Kultivierungserfahrungen während der Leitung eines Seniorenheims

(Minghui.org) Nach meiner Freilassung aus der Haftanstalt vor ein paar Jahren wurde mir eine Führungsposition in einem Seniorenheim angeboten. Obwohl ich über keinerlei Kenntnisse in diesem Bereich verfügte, nahm ich die Stelle an. Dabei durchlief ich den Prozess von Nichtwissen zum Erwerb aller notwendigen Kompetenzen. Während dieses Prozesses durfte ich die mächtige Kraft des Meisters erfahren. Ich erkannte, dass die Anforderung, unsere Arbeit gut zu machen, auch dazu dient, Falun Dafa zu bestätigen.

Erfahrungen sammeln

Am Anfang war ich ein unerfahrenes Mitglied der Gesellschaft. Da ich über mehrere Jahre verfolgt worden war, hatte ich keine Ahnung, wie Menschen in der Gesellschaft denken und handeln. Allein im technischen Bereich kannte ich mich aus. Und nun musste ich mit Menschen umgehen. Ich war ratlos.

Mir wurde die Stelle der Leitung eines Seniorenheims angeboten. Diese Position erforderte eine reibungslose Koordination zwischen Eigentümer, Pflegepersonal, älteren Menschen sowie deren Familienmitangehörigen. Der Arbeitsalltag in einem Seniorenheim umfasst viele Kleinigkeiten. Es ist wie die Führung einer großen Familie, der ein paar Dutzend Angehörige angehören, wobei täglich sämtliche Anforderungen erfüllt werden müssen. Für jemanden wie mich, der nie eine Familie gehabt hatte, stellte das eine enorme Herausforderung dar.

Zu jener Zeit machte ich mir viele Gedanken. Die Eigentümerin (meine Chefin) vertraute mir und ihre ganze Familie wusste, dass ich eine Praktizierende war. Also musste ich es gut machen. Ich hatte jedoch keine Ahnung, wo ich anfangen sollte. Es gab niemanden, der mir Hinweise zur Leitung eines Seniorenheims geben konnte. Also beschloss ich, erst einmal zu beobachten, was um mich herum geschah.

Am Anfang wusste außer meiner Chefin niemand, dass ich die neue Leiterin war. Sie sahen mich als Mitbewohnerin. Täglich drehte ich meine Runde und inspizierte jedes Zimmer. Nach ein paar Tagen fielen mir einige Mängel auf. Zum Beispiel war die Hygiene mangelhaft. Sobald ich auf den Flur trat, stieg mir der Toilettengeruch in die Nase. Außerdem behandelten einige Pflegekräfte die Senioren unfreundlich. Dennoch wurden genau diese Betreuer von meiner Chefin gegenüber denjenigen, die die älteren Menschen gütig behandelten, bevorzugt.

Bald merkten die Bewohner, was meine Aufgabe war. Ich führte stets ein kleines Notizbuch mit mir und hielt sämtliche Probleme, die mir auffielen, darin fest. Die Situation der Senioren musste mit ihren Familienangehörigen besprochen werden. Außerdem waren einige Punkte mit dem Pflegepersonal zu klären.

Eines der Hauptthemen war die Lohnzahlung der Fachkräfte am Ende eines Monats. Ich notierte sämtliche Punkte. Ob klein, groß oder unbedeutend – einen Punkt nach dem anderen nahm ich mir vor. Oft fiel mir etwas spät in der Nacht ein, dann vermerkte ich es sofort in meinem Notizbuch. Es gab vieles zu klären und das war äußerst anstrengend.

Verbesserung der Arbeitsumgebung

Als erstes nahm ich die Hygienesituation in Angriff und legte für die Pflegekräfte bezüglich der täglichen Arbeiten Ziele fest. Zu dieser Zeit waren mir drei Tagesbetreuerinnen unterstellt. Eine von ihnen war zuständig für die Senioren in den Zimmern im Erdgeschoss, die sich selbst versorgen konnten. Die beiden anderen kümmerten sich um die Senioren in den Zimmern des Obergeschosses, die Hilfe benötigten. Die Hygienesituation im Erdgeschoss war recht gut. 

Eine der beiden Pflegerinnen des Obergeschosses, Qin, war mit der Eigentümerin verwandt. Ihr Verhalten gegenüber den Senioren war ziemlich unfreundlich, trotzdem war sie bei meiner Chefin beliebt. Da sie meine Anweisungen nicht befolgte, blieb die Hygienesituation weiterhin ungenügend. Eine andere Pflegerin, Yi, war sehr nett zu den älteren Bewohnern. Da ihre Arbeit sie zu sehr in Anspruch nahm, fand sie keine Zeit, sich um die hygienischen Mängel zu kümmern.

