Im Gefängnis tun, was ein Praktizierender tun soll

(Minghui.org) Seit die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) am 20. Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden begonnen hat, bin ich mehrfach und insgesamt über zehn Jahre lang verhaftet, verurteilt und eingesperrt worden. Es war Meister Li Hongzhi, der Begründer von Falun Dafa, der mich bei allen Schwierigkeiten und Prüfungen beschützt hat. Wie die Umstände auch sein mögen, ich werde immer den Anforderungen des Meisters folgen und die drei Dinge weiterhin gut machen.

Der Meister sagt:

„Die wahre barmherzige Kraft kann alle unaufrichtigen Faktoren auflösen. Wenn du ihm etwas erklärst, gibst du die Energie nach außen ab, die die häretischen Dinge auflösen kann. Das Böse in anderen Räumen traut sich dann nicht mehr, näher heranzukommen und die Menschen unter Kontrolle zu halten.“ (Fa-Erklärung in Manhattan26.03. 2006)

Menschen mit Güte behandeln

Die Propaganda der KPCh verleumdet Falun Gong, auch Falun Dafa [1] genannt, unerbittlich und bezeichnet die Praktizierenden als sogenannte „Staatsfeinde“. Deshalb hegen manche Wärter in Chinas Haftanstalten, Zwangsarbeitslagern und Gefängnissen einen unvernünftigen Groll auf die Praktizierenden. Sie betrachten alles, was die Praktizierenden tun, wie zum Beispiel die Übungen zu machen oder über die wahren Umstände von Falun Dafa aufzuklären, als „Widerstand gegen die Regierung“. So beschimpfen, schlagen und foltern sie die Praktizierenden, ohne dafür bestraft zu werden.

Im Jahr 2001 wurde ich verhaftet und in einem Gefängnis festgehalten. Als ich hörte, dass sie mich in ein Zwangsarbeitslager bringen wollten, trat ich aus Protest in den Hungerstreik. Zwei Tage später wurde ich in ein Arbeitslager gebracht und im dortigen Krankenhaus körperlich untersucht. Die Polizei fragte mich erneut, ob ich darauf bestehen würde, Falun Dafa zu praktizieren. Fest entschlossen antwortete ich mit: „Ja.“

Die Beamten füllten ein Formular aus, übergaben mich den Wachen des Arbeitslagers und gingen. Mein Herz war voller Groll auf die Beamten und Wärter.

Nachdem ich im Hungerstreik war, wollten sie mich davon abbringen, indem sie mich mit über zehn Wärter in einem Besprechungsraum einkreisten. Während ich sie dabei ansah, empfand ich sie als lächerlich, gleichzeitig hatte ich auch Verständnis für sie. Plötzlich spürte ich Güte in meinem Herzen. Ich erläuterte ihnen die wahren Tatsachen von Falun Dafa. Dann erzählte ich ihnen, dass es mir und meiner Familie geistig und körperlich gut geht, seit wir Falun Dafa praktizieren, und dass die KPCh die guten Menschen verfolgt, die ihr Verhalten nach Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht ausrichten.

„Mein Hungerstreik ist ein Protest gegen die Verfolgung von Falun Dafa, die von Jiang Zemin (dem ehemaligen Vorsitzenden der KPCh) begonnen wurde, und gegen die illegale Inhaftierung von Falun-Dafa-Praktizierenden. Ich kann den Hungerstreik beenden, aber das bedeutet nicht, dass ich meinen Glauben aufgeben werde. Ich höre nur auf, weil ich nicht will, dass ihr noch mehr Verbrechen gegen Praktizierende begeht“, sagte ich zu ihnen.

Nachdem ich über eine Stunde mit ihnen gesprochen hatte, zeigte sich in vielen ihrer Gesichter Verständnis und einige hatten sogar Tränen in den Augen. Danach brachten sie mich nicht, wie geplant, zu den Gehirnwäschemaßnahmen. Vielleicht, weil ich ihnen die wahren Hintergründe erzählt hatte und die Wärter merkten, dass ich fest an Falun Dafa glaube. Stattdessen teilten sie mich einer Gruppe zu, die landwirtschaftliche Arbeiten verrichten sollte. Die Wärter in dieser Gruppe versuchten nicht, mich umzuerziehen, sondern wiesen mir zwei Häftlinge zu, die mich rund um die Uhr überwachen sollten. Daraus wurden später fünf Häftlinge. Die Häftlinge hörten mir zu, wenn ich über Falun Dafa sprach. Mit der Zeit hatten wir eine gute Beziehung und sie störten mich nicht, egal, was ich tat.

