Verprügelt, aufgehängt, zwangsernährt – der Leidensweg einer Praktizierenden

(Minghui.org) Yao Yanping wohnt in der Stadt Wuhan in der Provinz Hubei. Sie begann im Jahr 1996, Falun Dafa [1] zu praktizieren, und lebte nach Falun Dafas Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht, um ein guter Mensch zu sein. Dadurch wurde Yao nicht nur gesünder, sondern gab auch ihr starkes Ego auf. Ihre positiven Veränderungen brachten Glück und Harmonie in ihre Familie.

Seitdem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) 1999 die Falun-Dafa-Praktizierenden verfolgt, wurde Yao mehrmals verhaftet, weil sie ihren Glauben nicht aufgeben wollte. Während sie in der Frauenhaftanstalt Wuhan Nr. 1, in der Gehirnwäsche-Einrichtung Etouwan und auf verschiedenen Polizeiwachen eingesperrt war, wurde sie brutal gefoltert.

Frühere Verhaftungen

Am 23. März 2001 verhafteten Beamte von der Polizeiwache Yijiadun die Praktizierende bei der Arbeit. Die Polizisten fesselten sie mit Handschellen an ein Metallregal in der Polizeiwache, wobei die Arme waagerecht ausgestreckt waren. Dann durchsuchten die Beamten Yaos Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher und Fotos.

Die Polizisten wollten die Praktizierende beim Verhör zu einem Geständnis zwingen. Erfolglos. Als Yao sich weigerte zu antworten, wurde sie brutal ins Gesicht geschlagen, bis sie am Mund blutete. Am nächsten Nachmittag gelang Yao die Flucht aus der Polizeiwache. Ihr Name kam daraufhin auf die Fahndungsliste im Internet.

Am 30. April 2001 wurde Yao erneut verhaftet, nachdem sie entlang einer Hauptstraße die Worte „Falun Dafa ist gut“ geschrieben hatte. Die Beamten brachten sie zur Polizeiwache Siwei. Am nächsten Tag verlegten die Behörden sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung, wo sie fünf Tage festgehalten wurde.

Gefoltert in der Frauenhaftanstalt Wuhan Nr. 1

Am 7. Mai 2001 überführten Beamte Yao in die Frauenhaftanstalt Wuhan Nr. 1. Bei ihrer Ankunft wurde sie komplett entkleidet, geohrfeigt und verprügelt. Da die Praktizierende sich weigerte, ihren Namen preiszugeben, stachelten die Wärter die Gefangenen an, Yao zu schlagen.

Folternachstellung: Schläge

Bei einer Gelegenheit praktizierte Yao nachts die Falun-Dafa-Übungen. Dafür wurde sie an eine Metalltür gehängt, wobei ihr die Hände hinter dem Rücken gefesselt wurden. Sie wurde ohnmächtig. Erst nach sieben Tagen ließen die Wärter sie herunter.

Folternachstellung: Aufhängen

Als Yao aufgefordert wurde, die Gefängnisregeln auswendig zu lernen, weigerte sie sich. Deshalb zwangen die Wärter sie, lange Zeit regungslos zu stehen. Sie durfte nicht schlafen und an heißen Sommertagen weder duschen noch die Kleidung wechseln. Außerdem fesselten die Wärter ihr die Hände hinter dem Rücken. Die Tortur dauerte über einen Monat lang.

Ab Juli 2001 musste Yao täglich um 6 Uhr morgens aufstehen und über zehn Stunden arbeiten. Lohn erhielt sie dafür keinen. Erst wenn die Arbeit beendet war, durfte sie schlafen gehen.

Aus Protest gegen die Verfolgung trat Yao im November 2001 sieben Tage in Hungerstreik. Mehrere Gefangene zerrten sie aus der Zelle in einen leeren Raum, wo sie brutal zwangsernährt wurde. Die Zähne lockerten sich und Yao blutete stark.

Folternachstellung: Zwangsernährung

Zweimal vom Arbeitslager abgewiesen

Nachdem das Büro 610 [2] des Bezirks Jiang´an Yaos Namen ermittelt hatte, wurde gegen sie am 23. Januar 2002 eine Haftstrafe verhängt. Eineinhalb Jahre sollte sie ins Zwangsarbeitslager Hewan.

Als die Agenten des Büros 610 Yao ins Arbeitslager brachten, verweigerten die Wärter dort ihre Aufnahme wegen ihres Bluthochdrucks und der Herzbeschwerden. Daraufhin brachten die Beamten die Praktizierende zurück in die Haftanstalt.

Am 29. Januar 2002 fuhren die Agenten des Büros 610 mit Yao zur Polizeiwache Siwei. Sie benachrichtigten ihre Familie darüber, dass sie nach einer zehnmonatigen Haft zurück nach Hause käme. Während der Haftzeit verlor Yao ihre Arbeit bei der Hubei Wasserschifffahrtsgesellschaft.

Bereits eineinhalb Jahre nach ihrer Freilassung wurde Yao am 26. September erneut verhaftet, als sie die Straße entlangging.

Am 28. September verlegten die Behörden die Praktizierende in die Frauenhaftanstalt Wuhan Nr. 1. Mehr als 20-mal verhörten die Beamten sie dort. Yao weigerte sich, den Polizisten irgendwelche Informationen über andere Praktizierende zu geben.

Im März 2003 wurde Yao zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Erneut weigerte sich das Zwangsarbeitslager Hewan, die Praktizierende aufzunehmen, das sie Bluthochdruck hatte und herzerkrank war. Daraufhin erhielt sie Haftverschonung.

Verfolgung in der Gehirnwäsche-Einrichtung Etouwan

Am 9. Juni 2005 wurde Yao abermals verhaftet. Die Beamten brachten sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung Etouwan. Aus Protest gegen die willkürliche Festnahme und die Inhaftierung trat sie in Hungerstreik. Erneut wurde sie brutal zwangsernährt.

In der Gehirnwäsche-Einrichtung hatte Yao keine Freiräume. Die Gefangenen ließen sie nicht aus den Augen und zwangen sie, sich Videos anzuschauen, die Falun Dafa diffamierten. Sie drängten die Praktizierende dazu, Gedankenberichte und Erklärungen zu schreiben, mit denen sie ihren Glauben aufgeben sollte. Während dieser Zeit ertrug Yao enorme psychische Qualen.

Im August 2005 wurden alle Gefangenen aus der Gehirnwäsche-Einrichtung freigelassen – bis auf Yao. Die Behörden hielten sie noch einen Monat länger fest.

Am 11. Oktober 2007 kamen Agenten des Büros 610 des Bezirks Qiaokou und verhafteten Yao in der Wohnung ihrer Mutter. Die Beamten durchsuchten die Zimmer und nahmen den Computer ihres Sohnes mit. Erneut brachten sie Yao in die Gehirnwäsche-Einrichtung Etouwan, wo sie über einen Monat lang eingesperrt blieb.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Das Büro 610 ist eine außergesetzliche Behörde, die die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden durchführt. Sie ist befugt, gesetzliche Anordnungen zu übergehen und ohne den Rechtsweg einzuhalten Falun-Dafa-Praktizierende zu verhaften.