Nach dreieinhalb Jahren Haft wird Frau aus Tianjin wegen ihres Glaubens zu sechs weiteren Jahren Gefängnis verurteilt

(Minghui.org) Shao Shuwens Tochter wuchs in ständiger Angst auf, weil ihre Mutter wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verfolgt wurde. Als sie erfuhr, dass ihre Mutter heimlich zu sechs Jahren Gefängnishaft verurteilt wurde, war sie am Boden zerstört.

Die 62-jährige Rentnerin Shao arbeitete früher in einer Fabrik in Tianjin. Am 24. April 2019 meldete sie ein „Freiwilliger“, als sie in einem Wohngebiet Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Solche „Freiwilligen“ sind Rentner, die von der Polizei engagiert werden. Sie patrouillieren abwechselnd in den Nachbarschaften und überwachen die Anwohner. Der „Freiwillige“, der Shao meldete, folgte ihr nach Hause und notierte sich ihre Adresse.

Am nächsten Morgen um 7:00 Uhr durchsuchten Polizisten Shaos Wohnung und beschlagnahmten ihre zwei Computer, einen Drucker und sämtliche Informationsmaterialien über Falun Dafa. Dann brachte man sie in die Haftanstalt Beichen.

Ende Oktober 2019 wurde sie angeklagt. Vor kurzem bestätigte Minghui.org, dass das Bezirksgericht Beichen sie zu sechs Jahren Haft verurteilt und man sie in das Frauengefängnis Tianjin gebracht hat. Einzelheiten ihres Urteils sind zum Zeitpunkt dieses Berichtes unklar.

Frühere Verfolgung

Es ist nicht das erste Mal, dass Shao ins Visier der Polizei geriet, weil sie Falun Dafa praktiziert. Sie schreibt der Praktik zu, dass sie von ihrer Depression und ihrer Herzkrankheit geheilt wurde. Anfang der 1990er Jahre starb ihr Mann, als ihre Tochter gerade erst fünf Jahre alt war. Wegen ihrer guten Gesundheit konnte sie ihre Tochter alleine großziehen.

Anfang 2001 wurde sie zur Polizeistation beordert. Dort nahm man sie fest und brachte sie in das lokale Gefängnis. Ohne einen rechtmäßigen Prozess verbrachte sie eineinhalb Jahre im Frauenzwangsarbeitslager Banqiao.

Die Wärter des Arbeitslagers verweigerten ihren Familienmitgliedern, sie zu besuchen, und verboten ihr, mit irgendjemandem zu sprechen. Sie durfte sich auch viele Dinge des täglichen Bedarfs nicht besorgen wie Toilettenpapier und Binden.

Shao musste Zwangsarbeit verrichten, bei der sie manchmal über Nacht Sitzkissen und Papierschachteln herstellen musste. Wenn sie nicht arbeitete, zwangen die Wärter sie, lange Stunden regungslos auf einem kleinen Hocker zu sitzen, während man ihr Schriften vorlas, die Falun Dafa verleumdeten. Man zwang sie auch, Gedankenberichte zu schreiben.

Weil sie in ihrem Glauben an Falun Dafa standhaft blieb, zwangen die Wärter sie manchmal, die ganze Nacht zu stehen, oder bombardierten sie die ganze Nacht mit Beschimpfungen und Propaganda.

Zu jener Zeit war ihre Tochter in der Mittelschule. Ohne die Fürsorge ihrer Mutter wohnte sie im Wohnheim der Schule und lieh sich Geld von ihren Verwandten, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Knapp zwei Jahre nach Shaos Freilassung im Juli 2002 wurde die Falun-Dafa-Praktizierende am 14. April 2004 erneut verhaftet, als jemand sie meldete, weil sie auf die Verfolgung aufmerksam machte.

Als ihre Tochter von der Schule nach Hause kam, war sie so erschrocken über das Chaos in der Wohnung, das Polizisten nach einer Durchsuchung hinterlassen hatte, dass sie sich nicht traute, alleine dort zu bleiben. Sie pendelte zwischen ihren Nachbarn und Verwandten hin und her. Wegen des psychischen Stresses und den unregelmäßigen Wohnverhältnissen scheiterte sie bei der Aufnahmeprüfung für die Hochschule. Sie musste sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser halten.

Zur selben Zeit trat Shao aus Protest gegen die Verfolgung in Hungerstreik. Sie wurde von den Wärtern zwangsernährt, was zu schwerwiegenden Magenblutungen führte, die sie fast ihr Leben gekostet hätten.

Frühere Verfolgung

Bis Dezember 2004 wurde Shao ins Gefängnis gesperrt. Anschließend kam sie ins Frauengefängnis Tianjin, nachdem sie zu zwei Jahren Haft verurteilt worden war.