[Feier des Welt-Falun-Dafa-Tages] Wendung des Schicksals: Ein Junge mit mentaler Störung und eine außergewöhnliche Lehrerin

(Minghui.de) Nachdem ich 2009 mein Studium abgeschlossen hatte, arbeitete ich als Lehrerin an einer Grundschule. Als ich diese das erste Mal betrat und die Kinder herumlaufen sah, war ich innerlich tief bewegt. Das aufrichtige Lächeln der Kinder erinnerte mich an kleine Engel und ich selbst fühlte mich bei diesem Anblick wieder jung und rein. Bei meinem Diensteintritt wies man mir eine erste Klasse zu, welche ich fortan als Klassenlehrerin betreuen sollte. Als ich das Klassenzimmer zum ersten Mal betrat, sah ich diese jungen Gesichter und erinnerte mich an etwas, das Herr Li Hongzhi, der Gründer von Falun Dafa, gesagt hatte:

„Natürlich, wir kultivieren uns in der Gesellschaft der ge- wöhnlichen Menschen und sollen den Eltern gegenüber respektvoll sein und die Kinder erziehen. Unter allen Umständen sollen wir gut zu anderen sein und gutherzig mit ihnen umgehen, erst recht mit den Verwandten. Wer auch immer sie sind, ob Eltern oder Kinder, jeden sollst du gut behandeln und immer an die anderen denken. Dann ist dein Herz nicht mehr egoistisch, sondern gütig, voller Barmherzigkeit.“ (Zhuan Falun 2019, Onlineversion, S. 297)

Ich wusste, dass ich die Verantwortung hatte, diese Kinder gut anzuleiten. Deshalb habe ich ihnen gesagt, dass sie ehrlich, freundlich und nachsichtig sein sollen (Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind die grundlegenden Werte von Falun Dafa). „Das heißt, wir sollen zu Hause auf unsere Eltern und in der Schule auf unsere Lehrer hören. Außerdem sollen wir höflich, respektvoll und rücksichtsvoll sein“, erklärte ich ihnen. „Lasst uns unsere Mitschüler wie unsere Familie behandeln. Wir sind Geschwister und ich bin eure ältere Schwester. Wir werden eine gute Zeit zusammen haben!“ Einige Schüler nickten und stimmten mir zu. Obwohl sie noch jung waren, verstanden sie alle, was damit gemeint war.

Wenn sich Schüler in den Pausen mit mir unterhielten, beugte ich mich immer zu ihnen herunter und sprach leise. Auch wenn sie Erstklässler waren, unterschieden sich viele von ihnen nicht von solchen im Kindergarten. Das heißt, ich war zur Hälfte eine Lehrerin und zur anderen Hälfte eine Kindergärtnerin. Manche konnten ihre Schnürsenkel noch nicht zubinden, also musste ich ihnen dabei helfen. Manchmal vergaßen ihre Eltern, sie abzuholen, so wartete ich mit ihnen gemeinsam oder brachte sie nach Hause. Andere kamen mit einer schmutzigen Hose aus dem Bad zurück und nachdem ich sie sauber gemacht hatte, rief ich ihre Eltern an, sodass sie ihrem Kind saubere Kleidung vorbeibringen konnten. Die Schüler waren gut erzogen und selbst, wenn sie sich stritten, hörten sie gleich auf, sobald sie mich sahen – ich brauchte ihnen nichts zu sagen.

Ein ganz besonderer Junge

Eines Tages kam die Mutter von Tian, eine schlanke Frau namens Hong, zu mir und fragte, ob ihr Sohn im Unterricht eindöse oder beim Spielen oft hinfallen würde. „Ich bin mir nicht sicher“, antwortete ich und versuchte, mich an das Verhalten des Jungen zu erinnern. „Wissen Sie, alle Jungs rennen beim Spielen herum und fallen dabei auch manchmal hin. Außerdem ist es im Moment sehr heiß, und einige von ihnen werden deshalb schnell müde.“

Sie sagte nichts dazu, bedankte sich bei mir und fuhr fort.

