Todesmeldung: Polizei stellte lebenserhaltende Maßnahmen im Krankenhaus ein

(Minghui.org) Nach einem Schlaganfall lag ein Falun-Dafa-Praktizierender monatelang auf der Intensivstation eines Krankenhauses im Koma. Dann veranlassten die Behörden, die lebenserhaltenden Maßnahmen einzustellen und den Mann in ein Pflegeheim zu verlegen. Eine angemessene medizinische Ausstattung für die Pflege gab es dort nicht. Nach einer Woche verstarb der Praktizierende. Er hinterließ seine Frau und sein Kind.

Yao Xinren, 51, lebte in der Stadt Longkou in der Provinz Shandong. Er war am 3. Juli 2019 wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1] verhaftet worden. Die Behörden bestätigten seine Festnahme am 10. August und brachten ihn in der Haftanstalt Zhangjiagou.

Yaos Familie beauftragte einen Anwalt mit seiner Verteidigung. Als dieser sich über den Fall erkundigen wollte, wurde er von Polizisten gehindert. Sie verfolgten und überwachten den Verteidiger.

Als Yaos Familie sich um seine Freilassung bemühte, wurde sie von Polizei, Staatsanwaltschaft und der Haftanstalt hingehalten.

Ende November 2019 gab der Staatsanwalt Yaos Fall aus Mangel an Beweisen an die Polizei zurück. Im Dezember reichte die Polizei den Fall erneut ein. Daraufhin erhob der Staatsanwalt Anklage.

Der für den 14. Februar 2020 anberaumte Anhörungstermin vor dem Gericht Longkou wurde aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt

Schlaganfall

Nach fast zehn Monaten Haft erlitt Yao am 22. April 2020 gegen 21 Uhr plötzlich einen Schlaganfall. Man brachte ihn in eine Klinik, wo er mit Sauerstoff versorgt wurde, aber keine weitere Behandlung erhielt. Am 23. April verlegte man ihn in das Volkskrankenhaus Longkou, wo am frühen Morgen eine Kraniotomie durchgeführt wurde.

Yao nach der Kraniotomie

Yaos Frau fuhr zum Krankenhaus, um sich nach dem Zustand ihres Mannes zu erkundigen. Der Leiter der Polizeiwache Xinjia, Lu Bing, der Yao überwachte, teilte ihr mit, dass der behandelnde Arzt nicht verfügbar sei. Als die Krankenschwester Yaos Frau signalisierte, dass sie den diensthabenden Arzt fragen solle, unterbrach Lu sie. Er forderte von der Krankenschwester, nichts über Yaos Zustand bekanntzugeben.

Am 24. April durfte Yaos Frau ihn besuchen. Als sie ihren Mann mit dem Kopfverband sah, brach sie in Tränen aus. Sie fragte den stellvertretenden Direktor der Sicherheitsabteilung Longkou, Guo Fudui, was passiert sei. Eine Antwort erhielt sie nicht.

Überwachung und Kontrolle trotz Koma

Yaos Frau forderte von der Haftanstalt, ihr die Überwachungsaufnahmen zu zeigen. Sie wollte herausfinden, was in der Einrichtung geschehen war. Lu Bing äußerte, dass sie dazu eine Genehmigung der Vorgesetzten bräuchte. Auch nach Yaos Tod gab die Haftanstalt die Überwachungsvideos nicht heraus. So erfuhren die Angehörigen nicht, was zu dem Schlaganfall geführt hatte.

Am Nachmittag des 25. April führten Ärzte im Krankenhaus einen Luftröhrenschnitt bei Yao durch und schlossen ihn an ein Beatmungsgerät an.

Obwohl Yao nach der Operation im Koma lag, wurden Polizisten vor der Intensivstation stationiert. In den folgenden neun Monaten überwachten sie den Praktizierenden und hielten Menschen davon ab, sich ihm zu nähern. Yao erlangte sein Bewusstsein nicht zurück und magerte immer weiter ab.

Als Besucher neugierig danach fragten, was die Polizei im Krankenhaus mache, hieß es, dass sie einen Schwerverbrecher bewachen würden. Der Polizeichef Guo verbreitete auch das Gerücht, dass Yao die Intensivstation verlassen hätte, um die Leute zu beschwichtigen.

Polizisten überwachen Yao im Krankenhaus.

Am 13. Mai 2020 suchte Li Wen, der Vorsitzende Richter des Gerichts Longkou, Yaos Frau auf. Er sagte, dass er Haftverschonung bewilligen würde. Yaos Frau sollte ihren Mann nach Hause holen.

Diese erklärte dem Richter, dass sie nur mit Mühe arbeiten könne, um ihr Kind zu versorgen. Die Behandlungskosten für ihren Mann könne sie sich nicht leisten. Daraufhin wurde sie von dem Beamten beschimpft. Er sagte: „Sie haben die Verantwortung [für ihn zu sorgen].“

„Meinem Mann ging es vor seiner Inhaftierung bestens. Warum ist er so geworden? Wurde er in der Haftanstalt verprügelt? Ich habe verlangt, das Überwachungsvideo zu sehen, aber niemand hat reagiert.“

Als der Richter erfuhr, dass nach Auskunft des Polizeichefs eine Erlaubnis von Vorgesetzten eingeholt werden müsse, um die Videos anzusehen, beendete er das Gespräch.

Yaos Frau verlangte, ihren Mann am 1. Oktober während des Mittherbstfestes zu besuchen. Mit Hinweis auf die Corona-Pandemie wurde sie vom Krankenhaus abgewiesen.

Ohne das Einverständnis seiner Frau veranlassten Polizei und Krankenhaus, dass Yao am 4. Februar 2021 von der Intensivstation verlegt wurde. Man brachte ihn in das Pflegeheim Dongjiang, obwohl dort die nötige Ausstattung für seine Versorgung fehlte.

Yao Xinren starb am 11. Februar gegen 1:40 Uhr.

Er hatte Ende 1998 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren und war seither gesund gewesen. Weil er seinen Glauben bewahrte, wurde er einmal zu vier Jahren Haft im Gefängnis Weibei verurteilt. Yao verlor seine Arbeit in der Kohlemine und musste mit Gelegenheitsjobs seine Familie durchbringen, unter anderem als Hafenarbeiter.

Frühere Berichte:

Drei Bürger von Shandong wegen ihres Glaubens über ein Jahr inhaftiert - einer nach Schlaganfall in Koma

Drei Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens angeklagt (Provinz Shandong)

Provinz Shandong: Acht Verhaftungen und fünf Belästigungen - innerhalb von zwei Tagen


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.