Gehirnwäsche-Einrichtung Sanshui – 3.000 Praktizierende in der „Rechtserziehungsanstalt“ verfolgt und gefoltert (Provinz Guangdong)
(Minghui.org) Die „Rechtserziehungsanstalt der Provinz Guangdong“ ist ein sogenanntes schwarzes Gefängnis, das vom Büro 610 [1] der Provinz zur Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden [2] betrieben wird. Früher wurde die Einrichtung auch als „Rechtserziehungsschule der Provinz Guangdong“ bezeichnet.
Die Anstalt, auch als Gehirnwäsche-Einrichtung Sanshui bekannt, befindet sich im Bezirk Sanshui in der Stadt Foshan.
Diese „Rechtserziehungsschule“ wurde im Mai 2001 gegründet, um Falun-Dafa-Praktizierende zu verfolgen, die in den Büros und an den Hochschulen der Provinz arbeiteten. Das Komitee der Kommunistischen Partei der Provinz Guangdong, die Verwaltung für Industrie und Handel der Provinz, die Technische Universität Südchina, die Universität Jinan und andere Arbeitsbereiche ließen damals ihre Angestellten, die Falun Dafa praktizierten, zur Verfolgung in diese Einrichtung bringen.
Im April 2003 wurde die Anstalt der Provinz Guangdong erweitert. Sie ist nun an die Provinzverwaltung der Umerziehung durch Arbeit angegliedert. Seit die Arbeitslager 2013 abgeschafft wurden, untersteht die Rechtserziehungsanstalt direkt dem Justizministerium der Provinz Guangdong und ist eng verbunden mit der Arzneimittelbehörde der Provinz Guangdong. Alle Mitarbeiter der Rechtserziehungsanstalt sind Polizisten des Justizministeriums Guangzhou; ihr Direktor wird direkt vom Justizministerium einberufen.
Die Einrichtung befindet sich an einem künstlichen See und ist nur über eine Brücke erreichbar.
Blick auf die Gehirnwäsche-Einrichtung Sanshui
Nahaufnahme der Gehirnwäsche-Einrichtung Sanshui
Mafiöse Verhältnisse
Üblicherweise werden Praktizierende von den Sicherheitsabteilungen der Betriebe, in denen sie arbeiten, festgenommen. Die Kollegen werden beauftragt, sie zu überwachen. Es gibt jedoch auch Praktizierende, die sich in der Vergangenheit in Peking für ihr Recht, Falun Dafa auszuüben, eingesetzt haben und dabei festgenommen wurden. Es gibt auch diejenigen, die man für standhafte Kultivierende hält. Beamte bringen diese Praktizierenden zur Verfolgung in die Gehirnwäsche-Einrichtung Sanshui. Die kürzeste Haftdauer beträgt drei Monate.
Als die Einrichtung vergrößert wurde, stellten die Behörden Mitarbeiter ein, die die Praktizierenden überwachen sollten. Wenn die Behörden mangels Beweisen keine Strafverfahren gegen Praktizierende einleiten können oder sich Praktizierende auch am Ende ihrer Haftzeit nicht „umerziehen“ lassen, werden die Praktizierenden weiter in der Einrichtung verfolgt.
Nach statistischen Aufzeichnungen wurden bis Ende August 2012 mindestens 1.240 Praktizierende in der Gehirnwäsche-Einrichtung Sanshui verfolgt. Die Zahl der inhaftierten Praktizierenden stieg an, nachdem die Arbeitslager im Jahr 2013 abgeschafft worden waren. In den vergangenen 20 Jahren wurden schätzungsweise über 3.000 Praktizierende in dieser Gehirnwäsche-Einrichtung verfolgt.
Um die Praktizierenden dort inhaftieren zu lassen, sind keine Rechtsverfahren notwendig. Es bedarf auch keinerlei Beweise. Die Dauer der Haft ist nicht festgelegt.
Gewaltsame Gehirnwäsche
Nachfolgend wird der Prozess der Gehirnwäsche beschrieben.