Ein stellvertretender Anführer der Gruppe ändert seine Einstellung

Der stellvertretende Anführer der Gruppe war früher Soldat und sah sehr hart aus. Oft schlug und folterte er Häftlinge; sogar die anderen Wärter. Einmal schrie er die Häftlinge in der Halle an: „Euer Leben ist weniger wert als das eines Hühnchens. Wenn jemand stirbt, können wir einfach ein paar Yuan ausgeben, eine Urne kaufen und ihn begraben.“

Eines Tages, als die Häftlinge ihre Mittagsruhe im Hof hielten, kam der stellvertretende Anführer und schrie sie an, dass sie aufstehen sollten. Einer der Häftlinge lachte, woraufhin er wiederholt mit einem Bambusstock auf die Knöchel des Häftlings schlug und weiter fluchte. Nachdem der stellvertretene Anführer gegangen war, schickte uns ein anderer Wärter weg. Ich sagte zu diesem Wärter: „Warum hat er uns angeschrien und den Häftling geschlagen? Er sollte das doch erklären!“

Der stellvertretende Anführer kam nach dem Abendessen zurück und roch nach Alkohol. Er rief die Häftlinge zusammen und fragte mich, was ich über das, was vorhin passiert war, dachte. Ich sagte: „Ich rede nie mit jemandem, der betrunken ist, weil er nicht bei klarem Verstand ist.“

Er begann sich aufzuregen und sagte, er wolle mit mir reden. Ich antwortete, dass ich mit ihm reden würde, aber nur mit ihm. Dann ließ er die anderen gehen. Unser Gespräch dauerte fast zwei Stunden und er war sehr zufrieden damit. Ich beendete das Gespräch mit den Worten: „Es ist nicht angemessen zu sagen, dass das Leben der Häftlinge weniger wert ist als das eines Hühnchens. Obwohl sie wegen Drogenmissbrauch, Glücksspiel und solchen Dingen inhaftiert wurden, sind sie immer noch menschliche Lebewesen. Wer ist dafür verantwortlich, dass so viele Menschen Drogen nehmen oder Glücksspiele missbrauchen? Ist es nicht die KPCh? Die Propaganda der KPCh fördert den Atheismus, was viele Menschen dazu gebracht hat, alle Arten von Sünden zu begehen. Nun ist es schon so weit gekommen, dass sie diejenigen, die sich nach Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht richten, kriminalisieren. Ist dieses Regime nicht hoffnungslos?"

Nach unserem Gespräch zügelte er seine Worte und sein Verhalten. Als ich mich weigerte, die Arbeit zu verrichten und in einen Hungerstreik trat, war er freundlich zu mir und bestrafte mich auch nicht. Stattdessen erlaubte er mir, jeden Tag eine heiße Dusche zu nehmen, während andere Häftlinge nur einmal im Jahr am chinesischen Neujahrsabend duschen durften. Er ließ mich auch jeden Tag mit den Wärtern Schach spielen, während die anderen Häftlinge überhaupt nur während der Festtage Schach spielen durften.

Einmal sagte ein Wärter zu mir: „Alle Häftlinge haben Angst vor dem stellvertretenden Anführer. Sogar uns macht sein grimmiges Gesicht Angst, doch sobald er dich sieht, lächelt er. Nur du hast keine Angst vor ihm.“

Ich sagte: „Er ist wild, deshalb haben alle Angst vor ihm und hassen ihn. Aber ich bin ein Dafa-Praktizierender, der Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht kultiviert. Ich habe nichts zu befürchten. Und ich hasse ihn nicht, ich bemitleide ihn. Wenn er mich sieht, sieht er einen Dafa-Praktizierenden. Deshalb lächelt er.“

Dem Warenlager zugewiesen

Der Meister sagt:

