Nach fünf Jahren Haft: 69-Jähriger erneut wegen seines Glaubens verurteilt
(Minghui.org) Duan Yifa, 69, hatte bereits fünf qualvolle Jahre im Gefängnis verbracht. Im Februar 2021 wurde er abermals verurteilt – wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1]. Duan ist Bürger der Stadt Jiamusi in der Provinz Heilongjiang.
Während der eineinhalbjährigen Untersuchungshaft im Gefängnis der Stadt Jiamusi ließen die Behörden seine Familie über den Status seines Falles im Dunkeln. Sie wusste zwar, dass er verurteilt worden war, jedoch erhielt sie keine offizielle Benachrichtigung über seinen Prozess und seine Haftzeit. Die Angehörigen suchten die örtliche Polizeiwache, die Staatsanwaltschaft und das Gericht auf, um sich über seinen Fall zu erkundigen. Jedoch ohne Erfolg.
Willkürliche Verhaftung und Inhaftierung
Sieben Beamte der Polizeiwache Songlin brachen am 26. Juli 2019 in Duans Wohnung ein. Sie durchsuchten seine Räumlichkeiten und beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher, ein Mobiltelefon, Ausweise und das Haushaltsbuch. Die Eindringlinge zeigten weder ihre Ausweise noch einen Durchsuchungsbefehl vor. Duans Familie erhielt keinen Haftbescheid und auch keine Liste der beschlagnahmten Gegenstände.
Als seine Angehörigen die Rückgabe ihrer persönlichen Gegenstände beantragen wollten, wurden sie von der Polizei abgewiesen. Erst nachdem sie zwei Beschwerden bei der Beschwerdestelle der Stadt eingereicht hatten, gab die Polizei ihre Ausweise und das Haushaltsbuch zurück, aber keine Falun Dafa bezogenen Gegenstände.
Duans Familie ersuchte um weitere Details über seinen Fall, aber alle ihre Fragen wurden von Zhu Quanming, dem stellvertretenden Leiter der Polizeiwache, und dem Beamten Luan Zhaoquan zurückgewiesen und ignoriert.
Da die Familie keine andere Wahl blieb, beauftragte sie einen Anwalt, um ihn zu vertreten. Der Anwalt fand später heraus, dass Duan von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Xiangyang angeklagt worden war. Als der Anwalt ihn in der Haftanstalt besuchte, erfuhr er auch, dass sein Gesundheitszustand nicht gut war und er einen gefährlich hohen Blutdruck hatte.
Die Angehörigen sorgten sich um seine Gesundheit und gingen zu Zhou Wei, dem neuen Leiter der Polizeiwache Songlin, um seine Freilassung zu erreichen. Sie baten flehentlich: „Mit solch hohem Blutdruck in seinem Alter könnte er in der Haftanstalt sterben.“
Zhou antwortete: „Wer hat Duan Yifa erlaubt, Falun Dafa zu praktizieren? Er hat den Tod verdient!“
Geheime Verhandlung und Verurteilung
Als Duans Familie Ende 2020 beim Bezirksgericht Xiangyang anrief und sich nach dem Prozesstermin erkundigte, teilte ihnen Richter Song Tao mit, dass der Prozess abgeschlossen sei und er gerade dabei sei, das Urteil zu fällen.
Duans Frau rief Richter Song am 4. Februar 2021 erneut an, aber Song sagte ihr, er könne sich nicht erinnern, zu wie vielen Jahren Duan verurteilt worden sei. Er fügte hinzu, dass Duan während der Pandemie nicht in das Gefängnis gebracht werde, sondern weiterhin im Untersuchungsgefängnis bleiben müsse.
Am nächsten Tag ging Duans Familie zum Untersuchungsgefängnis, um weitere Informationen zu erfragen. Dort wurden sie erneut abgewimmelt.
Duans Frau rief Richter Song am 9. Februar ein weiteres Mal an. Er sagte ihr, sie solle ihn nie wieder anrufen, dann legte er auf.