Am nächsten Tag kam sie mit einem Formular zurück zu mir und fragte, ob ich aufzeichnen könnte, wie oft Tian im Unterricht einschläft, in der Pause hinfällt oder mit einer heraushängenden Zunge sprechen würde. Ich fand es ein wenig merkwürdig, stimmte aber zu. So habe ich Tian viel mehr beobachtet. Und ja; er döste oft ein, stolperte und sprach auch mit heraushängender Zunge.

Am dritten Tag meiner Beobachtungen besuchte mich seine Mutter erneut. Ihre Augen geschwollen und den Tränen nahe. „Geht es Ihnen gut?“ fragte ich sie.

„Die Ärzte sagen, dass Tian eine Konversionsstörung (Anm. d. Red.: neurotische Störung, welche u.a. zu Erinnerungsverlust und eingeschränkter Körperkontrolle führen kann) habe und sie baten mich deshalb, seine täglichen Aktivitäten aufzuzeichnen. Leider hat es sich nun bestätigt“, sagte sie. „Er hat zwei ältere Schwestern und ist mein einziger Sohn. Warum passiert ausgerechnet mir das? Wie können wir damit nur leben?“ Tränen liefen ihr über das Gesicht.

Nachdem die anderen Kinder nach Hause gegangen waren, fragte ich sie nach weiteren Details. Es stellte sich heraus, dass Tian eigentlich schon als Kleinkind schlau und sehr beweglich war. Er gewann im Kindergarten sogar einen Tanzwettbewerb. „Vor den Sommerferien spielte sein Onkel mit ihm und zog ihn an den Beinen. Tian fiel und landete auf dem Handgelenk, was durch den Aufprall brach“, erzählte sie mir. „Sein Handgelenk wurde zwar behandelt und heilte auch wieder, aber Tian selbst veränderte sich und war fast wie ein ganz anderer Junge. Seitdem schläft und isst er viel und es scheint, er braucht immer mehr Schlaf und auch mehr Essen.“

Auch seine Mentalität veränderte sich und Tian war nicht mehr der einst höfliche Junge. Er wurde schnell unruhig, wütend und lächelte nur ganz selten. Er nahm sich auch Dinge anderer Leute, die ihm nicht gehörten. Und in der Zwischenzeit wurde er immer dicker. Seine Mutter hatte ihn zum Röntgen und zu verschiedenen Untersuchungen gebracht, aber die Ärzte fanden keine körperlichen Unstimmigkeiten. Selbst im Pekinger Kinderkrankenhaus, wo man eine Knochenmarks-Untersuchung durchführte, stellte man keine Probleme fest.

„Am Ende gingen wir in ein Schlaflabor und stellten fest, dass es viele Kinder mit ähnlichen Symptomen gab. Manche hatten sogar am helllichten Tag Halluzinationen“, fuhr sie fort. Die Ärzte diagnostizierten ähnliches bei Tian und teilten ihr mit, dass es dafür keine guten Behandlungen gäbe. Patienten mit solchen Symptomen bräuchten ihr Leben lang Medikamente – aber eine Heilung würde es nicht geben. Da selbst die großen Krankenhäuser keine gute Behandlungsmöglichkeit anbieten konnten, empfahlen die Ärzte als letzten Ausweg das Wahrsagen. Während der Sommerferien besuchte Hong deshalb mehrere Wahrsager, doch sie alle sagten dasselbe:

Zwölf Jahre zuvor hatte Tians Großvater ein junges gelbes Wiesel getötet, und die Mutter des Tieres wollte sich nun rächen. Tians Großvater selbst bestätigte den Vorfall und sagte, dass er den Vorfall sehr bedauere. „Es macht mir nichts aus, die Schuld mit meinem eigenen Leben zu begleichen – ich habe keine Angst vor dem Tod. Aber haben Sie Mitleid mit meinem Enkel - er ist noch so jung“, flehte er.

