(Minghui.org) Ein Untersuchungsgefängnis in der Stadt Tangshan (Provinz Hebei) verweigerte die Aufnahme einer 72-jährigen Frau wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes. Allerdings verhaftete die Polizei diese Frau drei Tage später erneut und zwang das Untersuchungsgefängnis, sie aufzunehmen. Liu Lili wird nun wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] strafrechtlich verfolgt.

Lius aktuelle Festnahme folgte einer Gruppenverhaftung von lokalen Falun-Dafa-Praktizierenden am 13. Juli 2019, bei der über 30 Polizisten in ihre Wohnung einbrachen und diese durchwühlten. Zwar lenkten die Polizisten ein und verhafteten Liu nicht, nachdem ihre bettlägerige Schwiegermutter sie jämmerlich angefleht hatte. Jedoch kamen sie immer wieder zurück, um Liu und ihre Familie zu schikanieren und manchmal Fotos von ihnen zu machen.

Lius Schwiegermutter, die schon über 90 Jahre alt war, und Lius Ehemann, der seit über zwei Jahrzehnten mit den Folgen eines Schlaganfalls und Blindheit zu kämpfen hatte, starben bald nach diesen traumatischen Ereignissen.

Seit Liu 1996 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatte, erfreute sie sich einer guten Gesundheit. Das ermöglichte ihr, sich um ihren bettlägerigen Ehemann und ihre Schwiegermutter zu kümmern. Sie erlebte jedoch, wie ihre eigene Gesundheit als Folge der wiederholten Polizeischikanen schnell abnahm.

Die Polizei durchsuchte im August 2020 erneut Lius Wohnung und brachte sie zum Verhör auf die örtliche Polizeiwache. Liu bestritt jegliches Fehlverhalten durch das Praktizieren von Falun Dafa. Das Untersuchungsgefängnis 1 der Stadt Tangshan verweigerte ihre Aufnahme, nachdem sie herausgefunden hatte, dass sie mehrere Krankheiten hatte. Die Polizei zwang daraufhin ihren Sohn, eine Kaution von 10.000 Yuan (ca. 1.300 Euro) zu zahlen und ließ sie frei.

In den nächsten Monaten wurde Liu noch einige Male von der Polizei schikaniert und eingeschüchtert. Kurz nachdem sie im Februar 2021 zur Staatsanwaltschaft gebracht worden war, um einige Fragen zu beantworten, unternahm die Polizei am 17. März einen weiteren Versuch, sie festzunehmen. Nachdem das Untersuchungsgefängnis 1 der Stadt Tangshan sich erneut geweigert hatte, sie aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands aufzunehmen, gelang es der Polizei am 20. März, die Wärter zu zwingen, sie aufzunehmen. Liu wird nun strafrechtlich verfolgt, nachdem ihre Verhaftung genehmigt worden war.

Vor dieser jüngsten Serie von Schikanen, die 2019 begann, waren zehn Beamte am 31. März 2016 in Lius Wohnung eingebrochen. Nach ihrem Eindringen legten sie Liu Handschellen an und durchwühlten dann die Räumlichkeiten. Ihre zwei Computer, mehrere Drucker, Büromaterial und 4.000 Yuan (ca. 500 Euro) in bar wurden beschlagnahmt. Erst als ihre bettlägerige Schwiegermutter aus ihrem Schlafzimmer kroch und sich dem verzweifelten Protest von Lius behindertem Ehemann anschloss, ging die Polizei schließlich, ohne Liu zu verhaften.

[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschheit an Falun-Dafa-Praktizierenden.