Phase der „Korrigierenden Erziehung“
Die Einrichtung erstellt zunächst ein Profil für jeden Praktizierenden. Die Daten enthalten eine detaillierte Analyse, warum der Praktizierende Falun Dafa ausübt, sowie eine Beschreibung seiner Persönlichkeit. Weiter sind die Einzelheiten über die Verfolgung des Praktizierenden aufgeführt. Praktizierende, die standhaft ihren Glauben bewahren, und diejenigen, die sich auch am Ende der Haftzeit nicht „umerziehen“ lassen, werden als „schwer umerziehbar“ eingestuft und gezielt angegriffen.
Mitarbeiter, die die Praktizierenden rund um die Uhr überwachen, verwenden eine Mischung aus Täuschung und Gewalt, damit die Praktizierenden ihren Glauben aufgeben. Jedem Praktizierenden, der sich in Isolation befindet, werden zwei Mitarbeiter zur Überwachung zugeteilt. Da jeder Raum mit Überwachungskameras ausgestattet ist, gibt es keine Privatsphäre. Praktizierende dürfen ihre Zimmer nicht verlassen. Das Essen wird von den Mitarbeitern übergeben.
Die Dauer der korrigierenden Erziehung ist unterschiedlich. Sie endet, wenn die Praktizierenden ihre Lernerfahrungen und die „Fünf Erklärungen“ geschrieben haben. Diese beinhalten eine Garantieerklärung, mit der sie versprechen, nie mehr Falun Dafa zu praktizieren; einen Reuebericht, mit dem sie bedauern, Falun Dafa praktiziert zu haben, ein Dokument, in dem sie Falun Dafa verleumden, eines, mit dem sie Falun Dafa kritisieren, sowie ein Geständnis.
Phase der „Verstärkung“
Nachdem der Praktizierende die „Fünf Erklärungen“ geschrieben hat, stellen die Mitarbeiter einen Antrag, damit der Praktizierende in die Phase „Verstärkung“ eintritt. Dieser wird vom Korrektur-Team und der Leitung der Gehirnwäsche-Einrichtung genehmigt.
In dieser Phase hat der Praktizierende einige Freiheiten und darf an kulturellen und sportlichen Aktivitäten teilnehmen. Aber er muss sich noch immer einer Gehirnwäsche unterziehen. Praktizierende werden gezwungen, ausgiebig Falun Dafa zu kritisieren. Sie müssen sich Tests unterziehen und einen wöchentlichen Erfahrungsbericht über den Prozess der Umerziehung schreiben oder darüber, was sie gelernt haben. Zudem werden Praktizierende gezwungen, Kontaktdaten von anderen Praktizierenden preiszugeben. Die Behörden nutzen dann diese Informationen, um weitere Praktizierende zu verfolgen.
Diese Phase endet, wenn die Gehirnwäsche-Einrichtung den Praktizierenden für „qualifiziert“ hält, dass er in die nächste Phase eintreten kann.
Phase der „Beurteilung“
Damit der Praktizierende in die Phase „Beurteilung“ eintreten kann, muss das Team wiederum einen Antrag stellen.
In dieser Phase reicht die Umerziehungsabteilung einen Antrag auf „Zertifizierung“ beim Direktor ein. Die Gehirnwäsche-Einrichtung informiert dann das für den Wohnort des Praktizierenden zuständige Büro 610, damit der Praktizierende abgeholt werden kann. Nach bestandener Zertifizierungsprüfung darf der Praktizierende nach Hause.
Brutale Methoden
Ganz am Anfang, wenn die Praktizierenden in der Gehirnwäsche-Einrichtung ankommen, wirken die Polizisten im Gespräch freundlich und verständnisvoll. Damit soll der Geist der Praktizierenden benebelt werden, damit sie sich nicht wehren. Während ein Mitarbeiter ein Video abspielt, das Falun Dafa verleumdet, spricht ein anderer mit den Praktizierenden.
Dann zeigen die Verantwortlichen ihr wahres Gesicht. Sobald sich die Praktizierenden der Gehirnwäsche widersetzen, gehen die Polizisten mit Gewalt weiter vor.
