Nach Urteil im Krankenhaus: Gebrechliche 81-Jährige wegen ihres Glaubens inhaftiert

(Minghui.org) Eineinhalb Jahre Haft waren gegen die 81-jährige Chen Guifen verhängt worden. Aufgrund ihres Zustands erlaubten die Behörden ihr zunächst, ihre Haftzeit außerhalb des Gefängnisses zu verbringen. Während eines Aufenthalts wurde die Falun-Dafa-Praktizierende [1] jedoch im Krankenhaus in Gewahrsam genommen.

Chen war 2020 verhaftet worden, weil sie mit einer Überwachungskamera gefilmt worden war. Auf dem Video war zu sehen, wie die Frau aus Chongqing in einem Wohngebiet Materialien über Falun Dafa verteilte.

Am 11. Juli 2020 fand Chens Anhörung vor dem Gericht Jiulongpo statt. Kurz darauf erlitt sie einen Schlaganfall. Sie war einseitig gelähmt.

Noch während Chen im Krankenhaus lag, besuchte der Richter sie am 17. September. Er verurteilte Chen zu eineinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 1.000 Yuan (rund 130 Euro). Die fünf Zeugen des Gerichts waren die Polizeibeamten, die an ihrer Verhaftung beteiligt waren. In ihrem Bericht hatten sie Chens Alter um fünf Jahre reduziert, damit sie angeklagt werden konnte.

Nach Chens Entlassung aus dem Krankenhaus teilte ihr die Polizei mit, dass der Richter gestattet habe, dass sie die Haftzeit außerhalb des Gefängnisses verbringt. Allerdings müsse sie eine Erklärung unterschreiben, mit der sie auf Falun Dafa verzichtet. Die Beamten erklärten, dass die Verzichtserklärung Bestandteil der „Null-Fälle-Kampagne“ sei. Jeder Falun-Dafa-Praktizierende, der auf der Liste der Regierung stehe, müsse diese Erklärung unterschreiben. Dazu versprachen die Polizisten, dass sie Chen im Anschluss nicht mehr belästigen würden. Die Praktizierende verweigerte ihre Unterschrift.

Als Chen zurück zu Hause war, nahm sie das Praktizieren von Falun Dafa wieder auf. Schnell wurde sie wieder gesund. Als die Polizei davon erfuhr, kamen mehrmals Beamte zu ihr. In den nächsten Monaten brachten sie Chen zu Untersuchungen ins Krankenhaus.

Obwohl Chen am 6. April 2021 noch immer einen Gehstock benötigte, wurde sie nach der letzten Untersuchung in Haft genommen. Die Beamten baten ihren Sohn, nachmittags auf die Polizeiwache zu kommen und Chens Handy und ihre Schuhe abzuholen.

Die Praktizierende wird in der Haftanstalt Jiulongpo festgehalten. Nach Angabe der Polizei sollte Chen nach 14 Tagen in das Frauengefängnis Chongqing gebracht werden. Die Beamten erklärten ihrem Sohn, dass er nach ihrer Inhaftierung einen Antrag auf Haftverschonung stellen könne. Er bezweifelt jedoch, dass die Behörden jemals ihr Wort halten.

Früherer Bericht:

Gelähmte 80-jährige Frau im Krankenhaus zu Gefängnis verurteilt


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.