70-jähriges Ehepaar wegen seines Glaubens zur Gefängnisstrafe verurteilt

(Minghui.org) Ein Ehepaar aus der Stadt Dongying in der Provinz Shandong wurde wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1] zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.

Geng Lutang und seine Frau Zou Peixia wurden am 17. September 2019 verhaftet. Jemand hatte sie angezeigt, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatten. Polizisten durchsuchten am darauffolgenden Tag ihre Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher und Geldscheine, die mit Informationen über Falun Dafa bedruckt waren. (Angesichts der strengen Informationszensur in China benutzen Praktizierende kreative Wege, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen). Die Polizisten kamen noch ein paar Mal zurück und beschlagnahmten weitere Gegenstände von ihnen, zum Beispiel eine Satellitenschüssel, mit der sie unzensierte Fernsehprogramme aus dem Ausland empfangen konnten.

Als die Familie des Paares zur Polizei ging, um sich für ihre Angehörigen einzusetzen, sagten Polizisten, dass sie sie in einem Monat freilassen würden. Aber einen Monat später hielten sie ihr Versprechen nicht mehr ein, selbst nachdem der Staatsanwalt die Fallakte des Paares wegen unzureichender Beweise zurückgegeben hatte. Geng wurde in das Untersuchungsgefängnis in Hekou und Zou in die Haftanstalt in Dongying gebracht.

Polizei behindert Anwalt bei seiner Arbeit

Die Familie des Paares beauftragte einen Anwalt, der die beiden vor Gericht vertreten sollte. Als der Anwalt am 21. Oktober 2019 in die Haftanstalt ging und Zou sprechen wollte, lehnte die Polizei seinen Antrag ab. Der Anwalt reichte später eine Beschwerde gegen die Polizei ein, jedoch ohne Erfolg.

Geng wurde später freigelassen und Zou wurde weiterhin in Gewahrsam gehalten.

Gengs Mutter war zu diesem Zeitpunkt etwa 100 Jahre alt. Die Verhaftung und Inhaftierung des Ehepaars verursachte bei ihr enorme psychische Probleme. Aus Sorge über die lange Inhaftierung von Zou verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand schnell und sie verstarb im Januar 2020, wenige Tage vor dem chinesischen Neujahrsfest.

Das Ehepaar wurde am 2. November 2020 in der Stadt Dongying vor Gericht gestellt. Geng nahm an der virtuellen Anhörung von zu Hause aus teil und Zou wurde in der Haftanstalt der Prozess gemacht. Ihre Anwälte plädierten vor Gericht auf nicht schuldig.

Ihre Familie bestätigte kürzlich, dass beide Praktizierenden zu drei Jahren und drei Monaten Haft und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (3.800 Euro) verurteilt worden sind.

Vergangene Verfolgung

Sowohl Geng als auch Zhou fingen 1996 an, Falun Dafa zu praktizieren. Viele ihrer Beschwerden verschwanden bald. Sie leben seitdem nach den Prinzipien von Falun Dafa „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht.“ Zu Hause sind sie gute Eltern und Kinder. Bevor Geng in den Ruhestand ging, gewann er auf der Arbeit viele Auszeichnungen.

Als das kommunistische Regime 1999 die Verfolgung angeordnet hatte, ging Zou nach Peking, um für Falun Dafa zu appellieren. Sie wurde aber verhaftet, in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten und mit einer Geldstrafe belegt. Die Polizei setzte sie auf die schwarze Liste der Regierung und begann, sie regelmäßig zu schikanieren.

Zou wurde im Oktober 2000 in einem Zwangsarbeitslager für Frauen in der Provinz Shandong inhaftiert. Die Wärter folterten sie, indem sie sie zwangen, stundenlang zu stehen oder auf einem kleinen Hocker zu sitzen, ohne sich zu bewegen. Sie schlugen sie auch, sperrten sie in Einzelhaft, schränkten ihre Toilettenbenutzung ein und zwangen sie zu unbezahlter Arbeit.

Zusätzlich zu der körperlichen Folter wurde sie gezwungen, jeden Tag Propagandavideos anzusehen, die Falun Dafa verteufelten. Der seelische Druck und die Qualen führten dazu, dass sie einen seelischen Zusammenbruch erlitt und ins Delirium fiel.

Als sie im März 2002 endlich freigelassen wurde, war sie durch die Folter tief traumatisiert. Zu diesem Zeitpunkt wurden sowohl sie als auch ihr Mann gezwungen, das Praktizieren von Falun Dafa aufzugeben. Obwohl sich Zou nicht mehr im Delirium befand, litt sie unter schweren Depressionen. Sie zog sich zurück und aß und trank manchmal tagelang nichts. Sie ging in viele Krankenhäuser und versuchte verschiedene Behandlungen, aber nichts half ihr.

Als sie alle Hoffnung für das Leben verloren hatten, entschied sich das Ehepaar im Jahr 2007, wieder Falun Dafa zu praktizieren. Innerhalb einer kurzen Zeitspanne konnte Zou wieder lächeln und Geng hörte nach 30 Jahren mit dem Trinken auf.

Früherer Bericht:

Drei über 70 Jahre alte Einwohner von Shandong wegen ihres Glaubens inhaftiert


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.