Grobe Behandlung
Am 16. Januar 2017 wurde Wu Chaoqi aus der Stadt Maoming von Beamten der Polizeiwache Tianyuan festgenommen. Er hatte Aufkleber, die über die Verfolgung von Falun Dafa informierten, verbreitet. Einen Monat lang wurde Wu in der Haftanstalt Tianhe festgehalten, bevor man ihn in die Gehirnwäsche-Einrichtung Sanshui brachte. Die Beamten sperrten ihn in den Raum B104, wo er rund um die Uhr von zwei Mitarbeitern überwacht wurde.
Ein Mitarbeiter spielte ein Video ab, das den Begründer von Falun Dafa verleumdete, und erhöhte die Lautstärke. Als Wu sich weigerte, das Video anzusehen, zerrten die Aufseher ihn zu einem Stuhl und zwangen ihn, sich zu setzen. Als er einmal versuchte, auf dem Bett zu meditieren, zogen sie ihn vom Bett.
Folternachstellung: Eine Praktizierende wird gezwungen, sich Videos anzuschauen, die Falun Dafa verleumden.
Am 13. April 2018 war Cao Liping aus der Stadt Lechang verhaftet worden, weil sie die Freilassung ihres Mannes Liang Jianjun gefordert hatte. Er war verhaftet worden, weil er Falun Dafa praktizierte. Sie wurde in die Gehirnwäsche-Einrichtung Sanshui gebracht. Dort sagte ihr die Leitung, dass es niemanden gebe, der hier nicht umerzogen werde. Jemand sei umerzogen worden, nachdem er eineinhalb Jahre dort verbracht habe. Die Beamten drohten Cao damit, sie in eine Haftanstalt, ein Gefängnis, vors Gericht oder in eine Nervenklinik zu bringen, wenn sie sich nicht bis Juni umerziehen lasse.
Oft beschimpften Polizisten die Praktizierende und schubsten sie herum, wodurch sie nervös wurde. Nach ihrer Freilassung war Cao in einem schlechten psychischen und körperlichen Zustand. Ihr Gedächtnis ließ nach und es dauerte lange, bis sie sich an Ereignisse aus der Vergangenheit erinnern konnte.
Zwangsernährung
Wenn ein Praktizierender in einen Hungerstreik trat, wurde er zwangsernährt. Ein Ende der Ernährungssonde wird absichtlich angespitzt, um Speiseröhre oder Magen zu verletzen. Wenn die Ernährungssonde durch die Nase herausgezogen wurde, hing dort manchmal ein Stück Gewebe dran.
Zou Xuemei aus der Stadt Zhanjiang wurde im Februar 2004 verhaftet und in die Gehirnwäsche-Einrichtung Qizhong gebracht. Als sie sich gegen die Verfolgung wehrte, verlegten die Behörden sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung Sanshui. Während eines Hungerstreiks führten die Beamten ihr den spitzen Ernährungsschlauch in die Nase ein, die daraufhin blutete. Als die Sonde in den Magen eingeführt wurde, schrie Zou vor Schmerzen. Der stellvertretende Direktor drohte ihr, sie täglich zwangszuernähren. Sollte sich Zou weigern, zu essen oder sich umerziehen zu lassen, würde man die Prozedur zwei- oder dreimal täglich machen, hieß es.
Am 18. Februar 2011 wurde Luo Dongsheng aus der Stadt Meizhou von der Haftanstalt Meizhou in die Gehirnwäsche-Einrichtung Sanshui verlegt. In den folgenden fünf Monaten trat er aus Protest gegen die Verfolgung dreimal in einen Hungerstreik – für insgesamt 70 Tage. Die Wärter verabreichten ihm alle drei bis vier Tage eine Zwangsernährung. Sie folterten den Praktizierenden, indem sie den Schlauch grob in der Nase hin- und herschoben, was zu Blutungen führte. Jedes Mal musste Luo erbrechen. Der damals 40-Jährige nahm stark ab.
Folternachstellung: Zwangsernährung
„Todesstoß“
Der „Todesstoß“ ist eine Technik des Kampfsports. Über bestimmte Druckpunkte kann eine Person außer Gefecht gesetzt oder umgebracht werden. Die Gehirnwäsche-Einrichtung wendet diese Methode als Folter für standhafte Praktizierende an.
Yang Zai aus der Stadt Zhanjian wurde im September 2003 verhaftet und in die Gehirnwäsche-Einrichtung Suixi gebracht. Weil sie ihren Glauben bewahrte, verlegten die Behörden sie Ende 2003 nach Sanshui. Drei Monate wurde sie dort festgehalten.
