Musiklehrerin erneut zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt
(Minghui.org) Eine Frau aus der Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan wurde am 14. Mai 2019 wegen des Praktizierens von Falun Dafa [1] verhaftet. das Bezirksgericht Dayi verurteilte sie am 11. September 2020 zu viereinhalb Jahren Gefängnis und 5.000 Yuan (ca. 635 Euro) Geldstrafe.
Yu Shaoping, 61, war eine hervorragende Musiklehrerin an der Grundschule Beijie. Seit ihrer Kindheit war sie krank gewesen und hatte all die Jahre an akuter Hepatitis, chronischen Verdauungsstörungen, Neurasthenie und endokrinen Störungen gelitten. Nicht lange, nachdem sie im März 1996 begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, verschwanden all ihre Krankheiten. Sie bekam genug Energie, um ihren Schulchor auszubilden, und gewann den ersten Preis im Chorwettbewerb der Stadt Chengdu.
Seit die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) im Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begonnen hat, wurde Yu mehrfach verhaftet und an verschiedenen Orten festgehalten, unter anderem auf Polizeiwachen, in Haftanstalten, Gehirnwäsche-Einrichtungen und Gefängnissen.
Ihr Mann, auch ein Falun-Dafa-Praktizierender, wurde zweimal verurteilt und musste im Gefängnis brutale Folter ertragen. Als Folge der Verfolgung erlitt er im Juli 2015 einen Schlaganfall und ist seither gelähmt und arbeitsunfähig.
Rückblick: Verhaftung nach friedlichem Appell in Peking
Yus dreiköpfige Familie ging am 1. Oktober 1999 nach Peking, um für das Recht zu appellieren, dass sie Falun Dafa praktizieren können. Sie wurden verhaftet und eine Woche lang in Peking festgehalten. Dann wurden die drei zurück nach Chengdu gebracht und für weitere 15 Tage inhaftiert.
Im Januar 2001 wurde Yu erneut verhaftet und 15 Tage lang festgehalten. In einer Nacht im Juli kamen Polizisten erneut und durchsuchten ihre Wohnung. Sie wurde zu Hause brutal geschlagen und auf die örtliche Polizeiwache gebracht. Am nächsten Tag wurde sie wieder freigelassen.
An einem Tag in der ersten Jahreshälfte 2002 brachen mehrere Polizeibeamte um 1 Uhr nachts mit einer Bohrstange das Schloss ihrer Haustür auf und betraten die Wohnung. Sie durchsuchten sie und suchten nach Falun-Dafa-Gegenständen. Zwei Beamte schlugen ihr ins Gesicht.
Verhör auf dem Polizeirevier von Dayi
Im April 2006 brachen Polizisten in Yus Wohnung ein und verhafteten sie. Sie erinnerte sich, dass die Polizisten sie auf dem Polizeirevier des Landkreises Dayi verhört und gefoltert hatten:
„Um ein Geständnis zu erpressen, folterten mich die Polizisten. Sie fesselten mich und zwangen mich, mehrere Stunden lang auf einem Metallstuhl zu sitzen, wobei mein Gesicht bis auf meinen Schoß gebeugt sein musste. Ich wurde fast ohnmächtig und konnte danach nicht mehr aufrecht stehen.“
Folternachstellung: an einen Metallstuhl gefesselt
„Dann drohten sie damit, mich aufzuhängen, wenn ich ihnen nicht sagen würde, woher ich meine Falun-Dafa-Materialien hatte. Ich durfte vier Tage lang nicht schlafen. Dann wurde ich für weitere 15 Tage rechtswidrig festgehalten.“
Yu und ihr Mann wurden Mitte September 2007 erneut verhaftet und mehr als 40 Tage lang festgehalten.
Verfolgung in Haftanstalten und Gehirnwäsche-Einrichtungen
Am Abend des 9. März 2009 wurde Yu verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis Dayi gebracht. Am 20. März wurde sie in das Juristische Bildungszentrum in Chengdu (auch bekannt als Gehirnwäsche-Einrichtung Xinjin) verlegt.
Jede Falun-Dafa-Praktizierende, die in dieser Gehirnwäsche-Einrichtung inhaftiert war, erlitt körperliche und seelische Qualen. Zwei Häftlinge mussten eine Praktizierende rund um die Uhr überwachen. Sie erlaubten den Praktizierenden nicht, ihre Augen zu schließen, ihre Beine zu beugen oder mit übergekreuzten Beinen zu sitzen. Sie schlugen die Praktizierenden, ließen sie hungern und verboten ihnen, die Toilette zu benutzen. Sie zerstörten nach Belieben die Habseligkeiten der Praktizierenden. Sie stellten den Fernseher so laut, wie es nur ging.
Im August 2010 wurde Yu in die etwa 16 Kilometer entfernten Haftanstalt in Qingxia gebracht. Dort hielt man sie über drei Jahre lang rechtswidrig fest, bis sie 2012 entlassen wurde.
Im Mai 2012 kam es zu einer erneuten Verhaftung. Polizisten zwangen Yu, sich hinzuknien. Einer schlug ihr mit einem Buch ins Gesicht. Die Beamten schockten sie mit einem Elektrostab, bis dieser keinen Strom mehr hatte. Anschließend wurde Yu sieben Tage lang in einer Haftanstalt festgehalten.