„Das Fa mit Vernunft zu bestätigen, die Wahrheit mit Weisheit klarzustellen, das Fa mit Barmherzigkeit zu verbreiten und die Menschen auf der Erde erretten. Das ist das Errichten der mächtigen Tugend eines Erleuchteten.“ (Vernunft, 09.08.2000, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Im Jahr 2005 wurde ich verurteilt und ins Gefängnis gebracht. Als der Gefängnisdirektor mir befahl, die Gefängnisregeln zu lernen und zu befolgen, sagte ich ihm: „Ich bin kein Krimineller. Ich bin ein Falun-Dafa-Praktizierender. Ich bin nicht hier, um ein Gefangener zu sein, und ich werde keine Versprechungen oder Verpflichtungen eingehen.“

Der Aufseher fragte: „Wenn du nicht hier bist, um ein Gefangener zu sein, wozu bist du dann hier?“ „Ich bin hier, um ihnen die wahren Hintergründe von Falun Dafa zu erläutern“, antwortete ich.

Von da an sagten die Wärter, wenn sie mich anderen vorstellten: „Er sagte, er sei nicht hier, um ein Gefangener zu sein.“ Vielleicht wegen meiner Worte wurde ich einem Warenlager zugewiesen und musste nicht viel Arbeit leisten. Die beiden Häftlinge, die mir zur Überwachung zugeteilt wurden, waren beide etwa in meinem Alter. Wir kamen gut miteinander aus und achteten uns gegenseitig. Weil ich einem von ihnen meine Hilfe anbot, war er besonders freundlich zu mir. Danach half er mir, einen großen Schreibtisch zu bekommen und lieh mir sein Schreibzeug. Einer der Wärter besorgte mir auch noch Papier. So konnte ich Kalligraphie schreiben.

Einer der auswärtigen Lagerarbeiter hatte jahrelang versucht, die Prüfung zum Wachmann zu bestehen; es aber bisher nicht geschafft. Wegen seiner beruflichen Laufbahn und den Konflikten zuhause, war er immer traurig. Außerdem verachtete er die Diktatur der KPCh. Ich war verständnisvoll und stellte ihm Falun Dafa vor. Dann erläuterte ich ihm noch einige Fa-Grundsätze.

Er unterstützte Falun Dafa sehr und brachte aus eigener Initiative viele Dafa-Bücher mit, darunter das Zhuan Falun und die neuen Schriften des Meisters.

Ich war sehr glücklich, dass ich in so einer Umgebung das Zhuan Falun und die neuen Schriften des Meisters lesen konnte. Meine Dankbarkeit gegenüber dem Meister war unbeschreiblich. Da ich keine Arbeit zu erledigen hatte, konnte ich mir viel Zeit nehmen. All diese Zeit nutzte ich, um das Fa zu lernen, abzuschreiben und zu rezitieren.

Allen, die in das Lagerhaus kamen, erzählte ich von den wahren Hintergründen; Wärtern, Häftlingen und den auswärtigen Arbeiter.

Die Vorgesetzten

Kurz nach meiner Inhaftierung beschimpfte ein Direktor Falun Dafa und nannte es eine Sekte. Ich blieb unbewegt und sagte zu ihm ruhig: „Ich gehöre zu den Falun-Dafa-Praktizierenden. Sehe ich aus, als ob ich zu einer Sekte gehöre? Wenn Sie meinen, dass einige meiner Verhaltensweisen nicht korrekt sind, weisen Sie mich bitte darauf hin. Ich werde auf jeden Fall versuchen, es zu korrigieren.“

Er dachte eine Weile nach und sagte dann: „Du bist ein guter Mensch.“ „Warum werden dann gute Menschen eingesperrt?“ fragte ich. Er antwortete: „Das ist die Entscheidung von Oben.“ Ich fuhr fort: „Warum sperren diese da Oben dann gute Menschen ein? Haben Sie darüber schon einmal nachgedacht?“

Er war sprachlos, deshalb fuhr ich fort: „Weil das, was Sie von diesen Vorgesetzten und den staatlichen Medien über Falun Dafa gehört haben, alles Verleumdungen sind. Aber was ich Ihnen erzähle, ist das, was ich selbst erlebt und die Grundsätze, die ich vom Dafa gelernt habe.“

Als ich hörte, dass er einen Sohn im Kindergarten hat, sprach ich mit ihm darüber, wie man Kinder in der traditionellen Weise erziehen kann. Dann schrieb ich ein Gedicht für seinen Sohn, erinnerte ihn daran, die Schicksalsverbindungen wertzuschätzen und sich an die neun wundervollen Worte zu erinnern: „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut.“ Er bedankte sich mehrmals bei mir und kam immer wieder, wenn er Schwierigkeiten hatte.

