Ingenieur aus Liaoning gefoltert und einer Gehirnwäsche unterzogen, weil er an seinem Glauben festhielt

(Minghui.org) Der 50-jährige Li Guanghai war Ingenieur in der Stadt Huludao in der Provinz Liaoning. Er praktiziert seit März 1997 Falun Dafa. Von Anfang an folgte er strikt den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht, nahm keine Geschenke mehr an und ließ nichts mehr von seinem Arbeitsplatz mitgehen. Gleichzeitig hörte er auf zu trinken und änderte seinen berechnenden Charakter. Seine positiven körperlichen und psychischen Veränderungen kamen auch seinem Familienleben zugute.

Als dann im Juli 1999 die Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) begann, war Li jahrelang den Repressalien der Behörden ausgesetzt. Es folgten finanzielle Ausbeutung, Erpressung, Verlust seines Arbeitsplatzes und der Einbehalt seines Gehalts und seiner Rente. Weil er nicht bereit war, seinen Glauben an Falun Dafa schriftlich zu widerrufen, war er Schikanen, Gehirnwäschen und Zwangsarbeit ausgesetzt. Im Zuge dessen erlitt er schwerste Misshandlungen wie qualvolle Elektroschocks und brutale Schläge. Dies führte dazu, dass er dreimal ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.

Beginn der Verfolgung

Am Morgen des 22. Juli 1999, zwei Tage nach Beginn der Verfolgung, machte Li auf einem öffentlichen Platz die Falun-Dafa-Übungen. Polizisten kamen herbeigeeilt, nahmen ihn fest und entrissen ihm sein Tonbandgerät. Sie beschimpften ihn, weil er Falun Dafa praktizierte und meldeten die Angelegenheit seinem Arbeitgeber.

Am Nachmittag brachten sie Li in ein Hotel, wo er an einem Gehirnwäscheverfahren teilnehmen musste. Damit sollte er gezwungen werden, seinen Glauben aufzugeben. Eine Woche später wurde er in ein anderes Hotel zur Gehirnwäsche gebracht. In seiner Abwesenheit verschafften sich die Behörden Zutritt in seine Wohnung und beschlagnahmten sämtliche Falun-Dafa-Bücher. Nach seiner Freilassung degradierte ihn sein Arbeitgeber von einem Ingenieur zu einem normalen Arbeiter.

Weil er bei seinem Arbeitgeber eine verleumderische Nachricht auf einer Tafel ausradierte, wurde er vom Sicherheitspersonal einen ganzen Vormittag lang gemaßregelt.

Ende November 1999 wurden Li und zwei andere Praktizierende, die in derselben Firma arbeiteten, von ihrem Vorgesetzten verhört und gezwungen, sich Videos anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten.

Weil er sich weigerte zu versprechen, nicht nach Peking zu gehen, um für Falun Dafa zu appellieren, wurde er über Nacht mit Handschellen an ein Heizungsrohr gefesselt und am nächsten Tag in eine Haftanstalt gebracht. Während seiner 15-tägigen Inhaftierung legten ihm die Wärter drei Tage lang Handschellen an, weil er die Falun-Dafa-Übungen gemacht hatte.

Sein Vorgesetzter hielten ihn und seine zwei praktizierenden Kollegen eine Woche lang an ihrem Arbeitsplatz fest, um sie daran zu hindern, am 20. Juli 2000, dem ersten Jahrestag der Verfolgung von Falun Dafa, in Peking zu appellieren. Das Sicherheitspersonal überwachte sie genau und folgte ihnen sogar, wenn sie zur Toilette gingen.

Kurz danach wurde Li wieder in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Er ging drei Tage lang in Hungerstreik und wurde dann entlassen. Doch wurde er von seinem Vorgesetzten verwahnt und täglich überwacht.

Verhaftung und Verhör, weil er in Peking Beschwerde einlegten

Im Oktober 2000 fuhr Li nach Peking, um bei der Zentralregierung zu appellieren. Er wurde verhaftet, zurück nach Huludao gebracht und in Administrationshaft genommen. Polizisten verhörten ihn zweimal, nachdem sie herausgefunden hatten, dass er sich von einem anderen Praktizierenden Falun-Dafa-Bücher ausgeliehen hatte, bevor er nach Peking fuhr.

Während des ersten Verhörs zwang Ma Qingbo, der Leiter der Staatssicherheitsabteilung, Li seine Beine auseinander zu strecken. Beim zweiten Verhör brachten die Polizisten ein paar Falun-Dafa-Bücher und befahlen Li, sie zu zerreißen. Er weigerte sich, darauf einzugehen. Weil Li außerdem keinerlei Fragen beantwortete, wurde Ma wütend und schlug ihm mehrmals ins Gesicht.

