Neid war die Ursache – das Wunder des Nach-innen-Schauens

(Minghui.org). Vor ein paar Jahren begann es um meinen Bauchnabel herum unerträglich zu jucken. Um mir Linderung zu verschaffen, kratzte ich mich, bis die Haut aufriss und Blut und Flüssigkeit austraten. Kaum war die Stelle mit einer Narbe abgeheilt, riss ich sie durch erneutes Kratzen wieder auf. Das ging über ein Jahr lang so weiter. Zu dieser Zeit kümmerte ich mich um das Baby meiner Tochter. Beim Herumtragen des Babys rieb mein Oberteil manchmal an der wunden Stelle und verursachte mir unglaubliche Schmerzen. Aber ich traute mich nicht, meiner Tochter etwas zu sagen.

Einmal las ich in einem Erfahrungsbericht eines Mitpraktizierenden, dass die Ursache für seine Bauchschmerzen Neid gewesen sei. Das brachte mich zu der Überlegung, dass mein Bauchproblem ebenfalls mit Neid zu tun haben könnte. Ich hatte nie darüber nachgedacht, dass ich auf jemanden neidisch sein könnte. Aber genau das wurde mir aufgezeigt, als ich tiefer nach innen schaute. Manchmal gab es Schwierigkeiten mit meinen Schwiegereltern. Sie leben in einem Dorf in ländlicher Umgebung, bestellen jedoch ihr Land nicht und gehen kaum einer bezahlten Arbeit nach. Stattdessen lassen sie sich von ihren Kindern finanziell unterstützen. Sie beteiligen sich auch nicht an der Betreuung der Enkelkinder. Wenn sie mir dabei helfen würden, könnte ich arbeiten gehen und meine Tochter und meinen Schwiegersohn finanziell entlasten. Ich empfand es als ungerecht, dass ich mich allein um die Betreuung der Enkelkinder, das Kochen, Waschen und Putzen kümmern musste.

Es war an der Zeit, das Fa konzentrierter zu lernen und nach innen zu schauen. Meister Li, der Begründer von Falun Dafa, sagte:

„Ein böser Mensch ist böse aufgrund des Neides. Aus Egoismus und Ärger beklagt er sich über sogenannte Ungerechtigkeiten.“ (Ebenen der Gesinnungen, 25.09.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte)

Es schien, als seien diese Worte an mich gerichtet. Zeigte das nicht meinen Neid? Ich schämte mich, dass ich nach so vielen Jahren der Kultivierung im Dafa immer noch Neid hegte. Das war's: Ich hatte die Ursache für meine Trübsal erkannt. Das Jucken am Bauch verschwand.

Das Wunder, nach innen zu schauen

Als wir während des letzten chinesischen Neujahrs zu Abend aßen, spielte mein zweieinhalbjähriger Enkel mit einem Nussknacker und stieß versehentlich gegen eine Servierplatte. Das laute klirrende Geräusch verärgerte mich, deshalb nahm ich ihm schnell den Nussknacker ab. Beim Abwasch am nächsten Tag bemerkte ich auf der Unterseite der Platte einen Riss, der jedoch nicht frisch zu sein schien. Trotzdem dachte ich, dass er von meinem Enkel verursacht wurde. Ich zeigte den Riss sogar meiner Tochter und beschwerte mich mit vorwurfsvoller Stimme bei ihr.

Zwei Tage später brach mir während des Frühstücks ein Stück Zahn heraus. Der defekte Zahn schnitt zunächst in meine Zunge und verursachte ein wenig Unbehagen. Dann fing es jedoch an beim Kauen zu schmerzen; später tat sogar das Schlucken weh. Meine Tochter war besorgt. Ich versicherte, dass alles in Ordnung sei und es sich lediglich um Beseitigung von Karma handele. Aber innerlich spürte ich, dass etwas nicht stimmte.

Später an diesem Abend, als mein kleiner Enkel bereits schlief, aß ich etwas Obst mit meiner Tochter. Während des Kauens dachte ich: „Was ist los? Habe ich etwas Falsches gesagt?“ Dann erinnerte ich mich, dass ich einst die Servierplatte zum Dämpfen von Fisch benutzt hatte. Ich hatte weniger Wasser als sonst in den Dampfgarer gegeben. Dadurch musste das Wasser sehr schnell verdunstet und durch die Hitze ein Riss in der Platte verursacht worden sein. Damals bemerkte ich ihn nicht, aber jetzt war es offensichtlich. Kein Wunder, dass mein Zahn schmerzte. Ich hatte nie in Betracht gezogen, dass ich mich geirrt haben könnte, und hatte die Schuld auch noch einem Kleinkind in die Schuhe geschoben!

Seit meinen jungen Jahren hatte ich die schlechte Angewohnheit, mich vor der Verantwortung zu drücken, wenn etwas schiefgelaufen war. Ich konnte keine Kritik vertragen, weshalb ich stets darauf bedacht war, keine Fehler zu machen. Wenn ich versehentlich etwas falsch machte, leugnete ich es ab. Ich danke dem Meister, dass er mir diese schlechte Angewohnheit nun offenbart hat. Ich hatte mich geirrt und bedauerte es sehr. Als ich den Grund für meine Zahnschmerzen erkannt hatte, ging es mir sofort besser. Am darauffolgenden Tag waren die Beschwerden komplett verschwunden.

Die Kultivierung im Dafa ist wundervoll, so wie der Meister gesagt hat:

„Sein umfassender und tiefgründiger Inhalt lässt sich nur von Kultivierenden auf verschiedenen echten Kultivierungsebenen erfahren und zum Ausdruck bringen. So können die Kultivierenden erst wirklich sehen, was das Fa ist.“ (Umfassende Lehre, 06.02.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte)

Bei der wahren Kultivierung müssen Schwierigkeiten als etwas Gutes betrachtet werden. Ich bin froh, dass ich das jetzt verstanden habe. Normalerweise wäre ich nicht in der Lage gewesen, meine Anhaftung aufzudecken. Aufgrund der Trübsal konnte dieser Eigensinn ausgegraben und dabei mein Karma beseitigt werden.

Aufrichtige Kultivierung ist eine so wunderbare, tiefgründige Erfahrung. Ich danke Ihnen, verehrter Meister, dass Sie sich unermüdlich und aufmerksam um mich kümmern und mich immer wieder ermutigen.