Damals und heute: Wenn Seuchen auftauchen

(Minghui.org) In der Geschichte hat es mehrere Pandemien gegeben, die die Menschen unerwartet und oftmals wie ein Tsunami überrascht haben.

Die Große Pest von London: Sie kam und verschwand plötzlich

In einer Märznacht 1832 amüsierten sich die Menschen ausgelassen in den Ballsälen von Paris. Der deutsche Dichter Heinrich Heine, der sich damals in Paris aufhielt, war Zeuge dieses tragischen Augenblicks. 

Er schrieb: „Ihre Ankunft war den 29. März offiziell bekanntgemacht worden, und da dieses der Tag des Demi-carême und das Wetter sonnig und lieblich war, so tummelten sich die Pariser um so lustiger auf den Boulevards, wo man sogar Masken erblickte, die in karikierter Mißfarbigkeit und Ungestalt die Furcht vor der Cholera und die Krankheit selbst verspotteten. (…)

Desselben Abends waren die Redouten besuchter als jemals; übermütiges Gelächter überjauchzte fast die lauteste Musik, man erhitzte sich beim Chahût, einem nicht sehr zweideutigen Tanze, man schluckte dabei allerlei Eis und sonstig kaltes Getrinke: als plötzlich der lustigste der Arlequine eine allzu große Kühle in den Beinen verspürte und die Maske abnahm und zu aller Welt Verwunderung ein veilchenblaues Gesicht zum Vorschein kam. Man merkte bald, daß solches kein Spaß sei, und das Gelächter verstummte, und mehrere Wagen voll Menschen fuhr man von der Redoute gleich nach dem Hôtel-Dieu, dem Zentralhospitale, wo sie, in ihren abenteuerlichen Maskenkleidern anlangend, gleich verschieden.“ (Heinrich Heine für die Augsburger Allgemeine Zeitung, 19.04.1832)

Das plötzliche Auftauchen der Seuche hatte die Menschen wie ein Tsunami überrascht. Sie war bereits ein Jahr zuvor in London aufgetreten, man hatte sie aber nicht weiter beachtet. Die Briten verkannten die Cholera anfangs und meinten, sie würde nur die Armen treffen.

Die Industrielle Revolution Ende des 18. Jahrhunderts, die in England ihren Anfang nahm, brachte ganz Europa Wohlstand. Die Menschen staunten über die Wunder und den unendlichen Reichtum, den die Industrialisierung mit sich brachte. Auch das Gesundheitswesen entwickelte sich so rasch wie nie zuvor.

Im Jahr 1518 hatte die englische Regierung erstmals Regularien zur Seuchenbekämpfung erlassen. Sie basierten auf Erfahrungen mit dem „Schwarzen Tod“, der zwischen 1347 und 1351 in Europa gewütet hatte. Laut dieser Vorschriften durften Menschen, die sich mit der Krankheit infiziert hatten, nicht mehr auf die Straße gehen. Taten sie es dennoch, konnten sie eines Verbrechens angeklagt oder sogar zum Tode verurteilt werden. Und auch ihre Angehörigen wurden ausgepeitscht oder eingesperrt, wenn sie auf die Straße gingen – auch wenn sie nicht infiziert waren.

Doch auch der Wohlstand der Industriellen Revolution und die strengen Schutzmaßnahmen konnten die Seuche nicht aufhalten. 1831 brach in London eine Cholera-Epidemie aus. Und schon bald war den Menschen klar, dass sie nicht nur die Armen befiel. Ausbruch, Verbreitung, Schutz und die Kontrolle über die Seuche waren den Menschen ein Rätsel. Eilig zogen sie von der Stadt aufs Land in der Hoffnung, so der Epidemie zu entkommen, mussten aber feststellen, dass die Cholera dort genauso schrecklich wütete wie in den Städten. Es gab kein Entkommen.

Die Cholera breitete sich in ganz Europa aus und forderte auch das Leben des deutschen Philosophen Friedrich Hegel in Berlin. Ein Jahr später verschwand die mysteriöse Epidemie in London genauso plötzlich, wie sie aufgetreten war.

Es stellt sich die Frage, ob nicht die Schifffahrt und die Handelswege in der Industriellen Revolution des 18. Jahrhunderts die Ausbreitung des Virus beschleunigt hatten. Doch wenn man ins 6. Jahrhundert n. Chr. zurückgeht, als die römische Beulenpest auftrat, erübrigt sich die Frage. Denn zu dieser Zeit waren sowohl Ost als auch West feudale Gesellschaften, die noch nicht über neuartige Transportmittel verfügten. Und trotzdem breitete sich die Pest damals in kurzer Zeit über ein großes Gebiet aus.