Li versuchte, in der Haftanstalt Falun-Dafa-Übungen zu machen. Als ein Wärter ihn sah, schlug er ihm mit einem Lederschuh ins Gesicht, wodurch sein Gesicht eine Woche lang geschwollen war.

Misshandlung im Zwangsarbeitslager der Stadt Huludao

Li wurde bald zu drei Jahren Haft im Zwangsarbeitslager verurteilt. Er kam ins Zwangsarbeitslager der Stadt Huludao und wurde dort in eine Abteilung für Falun-Dafa-Praktizierende eingewiesen.

In der ersten Nacht ließ der diensthabende Wärter Zhang Guozhu ihn bis zwei Uhr morgens nicht schlafen, und versuchte ihn zu überreden, Falun Dafa aufzugeben. Li blieb in seinem Glauben standhaft. Am nächsten Tag kamen ein paar Leute, die früher Falun Dafa praktizierten, aber es aufgegeben hatten, um Li einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Da er immer noch nicht nachgab, schockten ihn die Wärter mit mehreren Elektrostäben.

Einige Praktizierende konnten die grausamen Folterungen nicht aushalten und ließen sich darauf ein, schriftliche Erklärungen zum Verzicht auf Falun Dafa zu schreiben. Vor dem chinesischen Neujahrsfest im Januar 2001 verkündeten diese Praktizierenden, dass ihre Erklärungen ungültig seien und sie weiterhin Falun Dafa praktizieren würden.

Aus Angst, dass andere Praktizierende von ihnen beeinflusst werden und ihrem Beispiel folgen würden, verlegten die Wärter 16 Praktizierende, darunter Li, von der 4. in die 2. Etage. Sie planten eine weitere „Umerziehungskampagne“ nach dem chinesischen Neujahrsfest zu starten. Praktizierende mussten bei kaltem Wetter auf dem Betonboden schlafen. Die Ausrede war, dass es nicht genug Betten gäbe.

Nachdem Li einen Monat lang auf dem Betonboden geschlafen hatte, bekam er Schmerzen im Rücken. Oft wachte er mitten in der Nacht auf und zitterte vor Kälte. Viele andere Praktizierende, vor allem ältere Menschen, bekamen ebenfalls Beschwerden durch die kalten Temperaturen und die Feuchtigkeit. Als sie darum baten, auf dem Bett schlafen zu dürfen, antwortete der Hauptwärter Liu Guohua mit grimmigem Gesicht: „Das [Schlafen auf dem Betonboden] ist nicht einmal eine Strafe.“

Im Frühjahr 2001 kamen mehrere Wärter aus dem berüchtigten Zwangsarbeitslager Masanjia und versuchten, Falun-Dafa-Praktizierende im Zwangsarbeitslager der Stadt Huludao einer Gehirnwäsche zu unterziehen.

Li protestierte mit einem Hungerstreik gegen die Gehirnwäsche. Am siebten Tag wurde er in den dritten Stock gebracht und bekam mit Gewalt Nahrung eingefößt. Zu dieser Zeit waren bereits sechs Praktizierende dort, die mit Handschellen an die Betten gefesselt waren und durch Schläuche in der Nase zwangsernährt wurden.

Als die Wärter den Ernährungsschlauch in Lis Nase einführten, wurde ihm übel und er spuckte den Schlauch aus. Er konnte nicht mehr atmen. Sein Herz schlug schneller und sein Gesicht wurde taub. Der Gefängnisarzt brachte ihn schnell ins Krankenhaus.

Nach einer Untersuchung entschied der Gefängnisarzt dennoch, ihn durch den Nasenschlauch zu ernähren. Mehrere Wärter hielten Li fest und eine Oberärztin des Krankenhauses führte den Schlauch ein. Da es ihnen immer noch nicht gelang, die Sonde einzuführen, gab der Gefängnisarzt die Zwangsernährung auf, injizierte ihm aber mehrere Medikamente. Ein paar Tage später wurde Li zurück ins Zwangsarbeitslager gebracht. Zur gleichen Zeit wurde auch die Gehirnwäsche eingestellt. Somit fing Li wieder an zu essen.

Im November 2001, als die Falun-Dafa-Praktizierenden sich gegen die Verfolgung wehrten, wiesen die Wärter ihnen zwei Zellen zu und Gefangene aus einer anderen Abteilung mussten bei ihnen verweilen. Zwei Gefangene wurden angewiesen, jeden Praktizierenden zu überwachen.

