Vier Einwohnern von Luzhou droht Anklage wegen ihres Glaubens an Falun Dafa (Provinz Sichuan)

(Minghui.org) Vier Einwohnern der Stadt Luzhou in der Provinz Sichuan droht eine strafrechtliche Anklage wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1].

Li Shifang (w), Dai Qunyin (w), Liu Kaisheng und seine Frau Jian Hongmei wurden am 16. August 2020 auf dem Bauernmarkt der Stadt Zihuai im Landkreis Hejiang verhaftet. Man hielt sie im Untersuchungsgefängnis des Landkreises Hejiang fest.

Am 23. September 2020 informierte ein Ausbilder der Staatssicherheitsabteilung des Landkreises Hejiang Angehörige der Falun-Dafa-Praktizierenden, dass ihre Verhaftungen genehmigt worden seien. Die Staatssicherheitsabteilung und die Staatsanwaltschaft würden die Praktizierenden weiterhin zur Gehirnwäsche bringen lassen, um sie zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben, hieß es.

Verhaftet und Wohnung durchsucht

Am 17. August, einen Tag nach den Verhaftungen der Praktizierenden, wurde die Wohnung von Liu und Jian durchsucht. Am nächsten Tag durchsuchten Polizisten und Beamte des Nachbarschaftskomitees die Wohnungen von Dai und von ihrer Tochter, die nicht Falun Dafa praktiziert. Die Polizisten beschlagnahmten viele persönliche Gegenstände der Praktizierenden, ohne eine Liste der beschlagnahmten Gegenstände vorzulegen. Auch Lis Wohnung wurde durchsucht.

Die vier Praktizierenden wurden zunächst im Untersuchungsgefängnis von Hejiang unter Strafandrohung festgehalten, die drei weiblichen Praktizierenden später in die Haftanstalt von Luzhou verlegt. Zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Berichts ist unklar, ob Liu immer noch im Untersuchungsgefängnis von Hejiang festgehalten wird.

Dais Familie engagierte einen Anwalt für sie. Am 4. September 2020 suchte der Anwalt Dai in der Haftanstalt auf. Danach fuhr er zur Polizeiwache und traf sich mit Wang Zhonghe, dem für den Fall zuständigen Beamten. Der Anwalt legte Wang ein Dokument vor, in dem er die Freilassung von Dai forderte.

Polizist Wang ignorierte das Dokumentt und reichte den Fall der Praktizierenden bei der Staatsanwaltschaft ein, um die Strafverfolgung voranzutreiben. Die Polizisten sammelten auch Zeugenaussagen von den Verwandten der Praktizierenden. Dadurch wollten sie Informationen erhalten, mit denen sie Anklage gegen die Praktizierenden erheben konnten.

Während dieser Zeit kontaktierten Lius Vorgesetzter und Lis Familie mehrmals die Polizei und forderten ihre Freilassung. Die Polizisten sagten ihnen, dass die Praktizierenden freigelassen würden, wenn sie eine Garantieerklärung abgeben würden, in der sie sich von Falun Dafa lossagten. Liu und Li weigerten sich jedoch, die Erklärung zu schreiben und blieben standhaft in ihrem Glauben.

Derzeit befinden sich die vier Praktizierenden immer noch in Haft.

Frühere Verfolgung

Es war nicht das erste Mal, dass die vier Praktizierenden wegen ihres Glaubens festgenommen und inhaftiert wurden. Hier berichten wir über weitere Einzelheiten des Lebens der vier Praktizierenden unter der Verfolgung.

Fabrikdirektorin einst für 15 Monate inhaftiert

Li, 67, ist ehemalige Direktorin und Sekretärin der Handtuch- und Bettwäschefabrik in Luzhou. Sie hat 15 Jahre lang versucht, die Fabrik vor der Schließung zu bewahren. Ihre Bemühungen zahlten sich schließlich aus, das Unternehmen wurde profitabel und verzehnfachte sein Vermögen. Die Produkte wurden in mehr als zehn Länder exportiert.

