So werden Falun-Dafa-Praktizierende und Uiguren im Frauengefängnis Xinjiang verfolgt

(Minghui.org) Seit 20 Jahren ist das Frauengefängnis der Provinz Xinjiang – früher als Zweites Gefängnis Xinjiang bekannt – ein Ort, an dem Falun-Dafa-Praktizierende [1] verfolgt werden.

In diesem Gefängnis sind die Frauen unterschiedlicher Folter ausgesetzt. Sie bekommen scharfes Chiliwasser eingeflößt, werden aufgehängt, müssen stundenlang regungslos stehen und werden ausgehungert. Zhao Shuyuan, eine Ingenieurin aus Karamay, Xinjiang, starb 83 Tage nach ihrer Einlieferung in das Gefängnis.

Nachdem die Verbrechen an die Öffentlichkeit gelangt waren, hatten einige Täter sich zunächst bei der Verfolgung zurückgehalten. Mit der Wahl des neuen Provinz-Vorsitzenden der Kommunistischen Partei, Chen Quanguo, im Jahr 2016 wurde die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden und Uiguren in Xinjiang jedoch wieder verschärft.

Strenge Überwachung

Alle inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden werden im Frauengefängnis Xinjiang gezwungen, an einem „Studium“ teilzunehmen, um die Propaganda gegen Falun Dafa kennenzulernen. Ihnen wird dabei befohlen, Gedankenberichte und verschiedene Erklärungen zu verfassen, damit sie ihren Glauben aufgeben.

Wenn einige Praktizierende sich weigerten, Falun Dafa zu entsagen, oder gegen die illegale Inhaftierung protestierten und sich Anweisungen widersetzten, wurden sie unter strenge Überwachung gestellt.

Während der strengen Überwachung wurden Praktizierende mit unterschiedlichen Methoden bestraft. Man sperrte sie in Isolationshaft oder befahl ihnen, viele Stunden lang zu stehen. Besuche, Telefonate oder Briefkontakte wurden untersagt und die Essenszeit auf wenige Minuten beschränkt; ganz zu schweigen vom Verbot, sich oder ihre Wäsche zu waschen oder sich die Zähne zu putzen.

Die strenge Überwachung dauerte ein bis zwei Monate, bei standhaften Praktizierenden konnte sie auch bis zu einigen Jahren andauern. Danach waren die Frauen ausgemergelt und nicht mehr wiederzuerkennen. Bei manchen wurde die Haftzeit nach Ablauf verlängert.

Spontane Inspektionen ohne Intimsphäre

Häufig führten die Gefängniswärter spontane Inspektionen durch, manchmal zwei- bis dreimal pro Woche. Dann mussten alle Gefangenen die Zelle verlassen. Die Wärter untersuchten alle Bettlaken, das Bettzeug, Waschschüsseln und Aufbewahrungsboxen und krempelten alles um.

Wenn die Insassinnen wieder in die Zelle kamen, mussten sie sich komplett entkleiden. Dann wurden sie gezwungen, sich mit den Händen hinter dem Kopf hinzuhocken. Dann überprüften die Wärter ihre Achsel- und Schambehaarung. 90 Prozent der gefangenen Frauen waren Uiguren. Die Wärter wollten sichergehen, dass sie nicht epiliert waren. Denn entgegen dem islamischen Brauch bei den Uiguren ist es im Gefängnis nicht erlaubt, Achsel- und Schamhaare zu entfernen. Manchmal benutzten die Wärter sogar Taschenlampen, um die Insassinnen zu untersuchen. Wenn die Frauen ihre Periode hatten, mussten sie ihre Menstruationsbinden ablegen, was sie als äußerst erniedrigend empfanden.

In den Waschräumen hatte die Gefängnisleitung hochauflösende Überwachungskameras installiert. Man begründete dies damit, dass so im Falle einer Verletzung der Gefangenen die Ursache geklärt werden könne. Die männlichen Wärter hatten freien Zugang zu den Kameras. Einer von ihnen sagte einmal prahlerisch: „Ich kann jede Gefangene beim Duschen im Gefängnis beobachten, wie ich will.“

Schwere Lebensbedingungen

Viele Uiguren wurden im August 2017 verhaftet. Der KPCh-Vorsitzende der Provinz, Chen Quanguo, hatte die Verfolgung unter dem Deckmantel der „Aufrechterhaltung der Stabilität“ in Xinjiang verschärft. Plötzlich war das Gefängnis voll.

