Vor sieben Jahre ein Transparent in der Öffentlichkeit aufgehängt – jetzt verurteilt

(Minghui.org) Anfang Dezember 2020 wurde eine Frau aus Peking in ihrer Wohnung verurteilt, weil sie sieben Jahre zuvor ein Transparent über Falun Dafa [1] in der Öffentlichkeit aufgehängt hatte.

Insgesamt zehn Richter und Beamte des Bezirksgerichts Changping kamen am 27. November 2020 zur Wohnung von Fan Jirong. Sie verkündeten ihr, dass sie ihren Fall aus dem Jahr 2013 wieder aufnehmen würden. Damals hatte Fan ein Transparent über Falun Dafa in der Öffentlichkeit aufgehängt. Die Beamten forderten drei Sanitäter an, die gleich kamen und Fan untersuchten. Sie stellten fest, dass Fan in ihrem Zustand nicht inhaftiert werden konnte. Deshalb setzten die Richter die Anhörung in ihrer Wohnung fort.

Am 3. Dezember kamen die Richter erneut und verkündeten das Urteil: vier Jahre Haft und eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Yuan (circa 1.300 Euro). Die Praktizierende beabsichtigte zum Zeitpunkt der Berichterstattung, Berufung einzulegen.

Frühere Verfolgung

Fan war am 8. Juli 2013 erstmals festgenommen worden, weil sie Spruchbänder über Falun Dafa aufgehängt hatte. Nach dreieinhalb Jahren Haft litt sie unter ernsthaften Symptomen. Ihr wurde Haftverschonung gewährt. Aufgrund der häufigen Schikanen durch die Polizei sah sich Fan gezwungen, ihrer Wohnung fernzubleiben.

Als sie am 18. Mai 2017 ihre Wohnung verließ, wurde sie erneut verhaftet. Die Polizei teilte ihr mit, dass man den Fall aus dem Jahr 2013 abschließen wolle. Fan stünde noch auf der Fahndungsliste, weil sie damals weggezogen sei. Eine ärztliche Untersuchung ergab, dass Fan nicht hafttauglich war. Daher weigerte sich die Haftanstalt Changping, sie aufzunehmen. Am selben Abend wurde Fan freigelassen.

Von März bis Mai 2018 schikanierte die Polizei sie noch einige Male. Fan wurde zwar zur Polizeiwache vorgeladen, kam der Aufforderung aber nicht nach.

Am 23. Juni 2018 wurde sie erneut verhaftet, weil sie wegen des Aufhängens von Plakaten über Falun Dafa angezeigt worden war. Obwohl sie am nächsten Tag wieder freigelassen wurde, gab die Polizei ihren Fall an die Staatsanwaltschaft weiter. Diese erhob Anklage.

Am 22. August 2018 rief ein Polizist bei Fan zu Hause an. Sie sollte zur Untersuchung ins Krankenhaus. Ein Angehöriger legte auf mit der Begründung, dass Fan nicht zu Hause sei.

Am nächsten Tag kamen Beamte zu Fans Wohnung und forderten sie auf, sich untersuchen zu lassen. „Das werde ich nicht tun“, sagte sie zu ihnen. Die Polizisten sagten nichts und gingen.

Am 23. November 2018 riefen Beamte erneut bei Fan an. Man sagte ihr, dass ihr die Anklage in der nächsten Woche zugestellt werde. Am 6. Dezember tauchte dann der Staatsanwalt in Begleitung von Polizisten auf. Fan wurde darüber informiert, dass ihre Anhörung im kommenden Jahr stattfinden werde.

Am 14. Januar 2019 kamen der Staatsanwalt, Richter und Polizisten zu Fan, um sie anzuhören. Aber Fan wollte gerade mit ihrer schwangeren Tochter zu einer Untersuchung gehen. Die Beamten wollten warten, bis sie zurückkämen. Als Fan dem nicht zustimmte, sagte der Richter, dass die Anhörung bis nach dem chinesischen Neujahrsfest verschoben würde.

Aber im Jahr 2019 fand keine Anhörung statt. 2020 begann die Polizei wieder, Fan zu schikanieren, bevor die Richter sie im Dezember verurteilten.

Frühere Berichte:

Peking: Die Verfolgung der Praktizierenden Fan Jirong

Pekingerin zur Blutabnahme und Erfassung ihrer biometrischen Daten gezwungen


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.