Die Praktizierende erinnerte sich, dass sie von drei Mitarbeitern oft geschlagen wurde. Dabei übten sie auch Druck auf bestimmte Punkte an Kopf, Herz und Händen aus, sodass Yang bewusstlos zusammenbrach. Ihr war schwindlig. Damals hatte sie viele schwarze Flecken an Händen, Füßen und Kopf und ihr Körper war geschwollen. Ihr Gesicht hatte eine gelblich schwarze Farbe, sie verlor jeglichen Appetit.
Gift
Um Praktizierende umzuerziehen, mischen ihnen die Verantwortlichen Gift unter oder spritzen ihnen unbekannte Medikamente, sodass sie in eine Art Rausch fallen. Einige Praktizierende starben nach ihrer Freilassung an einer chronischen Vergiftung.
Liang Xiaoxia aus der Stadt Maoming wurde in die Gehirnwäsche-Einrichtung Sanshui eingesperrt. Polizisten mischten ihr giftige Substanzen in die Mahlzeiten. Nach ihrer Freilassung war sie geistig gestört und verwirrt. Sie zerstörte zu Hause alle Haushaltsgegenstände, Töpfe, Gasherd, Reiskocher und elektrische Ventilatoren. Die Lebensmittel warf sie weg. Am Ende musste sich Liangs Familie Geld leihen, um sie behandeln zu lassen.
Zheng Shaoqing ist eine Lehrerin aus der Stadt Jieyang. Sie wurde im März 2003 verhaftet und in die Gehirnwäsche-Einrichtung Sanshui gebracht. Aus Protest gegen die Verfolgung trat sie in einen Hungerstreik. Die Beamten führten Zwangsernährungen durch, zwangen sie, sich Propagandavideos anzuschauen, ließen sie nicht schlafen und mischten ihr unbekannte Medikamente ins Essen. Zheng bekam unerträgliche Magenschmerzen und starken Schweißausbruch. Nach sechs Monaten wurde sei freigelassen.
Am 28. Mai 2007 drangen Agenten des Büros 610 des Kreises Mei und Polizisten in Liu Dong‘es Wohnung ein und nahmen sie fest. Sie hielten Liu auf dem Boden, legten ihr Handschellen an und brachten sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung Sanshui.
Dort trat Liu in einen Hungerstreik. Rund zehn Beamte hielten sie fest, um sie einer Zwangsernährung zu unterziehen. Ein Ausbilder schlug Liu wiederholt mit einem Schuh auf den Kopf, ins Gesicht und gegen den Körper. Später brachten die Beamten Liu in eine Nervenklinik, wo ihr unbekannte Medikamente gespritzt wurden. Ihr Kopf schwoll an, der Körper verfärbte sich schwarz. Liu konnte nicht mehr sehen. Nachdem die Praktizierende fast zu Tode gefoltert worden war, ließen die Behörden sie drei Monate später frei.
Tödliche und ernsthafte Verletzungen
Die 48-jährige Wu Baimei aus der Stadt Foshan, Inhaberin mehrerer Unternehmen, wurde am 9. November 2011 in die Gehirnwäsche-Einrichtung Sanshui eingeliefert. Ihr Mann forderte ihre Freilassung, aber man sagte ihm, dass Wu in Kontakt mit Praktizierenden mehrerer Provinzen sei. Daher sei die Zentralregierung für ihren Fall zuständig. Die lokalen Behörden könnten nicht über ihre Freilassung entscheiden.
Wu wurde am 27. März 2012 freigelassen und starb zwei Tage später auf mysteriöse Weise. Ihre Lippen und Fingernägel waren lila verfärbt, der Unterleib extrem angeschwollen.
Als die Praktizierende freigelassen wurde, war sie blass. Am nächsten Tag hatte sie Schmerzen in der Brust, nahm diese jedoch nicht ernst. Als sie am 29. März mit ihrem Mann einkaufen ging, fühlte sie sich plötzlich schwach auf den Beinen und konnte ihre Beine nicht mehr anheben. Sie sagte zu ihrem Mann: „Ich schaffe es nicht.“ Dann wurde sie ohnmächtig. Ihr Mann brachte sie sofort ins Krankenhaus, aber sie kam nicht mehr zu Bewusstsein.