In einer überfüllten Zelle von weniger als 40 Quadratmetern waren 32 Gefangene eingesperrt. Ursprünglich war der Raum für 18 Häftlinge gedacht. Die Betten wurden von zwei auf drei Etagen erhöht. Die Gestelle von zwei Etagenbetten wurden zudem verbunden, sodass im unteren Bett vier bis fünf Personen schlafen konnten. Andere Gefangene mussten auf dem Boden schlafen. Jeder Zentimeter war belegt. Wenn eine Insassin nachts zur Toilette musste, wusste sie nicht, wohin sie treten sollte. Die Luft in der Zelle war katastrophal; später traten viele Fälle von Tuberkulose auf.

Tagsüber waren die Frauen gezwungen, 16 Stunden lang auf dem Boden zu sitzen. Eine Person holte für alle anderen aus der Zelle die Mahlzeiten. Beim Essen war höchste Vorsicht geboten, um es nicht auf dem Rücken der vor einem sitzenden Person zu verschütten.

Einmal verriet ein Wärter unbeabsichtigt, dass in der Gefängniskantine das Essen für 10.000 Gefangene gekocht werden musste. Dabei war die Küche nur für die Hälfte ausgelegt.

Verschiedene Foltermethoden und -instrumente

Im Gefängnis wurden die Falun-Dafa-Praktizierenden gefoltert. Sie mussten lange Zeit in militärischer Haltung stehen oder regungslos hocken, wurden ausgehungert oder mit scharfem Chili-Wasser zwangsernährt. Sie durften keinerlei Dinge im Gefängnis kaufen oder wurden auf einer Tigerbank (Abbildung unten) gequält. Einige Praktizierende fesselte man mit einer Hand am oberen und der anderen am unteren Etagenbett. Sie konnten dadurch weder stehen noch hocken. Bei anderen waren die vier Gliedmaßen lange Zeit in der „Spreiz-Adler“-Position am Bett gefesselt. Nur wenn sie zur Toilette gingen, wurden sie freigelassen. Manche wiederum wurden gefesselt und mit elektrischen Schlagstöcken gequält.

Folterillustration: Tigerbank

Uigurische Frauen, die an religiösen Bräuchen wie Körperreinigung oder Beten festhielten, mussten elektrische Fußfesseln tragen. Wenn die Wärter die Fußfesseln aus der Ferne einschalteten, standen die Gefangenen unter Strom und rollten auf dem Boden herum. Viele Frauen mussten die Fußfesseln monatelang tragen. Manchmal wurden den Frauen, die ihre Religion bewahrten, elektrische Handschuhe übergezogen, um ihre Hände zu schocken.

Auch Elektrowesten wurden als Folterinstrumente eingesetzt.

Nur Mandarin-Chinesisch als Sprache erlaubt

Alle Gefangenen durften nur Chinesisch sprechen – für die Uiguren war es Pflicht, Mandarin zu lernen. Jede uigurische Frau, die versehentlich in ihrer Muttersprache redete, wurde bestraft. Auch Familien und Angehörige der Uiguren durften bei ihren Besuchen nur Chinesisch sprechen. Sobald den Wärtern auch nur ein Wort Uigurisch zu Ohren kam, wurde der Besuch beendet. Dabei waren manche Besucher Tausende Kilometer gereist, um zum Gefängnis zu kommen. Doch dann konnten sie die Insassin nur wortlos und weinend anschauen, weil sie kein Wort Chinesisch sprechen konnten.

Aus vielen uigurischen Familien waren mehrere Angehörige gleichzeitig verhaftet, sodass die Betagten und Kinder unversorgt zurückblieben. Unter den widrigen Bedingungen und der menschenunwürdigen Behandlung entwickelten viele uigurische Frauen psychische Störungen.

Frühere Artikel:

Xinjiang - autonome Region der Uiguren jetzt Polizeistaat, auch die Verfolgung von Falun Dafa wurde verschärft

Eskalation der Verfolgung von Falun Dafa in Xinjiang


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.