Wie ich bei der Rettung von Mitpraktizierenden meine Angst überwunden habe

(Minghui.org) Vor zwei Jahren wurden in unserer Gegend mehrere Dafa-Praktizierende verhaftet. Um sie zu retten, wurde den lokalen Praktizierenden jeweils ein verhafteter Praktizierender zugewiesen, auf den sie sich konzentrieren sollten. Ich übernahm die Führung bei der Errettung von Ling (Pseudonym).

Der barmherzige Meister arrangierte einen Praktizierenden namens Jian (Pseudonym), der mit mir arbeiten sollte. Jian war vom Lande und praktizierte noch nicht lange Dafa, aber er war sehr fleißig.

Jeden Morgen fuhr Jian mit dem Motorrad Dutzende von Kilometern in die Stadt, um sich mir und Lings Familie anzuschließen. Wir besuchten verschiedene Regierungsbehörden, um die Freilassung von Ling zu beantragen. Manchmal musste Lings Familie lange Gespräche mit uns führen, so dass Jian erst sehr spät nach Hause kam. Wir waren so beschäftigt, dass wir keine Zeit hatten, das Fa zu lernen.

Ein Praktizierender sagte mir, ich solle vorsichtig sein, weil mich vor meiner Wohnung Regierungsvertreter des Büros 610 ausspionierten. Jian und ich waren uns einig, dass wir unseren Kultivierungszustand verbessern sollten, indem wir das Fa-Lernen verstärkten, aufrichtige Gedanken aussendeten und die Anhaftung an eine übermäßige Aufgabenorientierung aufgaben. Wir sagten auch anderen Praktizierenden, dass sie nicht in meine Wohnung kommen sollten, um unnötige Risiken zu vermeiden.

Ich fühlte mich sehr angespannt und wollte eine Pause machen, da ich seit vielen Tagen nicht in der Lage gewesen war, das Fa zu lernen. An diesem Abend wurde ich jedoch von dem Ehemann einer anderen verhafteten Praktizierenden, Hua (Pseudonym), besucht. Er bat mich, mich am nächsten Tag mit einem Anwalt zu treffen, um bei Huas Rettung zu helfen. Er setzte sein Vertrauen in mich und brauchte meine Hilfe. So stimmte ich zu, mich zu engagieren.

Nachdem Huas Mann gegangen war, fing ich an, mich zu fürchten. Was würde passieren, wenn die Mitarbeiter des Büros 610 am nächsten Morgen vor meiner Wohnung auf mich warten würden? Würden sie mich auf der Stelle verhaften? Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr Angst bekam ich.

Ich dachte daran, Hua die Hilfe zu verweigern, aber mir fiel ein, dass ich eine Dafa-Schülerin war, die sich respektvoll und würdig verhalten sollte. Wie könnte ich mich meiner Verantwortung um meiner eigenen Sicherheit willen entziehen? Es war meine Pflicht, verfolgte Praktizierende zu retten.

Früh am nächsten Morgen verließ ich meine Wohnung und rezitierte das Fa von Meister Li:

„Mit der Wahrheit gekommen, wunschgemäßLocker und gelassen alle Meere durchquertFa-Grundsätze in der Menschenwelt ausgesätVoll mit Lebewesen, Schiff des Fa legt ab“(Tathagata, 13.05.2002, in: Hong Yin II)

Es gab niemanden, der darauf wartete, mich zu verhaften. Mein Herz war entspannt. Aber als ich merkte, wie weit mein Kultivierungszustand von den Anforderungen des Meisters entfernt war, war ich traurig.

Meine Angst war ich jedoch noch nicht ganz losgeworden, so dass die Prüfung nicht zu Ende war. Einige Praktizierende rieten mir, für eine Weile das Haus zu verlassen, da sie wussten, dass meine Wohnung von Agenten überwacht wurde. Ich war aufgewühlt, also machte ich Pläne, auszuziehen und mein Kind mitzunehmen.

Aber wenn ich von zu Hause weggehen würde, würde ich meinen Mann und meinen Schwiegervater sich selbst überlassen. Mein Schwiegervater war gerade erst gekommen, um den Winter über bei uns zu bleiben. Was mochte er denken, wenn ich plötzlich meine Sachen packte und wegging? Was würde der Rest der Familie denken? Das könnte ihnen einen negativen Eindruck von den Praktizierenden vermitteln.

Seit mein Schwiegervater angekommen war, hatte er jeden Abend das Fa gelernt und jeden Morgen mit uns die Übungen praktiziert. Mein Mann hatte auch erst vor kurzem mit dem Fa-Lernen begonnen. Wenn ich wegging, könnte sich das negativ auf ihre Kultivierung auswirken. Dafa verlangt von uns, dass wir andere an die erste Stelle setzen, ich dagegen hatte mich selbst an die erste Stelle gesetzt.

Außerdem ist meine Familie eine wertvolle Umgebung, die der Meister für mich arrangiert hat, um mich zu kultivieren, das Fa zu bestätigen und die Lebewesen zu erretten. Mit meinen gestärkten, aufrichtigen Gedanken war ich fest entschlossen: „Ich gehe nicht weg! Ich werde hierbleiben und das tun, was ich tun muss.“

Im Laufe der Jahre war ich daran beteiligt, mehrere Anwälte zu beauftragen, um verhaftete Praktizierende zu retten. Immer, wenn ich sah, wie viel Geld, Zeit und Energie die Praktizierenden für diese Rettungsaktionen aufwandten, erinnerte ich mich daran, dass ich mich besser kultivieren, Anhaftungen beseitigen und meinen Kultivierungsweg gut gehen musste. 

Ich weiß, dass ich noch weit von den Anforderungen entfernt bin, die an mich gestellt werden, deshalb kann ich nur versuchen, mich noch fleißiger zu kultivieren.