„Ich habe Rattengift“, sagte Hong und begann wieder zu weinen. „Eines Tages werden Tian und ich einfach gemeinsam sterben, um das hier zu beenden.“

Als ich sie so in ihrer großen Verzweiflung sah, wusste ich, dass ich ihr helfen musste. Ich fragte sie, ob sie schon von Falun Dafa gehört habe und erklärte ihr, dass es uns lehrt, gute Menschen zu sein. Es geht darum, grundlegende Werte wie Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht in unser Leben zu integrieren. Viele Menschen konnten vom Praktizieren des Falun Dafa profitieren, sowohl körperlich als auch geistig. Um nur ein Beispiel zu nennen: Ein Junge, den ich kannte, klagte immer über Rückenschmerzen. Er beschrieb, dass er einen Druck auf seinem Rücken spüre und ihm das Atmen erschwere. Eine Untersuchung im Krankenhaus führte zu keinem Befund und die Ärzte konnten nichts Problematisches finden. Eine Wahrsagerin merkte später an, dass die Großmutter des Jungen ihn sehr lieb gehabt habe und nachdem sie gestorben war, sich weiterhin an ihn klammerte. Deshalb fühlte der Junge diesen Druck und hatte Schwierigkeiten beim Atmen. „Nachdem die Mutter des Jungen gehört hatte, dass Falun Dafa ein ehrlicher und aufrichtig Weg ist, begann sie es zu praktizieren. Nicht lange danach normalisierte sich der Zustand des Jungen wieder und er beschwerte sich auch nicht mehr über seinen Rücken“, berichtete ich.

„Falun Dafa? Ich dachte, die Regierung hätte es verboten“, antwortete Hong.

Ich erklärte ihr, dass das so sei, weil die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die Gedanken der Menschen kontrollieren wolle und die Ideologie der KPCh – die aus Hass, Brutalität und Lügen besteht – den Prinzipien des Falun Dafa – nämlich Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – widerspricht. „Probieren Sie es und finden Sie es selbst heraus“, ermutigte ich sie. Hong stimmte nickend zu und bedankte sich bei mir. 

Ein Licht am Horizont 

Zwei Monate vergingen und ich sah Hong seither nicht mehr. Mein Wissen um Tians mentale Schwierigkeit veranlasste mich dazu, ihn mit einer gesonderten Aufmerksamkeit und freundlich zu behandeln und nicht auf ihn herabzusehen. Manchmal, wenn er nicht zuhörte, erklärte ich ihm mit ruhiger Stimme, was er besser machen könnte anstatt mit ihm zu schimpfen.

Weiterhin aß und schlief Tian viel und seine Zunge war sehr belegt. Das löste einen schlechten Atem bei ihm aus. Er döste im Unterricht oft ein und stolperte und fiel, wenn er herumlief. Wenn er sprach, waren seine Augenlider schwer und seine Augen blutunterlaufen. Ich konnte sehen, dass er sich gegen das Einnicken wehrte, aber er konnte einfach nicht wachbleiben. Ich bat die anderen Schüler, Tian sanft zu wecken, wenn er eindöste, und ihm aufzuhelfen, wenn er hinfiel. Auch bat ich sie, ihn nicht auszulachen. Seine Mitschüler waren freundlich, respektierten Tian und waren bereit, ihm zu helfen.

Ein weiterer Monat verging und seine Mutter besuchte mich erneut. „Jetzt verstehe ich alles! Falun Dafa ist wirklich etwas Gutes und was man uns im Fernsehen sehen lässt, sind tatsächlich Lügen!“, brach es aus ihr heraus.

Glücklich, diese Erkenntnisse von ihr zu hören, fragte ich sie: „Ich nehme an, du hast das Zhuan Falun gelesen?!“ [Anm. d. Red.: Zhuan Falun ist die Hauptlehre des Falun Dafa] Sie bejahte und erzählte mir, was passiert war.

Obwohl sie bereits drei Monate zuvor von mir über Falun Dafa gehört hatte, war sie zu gestresst, um sich damit zu befassen. Sie konnte nur an die Probleme ihres Sohnes denken und welche Methoden der Heilung ihm denn helfen könnten. Die Kräuter, welche sie zu seiner Behandlung zusammenstellte, waren sehr bitter – so bitter, dass sie sie selbst nicht einmal probieren konnte. Sie empfand deshalb großes Mitleid mit Tian. Hong und ihr Mann fanden einen Talisman, der seine heilenden Kräfte für einige Tage entfaltete, doch innerhalb einer Woche kehrten alle Symptome von Tian zurück.

