Mannheim: Mahnwache im Gedenken an einen inspirierenden Appell in Peking

(Minghui.org) Am 23. und 24. April 2021 kamen Falun-Dafa-Praktizierende aus der Rhein-Neckar-Region an zwei Orten in Mannheim zusammen. Gemeinsam erinnerten sie an den friedlichen Appell vor 22 Jahren in Peking, bekannt geworden als „25. April Appell“. Interessierten Passanten erklärten sie die Hintergründe der Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh), denen sie Flyer verteilten. Viele unterschrieben die bereitliegende Petition und unterstützten damit die Bemühungen der Praktizierenden, die Verfolgung zu beenden.

Die Veranstaltungen fanden jeweils an Mannheimer Wahrzeichen statt: dem Wasserturm und dem Marktplatz.

Am Wasserturm in Mannheim: Praktizierende informieren am 23. und 24. April 2021 Interessierte über die Verfolgung von Falun Dafa in China.

24. April 2021: Übungsvorführung auf dem Marktplatz 

Passanten unterschreiben die Petition, mit der sie ein Ende der Verfolgung fordern.

Vertreter der IGFM hält Rede anlässlich des „25. April-Appells“

Anlässlich des Jahrestages nahm ein Vertreter der IGFM (Internationale Gesellschaft für Menschenrechte) an der Kundgebung teil. Hubert Körper betonte in seiner Rede:

„Wir möchten heute am 25. April an das sogenannte Zhongnanhai-Ereignis erinnern, an einen friedlichen Appell 1999, an dem sich rund 10.000 Falun Gong-Praktizierende vor dem Zentralen Petitionsbüro in Peking einfanden und schweigend ohne irgendwelche Transparente auf den Bürgersteigen standen oder sitzend meditierten, um ihre Beschwerde gegen die ohne rechtliche Grundlage durchgeführte Verhaftung von Mitpraktizierenden in Tianjin einzureichen. Zhongnanhai ist der Hauptsitz der chinesischen Führung in Peking. Der damalige chinesische Premierminister Zhu Rongji versprach vor Ort gegenüber Falun-Gong-Vertretern für die Freilassung der Inhaftierten zu sorgen und das Recht auf die freie Ausübung von Falun Gong zu garantieren. Niemand wusste allerdings, dass das Verbot und die Verfolgung von Falun Gong auf höchster Ebene schon beschlossene Sache war.

Falun Gong erfreute sich in den 90er Jahren großer Beliebtheit – nach Schätzungen war die Anzahl der Übenden größer als die allein regierende kommunistische Partei Mitglieder hatte. Unmittelbar nach dem offiziellen Verbot am 20. Juli 1999 initiierte das kommunistische Regime eine seit Maos Tod beispiellose Kampagne gegen Falun-Gong-Praktizierende. Festnahmen, Inhaftierungen und Folterungen mit Todesfolge bis hin zum Organraub sind bis heute die Methoden der Repression. Im Schnitt werden monatlich 18 Falun-Gong-Praktizierende zu Tode gefoltert. Ihr durchschnittliches Alter liegt bei 45 - 50 Jahren. Allein im letzten Monat wurden 100 Falun-Gong-Übende nur aufgrund ihres Glaubens zu hohen Haftstrafen verurteilt.

Wie kann es sein, dass eine aus der traditionellen chinesischen Kultur heraus entstandene Praxis wie Falun Gong so vehement im eigenen Land verfolgt wird? Falun Gong ist vom Wesen her unpolitisch und äußert auch keine Gebietsansprüche. Warum also diese Verfolgung?

Die wohl plausibelste Erklärung ist die immens hohe Anzahl der Übenden in nur wenigen Jahren. 70 – 100 Mio. Praktizierende sollen es nach offiziellen chinesischen Angaben im Jahre 1999 gewesen sein. Fühlte sich das Regime etwa in seiner Macht bedroht? Die Kommunistische Partei Chinas zählte damals nur etwa 60 oder 65 Mio. Mitglieder. Dies wäre eine mögliche Erklärung. Aber auch die Prinzipien von Falun Gong: Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht und der unerschütterliche Glaube an Buddhas und Gottheiten sind möglicherweise Gründe, die zum Verbot und zur Verfolgung geführt haben könnten. Die Prinzipien von Falun Gong stehen im krassen Widerspruch zu den Untugenden der Kommunistischen Partei, wo – mit Verlaub gesagt – Mord, Raub, Betrug und Korruption an der Tagesordnung stehen.“

Unterstützung von Passanten

Eine ältere Frau führte ein langes Gespräch mit einem Praktizierenden, nachdem sie die Petition unterschrieben hatte. Bevor sie den Stand verließ, nahm sie verschiedene Informationsmaterialien mit, darunter die Broschüre „Minghui International“. Am Nachmittag kam sie zurück und steuerte direkt auf den Praktizierenden zu, mit dem sie am Vormittag gesprochen hatte. Sie hatte „Minghui International“ in der Hand und zeigte auf einen Artikel mit dem Titel „Krise als Chance: Wie ein Wissenschaftler seine Spiritualität fand“. Diesen Bericht habe sie zweimal gelesen und sei tief berührt, erzählte sie. Deshalb habe sie beschlossen, Falun Dafa zu lernen. Der Praktizierende nannte ihr die Adresse des Übungsplatzes und die Kontaktdaten des Übungsleiters. Voller Freude sagte sie, dass sie am nächsten Sonntag die Übungen lernen werde.

Zwei afrikanische Frauen standen diskutierend vor einem Transparent, das den Organraub thematisierte. Ein Praktizierender erklärte ihnen, dass es sich um eine Gruppe Menschen handele, die sich nach „Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht“ richten und deswegen in China verfolgt würden. Ihnen würden die Organe am lebenden Körper entnommen und mit hohen Gewinnen verkauft. Als sie das hörten, unterschrieben sie ohne Zögern die Petition.

„Geh, beeile dich und unterschreibe!“

Hinter einem großen Transparent der Praktizierenden befand sich ein Handy-Laden. Nach der Übungsvorführung am Vormittag trat der Besitzer des Handyladens mit einem unzufriedenen Gesichtsausdruck heraus und fragte, wann die Mahnwache zu Ende sei. Eine Praktizierende teilte ihm mit, dass sie bis 18:00 Uhr dauern würde. Wenig erfreut meinte der Ladenbesitzer: „Jetzt ist die Zeit der Pandemie, es gibt sowieso nicht so viele Menschen auf der Straße.“

Im weiteren Verlauf führte er vor seinem Laden noch mehrere Gespräche. Am Abend fragten ihn die Praktizierenden, ob ihm der Sinn der heutigen Veranstaltung klar geworden sei. Er reagierte ganz anders als am Vormittag: „Jetzt habe ich alles verstanden“, entgegnete er. Dann erzählte er, dass er die Petition bereits unterschrieben habe und auch seinem Freund alles über die wahren Begebenheiten mit Falun Dafa erzählt habe. Er hatte seinen Freund aufgefordert: „Geh, beeile dich und unterschreibe!“