Haft, Obdachlosigkeit und Tod – gnadenlose Verfolgung einer Familie unter dem kommunistischen Regime Chinas

(Minghui.org) In weniger als drei Monaten verlor Yuan Guangwu seine Mutter und seine Frau. Sein jüngerer Bruder wurde zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Yuan selbst war gezwungen, von zu Hause wegzuziehen. Diese Tragödien geschahen, weil die Familie Falun Dafa [1] praktiziert.

Yuans verstorbene Mutter Li Caie

Yuans verstorbene Frau Zhang Cuicui

Die Familie hat über zwanzig Jahre lang brutale Verfolgung ertragen müssen, weil sie an ihrem Glauben festhielt.

Beginn der Verfolgung: Beide Brüder werden zu Zwangsarbeit verurteilt

Yuan, 54, ist Einwohner des Landkreises Liquan in der Provinz Shaanxi. Er begann im Frühjahr 1997 Falun Dafa zu praktizieren. Bald darauf verschwanden die Migräne, die Trigeminusschmerzen, das Magengeschwür und die Lebererkrankung, die ihn jahrelang gequält hatten. Als seine Familie merkte, wie er sich veränderte, fingen manche von ihnen auch an zu praktizieren: seine Frau, Zhang Cuicui, sein jüngerer Bruder, Yuan Huiwu, die Frau seines Bruders, Li Ying und deren Mutter, Li Caie.

Nachdem das kommunistische Regime die Verfolgung begonnen hatte, wurden die beiden Brüder und ihre Ehefrauen am 22. Mai 2000 verhaftet. Während die Frauen bald wieder freigelassen wurden, brachte man die beiden Brüder in eine Haftanstalt, wo sie geschlagen, gequält und beschimpft wurden.

Vierzig Tage später wurde Yuan Guangwu zu zweieinhalb Jahren und Yuan Huiwu zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Im Zwangsarbeitslager Zazihe schlugen und traten die Häftlinge Yuan Guangwu oft. Um ihn zu zwingen, Falun Dafa aufzugeben, sperrten die Wärter ihn in Einzelhaft und fesselten ihn mit gespreizten Gliedmaßen auf ein Bett. Zwei Häftlinge wurden beauftragt, ihn rund um die Uhr zu überwachen. Er durfte weder schlafen, noch bekam er im Winter eine Decke. Die Häftlinge sammelten manchmal seinen Urin und schütteten ihn in seine Hose.

Im September 2001 war Yuans Körper mit Krätze und Infektionen übersät. Die Wärter zwangen ihn, sechs Monate lang auf dem Betonboden zu schlafen. Ständig versuchten die Wärter, ihn zu demütigen und ihn zu zwingen, Falun Dafa aufzugeben. Zum Beispiel zogen sie ihm manchmal die Kleidung aus und befahlen ihm, während der Mittagspause nackt im Hof zu stehen, – das nannten sie „desinfizieren.“

Nachdem Yuan Guangwu im Juli 2002 freigelassen wurde, schikanierten Polizisten ihn weiter. Sie stellten ihn unter Beobachtung und befahlen ihm, sich regelmäßig bei ihnen zu melden. Unter solchen Umständen war kein normales Leben mehr möglich.

Die zweite Haft der Brüder im Zwangsarbeitslager

Yuan Guangwu, seine Tochter Yuan Adi, sein Bruder Yuan Huiwu und seine Frau Li Ying wurden am 30. Juni 2008 erneut verhaftet. Drei weitere Praktizierende um die 70, die zu dieser Zeit zufällig bei der Familie waren, wurden ebenfalls verhaftet. Eine der älteren weiblichen Praktizierenden durfte auf der Polizeiwache sieben Stunden lang nicht die Toilette benutzen. Yuan musste auf dem feuchten Boden sitzen, während ein Beamter ihm ein Knie in den Bauch stieß und ihm mit einer Fliegenklatsche ins Gesicht und auf den Kopf schlug.

