Die Kultivierung von Nachsicht ist wunderbar

(Minghui.org) Ich praktiziere seit acht Jahren Falun Dafa. Erst vor kurzem bemerkte ich, dass ich mich bisher nur an der Oberfläche kultiviert hatte, aber nicht wirklich mit dem Fa verschmolzen war.

Dafa-Jünger kultivieren sich nach Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Jedoch kann ich oft nicht nachsichtig sein. Zum Beispiel hatte ich einen Konflikt mit einer Angehörigen. Es ging darum, ob das Licht an oder aus sein sollte. Sie tadelte mich barsch. In diesem Moment stritt ich mich zwar nicht mit ihr und verhielt mich äußerlich ruhig und gelassen, aber innerlich war ich danach immer aufgewühlt. Dabei dachte ich: „Ich lasse mir von dir alles gefallen und erdulde es, warum bist du dann immer noch so unversöhnlich?“ Wegen dieser Sache sprach ich lange Zeit nicht mit ihr. Ich wusste, dass das nicht in Ordnung war, jedoch schaute ich nicht, wo ich falsch lag und welche Gesinnung den Konflikt verursacht hatte.

Gestern trat die Praktizierende A mit einer Sache an mich heran und erzählte mir endlos Geschichten. Am Ende war die Sache jedoch noch nicht klar erklärt. Im Herzen fühlte ich mich unwohl und dachte: „Sie hat mich über drei Stunden lang aufgehalten!“ Ich wusste zwar, dass es ein Eigensinn war, der beseitigt werden sollte, und lehnte ihn auch ab. Jedoch kam dieser Gedanke noch oft hoch. Daraufhin hörte ich mit meiner Aufgabe, mit der ich mich gerade beschäftigte, auf und ging mir Gesicht und Füße waschen. Dabei sagte ich zu mir: „Dieser Gedanke gehört nicht zu mir.“ Jedoch tauchte er weiterhin ständig auf und ich fühlte mich innerlich unwohl.

Da erinnerte ich mich plötzlich an das Fa des Meisters:

„Mancher hat kein starkes Hauptbewusstsein, sodass er dem Gedankenkarma folgt und Schlechtes tut; dann ist er ruiniert und fällt nach unten.“ (Zhuan Falun 2019, S.303)

Anschließend sagte ich zu dieser Unannehmlichkeit: „Ich sehe, dass du dich bewegst und welche Spielzüge du hast. Du fühlst dich unangenehm. Kommt es nicht daher, weil du Angst hast, von mir vernichtet und in De umgewandelt zu werden?“ Sobald dieser Gedanke auftauchte, bebte mein ganzer Körper – von Kopf bis Fuß. Danach fühlte ich mich am ganzen Körper leicht. Weil dieser Gedanke dem Fa entsprach, trat ich in einen Zustand ein, bei dem ich mit Leib und Seele mit dem Fa verschmolzen war. Es war wunderbar!

Der Meister hat uns die Geschichte von Han Xin erzählt, der eine Demütigung erleben musste, als ein Mann ihn aufforderte, zwischen seinen Beinen hindurchzukriechen. Als Dafa-Jünger müssen wir nicht nur Nachsicht üben, sondern dabei auch noch Freude empfinden.

Ich schaute nach innen und entdeckte einen Eigensinn, dass ich nämlich auf die Mitpraktizierende und meine Familienangehörige herabschaute. Insbesondere auf meine Familienangehörige. Ich empfand sie als ungebildet und uneinsichtig. Jedoch bedachte ich dabei nicht, dass sie ein alltäglicher Mensch war und errettet werden sollte. Ich benutzte meinen Maßstab, um die alltäglichen Menschen zu beurteilen. Dabei achtete ich nicht auf ihre Lebensgewohnheiten und wollte unbewusst über ihr Leben bestimmen. Als ich diesen egoistischen Gedanken fand, kam mein Inneres zur Einsicht. Es war so angenehm – so als ob die Fesseln, die meine menschlichen Gedanken umschlossen hatten, plötzlich auf waren. Seitdem spreche ich freundlich mit meiner Angehörigen und grüße sie auch wieder. Die bedrückende Atmosphäre hat sich in Freude gewandelt.

Obwohl ich mich schon seit langem kultiviere, erkenne ich erst heute, dass Nachsicht zu üben, ein Prozess der Beseitigung von verdorbenen Substanzen und Karma ist. Es ist der Reinigungsprozess eines Kultivierenden. Jetzt fühle ich mich sehr unbekümmert. Es ist wunderbar!