Wu starb am selben Abend kurz nach 21 Uhr. Für ihre über 80-jährige gesunde Mutter war ihr Tod ein schwerer Schlag. Sie war verzweifelt über den frühen Tod ihrer Tochter.
Die über 60-jährige Wu Yuyun war eine pensionierte Lehrerin, die an der Ersten mittleren Volksschule Jiangmen in der Provinz Guangdong unterrichtete. Am 14. August 2003 wurde sie festgenommen und in die Gehirnwäsche-Einrichtung Sanshui gebracht. Als alle Methoden der Gehirnwäsche versagten und sie nicht umerzogen werden konnte, griffen die Behörden zu Gift, das sie ins Essen mischten. Als Wu dadurch krank wurde, ließen die Polizisten keine ärztliche Behandlung zu, sondern brachten andere Praktizierende in Wus Zimmer, damit sie ihr Leiden sehen konnten. Als sie schwer erkrankt war, ließ man Wu frei. Sie starb im September 2004.
Yang Xueqin, eine 65-jährige pensionierte Beamte des Verkehrsministeriums der Provinz Guangdong, wurde im August 2002 bei der Arbeit in Gewahrsam genommen. Oft war sie von einem Dutzend Polizisten umgeben, die sie einer Gehirnwäsche unterziehen wollten. Sie durfte nicht schlafen und musste lange Zeit regungslos stehen. Sie starb im September oder Oktober desselben Jahres.
Nach Yangs Tod kontaktierte ein Minghui-Korrespondent die Behörden des Verkehrsministeriums und des Büros 610. Das Ministerium sagte, dass Yang an einer Hirnblutung verstorben sei. Im Büro 610 hieß es, Yang habe ihr Leben infolge eines Hungerstreiks verloren, während sie einen Rechtskurs besucht habe. Warum sie in den Hungerstreik getreten war und nicht rechtzeitig behandelt wurde, konnte der Agent des Büros 610 nicht beantworten.
Wen Fenhua aus dem Kreis Jiexi wurde am 24. Juni 2004 verhaftet und in die Gehirnwäsche-Einrichtung Sanshui gebracht. Sie hatte gerade entbunden und musste ihr Baby stillen. Nachdem ihr Mann und ihre Schwiegermutter wiederholt ihre Freilassung gefordert hatten, durfte sie am nächsten Tag nach Hause. Nach chinesischem Recht ist es gesetzwidrig, stillende Mütter festzuhalten.
Ein Jahr später, am 30. Mai 2005, wurde Wen verhaftet. Mehrere Bemate waren an ihrer Verhaftung beteiligt: der stellvertretende Polit-Sekretär von Jiexi, Chen Jihua; der Leiter der ersten Abteilung der Polizeidienststelle, Lin Sahoxin; ein Agent des Regierungsbüros Mianhu namens Guo Lewei und ein Dutzend weitere Beamte. Begründet wurde dies damit, dass Wens Kind nun über ein Jahr alt sei. Die Polizisten brachten die Praktizierende in die Gehirnwäsche-Einrichtung Sanshui.
Am 17. Juni gegen 22 Uhr kam der Leiter der Sicherheitsbehörde namens Huang zu Wens Wohnung. Er forderte ihren Mann auf, die Tür zu öffnen und sagte, Wen sei auf dem Weg. Als ihr Mann die Tür öffnete, konnte er seine Frau nirgends sehen. Huang erklärte, dass sie im Fahrzeug sitzen würde. Ihr Mann ging dorthin und sah eine Frau, die Wen half, sich aufzusetzen. Die Praktizierende war an ein Fenster gelehnt und konnte sich nicht bewegen. Ihr Mann rief sie beim Namen, aber sie antwortete nur einmal undeutlich. Gemeinsam mit zwei Männern und einer Frau trug Wens Mann die Praktizierende in die Wohnung.
Auf die Frage, was passiert sei, antwortete Huang, dass Wen in Hungerstreik getreten sei. Wen nahm alle Kraft zusammen und sagte: „Ich habe gegessen.“ Sie legten Wen hin. Die Praktizierende war zu schwach, um sich zu rechtfertigen.