Als ich mit meinen Kräften am Ende war, wurde Ying, eine ehemalige Hotelmanagerin, im Seniorenheim angestellt. Nachdem ich ihr ein paar Zimmer zugewiesen hatte, leistete sie großartige Reinigungsarbeit. Sie säuberte auch jeden Tag die Toiletten und unterstützte einige der Pflegekräfte dabei, sich zu verbessern. Eines Tages scherzte meine Chefin: „Ying ist ein Engel, der von deinem Dafa-Meister geschickt wurde. Du wolltest die sanitären Probleme lösen, hast es aber nicht geschafft. Nun ist das Problem gelöst.“ Ich verstand dies als Hilfe des Meisters, als er meinen Wunsch sah, meine Arbeit gut zu machen.

Die Familienmitglieder der Senioren waren von der sanitären Verbesserung sehr beeindruckt und die Chefin sehr zufrieden. Das geschah im Zeitraum von Oktober bis November.

Der Zahltag fiel jeweils auf den 15. eines jeden Monats. Am 14. Oktober betraute mich meine Chefin mit der Aufgabe, die Lohnabrechnungen zu erstellen. Darin hatte ich keine Erfahrung. So schaute ich ihrer Tochter dabei aufmerksam zu. Mir fiel auf, dass sich der Lohn nach der Anzahl betreuter Senioren berechnete und nicht nach der Qualität der jeweiligen Dienstleistung. Ich beschloss, das zu ändern, und bezog das Verhalten gegenüber den Senioren als Teil der Lohnkriterien mit ein.

Am Zahltag erläuterte ich dem Personal die leistungsbezogene Bezahlung für den folgenden Monat und die Kriterien für die Berechnung des Gehalts. Ich wies darauf hin, dass auch das Verhalten gegenüber den Senioren und so weiter berücksichtigt würde.

Ab November erhielten diejenigen, einen freundlichen Umgang mit den Senioren pflegten, einen Bonus. Den Pflegekräften fiel auf, dass Yi die höchste Auszahlung erhielt, während Qin ihre Haltung ändern musste, um dies zu erreichen. Mit diesem Vorgehen beabsichtigte ich, eine gute Atmosphäre zu schaffen. Diejenigen, die hart arbeiteten und die Senioren freundlich behandelten, sollten auch besser entlohnt werden. Obwohl ihre Eigeninteressen betroffen waren, ärgerte sich Qin nicht über mich. Ich tauschte mich mit einem Mitpraktizierenden darüber aus. Er meinte: „Das liegt daran, dass du aufrichtig bist und keine Spur von Egoismus hast. Deshalb hat es sich so ergeben.“

Mir fiel auf, dass meine Chefin ihr Verhalten gegenüber den Angestellten danach richtete, ob sie jemanden mochte oder nicht. Als ich bemerkte, dass sie Yi unfreundlich behandelte, schockierte mich das ein bisschen. Yi war eine sehr aufrichtige Person und verhielt sich gegenüber den älteren Bewohnern sehr liebenswürdig. Sie schien nicht aus Eigennutz jemandem gefallen zu wollen.

Bald darauf wurden all diese unfairen Dinge korrigiert. Zuvor benutzten einige der Pflegekräfte das Shampoo der Senioren. Später hörten sie damit auf. Manchmal brachten mir die Familienangehörigen der Bewohner Geschenke mit, die ich jeweils höflich ablehnte. Während einer Sitzung mit dem Pflegepersonal legte ich ihnen nahe, keine Geschenke anzunehmen. Eine Pflegekraft war für mehrere Senioren zuständig und nicht alle bekamen Geschenke.

Einige Situationen verbessern sich, neue Probleme treten auf

Die erste Lohnzahlung erhielt ich drei Wochen nach der Aufnahme meiner Tätigkeit. Meine Chefin teilte mir mit, dass sie mich nur für eine gute Leistung entlohnen werde. Der Deal war, lediglich meine Kosten für Unterkunft und Verpflegung zu decken, ohne ein zusätzliches Gehalt. Ich nahm es gelassen und betrachtete es als Erwerb von Fähigkeiten in der menschlichen Gesellschaft. Unerwarteterweise erhielt ich nicht nur ein volles Monatsgehalt, sondern auch noch 100 Yuan (ca. 13 Euro) extra, um meine Telefonkosten zu decken, was nicht Teil der Vereinbarung war. Ich verstand es als einen Ausdruck ihrer Wertschätzung für meine fleißige Arbeit.

Kurz darauf sprach sie die Belegungsrate an. Bei meinem Eintritt waren 32 Senioren im Pflegeheim untergebracht. „Ich weiß nicht, wie ich mehr Senioren anwerben kann“, äußerte ich meiner Chefin gegenüber. Sie machte einige Vorschläge, unter anderem: „Du kannst versuchen, Senioren aus Krankenhäusern zu rekrutieren, indem du Anzeigen aufhängst.“

Die Speisekarte erweitern

Obwohl es Ende Oktober im Norden Chinas bereits kalt war, blieben die Heizungen im Seniorenheim ausgeschaltet. Ich sah, dass sich das Verteilen der Mahlzeiten in die verschiedenen Zimmer aufgrund der Entfernung über eine längere Zeit hinzog. Das Seniorenheim war ein zweistöckiges Gebäude mit langen Gängen. Bis der letzte Bewohner sein Menu erhalten würde, wäre dieses bereits kalt. Das stellte für die Senioren, die keine Beschäftigung hatten, ein großes Problem dar. Kaltes Essen würde ihre tägliche Stimmung ernsthaft beeinträchtigen. Ich erinnerte mich an einen Isolierbehälter, den ich kürzlich gesehen hatte. Ich erzählte meiner Vorgesetzten von dieser Idee. Sie war sofort einverstanden und bat mich, einige online zu bestellen. Nachdem ich die Preise verglichen hatte, erwarb ich Isolierbehälter von guter Qualität zu einem niedrigen Preis.