Folter im Frauengefängnis von Chengdu
Am 26. April 2013 verhaftete die Polizei Yu erneut und brachte sie zwölf Tage später in das Untersuchungsgefängnis in Dayi. Am 3. Dezember sprach das Bezirksgericht Dayi das Urteil: drei Jahre Haft, die sie ab dem 25. Februar 2014 im Frauengefängnis von Chengdu verbrachte.
Nachfolgend beschrieb Yu die Folter, die sie im Frauengefängnis von Chengdu ertragen musste.
„Die Gefängniswärterin Zhao Hongmei erlaubte mir am 14. und 15. August 2014 nicht zu schlafen. Sie zwang mich an diesen beiden Tagen die ganze Zeit zu stehen. Um sicherzustellen, dass ich meine Augen nicht schloss, wies sie vier Insassinnen an, mich abwechselnd zu beobachten.
Die Wärterin Tan Xuemei beschuldigte mich, dass ich den Gefängnisausweis nicht trug oder den Appell nicht befolgte. In der Nacht des Mittherbstfestes schlug sie mich mit einem Schlagstock und verletzte mich am ganzen Körper.
Die Gefängniswärter stifteten kriminelle Häftlinge an, jede Praktizierende zu überwachen und zu quälen. Ich wurde die ganze Zeit von zwei Häftlingen beobachtet. Fortwährend war ich Gegenstand von körperlicher Misshandlungen und Beschimpfungen. Zum Beispiel schlug mich die kriminelle Insassin Dan Mingfang einmal auf der Toilette. Sie schlug auf meinen Hals ein, bis ich fast ohnmächtig wurde.
Die kriminelle Insassin Xiong Jine schlug mich oft nachts und trat mich. Sie gab alle möglichen Gründe an. Ihre Gewalttätigkeit weckte jeden auf der Station auf. Einmal, als ich nicht aufpasste, stieß sie mich plötzlich mit aller Kraft. Ich hielt mich an der Bettleiter fest, um nicht vom Bett heruntergestoßen zu werden. Ein anderes Mal warf sie mir ein Glas Wasser ins Gesicht und brach mir dabei fast den Wangenknochen.“
„Die kriminelle Insassin Pu Xiuqiong schrie hysterisch und beleidigte mich den ganzen Tag. Sie drohte mir ständig, dass sie mich zu Tode prügeln und meinen Körper einfach in eine Matte einwickeln würde. Sie schlug mich oft erbarmungslos. Einmal schlug sie mir plötzlich auf den Kopf, sodass mein Kopf anschwoll.
Die Gefängniswärter und kriminellen Häftlinge versuchten immer wieder, mich einer Gehirnwäsche zu unterziehen, um mich dazu zu bringen, meinen Glauben aufzugeben. Sie verleumdeten Falun Dafa und seinen Begründer. Sie zwangen mich, abfällige Fernsehsendungen anzusehen und Artikel zu lesen, die Falun Dafa verleumdeten. Sie verboten mir, mit anderen zu sprechen und erlaubten mir nicht, die Falun-Dafa-Übungen zu machen.
Als alle Bemühungen scheiterten, mich zum Aufgeben meines Glaubens zu bewegen, gründeten Gefängnisbeamte ein spezielles Team, das aus mehreren Personen bestand, darunter auch Umerziehungsexperten von außerhalb. Sie schlugen mich, schockten mich mit Elektrostäben und zwangen mich zu stehen. Sie ließen mich hungern und erlaubten mir erst nach Mitternacht ins Bett zu gehen, wobei zwei Insassen ständig an meinen Kissen zogen und die ganze Nacht über an meinem Kopf rüttelten.
Als Folge der Folter bekam ich hohen Blutdruck. Dann zwangen sie mich, Medikamente einzunehmen. Als ich mich weigerte, mischten sie mir die Medikamente ins Essen.
Sie drohten mir oft, dass es so viele Menschen in China gibt und dass es nichts ausmachen würde, wenn ich oder sogar meine ganze Familie dabei ums Leben käme. Sie sagten auch, wenn ich Falun Dafa nicht aufgebe, würden sie meinen Sohn aus dem öffentlichen Dienst ausschließen und ihn ins Gefängnis bringen, damit er mich umerzieht.“
Andauernde Schikanen
Yu litt auch unter finanzieller Verfolgung. Als sie am 26. April 2016 aus dem Gefängnis entlassen wurde, wurde ihre aus mehr als 40 Dienstjahren angesparte Rente ausgesetzt.
Anfang März 2017 schikanierten Beamte der Polizeiwache des Stadtbezirks Jinyuan sie abermals: Sie musste sich beim Sicherheitsdienst der Unterabteilung melden, sobald sie nach draußen gehen wollte.
Personen, die für die Verfolgung verantwortlich sind:
Yu Tao, Leiter des Gerichts im Landkreis Dayi: +86-13980864366Wang Shiwei, stellvertretender Leiter des Gerichts des Landkreises Dayi: +86-13980881558Liu Hao, stellvertretender Vorsitzender Richter des Bezirksgerichts Dayi: +86-18180651550
Frühere Berichte:
Musiklehrerin muss wegen ihres Glaubens eine zweite Haftstrafe verbüßenFour Women Detained in Dayi County for Handing Out Falun Gong Informational Materials
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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