Das ist noch nicht das Ende – zur Anhaftung an die Zeit

(Minghui.org) Minghui.org veröffentlichte vor kurzem einen Artikel mit dem Titel „Gedanken und Prophezeiungen zum Ende der Fa-Berichtigung“. Ich war anfangs etwas schockiert über den Artikel, beruhigte mich dann aber bald darauf. Ich wusste, dass der Artikel meine Anhaftung an die Zeit betraf. Wenn es bis zum Ende der Fa-Berichtigung noch acht Jahre dauern würde, wie in dem Artikel vorhergesagt, könnte das für mich eine gute Sache sein, denn mein Kultivierungszustand ist nicht gerade wünschenswert. Ich habe in vielen Bereichen Probleme zu beheben und das könnte für mich eine Gelegenheit sein aufzuholen. Andererseits, wenn es tatsächlich acht weitere Jahre geben sollte, weiß ich nicht, wie viel mehr der barmherzige Meister für die Dafa-Schüler und die Lebewesen zu leiden hat.

Nachdem ich den Artikel gelesen hatte, schien ich den Eigensinn in Bezug auf die Zeit losgelassen zu haben, aber in Wirklichkeit wusste ich, dass dieser Eigensinn immer noch existiert. Er ist jetzt lediglich auf einen Schlusspunkt acht Jahre später ausgerichtet.

Ich kenne einige Praktizierende, die sehr emotional und ablehnend auf diesen Artikel reagiert haben. Das unterstreicht ebenfalls ihre Anhaftung an die Zeit. Unabhängig von der Situation kann es für uns eine gute Sache sein, wenn wir unsere versteckten Anhaftungen und menschlichen Anschauungen zu diesem Thema erkennen und sie korrigieren könnten.

Anhaftung an die Zeit

Einige unserer Praktizierenden, ich eingeschlossen, haben eine sehr starke Anhaftung an das Ende der Fa-Berichtigung, die so stark ist, dass sie es vielleicht nicht einmal bemerken. Ich habe festgestellt, dass fast alle Praktizierenden um mich herum mehr oder weniger dieses Problem haben. Sie hängen an den Kommentaren des NTD-Fernsehens, an Vorhersagen von Praktizierenden oder an Situationen in der Gesellschaft. All dies könnte mit der Anhaftung an das Ende der Fa-Berichtigung verbunden sein.

Erschwerend kommt hinzu, dass dieser Eigensinn ein wichtiger Faktor ist, der die Art und Weise beeinflusst, wie manche Praktizierende die drei Dinge tun und ihr Leben oder ihre Kultivierung planen. Weil manche Praktizierende glauben, dass die Fa-Berichtigung nur noch wenige Jahre dauert, weigern sie sich, ihre Wohnung wie geplant zu renovieren. Einige suchen keine Arbeit mehr, weil sie denken, dass ihre Ersparnisse ausreichen werden. Andere wollen nicht mehr heiraten. Aufgrund des Eigensinns, dass alles bald zu Ende gehen wird, haben wir Dinge getan, die unseren nichtpraktizierenden Familienmitgliedern und den Menschen um uns herum irrational erscheinen. Das hat sie bis zu einem gewissen Grad davon abgehalten, Dafa anzunehmen.

Es gibt auch Praktizierende, die ins andere Extrem gehen. Wenn sie meinen, dass die Fa-Berichtigung doch nicht so bald zu Ende ist, geben sie sich einem glücklichen und zufriedenen Leben hin. Sie tun zwar immer noch die drei Dinge, aber es ist eher so, dass sie diese Dinge tun, ohne mit dem Herzen dabei zu sein.

Die Anhaftung an die Zeit ist auch schädlich für unsere Bemühungen bei der Erklärung der wahren Hintergründe der Verfolgung. Im Gespräch mit gewöhnlichen Menschen machten einige Praktizierende beiläufige Bemerkungen, die auf ihren eigenen Vorhersagen basierten. Einige drängten die Menschen, die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) zu verlassen, und behaupteten, das Regime sei innerhalb eines Jahres erledigt oder dass jederzeit eine große Katastrophe kommen könnte. Während es Praktizierende gibt, die solche Bemerkungen zwar nicht explizit gemacht haben, haben sie doch den Eindruck erweckt, dass der Jüngste Tag naht. Wie dem auch sei, es ist schwer für normale Menschen, die sich ein angenehmes Leben gönnen, ein solches Weltuntergangsgerede zu akzeptieren. In meiner Region zögern jetzt sogar einige Leute, die aus der KPCh ausgetreten sind, solchen Äußerungen von Praktizierenden zu glauben.