Später wurde ich wegen des Besitzes von Dafa-Materialien angezeigt. Alle Materialien, darunter auch das Manuskript des Zhuan Falun, wurden beschlagnahmt. Ich wurde in eine andere Abteilung versetzt, erlitt aber keine weitere Verfolgung.

Zum Gespräch eingeladen

Ich wurde 2012 in ein Internierungslager gebracht. Am zweiten Tag sprach der dortige Direktor mit mir, und ich klärte ihn über die wahren Tatsachen auf. Er sagte: „Ich bin nur dafür verantwortlich, Probleme während des Gerichtsverfahrens zu vermeiden. Ich werde mich nicht in deinen Glauben einmischen. Wenn du einen Wunsch hast, sage es einfach.“

Ich bat darum, die Übungen praktizieren zu dürfen, aufrichtige Gedanken auszusenden und den Gefangenen zu erzählen, wie sie gute Menschen sein können. Er stimmte allem zu und befahl dem zugewiesenen Häftlingsanführer, es zu erlauben.

Eines Tages fragte ein Wärter, ob ich helfen könnte, einen gewalttätigen Häftling unter Kontrolle zu bringen. Fast jeden Tag bereite er den Wärtern Schwierigkeiten. Der Häftling war schnell dabei, sich zu prügeln und änderte sein Verhalten auch dann nicht, nachdem er wiederholt mit Handschellen gefesselt, geschlagen oder in Einzelhaft gesteckt wurde.

Der Direktor sagte mir, dass ich ihm Falun Dafa beibringen könnte, so brachte ich ihm die Übungen bei und rezitierte Hong Yin mit ihm. Ich lehrte ihn das Gedicht des Meisters:

„Dafa den Körper nicht verlässt,Zhen Shan Ren im Herzen bewahren;In der Welt großer Arhat,Gottheiten und Gespenster voller Angst.“(Mächtige Tugend, 06.01.1996, in: Hong Yin I)

Er beruhigte sich bald und die Wärter waren tief beeindruckt.

Nachdem er das gehört hatte, holte mich der Leiter einer anderen Abteilung des Gefängnisses in seine Abteilung. Er erzählte, dass er als Veteran in dieser Laufbahn sehr frustriert sei und angefangen habe, an den Buddhismus zu glauben. Er erkannte sogar einen Mönch offiziell als seinen Meister an und wiederholte jeden Tag viele Male den Namen „Amitabha“.

Ich sagte ihm: „Der Mönch, den Sie als Ihren Meister anerkannt haben, kann Sie nicht zur Vollendung führen. Aber wenn Sie sich im Dafa kultivieren, kann Meister Li Sie erlösen.“

Da ich wusste, dass er sich für den Buddhismus interessierte, half ich ihm mit dem Wissen, das ich durch das Fa-Lernen über den Buddhismus erworben hatte, zu verstehen.

Oft rezitierte ich Hong Yin vor ihm und schlug vor, das Wort „Amitabha“ durch „Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“ zu ersetzen. Das hat ihn sehr tief getroffen. Ich zeigte ihm auch meinen Brief zur Berufung und die Stellungnahme zur Verteidigung, die ich an das Büro der Provinz 610 schrieb.

Später gestand er mir, dass er sehr erstaunt darüber sei, dass ich das Verhalten dieser kriminellen Gefangenen ändern konnte, und bewunderte meinen festen Glauben an Falun Dafa. Er sagte auch, dass die Dokumente, die ich ihm gezeigt hatte, sehr logisch und überzeugend seien, die beeindrucktesten, die er je gelesen hatte. Er bat mich sogar, die Häftlinge in einigen Kursen anzuleiten, was ich gerne tat.

Der Gefängnisdirektor war mehr als zwei Monate unterwegs, und gleichzeitig gab es keine Schlägereien. Als die Wärter in den anderen Abteilungen dies hörten, wollten sie, dass ich auch die anderen Häftlinge dazu anleitete, gute Menschen zu sein.