Als all diese Versuche fehlschlugen, erinnerte sich Hong an Falun Dafa. „Ich ging zu einer Bekannten in meinem Dorf und lieh mir ein Exemplar des Zhuan Falun von ihr. Und es hat wirklich geholfen! Das Buch beinhaltet Fragen über den Sinn des Lebens und noch vieles mehr.“ Hong lernte auch die Übungen von ihrer Bekannten. „Die sanften Übungen und die schöne Musik sind erstaunlich. Ich praktiziere jetzt seit einem Monat und fühle mich wirklich sehr gut!“, sagte sie.

„Ich verstehe. Es ist kein Wunder, dass Sie jetzt viel besser aussehen – fast wie ein neuer Mensch!“, merkte ich an.

„Das ist wahr!“, sagte sie. „Wissen Sie, als wir uns das letzte Mal trafen, habe ich daran gedacht, gemeinsam mit meinem Sohn zu sterben, weil das Leben so schwierig war. Jetzt denke ich nicht mehr so. Ich weiß nun, was es mit all diesen Dingen auf sich hat.“ Ich war wirklich froh, das zu hören und ermutigte sie, weiter zu lernen.

In der Schule fragte ich einige Schüler während der Pause nach ihren Träumen. Einige erzählten, sie hätten Geld auf dem Boden gefunden, und andere träumten davon, in den Ferien weit weg gereist zu sein. Andere wiederum konnten sich an nichts erinnern, und wiederum andere berichteten, dass sie gar keine Träume hätten. Als Tian an der Reihe war, sagte er, dass er oft von Geistern und Monstern träume. Diese würden ihn verfolgen und sogar versuchen, ihn zu töten. Diese Träume führten dazu, dass er sich nicht traue, einzuschlafen – auch wenn er sehr müde ist. Auch tagsüber konnte er seltsame Geräusche hören. Ich fragte, ob er sich oft Zeichentrickfilme ansehe oder Videospiele spiele. Er schüttelte den Kopf.

„Also gut mein Lieber“, sagte ich mit sanfter Stimme, „wenn du wieder so einen Traum hast, rufe einfach ‚Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut‘. Das wird diese Geister und Monster vertreiben, okay!?“ Tian war einverstanden.

Ein Durchbruch 

Die Zeit verging und Tian kam in die zweite Klasse. Zwar war er immer noch in jenem Zustand, doch schien es ihm viel besser zu gehen und er wirkte im Allgemeinen glücklicher. Eines Tages sprach seine Mutter wieder mit mir über ihn. „Ich verstehe es jetzt“, sagte sie. „Mein Grübeln hilft nicht, denn jeder hat sein eigenes Schicksal – ich muss nur mein Bestes als seine Mutter tun.“

Ich sprach mit ihr über die Philosophie von Falun Dafa: „Aber eins will ich dir dazu noch sagen: Da du einen aufrichtigen Kultivierungsweg praktizierst, werden andere Menschen davon profitieren.“ (Zhuan Falun, Onlineversion, S. 310) Ich erklärte ihr, dass es noch besser wäre, wenn sie gemeinsam mit Tian praktizieren würde. „Das wird nicht nur seine Gesundheit verbessern, sondern auch seinen Charakter.“

Hong stimmte mir zu und folge meinem Rat. „Tian hat seine Medikamente schon so lange Zeit eingenommen, dass sie einfach keine Wirkung mehr haben“, dachte sie. „Es ist sinnvoll, diese deshalb abzusetzen.“ Aber sein Vater, Hai, stimmt dem nicht zu.

Vergiftet von der Hass-Propaganda der KPCh, konnte Hai die Praktik von Falun Dafa nicht verstehen. Tian hatte ihm allerdings schon von mir erzählt. Er sagte ihm, dass ich sehr nett sei und auch Falun Dafa praktizieren würde. Und noch wichtiger war, dass ich Tian gegenüber sehr lieb war. Viele Kinder mit derartigen Schwierigkeiten würden dafür diskriminiert werden, was zu einem geringeren Selbstwertgefühl und zur Verschlimmerung der Krankheiten führen kann. Als er sah, wie nett ich zu Tian war und wie sich seine Symptome verbessert hatten, lud mich Hai wiederholt als Dank zum Abendessen ein.

