Sechs Frauen vor Gericht, weil sie Kalender mit Informationen über Falun Dafa hergestellt haben

(Minghui.org) Sechs Einwohnerinnen der Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan standen am 5. März 2021 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] vor Gericht. Ihre Anwälte plädierten für sie auf nicht schuldig und forderten Freispruch für sie.

Mehrere Polizeibeamte brachen am 18. November 2019 in die Wohnung von Liu Guoxiu, 84, ein. Als sie Kalender mit Informationen über Falun Dafa sahen, riefen die Polizisten weitere Beamte herbei und verhafteten Liu sowie fünf weitere Praktizierende in ihrer Wohnung. Alle ihre Kalender wurden beschlagnahmt.

Bei den fünf anderen Praktizierenden handelt es sich um die Frauen Luo Zhaolan, Huang Gangjun, Shen Guofeng, Du Huizhen und Wei Guohua. Alle sind um die 70 Jahre alt.

Die Praktizierenden wurden danach im Untersuchungsgefängnis der Stadt Chengdu festgehalten. Ihre Verhaftungen wurden am 26. Dezember 2019 genehmigt.

Über die Anhörung vor Gericht

Während der Anhörung der Praktizierenden im Gericht des Bezirks Xindu am 5. März 2021 scherzte der Vorsitzende Richter Fu Hua, dass er ja fast schon Spezialist sei für die Verurteilung von Falun-Dafa-Praktizierenden. Seit 2016 hat Richter Fu neun Praktizierende verurteilt.

Die Staatsanwältin Wang Wenlu begann damit, die Praktizierenden zu beschuldigen, 589 Kalender mit Informationen über Falun Dafa angefertigt zu haben. Sie klagte sie wegen „Untergrabung der Strafverfolgung“ an, eine Standard-Anklage, die von der chinesischen Justiz verwendet wird, um Falun-Dafa-Praktizierende hinter Gitter zu bringen.

Lius Anwalt argumentierte, dass es das verfassungsmäßige Recht seiner Mandantin sei, Falun Dafa zu praktizieren. Das Anfertigen der Kalender habe niemandem Schaden zugefügt oder gegen ein Gesetz verstoßen. Der Anwalt fügte hinzu, dass Liu in der Haftanstalt an hohem Blutdruck und einem Herzproblem gelitten habe. Doch die Behörden hätten die Genehmigung ihrer Freilassung gegen Kaution immer wieder hinausgezögert. Der Anwalt forderte den Richter auf, Liu freizusprechen.

Ein anderer Anwalt sagte, dass er und andere Anwälte des Falls die Kalender gelesen hätten und nichts Unangemessenes daran fänden. „Bezüglich der Frage, ob der Kalender einen Inhalt hat, der der Gesellschaft schaden könnte, warum bringt man ihn nicht mit vor das Gericht und zeigt jedem den Inhalt“, fragte er.

Der Anwalt stellte auch die Zeugenaussagen der Familienangehörigen der Praktizierenden infrage; sie würden nur bestätigen, dass ihre Angehörigen Falun Dafa praktizieren, aber nichts über die Herstellung der Kalender. Er vermutete, dass die Polizisten die Familien der Praktizierenden bedroht oder getäuscht hätten, damit diese gegen ihre Angehörigen aussagten. Er beantragte, dass die Familienangehörigen zu einem Kreuzverhör vor Gericht erscheinen sollten. Doch die Staatsanwältin schwieg.

Ein dritter Anwalt sagte, dass der Polizeibeamte Pu Xiong und andere in Lius Wohnung eingebrochen seien, ohne irgendein offizielles Dokument zu zeigen. Ein Nachbar habe sie angezeigt, weil sie ein paar Gäste hatte. Danach hätten die Polizisten weitere Beamte angefordert, von denen einige keine Polizeiuniformen trugen. Sie hätten die Praktizierenden verhaftet und Lius Wohnung durchsucht. Keiner der Polizisten habe seinen Ausweis gezeigt.

„Dass Freunde oder Verwandte zu Besuch kommen, ist eine ganz normale Sache. Warum hat der Nachbar das gemeldet? Auf der anderen Seite hat die Polizei nicht das Recht, in eine Privatwohnung einzubrechen, nur weil die Besitzerin ein paar Gäste hat“, sagte der Anwalt.

Luo sagte zu ihrer eigenen Verteidigung aus. Sie führte aus, dass viele ihrer Krankheiten durch das Praktizieren von Falun Dafa geheilt worden seien. Besonders ein Gallenstein, der einen Durchmesser von 2,5 cm hatte sei ohne jeglichen medizinischen Eingriff verschwunden, berichtete sie. Bevor sie fertig sprechen konnte, unterbrach Richter Zhang Lin sie mit dem Hinweis, dass das, was sie sagte, nichts mit dem Fall zu tun hätte.

Am Ende der Anhörung schlug die Staatsanwältin vor, Liu, Huang und Du zu einer Bewährungsstrafe zu verurteilen. Da Liu beteuerte, dass sie unschuldig sei, zog Staatsanwältin Wang ihren Vorschlag sofort zurück.

Früherer Bericht:

Sechs Frauen in Sichuan müssen sich wegen ihres Glaubens vor Gericht verantworten


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.