Früher bereits fünf Jahre im Gefängnis
Duan wurde am 7. Juli 1951 geboren. Im Juni 1998 begann er, Falun Dafa zu praktizieren. In nur einem Monat verschwand sein Bandscheibenvorfall, der ihn viele Jahre lang gequält hatte.
Nachdem die Kommunistische Partei Chinas im Juli 1999 die Verfolgung von Falun Dafa begonnen hatte, wurde Duan im Juni 2001 von Beamten der Polizeiwache Youyilu in ein Untersuchungsgefängnis gebracht und dort 15 Tage lang festgehalten.
Als er am 10. Januar 2002 Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte, zeigte ihn jemand beim Polizeirevier Changhong an. Es erfolgte eine erneute Verhaftung. Er fragte die Polizei: „Ich praktiziere Falun Dafa wegen meiner Gesundheit und Fitness. Was ist daran falsch? Ist die Religionsfreiheit nicht in unserem verfassungsmäßigen Recht verankert?“ Der Beamte antwortete: „Du willst über Menschenrechte sprechen? Hier [im Untersuchungsgefängnis] zu bleiben, ist dein Menschenrecht.“
Nach sechs Monaten Gefängnishaft wurde er zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Im Zwangsarbeitslager Xigemu verbrachte er sechs Monate, bis Agenten des Büros 610 der Provinz Heilongjiang anordneten, ihm aufgrund der „Schwere“ seines Falles eine härtere Strafe aufzuerlegen.
Vier Monate, nachdem er ins Gefängnis zurückgebracht worden war, verurteilte ihn das Vorstadtgericht im April 2003 zu fünf Jahren im Gefängnis der Stadt Jiamusi. Die Anklage lautete „Störung der öffentlichen Ordnung“. Das Gericht benachrichtigte seine Familie nicht von seinem Prozess und erlaubte ihm nicht, gegen das Urteil Berufung einzulegen.
Während seiner Haftzeit im Gefängnis Jiamusi-Ost schlugen ihn die Wärter so heftig, dass sein Körper schwarz und blau wurde und er eine ganze Woche lang nicht aufrecht sitzen konnte.
Einmal machte Duan die Falun-Dafa-Übungen am Morgen und wurde von seinem Zellengenossen angezeigt. Die Wärter fesselten ihn zwei Tage lang mit Handschellen an eine Halterung im Flur. Wenn nicht alle Praktizierenden in seiner Zelle in Hungerstreik getreten wären, um gegen Duans schreckliche Behandlung zu protestieren, wäre er einer noch härteren Strafe ausgesetzt worden.
Duan wurde später in das Gefängnis von Lianjiankou verlegt. Dort wurde er zu harter Arbeit gezwungen. Er durfte keine Falun-Dafa-Bücher lesen und Falun-Dafa-Übungen nicht machen. Sie zwangen ihn, sich Propagandavideos anzuschauen, die Falun Dafa verleumdeten.
Die Wärter fanden einmal einen handgeschriebenen Falun-Dafa-Artikel bei Duan und fragten: „Woher hast du den?“ Duan antwortete: „Ich habe ihn auswendig gelernt und aufgeschrieben.“ Der Wärter Peng Lin geriet in Rage und schlug ihn mit einem Gummiknüppel. Sein Gesäß und seine Oberschenkel waren mit schwarzen und blauen Blutergüssen bedeckt, die drei Monate brauchten, um zu verheilen.
Auch nach seiner Freilassung wurde Duan ständig von der Polizei schikaniert. Am 17. September 2010 kamen vier Ortsbeamte zu seiner Wohnung und wollten ihn zwingen, eine Erklärung über den Verzicht auf seinen Glauben zu unterschreiben. Duan war nicht da und sie sagten seiner Familie, dass er Falun Dafa zu Hause weiter praktizieren könne, wenn er die Erklärung unterschreibe. Andernfalls würden sie ihn in eine Gehirnwäsche-Einrichtung einweisen und ihm eine Geldstrafe von 6.000 Yuan (ca. 780 Euro) auferlegen. Außerdem drohten sie an, dass sie seinem Sohn keine Heiratsurkunde ausstellen würden, wenn er heiratet.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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