(Minghui.org) Als die Familie endlich erfuhr, dass man Zhang Wencis zu drei Jahren Haft verurteilt hatte, weigerten die Behörden sich, ihren Aufenthaltsort zu nennen. Zhang war wegen des Praktizierens von Falun Dafa verurteilt worden [1].

Die 74-jährige Zhang wohnt in der Stadt Tianjin. Am 19. September 2019 verhafteten ein dutzend Polizisten sie in ihrer Wohnung und durchwühlten ihre Räumlichkeiten.

Nach einem Jahr Untersuchungshaft in der Haftanstalt Hongqiao wollte man sie am 28. September 2020 vor Gericht stellen. Doch als ihre Familienmitglieder an diesem Tag zum Gericht kamen, war der Gerichtssaal leer. Später erfuhren sie, dass der Richter ihren Fall an die Staatsanwaltschaft Hongqiao zurückgegeben hatte, damit der Staatsanwalt weitere Beweise sammeln sollte. Dazu kam es, weil einige Zeugen sich geweigert hatten, vor Gericht auszusagen.

Als 27. Dezember 2020 verhandelte das Bezirksgericht Hongqiao jedoch Zhangs Fall im Geheimen. Ihre Familienangehörigen durften nicht dabei sein. Erst auf ihr beständiges Nachfragen hin teilte ihnen ein vom Gericht gestellter Anwalt mit, dass man Zhang zu drei Jahren Haft verurteilt hatte.

Kurz vor dem chinesischen Neujahr 2021 wollten Zhangs Familienmitglieder für sie Geld hinterlegen. Doch die Behörden weigerten sich, ihnen mitzuteilen, ob sie sich noch immer in der Haftanstalt befand oder bereits in ein Gefängnis gebracht worden war.

[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.