Protestaktionen zur erneuten Inhaftierung von Sun Changjun: Nach 17 Jahren Haft wegen Einspeisung von Fernsehsignalen wieder eingesperrt
(Minghui.org) Falun-Dafa-Praktizierende protestierten gegen die erneute Verschleppung und Inhaftierung des Praktizierenden Sun Changjun in Jilin durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Ihren Protest brachten sie im Rahmen der Kundgebungen im Gedenken an den 22. Jahrestag des Appells vom 25. April [1] zum Ausdruck – in New York, San Francisco, Sydney und Großbritannien.
18. April 2021 in New York: Parade von über 1.000 Praktizierenden im Stadtteil Flushing
Die heldenhafte Tat von Sun Changjun
Im Jahr 2002 wurde der damals 26-jährige Sun Changjun zu 17 Jahren Gefängnis verurteilt. Er hatte geholfen, Informationen über Falun Dafa in das Kabelfernsehen in Changchun einzuspeisen und zu verbreiten. (Anmerkung der Redaktion: Diese heldenhafte Tat wurde vollbracht, um der allgegenwärtigen Verleumdung von Falun Dafa durch das kommunistische Regime entgegenzuwirken). Sun wurde im Gefängnis von Jilin massiv gefoltert und erst 2019 freigelassen.
Nur ein Jahr nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis wurde Sun am 6. April 2021 vom Büro 610 und der Staatssicherheit des Kreises Wangqing, Stadt Yanbian, verschleppt und in die Gehirnwäsche-Einrichtung Yanji eingewiesen. Bevor sie ihn entführten, rief das Büro 610 Sun an und drohte, ihn „umzuerziehen“ – eine Umschreibung dafür, ihn zu zwingen, seinen Glauben aufzugeben.
Letztes Jahr begann die KPCh eine neue Phase der Verfolgung: die sogenannte „Null-Fälle-Kampagne“. Das Ziel der Kampagne ist es, alle namentlich bekannten Falun-Dafa-Praktizierenden zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben. Die KPCh verschleppt und verfolgt diejenigen Praktizierenden, die sich weigern, Falun Dafa abzuschwören.
Die Gehirnwäsche-Einrichtungen, die zum Netz der „schwarzen Gefängnisse“ der Kommunistischen Partei gehören, sind in ganz China in großer Anzahl entstanden. In den schwarzen Gefängnissen werden Menschen inhaftiert, ohne dass sie ein Gerichtsverfahren durchlaufen. Die schwarzen Gefängnisse oder Gehirnwäsche-Einrichtungen werden vom Büro 610 verwaltet, das Praktizierende nach Belieben und auf unbestimmte Zeit rechtswidrig festhalten kann. Um die Praktizierenden zu „zermürben“, unterzieht die Partei sie systematischer Folter, Gehirnwäsche, Zwangsverabreichung von Psychopharmaka und anderen unmenschlichen Verfolgungsmethoden.
Sun Changjun riskierte sein Leben, um die Menschen über Dafa zu informieren
Am 5. März 2002 um 19:30 Uhr gelang es 18 Falun-Dafa-Praktizierenden in Changchun Programme in das Kabelfernsehnetz der Stadt einzuspeisen. 50 Minuten lang strahlten sie die Sendungen „Falun Dafa verbreitet sich in der Welt“ und „Ist es Selbstverbrennung oder Betrug?“ aus.
Die Sendung wurde von 300.000 registrierten Familien und Millionen von Zuschauern auf 32 Kanälen gesehen. Die Einwohner von Changchun erfuhren zum ersten Mal die wahren Hintergründe der Verfolgung von Falun Dafa. Sie erfuhren auch, dass Dafa in vielen Ländern der Welt praktiziert wird. Die Sendungen zeigten auch, wie die KPCh die Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens inszenierte, um Falun Dafa zu verleumden.
Die Einspeisung und Ausstrahlung dieser Filme in Changchun war überraschend für viele Menschen. Es war das Ergebnis von enormen Anstrengungen einer Gruppe von mutigen Praktizierenden, die direkt beteiligt waren, und von anderen Changchuner Falun-Dafa-Praktizierenden.
Während der einjährigen Razzia, die in der Nacht nach der Einspeisung begann, wurden in Changchun mehr als 5.000 Praktizierende verhaftet. Mindestens acht wurden dabei gefoltert und starben. Der 35-jährige Hou Mingkai wurde verhaftet und innerhalb von zwei Tagen von der Polizei auf einer Tigerbank totgeprügelt.