Wie ich es sehe, ist die Anhaftung an das Ende der Fa-Berichtigung zu einem großen Hindernis für die Praktizierenden geworden. Zurzeit haben viele Menschen in der Alltagsgesellschaft erkannt, dass die KPCh bösartig ist. Aber unsere eigensinnige Haltung in Bezug auf die Zeit und die damit verbundenen extremen Äußerungen und Handlungen haben die Menschen daran gehindert, die Wunder des Dafa zu verstehen und Praktizierende zu werden.

Was ist denn der Grund für diese Anhaftung an die Zeit? Wenn es keine Verfolgung gäbe und wenn wir die Kultivierung immer als etwas Glückliches und Wertvolles betrachten würden, würden wir dann noch auf ein schnelles Ende der Fa-Berichtigung hoffen? Wahrscheinlich nicht. Deshalb könnte es sein, dass wir nicht bereit sind, Schwierigkeiten zu ertragen und dass wir deshalb an der Endzeit der Fa-Berichtigung hängen. Wir haben es nicht geschafft, Mühsal als Freude zu betrachten, wie es der Meister uns gesagt hat. Wenn wir weiter nachforschen, was ist dann der grundlegende Faktor hinter unserem Unwillen, Mühsal zu ertragen? Ich denke, es ist die Anhaftung an das Selbst. Nur wenn wir die Selbstsucht beseitigen, können wir die Anhaftung an ein schnelles Ende der Fa-Berichtigung grundsätzlich loslassen.

Neu geboren im Dafa

Die Anhaftung an dieses Selbst ist nicht unser wahres Wesen, denn wir sind Wesen, die völlig dem Dafa angeglichen sind, wie es der Meister erwartet hat. Als der Meister uns als Dafa-Schüler für die Zeit der Fa-Berichtigung auswählte, hat er uns bereits grundlegend neu geschaffen. Unser wahres Wesen, das aus Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht besteht, ist selbstlos und in Harmonie mit Dafa. Alles, was damit nicht übereinstimmt, gehört zu den alten Elementen und ist nicht unsere wahre Natur.

An einem Tag im Januar 2000 gingen einige von uns Praktizierenden zu einem Flussufer, um dort gemeinsam die Übungen zu machen. Als wir bei der zweiten Übung waren, kamen Polizisten. Ich öffnete die Augen und fand mich selbst riesig. Die Polizisten dagegen waren nicht einmal so groß wie meine Füße. Ich schenkte ihnen keine Beachtung und ging nach den Übungen wieder nach Hause. In dieser Nacht hatte ich einen Traum, in dem eine große Maschine zu sehen war, die so aussah wie eine Getreidemühle. Eine Stimme sagte mir, ich solle in die Maschine einsteigen, und ich folgte der Anweisung. Die Maschine startete und zerkleinerte meinen gesamten Körper und verwandelte ihn in eine mikroskopisch kleine Substanz, von der nur noch ein wenig Denken übrig war. An diesem Punkt wachte ich auf. Jetzt verstehe ich, dass der Meister mich grundlegend erneuert hat. Von diesem Moment an war ich ein Wesen geworden, das zum neuen Universum gehört.

Die Anhaftung an das Selbst ist nicht mehr unsere wahre Natur, sondern etwas, das uns daran hindert, in die Zukunft einzutreten. In der Tat wurden wir vom Meister neu erschaffen, aber gelegentlich werden wir noch von den alten Elementen und dem nach der Geburt erworbenen falschen Selbst manipuliert. Das ist ein Zeichen für die schlechte Erleuchtungsqualität. Als ich vor einigen Tagen „Über Dafa“ des Meisters las, wurde mir klar, dass ich den ersten Absatz auf der Grundlage der Struktur des alten Kosmos verstanden hatte. Als ich erkannte, dass der Meister von der Struktur des neuen Kosmos sprach, änderte sich mein Denken sofort. Als ich „Über Dafa“ noch einmal las, stellte ich fest, dass sich die innere Bedeutung geändert hatte und alles neu war. Nach meinem Verständnis auf meiner Ebene hat der Meister den Kosmos auf die frühe Periode des Stadiums „Entstehung“ berichtigt.