„Meister Li lehrt uns, gutherzig mit anderen umzugehen und das ohne jede Bedingung. Ich habe nur getan, was jeder Praktizierende tun würde“, erklärte ich ihm während des Essens. Ich berichtete davon, dass Falun Dafa anders ist, als es die verleumderische Propaganda der KPCh behauptet. Hai glaubte meinen Worten und war erleichtert. Er erlaubte Tian schließlich mit seiner Mutter praktizieren zu dürfen. Aber er bestand weiterhin darauf, dass Tian die Medikamente einnehmen sollte.

Hong fragte mich, was sie tun solle, doch ich erklärte ihr, dass die endgültige Entscheidung von Tian gefällt werden muss.

„Die Medizin schmeckt schrecklich und hat mir sowieso nicht geholfen“, sagte der Junge. „Ich werde Falun Dafa praktizieren und entspannt und glücklich sein.“

So begann Tian die Übungen zu machen und jeden Tag im Zhuan Falun zu lesen. Wenn er das Gefühl hatte, dass er die Beherrschung verlieren könne, verneinte und unterdrückte er es. Hong bereitete immer noch die Heilkräuter für ihn vor, aber nachdem Hai zur Arbeit gegangen war, schüttete sie sie in den Abfluss. Dies ging sechs Monate lang so weiter. Währenddessen verbesserte sich Tians Zustand immer weiter. Er konnte schlafen und essen wie jeder andere auch. Der dicke Belag auf seiner Zunge war verschwunden, sein Mundgeruch auch und niemand konnte sich daran erinnern, wann er das letzte Mal einen Wutanfall hatte.

Wenn er sah, dass ein anderer Schüler vergessen hatte, einen Stift oder ein Notizbuch mitzubringen, half Tian oft aus. Er lud auch andere Kinder zu sich nach Hause ein und teilte seine Spielsachen, Snacks und auch seine Freude. Er zeigte keine Anzeichen für die zuvor diagnostizierte Krankheit. „Wir sind so glücklich, Falun Dafa zu kennen und davon zu profitieren“, sagte Hong oft mit einer dankbaren Haltung zu mir.

Die Fortschritte von Tians Familie motivierten auch mich in meiner Kultivierung. Es gibt ein Sprichwort: „Anderen Menschen zu helfen, macht einen selbst glücklich.“ Durch die Erfahrung von Tian habe ich gesehen, wie außergewöhnlich Falun Dafa ist. Deshalb möchte ich mich noch entschlossener an den Grundsätzen „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“ orientieren. Somit können auch andere Menschen – sowohl Kinder als auch Erwachsene – davon inspiriert und gesegnet werden; wie Tians Familie.

Ein sturer Vater 

Aber das ist noch nicht das Ende der Geschichte. Dem Prinzip der Wahrhaftigkeit folgend, beschlossen Hong und Tian, dem Familienvater zu erzählen, was in diesen sechs Monaten mit den Medikamenten passiert war. Hai wurde wütend und machte sich Sorgen um seinen Sohn.

Seine Frau erklärte ihm geduldig: „Obwohl Tian die Medizin sechs Monate lang nicht eingenommen hat, ging es ihm dadurch nicht schlechter. Tatsächlich geht es ihm jetzt viel besser! Schau doch, er ist jetzt ein fröhlicher, aktiver und liebenswerter Junge. Das liegt daran, dass Falun Dafa wirklich großartig ist!“

Hai sagte kein einziges Wort. Einige Tage später, als die Sommerferien begannen, brütete er seinen eigenen Plan aus. Ohne Hong etwas zu erzählen, fuhr er mit Tian zum Bahnhof. Als Tian seine Mutter anrief, waren er und Hai bereits in einem Spezialkrankenhaus in der Provinz Jilin angekommen. Obwohl Hong von seinem „Plan“ überrascht war, wusste sie, dass es Tian gut gehen würde – er war doch bereits ein Falun-Dafa-Praktizierender.