Am nächsten Tag brachten sie ihn zur Polizeibehörde des Landkreises und verlegten ihn von da in ein Drogenentzugszentrum, das zur Inhaftierung von Falun-Dafa-Praktizierenden genutzt wurde. Polizisten gaben ihm einen ganzen Tag lang weder etwas zu essen noch Wasser. Außerdem beschlagnahmten sie seine zwei neuen Mp3- und Mp4-Spieler im Wert von 1600 Yuan (ca. 207 Euro) und fünf Falun-Dafa-Bücher.

Nach 15 Tagen Haft wurden die beiden Brüder zu je einem Jahr im Zwangsarbeitslager Zaozihe verurteilt.

Im Arbeitslager schlugen die Wärter Yuan weiterhin. Ein Häftling schlug und trat ihm einmal auf Kopf und Rücken und hängte ihn dann mit Handschellen an den Fensterrahmen.

Folterillustration: Aufhängen

Nach zwei Monaten dieser Folter war Yuan abgemagert. Er konnte sich nicht mehr bewegen oder essen. Als ein Wärter sah, dass Yuan dem Tod nahe war, trug er ihn hinaus und warf ihn auf einen großen Stein außerhalb des Arbeitslagers. Seine Frau und seine jüngere Schwester holten ihn nach Hause.

Gezwungen, von zu Hause wegzuziehen

Im Jahr 2010 brachen fünfzehn Beamte in Yuans Wohnung ein und versuchten, ihn zu verhaften. Seine Frau, Eltern, Tante, sein Onkel und mehrere Nachbarn versuchten, die Polizisten aufzuhalten. Seine Mutter war so verängstigt, dass sie in Ohnmacht fiel. Sein Vater bekam gefährlich hohen Blutdruck und musste über 20 Tage im Krankenhaus verbringen. Die Polizei gab schließlich den Verhaftungsversuch auf.

Um weitere Verfolgung zu vermeiden, gab das Ehepaar Yuan und Zhang seine fast zwei Hektar große Apfelfarm auf und zog weg.

Die Polizei gab jedoch ihren Plan, die Familie ins Visier zu nehmen, nie auf.

Hausdurchsuchung bei dem jüngeren Bruder – Ehepaar gelingt die Flucht

Am 16. März 2013 brachen mehrere Beamte in die Wohnung des jüngeren Yuan ein, als er und seine Frau gerade auf dem Weg zur Farmarbeit waren. Die Polizisten durchsuchten ihre Wohnung und beschlagnahmten ihren Laptop, einen Fernseher, einen Flash-Drive, Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien, eine Busfahrkarte und etwas Bargeld. Als die Polizisten nicht aufpassten, konnte das Ehepaar fliehen und musste seitdem von zu Hause wegziehen und ihre acht Jahre alte Tochter zurücklassen.

Yuan und seine Frau erneut verhaftet – brutale Schläge beim Verhör durch die Polizei

Yuan Guangwu und seine Frau Zhang Cuicui wurden am 17. Juli 2014 verhaftet, während sie in der nahegelegenen Stadt Xi'an arbeiteten, etwa 96 Kilometer von ihrem Zuhause in Liquan entfernt.

Um die Verfolgung zu vertuschen, belogen die Polizisten die Umstehenden, die die Verhaftungen beobachteten, und behaupteten, es handele sich bei dem Paar um Mörder. Die Polizisten trugen Yuan in den Polizeiwagen und schlugen ihn brutal, bis er kaum noch atmen konnte.

Während des Verhörs auf der Polizeiwache traten die Polizisten Yuan zu Boden und schütteten ihm Wasser in die Nase. Sie zogen auch seine Arme hinter seinem Rücken hoch und zwangen ihn, sich zu bücken, bis sein Kopf den Boden berührte. Ein Beamter nahm dann seine Hand und drückte mit Gewalt seine Fingerabdrücke auf ein Dokument. Sie drohten ihm: „Wir haben Ihren Sohn schon. Sie entscheiden selbst, ob Sie gestehen wollen oder nicht.“

Yuan wurde am nächsten Tag in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Yanta gebracht. Am Tor schlugen ihm die Polizisten ins Gesicht wodurch er auf dem linken Ohr das Gehör verlor. Die Wärter der Haftanstalt schlugen ihn auch und fesselten ihn an ein Holzbrett. Einmal hielten sie ihn drei Monate lang in Handschellen und Fesseln gefangen. Als die Handschellen entfernt wurden, war er nicht mehr in der Lage, seine Arme auszustrecken.