Als Li und einige andere Praktizierende aus Protest in den Hungerstreik traten, kam die Bereitschaftspolizei um 21:00 Uhr, brachte einige Praktizierende in eine Haftanstalt und schlug sie. Die verbleibenden Praktizierenden wurden mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt und einer nach dem anderen in das Büro des Wachpersonals geschleppt, wo sie mit Elektrostäben geschockt und zum Essen gezwungen wurden.

Sobald Li in einen Raum des Arbeitslagers geschleppt wurde, versetzte ihm der Wärter Zhang Guozhu mit einem großen Elektrostab einen Schock an der Kehle. Li Shangfu, der stellvertretende Leiter der Strafvollzugsabteilung, packte Li am Kragen und drückte ihn zu Boden. Andere Wärter schockten ihn dann mit acht Elektrostäben zur gleichen Zeit. Li hatte das Gefühl, als ob sein Kopf explodieren würde. Um sein Leiden zu verstärken, schüttete ein Wärter ein Glas Wasser auf sein Gesicht und versetzte ihm Stromschläge, bis Li versprach, den Hungerstreik zu beenden.

Am nächsten Tag schwoll Lis Mund so stark an, dass ihn niemand mehr erkennen konnte. Er konnte nicht normal essen, sondern musste mit einem Strohhalm flüssige Nahrung zu sich zu nehmen.

Eines Morgens im Sommer 2002 verspürte Li plötzlich, wie sein Herz schneller schlug und er hatte Schwierigkeiten beim Atmen. Daraufhin kam er für einen Tag ins Krankenhaus.

An einem Morgen im Herbst 2002 ging Li erneut in den Hungerstreik. Er protestierte dagegen, dass die Wärter einen anderen Praktizierenden folterten. Zwei Tage später schloss sich ein weiterer Praktizierender dem Hungerstreik an. Die Wärter schleppten beide in den Speisesaal und versetzten ihnen Stromschläge. Der Gefängnisarzt überwachte Lis Puls und signalisierte, wie viel Spannung die Wärter verwenden sollten.

Außer den Schlägen, die Li wegen der Hungerstreiks bekam, wurde er manchmal wegen Kleinigkeiten geschlagen.

Weil Li etwas rief, als er am Abend des 8. Januar 2003 von zwei Häftlingen die Treppe hinaufgezerrt wurde, trat ihm ein Wärter mehrmals gegen die Brust. Dann zerrte er ihn in einen dunklen Raum. Zwei Wärter versuchten ihn zunächst zu überreden, eine schriftliche Erklärung zu schreiben, dass er seinen Glauben aufgibt. Als Li sich weigerte, setzten sie ihm einen Helm auf und schockten seine Achseln mit Elektrostäben.

Li war am nächsten Morgen nicht in der Lage aufzustehen. Am Nachmittag fiel er in einen Deliriumzustand und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Seine beiden Achselhöhlen hatten Geschwüre und eine gelbe Flüssigkeit sickerte heraus.

Sobald er sich erholt hatte, brachten ihn die Wärter zurück ins Arbeitslager und hielten ihn lange Zeit in Isolationshaft, wodurch er einem Nervenzusammenbruch nahe war.

Als Li erneut in den Hungerstreik ging und seine Freilassung verlangte, flößten die Wärter ihm gewaltsam irgendwelche Nahrung ein, in die ein unbekanntes Medikament gemischt war. Bald darauf hustete er Blut.

Am Abend des 19. Juli 2003 riefen Beamte des Arbeitslagers Lis Familie an, dass sie ihn abholen sollte. Die Wärter versuchten, Geld von seiner Familie zu erpressen, was ihnen jedoch nicht gelang.

Verfolgung durch das Büro 610 in der Stadt Huludao

Seit 2008 wurde Li fast jedes Jahr von Agenten des Büros 610 der Stadt Huludao schikaniert. Das Büro 610 ist eine ausschließlich für die Verfolgung von Falun Dafa zuständige Behörde. Die Agenten wollten Li und einen anderen Praktizierenden zu einem Gehirnwäscheverfahren bringen, sie konnten jedoch rechtzeitig entkommen.

Im Frühjahr 2011 verhafteten Agenten des Büros 610 Li an seinem Arbeitsplatz und brachten ihn in eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Abermals protestierte Li mit dem Hungerstreik gegen die Gehirnwäsche. Da Li in seinem Glauben standhaft blieb, unterschrieb sein Vorgesetzter eine Erklärung in seinem Namen, dass er Falun Dafa aufgeben werde im Austausch für seine Freilassung.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.