Die Spanische Grippe: Zweite Welle im Herbst 1918 noch aggressiver

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fegte die Spanische Grippe, auch bekannt als „Mutter aller Pandemien“, über die Erde. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) tötete die Spanische Grippe zwischen 1918 und 1920 weltweit 40 bis 50 Millionen Menschen. Viele Wissenschaftler und Historiker glauben, dass zu jener Zeit ein Drittel der Weltbevölkerung (circa 1,8 Milliarden Menschen) mit dem Virus infiziert war.

Im März 1918, noch vor dem Ende des Ersten Weltkriegs, hatte sich die „Spanische Grippe“ entlang der Küste ausgebreitet. Spanien war das erste Land, das davon betroffen war. Dort erhielt die Seuche auch ihren Namen. Obwohl das Frühjahr Grippesaison war, erholten sich die Patienten schnell wieder und die Todesrate war auch nicht überdurchschnittlich hoch. Der Erste Weltkrieg beherrschte überall die Schlagzeilen und die Grippe schien bereits Geschichte zu sein.

Doch im Herbst 1918 veränderte sich alles. Das vormals seltene Virus tauchte in Form eines hochvirulenten Stammes wieder auf und wütete in Nordamerika und Europa. Die Patienten starben oft innerhalb von Stunden oder Tagen. In nur vier Monaten hatte sich die Spanische Grippe auf der ganzen Welt, auch in den entlegensten Gebieten, ausgebreitet.

Die weltweite Influenza-Todeskurve ist normalerweise u-förmig, wobei überwiegend Kinder, ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem betroffen sind. Aber bei der Spanischen Grippe war die Todeskurve eindeutig w-förmig. Neben Kindern und älteren Menschen starben sehr viele junge Erwachsene zwischen etwa 20 und 40 Jahren – sie machten die Hälfte der Pandemie-Toten aus. Es wird angenommen, dass 99 Prozent der Pandemie-Toten jünger als 65 Jahre waren.

Im März 1919 verschwand die Pandemie plötzlich wieder. Die Spanische Grippe, die schätzungsweise bis zu 50 Millionen Menschen das Leben kostete, kam und ging in Windeseile. Sie war immens und entsetzlich.

Die Pandemie erfolgreich bekämpfen“ – ein Fake der Kommunistischen Partei Chinas

Ende 2019 brach in der chinesischen Stadt Wuhan eine unerwartete Epidemie aus. Nachdem die Stadtregierung zunächst über einen Monat lang darauf beharrt hatte, dass die Krankheit „verhindert“ werden könne und „unter Kontrolle“ sei, zeigte die plötzliche Abriegelung von Wuhan am 23. Januar 2020, wie ernst die Situation in Wirklichkeit war.

In den darauffolgenden Monaten nahmen auf der ganzen Welt die Coronavirus-Fälle rasant zu. Die offiziellen Zahlen in China zu Infizierten und Todesfällen allerdings blieben sehr niedrig – trotz Fotos von langen Schlangen wartender Patienten in Krankenhäusern und von Menschen, die in Krematorien die Asche-Urnen ihrer verstorbenen Angehörigen abholten. Seit Anfang April 2020 wurden fast keine Fälle mehr gemeldet und es schien so, als ob China den Kampf gegen das tödliche Virus gewonnen habe. Doch viele vermuteten dahinter nur Zahlenspiele des chinesischen Regimes.

In der zweiten Hälfte des Jahres 2020 traten in Nordostchina wieder neue Infektionsfälle auf. Diesmal zeigte sich die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) erfolgreich bei der Bekämpfung der Pandemie. Sie hätten ein vollständiges und ausgereiftes System zur Pandemiebekämpfung errichtet, so Vertreter der Regimes. Damit könne die Pandemie schnell unter Kontrolle gebracht werden, solange der Patient lokalisiert werde, Big Data zum Einsatz komme, um die Infektionsketten zu verfolgen, und die Kontakte des Infizierten isoliert und untersucht würden. Shanghai sei die Vorzeigestadt im Kampf gegen die Pandemie. Dort würden alle Coronavirus-Patienten in den Fieberkliniken (besondere Krankenhäuser) aktiv entdeckt, behauptete das kommunistische Regime, und zwar nicht passiv, also erst nachdem sich das Virus bereits ausgebreitet habe.

Die chinesischen Behörden gaben dann bekannt, dass die Pandemie innerhalb Chinas unter Kontrolle gebracht sei. Die Quellen der Krankheit seien hauptsächlich das Ausland und die Handelskette für Meeresfrüchte. Damit wollte sich die KPCh der Verantwortung für die Vertuschung der Pandemie entziehen. Tatsache ist, dass die Pandemie in den chinesischen Provinzen Hebei und Heilongjiang ihren Ursprung auf dem Land hatte. Das widerspricht den Behauptungen der chinesischen Behörden. Wie sollten Viren aus dem Ausland in die ländlichen Gebiete Chinas gelangt sein? Wo war der wahre Ursprung des Ausbruchs in der Provinz Hebei?