Aufgrund ihrer Leistung wurde sie zu einer der zehn besten Fabrikdirektoren in Luzhou und zu den 100 besten Fabrikdirektoren in der Provinz Sichuan ernannt. Sie war auch Präsidentin des Verbandes für Unternehmerinnen in Luzhou und Sichuan. Viele Medien berichteten über ihre Geschichte, und sie erhielt manche Auszeichnungen und Zertifikate.

Ihre jahrelange Arbeit führte jedoch dazu, dass sich ihr Gesundheitszustand verschlechterte. Sie litt an einer unzureichenden Blutversorgung des Gehirns, Schwindel, Schlaflosigkeit, Gallensteinen, Anämie, Hepatitis und Gedächtnisverlust. Ihr Gesundheitszustand wurde trotz verschiedener Behandlungen nicht besser. Erst im Mai 1997, als sie anfing, Falun Dafa zu praktizieren, verschwanden ihre Krankheiten.

Deshalb weigerte Li sich, das Praktizieren aufzugeben, als die Verfolgung 1999 begann. Infolgedessen wurde sie sechsmal inhaftiert, wobei die längste Inhaftierung 15 Monate betrug. Ihre Wohnung wurde fünfmal durchsucht, und zweimal wurde sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Ihr Geschäft musste eingestellt werden, als sie verhaftet wurde, was zu einem wirtschaftlichen Verlust von mehr als 200.000 Yuan (ca. 25.260 Euro) führte. Auch ihr Bargeld in Höhe von 4.700 Yuan (ca. 590 Euro) wurde von der Polizei beschlagnahmt.

Li machte später von ihrem Recht Gebrauch, den ehemaligen Chef der Kommunistischen Partei Chinas, Jiang Zemin, anzuzeigen, weil er die Verfolgung von Falun Dafa eingeleitet hatte. In ihrer Strafanzeige schrieb sie, dass sie dreimal inhaftiert wurde und dass sie und andere Praktizierende, die in der Gehirnwäsche-Einrichtung inhaftiert waren, im Jahr 2001 keine Familienbesuche empfangen durften. Sie durften auch keine Pause im Hof machen, nachdem elf Praktizierende aus der Einrichtung geflohen waren. Sie wurden auch von Mittag bis Mitternacht verhört, ohne dass sie etwas zu essen bekamen. Sie schrieb auch, dass sie nach fast 1,5 Jahren Haft in den Hungerstreik ging und schließlich entlassen wurde. Zu diesem Zeitpunkt waren alle ihre Haare grau geworden.

Li wurde am 7. Oktober 2012, vor dem 18. Kongress der Kommunistischen Partei Chinas, erneut verhaftet. Sie wurde zehn Tage lang in der Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten. Dort überwachten zwei Personen sie rund um die Uhr und erlaubten ihr nicht, den Raum zu verlassen.

Am 6. Januar 2015 wurde Li verhaftet, als sie an einem Prozess gegen eine Praktizierende teilnahm. In den letzten Jahren kam es auch mehrmals vor, dass Polizisten und Beamte des Nachbarschaftskomitees sie in ihrem Geschäft belästigten und ohne Erlaubnis fotografierten.

Ehepaar wird für seinen Charakter gelobt

Liu, 48, ist leitender Ingenieur bei der Geologie- und Mineralienbehörde in Sichuan und technischer Berater und Chefingenieur des Hydrogeologischen Forschungsinstituts.

Er hatte im Jahr 1995 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren, als er an der Universität studierte. Falun Dafa habe ihn gelehrt, zuerst an andere zu denken. Infolgedessen habe er nie Bestechungsgelder angenommen, wodurch er das Vertrauen seiner Vorgesetzten und den Respekt seiner Kollegen gewonnen habe, sagte er. Seitdem er Falun Dafa praktiziert, sei er nicht mehr krank und jeden Tag froh und voller Energie. Seine Bekannten wüssten alle, dass er Falun Dafa praktiziert, und seine Vorgesetzten und Mitarbeiter hofften, dass er bald aus dem Gefängnis entlassen würde.

Lius Frau ist Musiklehrerin in einer Grundschule. Bevor Jian Falun Dafa praktizierte, litt sie an Schilddrüsenüberfunktion, schwerer Anämie und gynäkologischen Krankheiten. Als sie 1995 an der Südwest Universität unterrichtete, wurde bei ihr eine Stimmschwäche diagnostiziert. Sie konnte weder hohe noch tiefe Töne singen, und ihre zu leise Sprechstimme beeinträchtigte ihre Arbeit stark. Aber seitdem sie Falun Dafa praktizierte, hatte sie sich 1996 vollständig erholt und konnte endlich wieder unterrichten.

