Eine Frau aus Shanghai nach neuneinhalb Jahren Haft erneut wegen ihres Glaubens vor Gericht

(Minghui.org) Einer 74-jährige Einwohnerin Shanghais steht wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] eine Anhörung vor Gericht bevor.

Liu Chengying wurde auf dem Weg zum Lebensmitteleinkauf am 28. September 2020 von Sicherheitspersonal angesprochen. Ein Sicherheitsbeamter bat um Informationsmaterialien über Falun Dafa. Danach meldete er sie der Polizei, was dazu führte, dass sie verhaftet und ihre Wohnung durchsucht wurde. Zwei ihrer Kalender mit Informationen über Falun Dafa wurden beschlagnahmt.

Liu wurde am 11. Dezember 2020 angeklagt und ihr Fall an das Bezirksgericht Fengxian weitergeleitet. Sie wartet nun im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Changning auf ihren Prozess.

Seit Beginn der Verfolgung im Visier der Polizei

Am 3. Juli 1994 hatte Liu angefangen, Falun Dafa zu praktizieren. Früher hatte sie immer schlechte Laune gehabt und ein seltenes Nierenleiden verursachte bei ihr ein systemisches Ödem. Als sie mit dem Praktizieren begann, änderte sich ihr Zustand und sie wurde ein viel ruhigerer Mensch.

Im Juli 1999 ordnete das kommunistische Regime die Verfolgung an. Liu wurde am 10. Oktober 2000 verhaftet und am 14. November zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt.

Weniger als ein Jahr nach ihrer Freilassung wurde sie am 18. Januar 2007 erneut verhaftet. Jemand hatte sie angezeigt, weil sie auf die Verfolgung aufmerksam gemacht hatte.Daraufhin wurde Liu zum zweiten Mal zu vier Jahren Haft verurteilt.

Beide Male war sie im Frauengefängnis von Schanghai inhaftiert. Sie musste dort mehr als zehn Stunden am Tag ohne Bezahlung arbeiten, oft handelte es sich um das Stricken von Pullovern. In der Werkstatt war es sehr dunkel. Durch die lange Zeit der Arbeit verschlechterte sich ihr Sehvermögen und sie bekam den Grauen Star.

Außerdem erkrankte sie an Diabetes und durfte nicht duschen. Die intensive Arbeit führte dazu, dass ihre Hände zuckten und sie nicht mehr in der Lage war, zu arbeiten. Liu erkrankte an Diabetes. Die Wärterinnen schikanierten sie obendrein, indem sie ihr das Duschen untersagten.

Im Juli 2016 wurde Liu erneut verhaftet, diesmal zusammen mit ihrer Schwester Liu Yuzhu, weil sie mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatten.

Vor ihrer letzten Verhaftung wurde Liu am 23. April 2019 mit vier weiteren Praktizierenden verhaftet; es handelte sich um ihre Schwester Liu Yuzhu, die Frauen Jin Xinhua, Xu Longqin und Wu Qiurong. Sie hatten mit Menschen über Falun Dafa gesprochen. Daraufhin durchsuchte die Polizei ihre Wohnungen und hielt die fünf Praktizierenden eineinhalb Monate lang in Gewahrsam.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.