Hai veranlasste, dass Tian allen möglichen Tests und neurologischen Untersuchungen unterzogen wurde. Eine Woche später bat er Hong, Tian zu betreuen, sodass er sich um einige Probleme auf der Arbeit kümmern konnte. Als sie ankam, sah sie in der Klinik viele ältere Menschen und auch ein Kind. Sie alle verhielten sich ähnlich wie Tian einst.

Aber jetzt war ihr Sohn ganz anders geworden: Er war bescheiden, freundlich und höflich. Als Hai zurück ins Krankenhaus kam, waren die verschriebenen Medikamente für alle anderen Patienten bereits abgeholt worden – außer die für Tian. Als der Arzt nach dem Grund fragte, antwortete Hai zögernd: „Er [Tian] ist noch zu jung. Wir sollten noch etwas abwarten und sehen, wie es sich entwickelt.“

Nachdem sie zu Hause zurückgekehrt waren, bekam Tian Besuch von einem Freund. Sie hatten damals die gleiche Diagnose erhalten und sich während der Therapie kennengelernt. Aber Hai sah nun, dass Tian ganz anders war als sein Freund. Der Unterschied war wie Tag und Nacht. Nach und nach beruhigte Hai sich und hörte auf, die Medikamente zu erwähnen. „Falun Dafa ist gut“, sagte er von diesem Zeitpunkt an oft zu seinen Freunden und Verwandten. „Wenn jemand von euch eine bessere Gesundheit haben will, kann meine Frau euch die Übungen beibringen.“

Trotz der großen Veränderungen bei seiner Frau und seinem Sohn hatte er selbst aber immer noch kein wirkliches Interesse am Praktizieren von Falun Dafa. Dann rief er mich eines Tages an und fragte: „Könntest du Hong anrufen und mit ihr sprechen? Wir hatten gerade einen Streit – sie ist unvernünftig.“

„Wirklich?“, fragte ich – kaum glaubend, was ich da hörte. „Sie ist doch eine Praktizierende. Aber in Ordnung, ich werde sie anrufen.“

Ich rief sie an und fragte, was passiert sei. „Nun, Hai hat sich über mich aufgeregt, weil ich die Übungen mache und die Falun-Dafa-Bücher lese. Da er das, was er jetzt hat, nicht schätzt, dachte ich, ich erinnere ihn daran, was für ein Mensch ich früher war, damit er sich entscheiden kann, welchen Weg er lieber mag“, erklärte Hong. „Glauben Sie mir, ich habe mich nicht wirklich mit ihm gestritten, ich wollte ihm nur eine Lektion erteilen. Ich weiß, wie sich ein Praktizierender verhalten sollte, und werde gut mit der Situation umgehen“, versicherte sie mir.

Nachdem ich aufgelegt hatte, konnte ich nicht anders, als zu lachen: Was für ein herzliches und liebenswertes Paar!

Mut und Beharrlichkeit

Später wurde ich an eine andere Schule versetzt und sagte zu Tian: „Bitte erinnere dich immer daran, dass du ein Falun-Dafa-Praktizierender bist, der den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgt.“ – „Das werde ich!“, versicherte er mir.

Etwa ein Jahr später standen Hong und Tian vor meiner Tür. „Schwesterherz, wie geht es dir?“, begrüßte mich Tian. „Mir geht es gut“, antwortete ich und wunderte mich, warum er mich so nannte.

Nachdem wir zusammen die Falun-Dafa-Bücher gelesen und Erfahrungen aus der Kultivierung ausgetauscht hatten, sagte Hong, dass Tian mehr Zeit mit dem Praktizieren verbringen und es gut machen möchte. Deshalb betrachtete er mich als seine „große Schwester“, die ihn beim Praktizieren anleiten könnte.

Später ging Tian in ein Internat und konnte nur in den Ferien nach Hause. In den Sommerferien kam er jeden Tag mit dem Mountainbike zu mir, damit wir gemeinsam lesen und über die Kultivierung austauschen konnten. Es war eine lange Fahrt und wenn er ankam, war sein T-Shirt nass. Während der Winterferien wurde sein Gesicht oft rot von der Kälte und wenn es schneite, konnte er nicht mit dem Fahrrad fahren und musste es stattdessen schieben.