Dabei nutzte ich die Gelegenheit und half Dutzenden von Häftlingen und Wärtern, aus der KPCh und deren Jugendorganisationen auszutreten.

Arzt

Ich bin Arzt mit Kenntnissen sowohl in westlicher als auch in traditioneller chinesischer Medizin. Außerdem habe ich Fähigkeiten im Schreiben und Zeichnen erworben. Ich wurde mit solchen Fähigkeiten ausgestattet, um sie für die Fa-Berichtigung zu nutzen. Ich soll den Meister unterstützen, das Gewissen der Lebewesen zu erwecken.

Wenn die Häftlinge oder Wärter zu mir kamen und mich um Rat fragten, erzählte ich ihnen von der westlichen Medizin oder der traditionellen chinesischen Medizin, dann erzählte ich ihnen von dem wahren Ursprung der Krankheiten und dass der grundlegende Weg zur Heilung von Krankheiten darin besteht, den traditionellen moralischen Maßstab der Menschheit wiederherzustellen.

Viele von ihnen genossen es, mit mir zu sprechen, und einige ihrer Schmerzen verschwanden, nachdem sie mir eine Weile zugehört hatten; wahrscheinlich, weil sie gute Gedanken hatten. Manche erholten sich von ihren chronischen Krankheiten, indem sie rezitierten: „Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut.“ Immer wenn die Häftlinge Briefe an ihre Familien schrieben, half ich ihnen.

Ich nutzte alle diese Gelegenheiten, um die traditionelle Kultur und die Grundsätze von „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“ zu verbreiten.

Direktor drückt ein Auge zu

Im Jahr 2013 wurde ich erneut inhaftiert und in eine neue Abteilung gebracht. Der Direktor hatte Magenprobleme und bat mich oft, seinen Puls zu fühlen. Außerdem erkundigte er sich häufig bei mir, wie man einen Schlaganfallpatienten pflegt, denn seine Mutter hatte einen Schlaganfall gehabt.

Wir konnten uns häufig unterhalten, und er hörte von mir viel über Falun Dafa. Deshalb tat er immer so, als ob er es nicht sehen würde, wenn die Dafa-Praktizierenden die Übungen machten oder die wahren Tatsachen erläuterten.

Eines Tages erzählte er mir, dass einige Häftlinge ihm etwas über Dafa-Praktizierende berichtet hatten, aber er wollte sich nicht einmischen. „Ich will wirklich nichts davon wissen“, hatte er gesagt.

Probleme mit einem neuen Ausbilder

Ein neuer Ausbilder wurde später in die Abteilung versetzt. An seinem ersten Tag brüllte er bei der Besprechung, dass er „Himmel, Erde und das Gesetz“ sei und das letzte Wort über alles habe. Er ordnete an, dass der Gefängnisladen keine Waren des täglichen Bedarfs im Wert von mehr als 50 Yuan pro Monat an die Praktizierenden verkaufen dürfe. Er befahl den Häftlingen, den Tisch wegzunehmen, den ich zum Schreiben benutzte.

Das sagte ich dem Direktor, woraufhin er sofort den für den Gefängnisladen verantwortlichen Häftling herbeirief. Er sagte ihm, er solle nicht auf den Ausbilder hören und die normalen Abläufe befolgen. Vielleicht weil alle Wärter diesen Ausbilder nicht mochten, wurde er schnell wieder versetzt.

Ich durfte mich in der Werkstatt frei bewegen, während andere Häftlinge das nicht durften; so hatte ich mehr Möglichkeiten, die Menschen über die wahren Hintergründe aufzuklären und ihnen dabei behilflich zu sein, aus der Partei auszutreten.

Während meiner über zehnjährigen Haft habe ich die Dinge getan, die ein Dafa-Praktizierender tun sollte. Dennoch finde ich, dass ich immer noch weit entfernt vom Maßstab eines wahren Praktizierenden bin, weil ich über einen langen Zeitraum das Fa nicht gelernt habe. Ich werde das Fa mehr lernen, nach innen schauen und mich gut kultivieren, damit ich den Meister dabei unterstützen kann, das Gewissen von noch mehr Lebewesen zu erwecken!


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.