In den folgenden zwei Tagen brauchte Wen Hilfe, wenn sie essen oder zur Toilette wollte. Sie musste im Bett umgedreht werden. Die ganze Zeit hatte sie die Augen geschlossen. Wenn man sie beim Namen rief, antwortete sie mit einem schwachen Murmeln. Wen hatte blaue Flecken an den Beinen und Wunden, die nässten. Handgelenke und Handrücken waren mit Einstichstellen und dunkelblauen Narben übersät. Es wird vermutet, dass ihr unbekannte Medikamente gespritzt wurden.
Wen hat vier Kinder – das jüngste ein Jahr – und einen Elternteil von über 70. Um ihre Angehörigen kann sie sich nicht mehr kümmern, sondern ist selbst auf Hilfe angewiesen.
Wen Fenhua nach ihrer Freilassung. An ihrem Körper sind zahlreiche blaue Flecken zu sehen.
Am 9. März 2007 wurde die Grundschullehrerin Chen Shaoqing verhaftet. Sie wurde in Isolationshaft in einer „Rechtsverwaltungsschule“, einer Gehirnwäsche-Einrichtung in der Stadt Zhangjiang eingesperrt. Nach der erlittenen Folter konnte Chen nicht mehr gehen. Trotzdem hielt sie an ihrem Glauben fest. Am 22. April brachten die Beamten sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung Sanshui. Die Wärter sahen, dass es ihr jeden Tag schlechter ging und lieferten sie in ein Krankenhaus. Ein Arzt diagnostizierte Leberkrebs. Weil die Gehirnwäsche-Einrichtung nicht für den schlechten Gesundheitszustand verantwortlich gemacht werden wollte, ließen sie Chen am 30. April 2007 frei.
Beteiligte an der Verfolgung
In der Gehirnwäsche-Einrichtung Sanshui gibt es über 100 Mitarbeiter, darunter Hilfskräfte und Sicherheitsbeamte. Etwa 60 bis 70 von ihnen sind Polizisten des Justizministeriums. Zum Führungsteam gehören der politische Kommissar, der Direktor und seine Stellvertreter, der Abteilungsleiter für Bildung und sein Stellvertreter, der Leiter des Beratungszentrums und so weiter. Sie arbeiten in der Regel lange Zeit bis zu ihrer Pensionierung in der Gehirnwäsche-Einrichtung. Einige Versetzungen haben innerhalb der angegliederten Arzneimittelbehörde stattgefunden.
Wang Tianling, ehemaliger politischer Kommissar, wurde 2016 vom Justizministerium der Provinz Guangdong zum politischen Kommissar des Verwaltungsinstituts für Drogen-Rehabilitation Sanshui ernannt. Chen Aizhong, der ehemalige Direktor der Gehirnwäsche-Einrichtung, wurde später auf die Zwangsisolation der Drogen-Rehabilitation Guangdong Nr.1 versetzt. Der genaue Zeitpunkt ist unbekannt; klar ist, dass er im März 2012 noch Direktor war, als Wu Baimei zu Tode kam.
Gu Yinggui, ehemaliger Vize-Direktor, hielt in seiner Freizeit während der Ferien über 300 Vorträge an 100 Schulen der Provinz, in denen er Falun Dafa verleumdete. 2017 ging er in Ruhestand. Danach wurde er als Rechts- und allgemeiner Berater für 63 Schulen der Provinz angestellt.
Li Meiying, ehemaliger Vize-Direktor, wurde als Sekretär des Diziplinarkomitees in die Frauen-Zwangsisolation des Drogen-Rehabilitationszentrums der Provinz Guangdong versetzt. Den früheren Leiter der Bildungsabteilung, Liu Guohui, und den Polizeibeamten Lu Jinhu versetzte man auf die Zwangsisolationsstation des Drogen-Rehabilitationszentrums der Provinz Guangdong Nr.4.
Tang Guangli, politische Kommissarin, war ursprünglich Vize-Direktorin des Frauenzwangsarbeitslagers der Provinz Guangdong und politische Kommissarin des Verwaltungsinstituts für Drogen-Rehabilitation Sanshui. Im Jahr 2016 wurde sie vom Justizministerium der Provinz Guangdong zur politischen Kommissarin der Gehirnwäsche-Einrichtung Sanshui ernannt.