Einige Praktizierende und ich haben erkannt, dass die wahre Natur aller Dafa-Schüler zu einem neuen Wesen geworden ist. Der Eigensinn auf das Ende gehört zum alten Dasein und ist etwas, das wir loslassen sollen. Ich hoffe, dass sich noch mehr Praktizierende darüber im Klaren sein können. Sonst könnte die alte Existenz uns manipulieren und die Fa-Berichtigung des Meisters beeinträchtigen.

Streckenende ohne Ziellinie

In meinem Kopf spielte sich in letzter Zeit eine Szene ab. Meine Kultivierung war wie das Laufen einer Strecke, wobei der Meister an der Seite stand und zusah. Wenn es mir schwerfiel weiterzumachen, ermutigte mich der Meister immer barmherzig: „Mach weiter so! Das Ziel rückt näher.“ Ich lief noch ein paar Runden weiter, erreichte aber immer noch nicht die Ziellinie. Als der Meister sah, wie ich mich abmühte weiterzulaufen, ermutigte er mich erneut: „Mach weiter so! Du bist fast am Ziel.“ Also lief ich weiter. Mir wurde klar, dass ich den Meister nicht noch einmal etwas fragen konnte. So lief ich weiter. Interessanterweise merkte ich, dass mein Körper immer leichter wurde und ich auch immer gelassener. Ich erkannte, dass es nicht mehr darauf ankam, ob ich das Ziel erreichte. Ich wusste auch, dass ich die Ziellinie im Wesentlichen erreicht hatte.

Ich wusste, dass dies ein Hinweis des Meisters war, dass ich nicht an der Zeit hängen sollte. Ich habe auch verstanden, dass sich der Meister um alles kümmert. Um die Praktizierenden zu ermutigen, hat der Meister immer wieder von der Dringlichkeit der Zeit gesprochen. Das ist nicht dazu gedacht, dass wir eine Anhaftung an die Zeit entwickeln, sondern es ist eine Ermahnung an die Praktizierenden, die in der Trübsal stecken, die Zeit wertzuschätzen und fleißig zu bleiben. Ich selbst hatte diesen Grundsatz mit einer menschlichen Vorstellung interpretiert und unwissentlich die Anhaftung an die Zeit entwickelt.

Einige Praktizierende beklagten sich und fragten sogar, warum noch immer kein Ende in Sicht ist, obwohl uns doch gesagt wurde, dass es bald enden würde. Stellt euch vor, wenn der Meister uns schon zu Beginn gesagt hätte, dass die Verfolgung auch heute noch nicht endet, wie viele Praktizierende wären dann zurückgeblieben, weil sie eine solch langwierige Trübsal nicht hätten ertragen können? In den ersten Jahren der Verfolgung hatten viele Praktizierende viele menschliche Anschauungen. Der Meister hat uns immer wieder ermutigt, damit wir Erfolg haben und eine bessere Zukunft schaffen können.

So hat der Meister zum Beispiel immer wieder betont, wie wichtig es ist, aufrichtige Gedanken auszusenden.

„Darum ist das ein sehr entscheidender Punkt, ein sehr entscheidender Punkt. Ich sage euch, wenn jeder Schüler dies erreichen kann, in den fünf Minuten, in denen alle gleichzeitig aufrichtige Gedanken aussenden, werden die Bösen nie mehr in den Drei-Weltkreisen existieren. So wichtig ist das.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Florida in den USA, 29.12.2001)

Wir Praktizierenden haben uns schlecht verhalten und der Meister hat uns die ganze Zeit über geduldig ermutigt. Je länger das dauert, desto mehr leidet der Meister. Es ist falsch, wenn manche Praktizierende es missverstehen und sich sogar darüber beschweren.

Als Dafa-Schüler sollen wir diese Gelegenheit und die Barmherzigkeit des Meisters wertschätzen. Lasst uns die Anhaftung an Prophezeiungen und Vorhersagen sowie die Anhaftung an Zeit und an das Ego ablegen. Nur wenn wir die Menschen mit einem reinen Herzen erretten, schätzen wir das enorme Opfer des Meisters. Wenn wir das erreichen können, spielt es für uns keine Rolle, wann die Fa-Berichtigung enden wird. Nur dann können wir uns als wahre Dafa-Jünger erweisen.

[Anmerkung der Redaktion: Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten stellen nur die persönliche Meinung des Autors dar, für die er allein verantwortlich ist. Die Leser werden dringend gebeten, den Inhalt des Artikels selbst zu bewerten.]