Aber er hat sich nie beschwert. Als ich die Kraft und die Ausdauer meines „kleinen Bruders“ bemerkte, war ich sehr gerührt. Falun Dafa hat ihm nicht nur geholfen, seine Gesundheit wiederzuerlangen und seine Familie zu retten, sondern auch einen jungen Mann mit Mitgefühl und Entschlossenheit heranzuziehen.

Einmal, als wir uns unterhielten, erzählte Tian von einem Traum: In der moralisch degenerierten Gesellschaft kämpften viele Menschen in einer Flut. Seine Schule stand unter Wasser und seine Mitschüler waren in Gefahr zu ertrinken. In dem Traum war nur er in Sicherheit, da er sich in einem oberen Stockwerk befand.

„Vielleicht kannst du deinen Mitschülern von Falun Dafa erzählen“, schlug ich vor. „Du kannst über die Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sprechen und warum sie für unsere Gesellschaft und unsere Zukunft wichtig sind.“ Tian stimmte zu und ich wusste, dass er mit ihnen sprechen würde.

Eine gesegnete Familie

Hai hatte viel Zeit und noch viel Energie, und so beschloss er, für ein politisches Amt im Dort zu kandidieren. Hong versuchte, ihn davon abzuhalten, doch es gelang ihr nicht. Am Ende gewann Hai schließlich die Wahl im Dorf.

„In Ordnung, da du jetzt ein gewählter Beamter bist, versprich mir bitte, dass du die Angelegenheiten im Namen der Dorfbewohner tun wirst – nicht wie diese korrupten KPCh-Beamten“, erinnerte ihn Hong. „Außerdem verlassen in diesen Tagen viele Leute die KPCh-Organisationen, um eine sichere Zukunft zu haben. Du wirst dich ihnen nicht anschließen, richtig?“ – „Ich weiß“, antwortete Hai.

Später gab es tatsächlich Möglichkeiten für ihn, Mitglied der KPCh zu werden, aber er ließ es einfach bleiben.

Im Jahr 2015 haben viele Praktizierende innerhalb und außerhalb Chinas Strafanzeige gegen den ehemaligen KPCh-Führer Jiang Zemin eingereicht. Dem lag zugrunde, dass dieser die landesweite Verfolgung von Falun Dafa initiiert hat. Sowohl Hong als auch ich haben unsere Strafanzeigen gegen ihn vorbereitet. „Hast du Angst vor Repressalien durch die KPCh?“ fragte ich sie.

„Nein“, antwortete Hong. „Meine Familie war fast zerstört, und es ist Falun Dafa gewesen, das uns gerettet hat. Ich muss ehrlich sein und von diesen Tatsachen berichten.“

Ende Juni schickten wir die Dokumente ab und erhielten die Bestätigung, dass sie an das Oberste Gericht in China eingereicht wurden.

Zwei Monate später begann die Polizei, diejenigen zu verfolgen, die die Strafanzeigen eingereicht hatten. Weil Hai ein Regierungsbeamter war, sagte die Polizei ihm, dass Hongs Name auf der Liste stand. Hai sagte den Polizisten, sie sollten ihren und auch meinen Namen durchstreichen. Danach hat uns kein Polizist mehr belästigt.

Ich war froh, dass Hai in dieser Angelegenheit seinem Gewissen gefolgt war und dankte ihm. Nach einiger Zeit trat er von seinem Amt zurück. „Die KPCh ist durch und durch verrottet“, erklärte er. „Je mehr man erkennt, wie das System funktioniert, desto hoffnungsloser fühlt man sich.“

Hai ist jetzt damit beschäftigt, sein eigenes Geschäft zu führen. Viele Branchen waren von der Pandemie betroffen, aber sein Geschäft hat sich überraschend gut entwickelt. Er schreibt seinen Erfolg dem Segen des Falun Dafa zu.

Tian ist jetzt in der Oberstufe. Er ist groß, stark und höflich. Er wurde zum Sprecher seiner Klasse gewählt und ist Mitglied des Sportkomitees der Schule. Natürlich erzählt er oft von der Schönheit des Falun Dafa. Er berichtet von seinem früheren Leiden als Kind und seinem Weg zur Gesundheit und von einer zerrütteten Familie, die schließlich Wunder erlebt hat.