Chen Ruixiong war der verantwortliche Polizeibeamte des zweiten Teams, ein ehemaliger Wärter des Zwangsarbeitslagers Sanshui. Er war direkt an der Verfolgung des Praktizierenden Wang Shubin beteiligt, als dieser im Zwangsarbeitslager inhaftiert war. Wang starb 2005 im Alter von 28 Jahren. Nach seiner Versetzung in die Gehirnwäsche-Einrichtung war Chen Leiter des zweiten Teams und Abteilungsleiter.
Liao Yuping, früherer Direktor, war zuvor Leiter der politischen Abteilung des Frauenzwangsarbeitslagers der Provinz Guangdong. Liao spielte oft Videos ab, die Polizisten bei der gewaltsamen Verhaftung von Praktizierenden zeigten. Er sagte, dass Praktizierende dadurch umerzogen würden.
Zheng Weike ist Leiter des zweiten Teams. Oberflächlich betrachtet, mischt er sich unter die Praktizierenden. Er ist dafür verantwortlich, den Mitarbeitern zu sagen, dass sie die Praktizierenden umerziehen sollen. Langjährige Mitarbeiter der Gehirnwäsche-Einrichtung sind Laing Gang, Liu Yu und seine Frau.
Ke Junfei ist der stellvertretende Leiter des zweiten Teams. Er verleumdet Falun Dafa mithilfe der inszenierten Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens.
Am 22. Juni 2016 nahmen Xue Wenqi, Xing Hui und Liang Chunqiong an einer dreitägigen Schulung teil. Diese war von der Parteischule Huizhou und dem Komitee für Politik und Recht des Kreises Huidong organisiert worden. Als Hauptredner diffamierten sie während der Schulung Falun Dafa.
Zhang Minqing vom ersten Team erzählte in einer Schulveranstaltung am 21. Juni 2018 über die inszenierte Selbstverbrennung, um Falun Dafa zu diffamieren. Diese Veranstaltung wurde von dem Institut für Technologie Guangzou und dem Komitee für Politik und Recht des Bezirks Sanshui organisiert.
Am 1. November 2018 gab es eine Gehirnwäsche-Veranstaltung in einer Schule in der Stadt Dongguang. Der stellvertretende Direktor Xiao Yongqiang, der Leiter des ersten Teams Zheng Kewei, der Abteilungsleiter des zweiten Teams, Li Bujun, und der stellvertretende Leiter des Disziplinarzentrums Haung Xuelin, leiteten die Veranstaltung, an der über 3.700 Lehrer und Schüler teilnahmen.
Der Polizist Peng Fuming ist derzeit Leiter des ersten Teams und Direktor der Schriftstellervereinigung im Bezirk Sanshui. Er macht oft kurze Videos, die Falun Dafa verleumden. Diese werden in Kindergärten und Grundschulen gezeigt.
Zhou Chonggao ist ein Polizist, der Praktizierende seine „Brüder“ nennt. Um Praktizierende umzuerziehen, geht er mit Heuchelei gegen sie vor.
Personen, die an der Verfolgung in der Rechtserziehungsanstalt der Provinz Gugangdong beteiligt sind:
Tang Guangli, politischer Kommissar: +86-13928596823Liao Yuping, stellvertretender Direktor: +86-13809256097Wang Tianling, früherer politischer Kommissar: +86-13809252391Gu Yinggui, früherer stellvertretender Direktor: +86-13925407218, +86-13925402286, +86-13902857854
(Weitere Kontaktinformationen sind im chinesischen Originalbericht zu finden.)
Frühere Berichte:
Brainwashing Tactics Used at Guangzhou Legal Education Center
Guangzhou Judicial Bureau Leads Persecution of Local Falun Gong Practitioners
[1] ] Das Büro 610 ist eine außergesetzliche Sicherheitsbehörde, die die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden durchführt. Sie ist befugt, gesetzliche Anordnungen zu übergehen und ohne den Rechtsweg einzuhalten Falun-Dafa-Praktizierende zu verhaften.
[2] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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