Noch beunruhigender ist: Nachdem die Behörden vor kurzem bekanntgegeben hatten, die Stadt Shijiazhuang in der Provinz Hebei erfolgreich von Pandemiepatienten befreit zu haben, wurde ein neuer Infektionsfall entdeckt. Warum tauchen trotz der sicheren Isolierung immer wieder neue Fälle auf? Das kann niemand erklären.

Aufgrund des falschen Bildes vom „erfolgreichen Kampf“ der KPCh gegen das Virus in China sind viele Chinesen gegenüber der Pandemie abgestumpft. Dabei sind die wirklichen Infektions- und Todeszahlen, die weltweit gemeldet werden, äußerst alarmierend und dringend.

Wissenschaftler warnt: „Danach kommt die Flutwelle, die über Sie hereinbricht“

Außerhalb Chinas hat sich das Coronavirus weiter ausgebreitet und ist mutiert. Weltweit haben sich mehr als 113 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert, über 2,5 Millionen Menschen sind an Covid-19 gestorben. Erschreckend ist auch, dass die britische Virus-Mutation 70 Prozent ansteckender ist als das ursprüngliche Virus.

Der dänische Wissenschaftler Krause sagte vor kurzem, dass sich die Coronavirus-Mutation aus Großbritannien seit ihrer Entdeckung mit alarmierender Geschwindigkeit ausbreite und bestehende Methoden zur Verlangsamung der Ausbreitung unwirksam seien. So heißt es in einem Bericht der Washington Post mit dem Titel „Denmark is sequencing all coronavirus samples and has an alarming view of the U.K. variant“ vom 22. Januar 2021. „Diese Periode wird ein bisschen wie ein Tsunami sein, in der Art, wie Sie am Strand stehen und plötzlich sehen, dass sich das ganze Wasser zurückzieht“, wie die sinkende Inzidenz, so Krause. „Danach kommt die Flutwelle, die über Sie hereinbricht und Sie überwältigt.“

Infektionsfälle mit dem mutierten Virus nehmen in Dänemark trotz strengen Lockdowns wöchentlich um 70 Prozent zu. Das gab das dänische State Serum Institute bekannt, eine Regierungsbehörde, die Krankheiten verfolgt und in der Gesundheitspolitik berät. Die dänischen Behörden gehen davon aus, dass die Variante seit Mitte Februar der dominierende Virusstamm im Land ist.

Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen forderte die Menschen auf, sich vorzustellen, in der obersten Tribünenreihe des Parken-Stadions in Kopenhagen zu sitzen, einem Fußballstadion mit etwa 38.000 Sitzplätzen. Ein tropfender Wasserhahn würde es mit Wasser füllen – ein Tropfen in der ersten Minute, zwei Tropfen in der zweiten, vier Tropfen in der dritten.

Bei diesem Tempo, so Frederiksen, wäre das Stadion in 44 Minuten mit Wasser gefüllt. Aber in den ersten 42 Minuten würde es fast leer erscheinen. „Der Punkt ist, dass man erst merkt, dass das Wasser gestiegen ist, wenn es schon fast zu spät ist“, schrieb sie.

Es gibt Hinweise darauf, dass die Mutation des Coronavirus, die sich in über 70 Ländern ausgebreitet hat, möglicherweise tödlicher ist als das ursprüngliche Virus, und sich zudem schneller ausbreitet. Patrick Vallance, wissenschaftlicher Chefberater der britischen Regierung, erklärte, es sei nun bekannt, dass sich die Kent-Variante schneller ausbreite als das ursprüngliche Virus. Und es sei weder volks- noch altersspezifisch.

Trotz umfangreicher Forschungen zu dem Coronavirus im vergangenen Jahr sind die Wissenschaftler noch weit davon entfernt, dieses ungewöhnliche Virus zu verstehen. Die Fragen, woher es kommt, wie schnell es mutiert und was das Heilmittel ist, sind ihnen ein Rätsel.

Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass der Mensch, wie fortgeschritten Wissenschaft und Technik heute auch sind, angesichts großer Katastrophen doch klein und machtlos ist. Nur wenn wir bescheiden und vernünftig sind, vor dem Göttlichen mehr Respekt haben und mehr über uns und unser Verhalten nachdenken, werden wir die Situation besser verstehen können. Dann können wir eine positive Lehre aus der Geschichte ziehen und den richtigen Weg finden.