Folterillustration: Mit Handschellen und Fußketten gefesselt

Yuan fiel am 5. Februar 2015 als Folge der Folter in einen kritischen Zustand. Er wurde einen Monat lang im Krankenhaus behandelt und dann zurück in die Haftanstalt gebracht. Die Polizisten hielten ihn weitere vier Monate in Haft und ließen ihn am 19. Juni 2015 gegen Kaution frei, nachdem sie keine Beweise gegen ihn hatten sammeln können.

Der jüngere Bruder wird verurteilt

Am 12. Juli 2019 wurde der jüngere Bruder, Yuan Huiwu, bei der Arbeit in Xi'an verhaftet. Acht Beamte in Zivil brachten ihn in Handschellen nach Hause und durchsuchten seine Wohnung. Sie beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Begründers von Falun Dafa, einige Flash-Drives, die Lehr-DVD seiner Tochter zum Erlernen des Zither-Spiels, seine eigene und die Bankkarten seines Sohnes sowie Bargeld. Während der Hausdurchsuchung hörte Yuan, wie ein Beamter die Verhaftung mit einer anderen Gruppe von Beamten am Telefon besprach, die möglicherweise einen anderen Praktizierenden verhaften wollten. Der Beamte in seiner Wohnung sagte: „[Das hier] ist ein leichter Fall.“

Eine von Yuans Verwandten kam während der Razzia zufällig vorbei, um einen Mietvertrag für eine Wohnung abzuholen. Die Polizisten durchsuchten auch sie und beschlagnahmten den Vertrag, obwohl sie protestierte, denn sie benötigte den Vertrag, um eine Kaution von 500 Yuan (ca. 65 Euro) von ihrem Mieter zu kassieren. Polizisten durchsuchten ihre Wohnung und befragten sie nach dem Verbleib von Yuan Guangwu.

Yuan Huiwu wurde am 16. Dezember 2019 vom Gericht inYanta angeklagt und zwei Tage später zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (630Euro) verurteilt.

Mutter und Ehefrau verstorben

Während die beiden Brüder wiederholt verhaftet, schikaniert oder gezwungen wurden, von zu Hause wegzuziehen, wurden ihre Eltern in tiefer Angst und Qual zurückgelassen, manchmal hörte man sie nachts laut weinen.

Nur zwei Monate nach der letzten Verhaftung des jüngeren Bruders brachen Polizisten am 28. September in die Wohnung des älteren Bruders ein. Sie drückten ihn auf den Boden, legten ihm Handschellen an und durchsuchten seine Wohnung. Zu diesem Zeitpunkt waren sowohl seine Mutter als auch seine Frau schwer krank. Sie wurden von den Polizisten so erschreckt, dass sie das Bewusstsein verloren.

Nach einigen Wiederbelebungsmaßnahmen im Krankenhaus wachte Zhang auf und konnte mit Yuan fliehen.

Ihre Mutter Li zog nach ihrer Entlassung zu ihrer Tochter. Doch die Polizisten kamen immer wieder und belästigten die Familie.

Am 29. November 2019 verstarb Li im Alter von 75 Jahren. Zwei Monate später, am 3. Februar 2021, starb Zhang, während sie noch auf der Flucht war.

Yuan Guangwu ist immer noch gezwungen, von zu Hause entfernt zu leben und trauert um den Verlust seiner Mutter und seiner Frau.

Frühere Berichte:

Polizei in Xi'an sagt Familie: „Wir brauchen keinen Grund, um euch festzunehmen!“ (Fotos)

Four Practitioners Continuously Detained with False Charges

Two Shaanxi Residents Sentenced to Prison for Practicing Falun Gong


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.