Im Zuge der Verfolgung: Bereits Mutter und Schwester verloren, jetzt selber wegen ihres Glaubens verurteilt

(Minghui.org)  Xu Xiufen hatte bereits ihre Mutter und ihre Schwester infolge der Verfolgung ihres Glaubens an Falun Dafa [1] verloren. Nun wurde die Einwohnerin Pekings kürzlich vom Bezirksgericht Fangshan zu drei Jahren Haft verurteilt.

Bewaffnete Polizisten brachen am 19. April 2019 in Xus Wohnung ein. Da sie nicht zu Hause war, gingen sie zu ihrem Arbeitsplatz und verhafteten sie dort. Dann brachten sie sie zurück nach Hause und durchsuchten ihre Wohnung. Sie beschlagnahmten zwei Kisten mit ihren persönlichen Gegenständen.

Ende April ging Xus Vater zur örtlichen Polizeiwache und verlangte ihre Freilassung, jedoch ohne Erfolg. Xus Verhaftung wurde am 30. Mai 2019 bestätigt.

Xu ging in der Untersuchungshaftanstalt Fangshan in den Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren, und wurde daraufhin mit Gewalt ernährt. Die Wärter legten ihr außerdem Handschellen und Fußfesseln an. Später hatte sie Symptome von Diabetes, aber die Wärter weigerten sich, sie medizinisch behandeln zu lassen und folterten sie weiter.

Es ist zurzeit nicht klar, wann genau sie verurteilt wurde und ob sie bereits ins Gefängnis eingeliefert wurde.

Immer wieder verhaftet

Xu hatte im Jahr 1997 angefangen, Falun Dafa zu praktizieren. Nachdem das kommunistische Regime 1999 mit der Verfolgung begonnen hatte, wurde sie wiederholt ins Visier genommen, weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben.

Sie wurde am 18. Oktober 1999 und am 16. März 2003 verhaftet und beide Male 15 Tage inhaftiert. Nach ihrer ersten Verhaftung erging am 31. August 2000 das Urteil gegen sie: ein Jahr Zwangsarbeit. Am 9. April 2008 wurde sie erneut verhaftet und zu zweieinhalb Jahren Zwangsarbeit im Zwangsarbeitslager Tumuji in der Inneren Mongolei verurteilt.

Am 26. Oktober 2014 wurde Xu ein weiteres Mal verhaftet. Am 26. November 2015 verurteilte das Bezirksgericht Fangshan sie zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 4.000 Yuan (ca. 500 Euro).

Familienmitglieder auch betroffen

Die Verfolgung richtete sich auch gegen andere Mitglieder ihrer Familie. Ihre Mutter wurde wiederholt schikaniert und beschimpft. Sie starb 2001 in einem Krankenhaus, und ihr Leichnam wurde von Krankenhausbehörden verbrannt. Weitere Details über ihren Tod müssen noch untersucht werden.

Xus jüngere Schwester, Xu Xiuhong, wurde nach ihrer Verhaftung im Jahr 2001 zu fünf Jahren Haft verurteilt. Ihr wurden in der Haft unbekannte Medikamente verabreicht. Danach hatte sie erheblichen Haarausfall, vaginale Blutungen und war in schlechter Stimmung. Außerdem bekam sie nach ihrer Entlassung ein schweres Herzleiden. Im Jahr 2016 wurde sie erneut verhaftet und drei Monate lang festgehalten. Die Wärter gaben ihr erneut unbekannte Medikamente. Nach ihrer Freilassung hatte sie ständig Angst und Angstattacken. Sie verstarb am 2. April 2017 im Alter von 40 Jahren.

Nach Xu Xiufens Verhaftung im Jahr 2014 war ihr Vater schwer getroffen und sein Gesundheitszustand verschlechterte sich rapide. Er litt unter hohem Blutdruck und erlitt einen Schlaganfall. Mehrmals musste er ins Krankenhaus eingeliefert werden und blieb eine Zeit lang auf der Intensivstation.

Früherer Bericht:

Peking: Frau verteidigt sich trotz jahrelanger Verfolgung standhaft vor Gericht


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.