Ehemaliger Direktor nach vier Jahren Haft erneut im Gefängnis, Familienbesuche werden verweigert (Provinz Heilongjiang)

(Minghui.org) Ein 58-jähriger Mann, der im Gefängnis inhaftiert ist, wird nun einer verstärkten Verfolgung ausgesetzt, die ihn zwingen soll, seinen Glauben an Falun Dafa [1] aufzugeben. Da seine Familie ihn nicht besuchen darf, sind sie sehr besorgt um seine Sicherheit.

Li Zhenzhong ist ehemaliger Direktor eines Kraftwerks in der Stadt Qiqihar, Provinz Heilongjiang. Er wurde am 18. April 2020 von der Verkehrspolizei angehalten, die seinen Ausweis kontrollierte. Als die Polizisten feststellten, dass er in der Datenbank der Polizei als Falun-Dafa-Praktizierender aufgeführt ist, verhafteten sie ihn. Sie hielten ihn zunächst im Untersuchungsgefängnis des Landkreises Fuyu fest und verlegten ihn dann in die Haftanstalt des Landkreises Yian.

Lis Anhörung fand am 31. August 2020 im Bezirk Jianhua per Videokonferenz statt. Sein Anwalt plädierte für ihn auf nicht schuldig und argumentierte, dass sein Mandant bei der Ausübung seines Glaubens nichts Falsches getan habe.

Später wurde Li zu einer unbekannten Haftstrafe verurteilt. Er ist momentan in der achten Abteilung des Gefängnisses Tailai eingesperrt und wird dort verfolgt und misshandelt, weil er an seinem Glauben festhält. Aufgrund der Informationsblockade sind weitere Details zu seiner aktuellen Situation zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt.

Rückblick: Vergangene Verfolgung

Li begann im Jahr 1996, Falun Dafa zu praktizieren. Er schreibt der Praxis zu, dass er dadurch seine langjährige Zigarettensucht aufgeben konnte. Sein Rheuma, seine steife Schulter, zervikale Spondylose, Magenkrämpfe, ein Bandscheibenvorfall und seine schwere Migräne verschwanden ebenfalls.

Li lebt nach den Prinzipien von Falun Dafa „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“. Viele andere Kraftwerksdirektoren nahmen bei der Auswahl von Verträgen für ihre Projekte Bestechungsgelder an, nur Li nicht. Dafür wurde er von seinen Kollegen gelobt.

Nachdem das kommunistische Regime die Verfolgung angeordnet hatte, wurde Li mehrmals verhaftet und sein Ausweis beschlagnahmt. Er gab aber Falun Dafa nicht auf. Vier Jahre saß er im Gefängnis, wo er verschiedenen Foltermethoden ausgesetzt war. Um weiterer Verfolgung zu entgehen, war er gezwungen, von zu Hause wegzuziehen. So konnte er sich nicht um seine Eltern kümmern oder bei ihnen bleiben, bevor sie starben.

Festnahmen und Folter

Li war erstmals im Oktober 1999 verhaftet worden. Polizisten fesselten ihn auf einem Metallstuhl und flößten ihm gewaltsam zwei Schüsseln kaltes Wasser ein. Sie nannten diese Folter „den Magen waschen“. Dieses Mal hielt man ihn zwei Monate lang im Untersuchungsgefängnis der Stadt Qiqihar fest.

Am 20. Februar 2001 verhaftete die Polizei Li erneut. Umgerechnet 126 Euro in bar und sein Mobiltelefon beschlagnahmten sie von ihm. Auf der Polizeiwache Wenhualu folterten mehr als zehn Beamte ihn, indem sie ihn aufhängten und dabei seine Hände von hinten hochgezogen wurden. Als man Li herunterließ, konnte er sich nicht mehr bewegen oder seine Arme heben. Es dauerte mehr als sechs Monate, bis sich seine Arme erholt hatten.

Spät in der Nacht wurde er in die Haftanstalt Nr. 2 der Stadt Qiqihar gebracht. Dort zwangen die Wärter ihn, tagsüber zu stehen und Gefängnisregeln auswendig zu lernen. Er durfte nur ein paar Stunden pro Tag schlafen. Durch die Folter wurde ihm schwindelig und er hatte das Gefühl, sein Kopf sei mit einer großen Schüssel bedeckt.

Etwa vier Tage später brachten Polizisten ihn mitten in der Nacht auf die Polizeiwache und fesselten ihn zum Verhör für drei Tage an einen Metallstuhl. Ein Polizist steckte ihm eine brennende Zigarette in den Mund, wohlwissend, dass Li nicht mehr rauchte. Die Folter ließ ihn unwillkürlich zittern und ihm war von innen heraus kalt.

Folternachstellung: An einen Stuhl gefesselt

Vier Jahre Haft

Li wurde im Oktober 2002 vom Bezirksgericht Longsha zu vier Jahren Haft verurteilt und in das Gefängnis Tailai gebracht.

Im März 2003 brachte ein Wärter ihn in sein Büro und schlug ihn, nachdem er ihn verdächtigt hatte, einen Artikel aus der Lehre von Falun Dafa mit einem anderen Praktizierenden geteilt zu haben.

Li trat im Oktober 2003 in Hungerstreik, um gegen die Verfolgung des Praktizierenden Li Shunjiang zu protestieren. Daraufhin sperrte man ihn in Einzelhaft. Die Wärter banden seine Gliedmaßen an einen H-förmigen Metallrahmen, sodass er bewegungsunfähig war. Dann befestigten sie den Rahmen an einem Ring auf dem Boden, was dazu führte, dass er sich nicht hinlegen konnte.

Um jeden inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden zu zwingen, seinen Glauben aufzugeben, begann das Gefängnis am 20. Juli 2004 eine Verfolgungskampagne. Li wurde zuerst gezwungen, unbezahlte Arbeit zu verrichten, während er Fesseln trug. Dann fesselten ihn die Wärter an ein H-förmiges Gestell und ließen ihn mit dem Gesicht nach oben in einer neu gegrabenen Grube liegen, die etwa einen Meter tief war.

Während der Folterung kam zufällig ein Staatsanwalt vorbei und sah ihn. Anstatt die Wärter für die Folter zu bestrafen, drückte er seine Unterstützung für die Folter aus. Um die Mittagszeit stellten die Wärter eine vier Zentimeter breite Metallstange auf, hängten Li daran und ließen ihn unter der sengenden Sonne zurück. Die Temperatur lag an diesem Tag bei über 40°C und er bekam weder etwas zu essen noch Wasser. Am Abend wurden einige Häftlinge zur Bewachung arrangiert, die ihn nicht schlafen ließen. So wurde er zwei Tage lang gefoltert.

Eine weitere Verhaftung

Im Oktober 2008 kam es zu einer weiteren Verhaftung. Die Polizisten fesselten Li erneut an einen Metallstuhl und setzten ihn extremen Dehnungen aus. Er zuckte ständig. Nach einem Tag dieser Folter ließ man ihn frei.

Früherer Bericht:

Falun Gong Practitioners Brutally Persecuted at Tailai Prison in Qiqihar City, Heilongjiang Province


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.