Sun Changjun, der direkt an der Sendung beteiligt war, wurde zu 17 Jahren Gefängnis verurteilt; Jin Xuezhe wurde zu zehn Jahren verurteilt; und insgesamt 15 Praktizierende wurden zu vier bis zwanzig Jahren verurteilt. Viele von ihnen verloren anschließend durch Folter ihr Leben.
Jin Xuezhe, der einzige Praktizierende, der an der Fernseheinspeisung beteiligt gewesen war und aus China entkommen konnte, war traurig, als er erfuhr, dass Sun Changjun erneut inhaftiert wurde. Jin erzählte, dass die Menschen in Changchun durch das Einspeisen des Fernsehsenders erfahren haben, wie die KPCh Lügen verbreitet, um die Menschen zu täuschen.
Er sagte: „Die Lügen der KPCh schüren den Hass auf die Praktizierenden und auf Falun Dafa, das Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht lehrt. Die eingespeiste Sendung war wie ein Blitz in der dunklen Nacht, der den stählernen Vorhang der Lügen der KPCh durchdrang. Es ist ein Meilenstein, wenn es darum geht, die Informationszensur der KPCh zu durchbrechen, und bestärkt Menschen auf der ganzen Welt, die Lügen der KPCh mutig zu entlarven.“
Kundgebung in New York ruft die internationale Gemeinschaft zur Unterstützung auf
Bei dem Marsch und der Kundgebung, die am 18. April in Flushing anlässlich des Jahrestags des friedlichen Appells vom 25. April stattfanden, rief Chen Jingyu aus Changchun die internationale Gemeinschaft auf, bei Suns Rettung zu helfen.
Bei dem Marsch und der Kundgebung in New York am 18. April tragen Teilnehmer Schilder mit der Aufschrift „Lasst Sun Changjun sofort und bedingungslos frei“.
Laut Chen arbeitete Sun nach seinem Universitätsabschluss als Assistent des Bürgermeisters in der Stadtverwaltung von Luozigou im Landkreis Wangqing in der Provinz Jilin. Anfang des Jahres 2000 wurde er auf dem Weg nach Peking verschleppt, als er sich für Falun Dafa einsetzen wollte.
Der stellvertretende Kreissekretär der KPCh sagte ihm, dass er eine Reueerklärung schreiben müsse, bevor er seine Arbeit wiederaufnehmen könne. Sun weigerte sich, eine solche Erklärung zu schreiben und verlor seine Arbeit.
Nachdem er nach dem Einspeisen des Changchun-Fernsehens verhaftet worden war, wurde Sun für zwei Tage auf eine Tigerbank gefesselt. Während seines rechtswidrigen Schauprozesses verteidigte er Dafa und seine Haut wurde mit einem Hochspannungs-Elektrostab verbrannt.
In der Nacht, in der Sun ins Jilin-Gefängnis gebracht wurde, wurde er geschlagen und eine Rippe wurde ihm gebrochen. In der Haft wurde er ständig gefoltert und erkrankte an Tuberkulose. Sein Zustand verschlechterte sich und er magerte immer mehr ab. Weil er an seinem Glauben festhielt, weigerte sich das Gefängnis von Jilin, ihm Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung (auf Kaution) zu gewähren.
Protest vor dem chinesischen Konsulat in San Francisco
Praktizierende in der San Francisco Bay Area hielten am Abend des 23. April eine Kerzenlichtmahnwache vor dem chinesischen Konsulat ab, um gegen die Verfolgung durch die KPCh zu protestieren.
Annie aus Changchun sagte: „Ich stehe hier, um zu protestieren. Das Komitee für Politik und Recht der Stadt Changchun hat im Bezirk Jingyue rechtswidrig eine Gehirnwäsche durchgeführt, um die Falun-Dafa-Praktizierenden in Changchun zu verfolgen. Die Gehirnwäsche-Einrichtung ist ein schwarzes Gefängnis der KPCh. In letzter Zeit sind viele Praktizierende rechtswidrig verhaftet worden.“
Praktizierende veranstalten am 23. April eine Kundgebung vor dem chinesischen Konsulat in San Francisco und rufen die internationale Gemeinschaft auf, bei Suns Rettung zu helfen.
In Erinnerung an den Appell vom 25. April 1999 und aus Protest gegen die Verfolgung durch die KPCh machen Praktizierende gemeinsam die Falun-Dafa-Übungen und veranstalten eine Kundgebung.
