Die nicht enden wollende Schikane und Verfolgung – persönlicher Bericht einer 80-Jährigen

(Minghui.org) Seit August 2020 schikanieren die Behörden die 80-jährige Li Guiluan, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa [1] nicht aufgeben will.

Li Guiluan ist eine Falun-Dafa-Praktizierende aus der Stadt Lanzhou in der Provinz Gansu. Früher arbeitete sie im Forschungsinstitut für Flugsicherung bei der Luft- und Raumfahrt-Behörde Lanzhou. Vor 20 Jahren war sie in Rente gegangen. In letzter Zeit haben Ortspolizisten, Regierungsbeamte und Mitarbeiter des Straßenkomitees die 80-Jährige auf unterschiedliche Art und Weise schikaniert.

Anfang 2020 reiste Li in ihre Heimat Lanzhou, weil ihr Sohn am 18. September nach einer wegen seines Glaubens verbüßten Haftstrafe freigelassen werden sollte. Da wurden die Behörden auf sie aufmerksam und begannen, sie zu belästigen. Einmal brachte man sie sogar zu einem Tempel und befahl den dortigen Mönchen, die Falun-Dafa-Praktizierende „umzuerziehen“.

Lis persönlicher Bericht

Es folgt Lis Bericht über die jüngsten Schikanen, denen sie und ihre Angehörigen ausgesetzt waren.

In den vergangenen zehn Jahren habe ich mit meinen beiden Töchtern in Shanghai gelebt. Im August 2020, einen Monat bevor mein Sohn freigelassen wurde, reiste ich in den Stadtbezirk Anning in die Stadt Lanzhou. Mein Sohn Zhou Wei war vier Jahre im Gefängnis gewesen, weil er sich geweigerte hatte, seine Kultivierung im Falun Gong aufzugeben. Er sollte am 18. September 2020 freigelassen werden.

Sobald ich in Lanzhou angekommen war, fanden mich die örtlichen Behörden und begannen, mich zu schikanieren. Sie reisten sogar nach Shanghai und belästigten meine beiden Töchter, deren Männer und Kinder. Die Agenten wollten sie dazu bringen, in meinem Namen eine Erklärung zu unterschreiben, dass ich Falun Gong abschwöre. Meine Familie weigerte sich.

Als die Agenten eine meiner Töchter auf der Arbeit anriefen, sagten sie zu ihnen: „Ich arbeite in einem amerikanischen Unternehmen. Wenn Sie hierherkommen, werde ich Sie vielleicht vor der internationalen Gemeinschaft bloßstellen.“ Sie bedrohten meine Enkel und sagten ihnen, dass ihre Schule sie möglicherweise ausschließen würde, weil ich Falun Gong praktiziere.

Am 4. September saßen die Agenten von 8 bis 22 Uhr vor meinem Haus. Am selben Tag ließen sie mir den Strom abstellen. Ich musste deswegen bei meiner Schwiegertochter bleiben. Nachdem sie mir den Strom am 6. September wieder eingeschaltet hatten, wollten sie von mir eine Unterschrift unter eine Erklärung erzwingen. Sie durchsuchten meine Wohnung mit den Worten: „Die Regierung verbietet Falun Gong. Wenn Sie das hier unterschreiben, wird Ihnen nichts geschehen.“

Als ich mich am 21. September weigerte, diese Leute hereinzulassen, beauftragten sie einen Schlosser, mein Türschloss zu entfernen und die Tür zu öffnen. Dann stellten sie meine ganze Wohnung auf den Kopf und beschlagnahmten meine Habseligkeiten. Sie würden mir die Wertsachen zurückgeben, nachdem sie sie „untersucht“ hätten, sagten sie – aber das taten sie nie. Ein Beamter nahm meinen Schlüssel an sich und brachte mich dann zur Polizeiwache Yintanlu, um mich zu verhören.

Am nächsten Tag brachten mich Beamte zur Polizeiwache Liujiabao und zwangen mich, Videos anzusehen, die Falun Gong verleumdeten. Ich schloss meine Augen. Die Polizei brachte mich sodann in ein Büro und sagte mir, dass ich an diesem Tag die Erklärung zum Verzicht auf Falun Gong unterschreiben müsse. Sie fingen an, Falun Gong, Meister Li [den Begründer von Falun Dafa] und meine Ahnen zu beschimpfen. Zwei junge Männer hielten meine Hände fest und nahmen mir Fingerabdrücke ab. Eine Frau unterschrieb mit meinem Namen auf den Zetteln und sagte mir, dass sich der Sekretär des lokalen Komitees für Politik und Recht am nächsten Tag die Unterschrift bestätigen lassen würde. Ich ging nicht hin.

Als ich am 12. Oktober meine Wohnung verließ, verhafteten mich Polizisten, die draußen gewartet hatten. Sie brachten mich in ein Gemeindebüro und forderten, dass ich die Dokumente bestätigte, die sie unterschrieben hatten. Sie spielten ein Video ab, das Falun Gong verleumdete. Dazu drehten sie die Lautstärke auf, schrien mich an und zwangen mich, meine Augen zu öffnen und mir das Video anzusehen. Fortwährend kniffen und beschimpften sie mich.

Von 7:30 bis 15 Uhr musste ich auf einem kleinen, niedrigen Hocker sitzen. Einmal schlug mir ein großer Mann so fest auf den Kopf, dass ich vom Hocker fiel. Jemand kam, um meinen Blutdruck zu messen. Ich hatte Bluthochdruck und Herzbeschwerden.

Am 15. Oktober kamen zwei junge Frauen zum Haus meines Sohnes und erzählten, dass sie eine Volkszählung durchführen würden. Sie wollten wissen, ob ich dort wohnte. Am nächsten Tag kam eine Beamtin von der Polizeiwache Jianlanlu und sagte, dass mein Sohn einmal im Monat fotografiert werden müsse. Als mein Sohn sich weigerte, schüchterte sie ihn ein und machte ein Foto von ihm.

Zwanzig Minuten später verließ mein Sohn das Haus und wurde sofort von sieben Polizisten umringt. Eine von ihnen war die Beamtin, die ihn fotografiert hatte. Sie wollte wissen, ob ich in seiner Wohnung sei. Mein Sohn sagte zu ihnen: „Schlagen Sie sich den Gedanken aus dem Kopf, meine Mutter mitzunehmen! Sie ist 80 Jahre alt.“

Vier Tage später kamen drei Leute in die Wohnung meines Sohnes und verlangten, mich zu sehen. Als mein Sohn ihnen sagte, dass ich auf dem Weg nach Shanghai sei, warfen sie ihm vor, dass er die Information nicht gemeldet hatte. „Welches Verbrechen hat sie begannen?“, wollte mein Sohn wissen. Sie sagten: „Wir wollen alle zwei Wochen ein Foto von deiner Mutter machen und sie in deinem Haus umerziehen.“

In der Annahme, dass meine Schwiegertochter mich wieder aufgenommen hatte, begannen Diese Leute gegen sie zu ermitteln.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.