65-Jährige von 50 Beamten inhaftiert – so geschehen in der Provinz Hebei

(Minghui.org) Kurz nach ihrer Verhaftung im April 2019 wurde Dong Yanjun wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie kam sie erst im Juli 2020 ins Gefängnis.

Dong, 65, ist aus dem Landkreis Laishui, Provinz Hebei. Sie wurde am 12. April 2019 von fast 50 Beamten verhaftet, die an diesem Tag zwischen 13 und 16 Uhr in drei Gruppen kamen. Sie durchsuchten ihre Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien, sieben Drucker und drei Computer.

Als Dong später am Tag in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Baoding gebracht wurde, verspottete ein Beamter sie: „Du brauchst nicht darüber nachzudenken, wie du jetzt hier rauskommst.“

Schon Tage vor ihrer Verhaftung, am 31. März 2019, belästigten sie zwei Regierungsbeamte. Sie stellten ihr Fragen, fotografierten sie und behaupteten, sie müssten feststellen, ob sie die Kriterien für das Programm zur Armutsbekämpfung der Regierung erfülle. Am selben Tag erhielten 15 andere Falun-Dafa-Praktizierende ungebetenen Besuch von Regierungsbeamten, die die gleiche Ausrede benutzten.

Dong wurde am 26. Oktober 2019 im Bezirk Laishui vor Gericht gestellt, angeklagt und später zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Sie blieb bis Juli 2020 in der örtlichen Haftanstalt, danach brachte man sie in das Frauengefängnis von Shijiazhuang.

Ihre Familie geriet durch ihre Inhaftnahme in arge Bedrängnis. Ihr Mann Liu Chunyu ist nicht gesund und auf ihre Hilfe angewiesen. Polizisten schikanierten häufig ihren ältesten Sohn, was sich negativ auf sein Geschäft auswirkte.

Vorherige Verfolgung

Dies ist das achte Mal, dass Dong wegen des Praktizierens von Falun Dafa ins Visier der Polizei geriet. Bei früheren Verhaftungen war sie intensiven Gehirnwäschen und brutalen Schlägen ausgesetzt.

Dong wurde erstmals im Herbst 1999 verhaftet. Damals kam sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung, wo sie psychisch und physisch misshandelt wurde. Damit sollte sie gezwungen werden, Falun Dafa aufzugeben.

Am 10. August 2000 wurde sie erneut verhaftet, als sie nach Peking gegangen war und die Einhaltung des gesetzmäßigen Rechts forderte, Falun Dafa zu praktizieren. Als Polizisten sie in den Landkreis Laishui zurückgebracht hatten, hielten lokale Polizisten sie in einer Schule der Kommunistischen Partei Chinas fest und unterzogen sie 20 Tage lang einer Gehirnwäsche. Sie zwangen Dong, sich hinzuknien, schlugen ihr ins Gesicht, peitschten und fesselten sie. Außerdem erpressten sie 3.260 Yuan (ca. 418 Euro) von ihr.

Li Yamin, der Leiter der Stadt Shiting im Landkreis Laishui, hielt Dong und ihren Mann einmal in einer Garage fest und ließ sie nicht frei. Ihre drei Kinder waren gezwungen, die Schule abzubrechen, als ihnen das Geld ausging. Als sie erwachsen waren, hatten sie aufgrund ihrer fehlenden Ausbildung Probleme eine Arbeit zu finden.

Sieben Beamte brachen im April 2002 in Dongs Wohnung ein und fragten sie, ob sie draußen irgendwelche Falun-Dafa-Transparente aufgehängt hätte. Sie weigerte sich, die Frage zu beantworten. Danach durchsuchten die Beamten ihre Wohnung und verhafteten sie und ihren Ehemann, nachdem sie einen Talisman gefunden hatten, auf dem stand: „Mich selbst und andere retten.“ Das Ehepaar wurde in der Haftanstalt gefoltert.

Dong wurde im April 2003 erneut verhaftet und in der Haftanstalt der Gemeinde gefoltert.

Am 14. August 2006 zeigte jemand sie an, als sie mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Es folgte eine erneute Festnahme. Als sie im Untersuchungsgefängnis in Laishui in den Hungerstreik ging, traten Wärter ihr gegen den Kopf und flößten ihr gewaltsam Salz ein. Ihr Mund wurde dabei verletzt.

Ihre nächste Verhaftung fand am 22. Juni 2007 statt. Ein Dutzend Beamte trugen sie ins Polizeiauto. Sie wurde später zu eineinhalb Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Während ihr Ehemann Liu Kohle verkaufte und der Verhaftung entkam, warteten Polizisten bis Mitternacht am Haus seines Nachbarn, und wollten ihn verhaften. Sie patrouillierten auch auf den Hauptstraßen, die zu seinem Haus führten. Er war gezwungen, von zu Hause wegzuziehen, um einer Verhaftung zu entgehen. Trotzdem warteten Polizisten jeden Tag vor seinem Haus und suchten nach ihm. Sie sagten Lius Mutter, die um die 70 ist, dass sie Liu verhaften würden, sobald er zurückkäme. Die Verfolgung von Liu und seiner Frau hat ihre Kinder und Eltern in große Bedrängnis gebracht. Sogar die Dinge auf ihrem Feld wurden nicht mehr geerntet.

Das Ehepaar wurde während der „Türklopfen-Kampagne“ im Jahr 2017 erneut schikaniert. In dieser Kampagne suchten Beamte und/oder Polizisten Falun-Dafa-Praktizierende auf und versuchten sie dazu zu bringen, ihren Glauben aufzugeben.

Frühere Berichte:

Hebei: Zum achten Mal verhaftet – Besuche der Familie abgelehnt

Neue 100-tägige Kampagne gegen Falun Dafa – Acht Praktizierende an einem Tag verhaftet (Provinz Hebei)

Laishui, Hebei Province: 8 Falun Gong Practitioners Arrested on Same Day in New 100-Day Campaign


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.