Nach acht Jahren Haft: Praktizierende zum dritten Mal inhaftiert

(Minghui.org) Am 28. April 2021 wurde eine Falun-Dafa-Praktizierende inhaftiert. Es handelt sich um die dritte Haftstrafe wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1].

Lu Mengjun lebt in der Stadt Xiangtan in der Provinz Hunan. Die 59-Jährige wurde am 2. Juni 2020 verhaftet, ihre Wohnung durchsucht. Die Polizei hielt sie im Untersuchungsgefängnis Xiangtan fest und verbot ihrer Familie, sie zu besuchen. Es wird berichtet, dass Lu insgeheim zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, die sie im Frauengefängnis der Provinz Hunan verbringen soll. Nähere Einzelheiten waren zum Zeitpunkt der Berichterstattung noch nicht bekannt.

Rückblick

Lu begann 2003, Falun Dafa zu praktizieren. Der Praktik verdankt sie ihre schnelle Genesung von schwerem Rheuma. Weil sie mit Menschen über Falun Dafa und die Verfolgung sprach, wurde sie zweimal zu insgesamt acht Jahren verurteilt. Nun steht ihr eine weitere Haftstrafe bevor.

Lu hat die Folter während ihrer früheren Haft überlebt. Zwei andere Praktizierende, die mit ihr in den Jahren 2007 und 2013 festgenommen worden waren, wurden Opfer der Verfolgung: Lu Songming (m) und Liu Liyan (m) starben im Jahr 2021 beziehungsweise 2014.

Erste Haftstrafe: vier Jahre

Lu Mengjun wurde am 4. Februar 2007 mit dem Praktizierenden Lu (nicht miteinander verwandt) verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatten. Das Gericht verurteilte die Praktizierende später zu vier Jahren im Frauengefängnis der Provinz Hunan; gegen den Mitpraktizierenden wurde fünf Jahren Gefängnis in Jinshi verhängt.

Weil Lu Mengjun im Gefängnis die Falun-Dafa-Übungen machte, legten ihr die Wärter Handschellen an. Sie schlugen ihr ins Gesicht und zwangen sie, 24 Stunden lang mit dem Gesicht zur Wand zu stehen. Dabei durfte sie die Augen nicht schließen, sonst benetzten die Gefangenen ihre Augen mit Öl, das Reizungen verursachte.

Später wurde Lu der sechsten Abteilung des Gefängnisses zugeordnet. Einmal musste sie einen Monat lang rund um die Uhr stehen. Ein anderes Mal fesselten ihr die Wärter die Arme hinter dem Rücken, wobei eine Hand über die Schulter nach unten gezogen wurde, während die andere von der Hüfte nach oben gedreht wurde. Diese unerträgliche Folter führte dazu, dass die Knochen der rechten Hand heraustraten. Der linke Arm war verletzt und den rechten Arm kann sie jetzt kaum anheben. Da die Wärter Lu wiederholt auf diese Weise mit Handschellen fesselten, konnten ihre Verletzungen an den Handgelenken nicht heilen.

Folter-Nachstellung: Hände hinter dem Rücken mit Handschellen gefesselt

Die Wärter wollten Lu zwingen, das Praktizieren von Falun Dafa aufzugeben. Deshalb befahlen sie den Gefangenen, ihren Kopf in einen großen Eimer Wasser zu tauchen. Die Häftlinge wiederholten diese Folter, bis sie selbst erschöpft waren. Danach musste Lu mit gefesselten Händen stehen. Sie durfte nicht schlafen. Wenn sie die Augen nicht mehr offenhalten konnte, strichen ihr die Insassen Reizöl auf die Augen.

Folter-Zeichnung: den Kopf unter Wasser tauchen

Lu weiß nicht mehr, wie oft sie gefoltert wurde. Durch die lange Zeit in Handschellen erlitt sie eine schwere Infektion an den Händen; die Wunde wollte einfach nicht heilen. Zudem konnte sie ihren rechten Arm nicht heben. Die Wäsche wusch sie mit den Füßen.

Einmal musste sie auf Befehl der Wärter Bambusmatten nähen. Als sie ihre Aufgabe nicht innerhalb der Zeitvorgabe erledigte, peinigten die Häftlinge die Praktizierende, indem sie sie hochwarfen und runterfallen ließen. Dabei brach ihr Steißbein. Die Schmerzen waren unerträglich. Wenn sie wegen der Schmerzen stöhnte, kamen die Gefangenen und schlugen sie. Erst zwei Monate später lieferten die Wärter Lu ins Krankenhaus ein.

Am Tag nach ihrer Freilassung, dem 3. Februar 2011, nahmen Beamte sie erneut fest und brachten sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Am 27. September 2011 wurde sie abermals zu Hause verhaftet und in die Gehirnwäsche-Einrichtung überführt.

Zweite Haftstrafe: vier Jahre

Am 2. September 2013 wurde Lu mit dem Praktizierenden Lui Liyan verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatten. Das Gericht verurteilte Lu zu vier Jahren Haft und Liu zu dreieinhalb Jahren.

Einen Tag nachdem Lu am 12. Juni 2014 ins Frauengefängnis der Provinz Hunan gebracht worden war, starb Liu plötzlich im Krankenhaus. Seine Familie berichtete, dass sein Mund mit Mull gestopft und sein Körper mit blauen Flecken übersät war. Bei der Obduktion fand der Arzt Blutgerinnsel im Gehirn; die inneren Organe waren verletzt.

Am 1. September 2017 wurde Lu freigelassen. Am 17. Oktober verhafteten Beamte sie erneut und brachten sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung.

Frühere Berichte:

Falun-Dafa-Praktizierende nach acht Jahren Haft erneut festgenommen

63-Jähriger stirbt an den Verletzungen durch Schläge in der Haftanstalt (Provinz Hunan)

Frau Lu Mengjun drei Jahre im Hunan Frauengefängnis gefoltert


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.