Daniel Xu, ein ehemaliger Forschungsmitarbeiter der Universität Stanford, sagte, dass die aktuelle „Null-Fälle-Kampagne“ der KPCh Praktizierende im ganzen Land ins Visier nimmt und verfolgt.
Daniel wies darauf hin, dass die KPCh letztes Jahr diese landesweite Kampagne durchgeführt hatte, um Praktizierende zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben. „Dies führte direkt zu groß angelegten Verhaftungen und Inhaftierungen von Praktizierenden. Das ist der Grund, warum die Gehirnwäsche-Einrichtungen, die Praktizierende verfolgen, wieder in China aufgetaucht sind. In diesen schwarzen Gefängnissen gibt es kein Limit für die Haftdauer und keine Rechtsstaatlichkeit.“
Kundgebung in Sydney fordert die internationale Gemeinschaft auf, bei der Rettung von Sun zu helfen
Falun-Dafa-Praktizierende hielten am 23. und 25. April Kundgebungen vor dem Rathaus von Sydney und gegenüber dem chinesischen Konsulat ab. Der ehemalige außerordentliche Professor Li Yuanhua von der Pädagogischen Universität Peking hielt eine Schautafel hoch mit der Aufschrift „Lasst Sun Changjun sofort frei“.
Praktizierende versammeln sich am 25. April friedlich in der Nähe des chinesischen Konsulats in Sydney. Erster von links ist der ehemalige außerordentliche Professor Yuanhua Li von der Pädagogischen Universität Peking.
Kundgebung in der Nähe des chinesischen Konsulats in Sydney am 25. April
Li sagte, dass er einmal von der KPCh in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten wurde, weil er Falun Dafa nicht aufgegeben hatte. „Die Gehirnwäsche-Einrichtung ist ein Ort, an dem die KPCh Gedankenkontrolle und Verfolgung ausübt. Mittels Gehirnwäsche wird die Verleumdung von Dafa durch die Partei gewaltsam eingeflößt und die persönliche Freiheit eingeschränkt. Es werden verschiedene Einschüchterungsmethoden angewandt, mit denen die Praktizierenden gezwungen werden sollen, ihren Glauben aufzugeben. Andernfalls droht eine unbegrenzte Haft.“
Li rief die Regierungen aller Länder auf, sich auf die Seite der Gerechtigkeit und des Gewissens zu stellen, den Praktizierenden zu helfen, die Menschenrechtskatastrophe in China zu unterbinden und Sun und andere inhaftierte Praktizierende zu retten.
Stadtzentrum von Birmingham, Großbritannien
Während einer Veranstaltung am 24. April in der Innenstadt von Birmingham hielten Praktizierende Schautafeln mit der Forderung nach der sofortigen Freilassung von Sun Changjun.
Am 24. April halten Falun-Dafa-Praktizierende Informationstafeln in der Innenstadt von Birmingham in Großbritannien.
[1] Falun Dafa, auch als Falun Gong bekannt, wurde zum ersten Mal 1992 in der Öffentlichkeit vorgestellt. Wenige Jahre später praktizierten fast 100 Millionen Menschen in ganz China Falun Dafa. Sie profitierten von dem Kultivierungsweg, indem sich ihr Gesundheitszustand verbesserte und ihre Moral erhöhte.
Am 23. und 24. April griffen Polizisten in Tianjin, einer Stadt nahe Peking, Dutzende Praktizierende an, die sich vor einem Verlagsgebäude versammelten hatten. Dabei wollten die Praktizierenden nur die Fehler in einem kürzlich veröffentlichten Zeitungsbericht über Falun Dafa richtigstellen. Als die Verhaftung bekannt wurde und mehrere Praktizierende sich bei den Polizisten erkundigten, sagte man ihnen, dass sie ihre Beschwerde in Peking vortragen müssten.
Am 25. April versammelten sich daraufhin etwa 10.000 Praktizierende vor dem Petitionsbüro der Zentralregierung in Peking, wie ihnen die Polizisten in Tianjin es gesagt hatten. Der Appell verlief friedlich und geordnet. Einige Praktizierende trafen sich als Vertreter der Protestierenden mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Zhu Rongji und seinen Mitarbeitern. An diesem Abend wurden ihre Sorgen angehört – die verhafteten Praktizierenden in Tianjin kamen frei und alle fuhren nach Hause.
Doch der damalige Staatschef Jiang Zemin sah die wachsende Beliebtheit der spirituellen Praktik als Bedrohung für die atheistische Ideologie der Partei. Am 20. Juli 1999 erließ er den Befehl, Falun Dafa zu verbieten.
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