„Seitdem ich Falun Dafa praktizierte, wurde ich fürsorglicher zu meinen Schülern und behandelte sie wie meine eigenen Kinder“, sagte sie. „Die Schüler mögen meine Kurse sehr und können die Freundlichkeit spüren, die ich ihnen entgegenbringe.“

Sie fügte hinzu, dass sie durch das Praktizieren von Falun Dafa ihren Hass gegenüber ihrem Ex-Mann habe loslassen können und ihm von ganzem Herzen vergeben habe.

Da Jian und ihr jetziger Mann, Liu, sich weigerten, das Praktizieren von Falun Dafa aufzugeben, wurden sie im Januar 2001 verhaftet. Die Polizei verhörte sie eine Nacht lang und ließ sie nicht schlafen. Als Jian extrem schläfrig war, forderten die Polizisten sie auf, bis zum Morgengrauen zu stehen.

Liu wurde ebenfalls gezwungen zu stehen, und die Wärter traten ihm gegen die Beine. Nach dem Verhör wurde Liu in einer örtlichen Hafteinrichtung festgehalten und später in das Untersuchungsgefängnis in Sanhuashan gebracht.

Im Gefängnis in Sanhuashan wurde er gezwungen, Schweinehaare zu sortieren. Wenn er seine Arbeit nicht beenden konnte, verprügelten Insassen ihn. Sie verbrannten ihn auch mit Zigarettenstummeln und schlugen mit einem weichen Schlauch auf seine Beine ein, was zu langen, schwarzen Narben führte. Liu wurde auch zur Gehirnwäsche gebracht und ihm wurde befohlen, seinen Glauben aufzugeben.

Jian wurde in ein Haftzentrum in der Nähe des Bezirks Longmatan gebracht. Dort ging sie in Hungerstreik und wurde daraufhin zwangsernährt. Nach fast einem Jahr Haft wurde sie zu einer öffentlichen Gerichtsversammlung gebracht und durch die Straßen geführt. Danach brachte man sie für zweieinhalb Jahre in ein Zwangsarbeitslager.

Im Zwangsarbeitslager für Frauen in Nanmusi wurde Jian gefoltert und durfte nicht schlafen. Sie wurde auch gezwungen, Garantieerklärungen zu schreiben, die besagten, dass sie „umerzogen“ worden sei. Außerdem musste sie in Shows auftreten.

Frau verhaftet, weil sie über Falun Dafa erzählt hat

Dai, 68, ist eine pensionierte Arbeiterin der Kartonagenfabrik in Luzhou. Sie begann Falun Dafa zu praktizieren, nachdem sie im August 2009 von anderen Praktizierenden davon gehört hatte. Durch das Praktizieren von Falun Dafa wurden ihre früheren Krankheiten wie zum Beispiel Brustschmerzen und Schmerzen der Halswirbelsäule geheilt. Einmal verbrannte sie sich mit heißem Öl und ihre Haut faulte. Als sie die Falun-Dafa-Übungen machte, erholte sie sich vollständig.

Falun Dafa hatte sie auch charakterlich verändert. Davor war sie eine schlecht gelaunte Person gewesen, die oft mit anderen stritt. „Ich war ein starrköpfiger Mensch und niemand konnte mich ändern“, sagte sie. „Falun Dafa hat mich zu einem gütigen und besseren Menschen gemacht.“ Sie hat jetzt eine harmonische Beziehung zu ihrer Familie.

Nachdem sie von der Praxis profitiert hatte, hoffte sie, dass mehr Menschen von Falun Dafa erfahren könnten. Allerdings wurde sie 2010 verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Die Polizisten nahmen ihr die Tasche weg, durchsuchten diese und fanden Falun-Dafa-Materialien darin. Sie wurde ein paar Stunden später wieder freigelassen, nachdem sie sich hatte fotografieren lassen und eine Erklärung abgegeben hatte.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.