schuh, der herunterfällt, bedeutet, dass ich auf einem falschen Weg bin.“ So erkannte ich, dass meine Anhaftungen den Unfall verursacht hatten. Daraufhin hörte ich mit dem Volleyballspielen auf. Interessant war, dass mich danach auch nie wieder jemand einlud.
Die versteckte Geltungssucht in meinem täglichen Leben
Ich hatte eine Zeit lang eine Beule links an meinem Hals. Obwohl sie nicht schmerzte oder juckte, hätte sie dort nicht sein sollen. Ich lehnte das Arrangement ab. Deshalb sandte ich oft aufrichtige Gedanken aus, um sie zu beseitigen, aber sie schrumpfte nicht, sondern wurde im Gegenteil noch größer. Das zeigte, dass ich ein Problem mit der Xinxing hatte und dass es irgendwelche Anhaftungen geben musste, die ich noch nicht wahrgenommen hatte. Egal, ob es durch das Karma oder durch meine Schuld verursacht wurde, es hing alles mit meiner Xinxing zusammen. Die alten Mächte verfolgten mich und nutzten die Lücken in meiner Xinxing aus. Wenn ich keine Lücken hätte, könnte mich niemand stören. Deshalb war es wichtig, meine Anhaftungen zu finden und so schnell wie möglich zu beseitigen. Danach beobachtete ich bewusst meine Gedanken – ich wollte die falschen Gedanken erkennen.
Während ich aufrichtige Gedanken aussandte, ging meine Mutter vorbei und ich dachte bei mir: „Schau, wie gut meine Haltung ist.“ Sobald dieser Gedanke auftauchte, erkannte ich ihn und hielt ihn fest. Es war wieder die Anhaftung an die Prahlerei. Schon früher hatte ich diese Art von Gedanken gehabt, aber ich erkannte sie zu dem Zeitpunkt nicht als das, was sie waren. Diesmal war ich fest entschlossen, es in den Griff zu bekommen und zu beseitigen. Sie mussten beseitigt werden. Dann erinnerte ich mich an die Worte des Meisters:
„Wenn jemand die Übungen ein bisschen besser praktiziert, sein Himmelsauge deutlicher sehen kann oder seine Bewegungen bei den Übungen schöner aussehen, prahlt er schon damit.“ (Zhuan Falun 2019, S. 323)
Genau so war es bei mir. Ich wusste, dass das genau meine Situation war.
Seitdem ich jedem meiner Gedanken Aufmerksamkeit schenkte, entdeckte ich meine Anhaftung zu prahlen, vorher hatte ich das nicht bemerkt. Wenn ich zum Beispiel spazieren ging, dachte ich mir: „Ich habe einen guten Körperbau.“ Oder „Ich gehe ganz beschwingt.“ Oder „Ich sehe für mein Alter viel jünger aus.“
Eines Tages umwickelte ich zu Hause die Metallbeine eines Stuhls mit Stoff, damit er keine Geräusche machte, wenn ich ihn bewegte. Ich hielt das für eine großartige Idee und wollte sofort meiner Familie davon berichten und zeigen, wie schlau ich war. Doch dann fiel mir auf, dass dieser Gedanke falsch war, also rief ich sie nicht. Dann musste ich über meine Geltungssucht lachen; ich wollte sogar bei so einer Kleinigkeit noch angeben.
Kurz gesagt, Geltungssucht passt nicht zu den Eigenschaften Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Es ist eine Anhaftung, die man loslassen muss. Selbst Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten können ihre Kraft verlieren, wenn sie von der Geltungssucht geleitet werden. Als Praktizierender sollten wir sie beseitigen. Wir können nur dann innere Ruhe erreichen, wenn wir die Geltungssucht beseitigt haben. Das gilt auch für andere Anhaftungen wie Angeberei, das Trachten nach persönlichen Vorteilen und Sentimentalität.
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