Danach konnten die Bewohner warme Mahlzeiten genießen. Darüber waren sie und auch ihre Angehörigen besonders froh. Auch die Chefin freute sich darüber und sagte ihnen, dass ich mich sehr bemühen würde, es den Senioren angenehm einzurichten. Eigentlich hatte ich zunächst daran gezweifelt, ob sie meiner Idee wohl zustimmen würde. Später erwähnte ich gegenüber den Familienmitgliedern die Großzügigkeit meiner Chefin.“

Nachdem die Probleme in Sachen Hygiene und Servicequalität gelöst waren, tauchte eines bei der Qualität der Speisen auf. Der Chefkoch war ein älterer Mann, der schon seit mehr als zehn Jahren im Altenheim angestellt war. Er kochte nicht nur zu geringe Mengen, es gab auch keine Abwechslung bei seinen Gerichten. Eine Verbesserung in dieser Hinsicht bedeutete, dass es mehr kosten würde. Ich sprach meine Chefin darauf an. Zu meiner Überraschung war sie sofort einverstanden.

Später vernahm ich, dass ihre Schwester, die ebenfalls Falun Dafa praktiziert, zu ihr gesagt hatte: „Da ihr die Leitung des Altenheims obliegt, solltest du in allen Aspekten auf sie hören. Solange du sie unter dir bleiben lässt, wird sich der Status quo auch nicht verbessern.“ Es schien tatsächlich das Arrangement des Meisters zu sein. Solange ich aus Selbstlosigkeit und zum Wohl der Senioren handelte, räumte der Meister alle Hindernisse aus dem Weg.

Zuerst wollte ich das Thema Speisen mit dem Chefkoch besprechen. Er weigerte sich jedoch zu kooperieren, da es seine Arbeit verkomplizieren würde. Also erstellte ich den Speiseplan gemeinsam mit meiner Chefin. Der Chefkoch sperrte sich trotzdem dagegen. Wir wollten zweimal wöchentlich gedämpfte Brötchen mit Bohnenpaste zum Frühstück anbieten, was natürlich deren Zubereitung erforderte. Der Chefkoch weigerte sich hartnäckig dagegen. Er wollte auch keine anderen zusätzlichen Gerichte kochen. So beschlossen meine Chefin und ich, uns darum zu kümmern.

Als die Pflegekräfte dies bemerkten, deuteten einige von ihnen an, dass niemand den Chefkoch ersetzen könne. Ich schaute nach innen, ob es bei meiner Idee, die Speisekarte zu erweitern, etwas gab, das nicht mit dem Fa übereinstimmte. Die Aufwertung der Mahlzeiten diente auf jeden Fall dem Wohl der Senioren. Ich war überzeugt, dass zur kompetenten Leitung eines Seniorenheims auch ein guter Service für die Senioren gehörte. Alle würden davon profitieren. Zudem brachte es auch der Eigentümerin Vorteile. Da mein Motiv den Fa-Grundsätzen entsprach, machte ich mir keine Gedanken darüber, ob der Chefkoch mit uns zusammenarbeiten wollte oder nicht. Ich beschwerte mich auch bei meiner Chefin nicht über ihn.Da er uns beiden Schwierigkeiten bereitete, wusste sie, was vor sich ging.

Eines Tages nach getaner Arbeit, rief mich die Chefin zu Hause an und bat mich, einen anderen Chefkoch zu finden. Sie war mit dem jetzigen in einen Streit geraten. Nach diesem Gespräch dankte ich dem Meister für sein Arrangement. Ich hatte nicht die Absicht gehabt, einen Konflikt zu provozieren und andere zu verletzen.

Ich war ein bisschen besorgt, ob ich einen guten Chefkoch finden könnte. Dann informierte mich mein Vater, dass die Köchin in seiner Firma auf der Suche nach einer neuen Arbeit sei. Ich setzte mich sofort mit ihr in Verbindung. Ich stellte die neue Köchin meiner Chefin vor und sie war mit meiner Wahl sehr zufrieden.

Später traten einige Konflikte zwischen mir und der neuen Köchin auf. Zum Jahresende rief sie an und sagte, dass sie etwas Fleisch für mich gekauft hätte. Sie fragte nach meiner Adresse, damit sie es zu mir nach Hause liefern könne. Ich lehnte ab. Wenn sich zwischen uns eine freundschaftliche Beziehung entwickeln würde, wie sollte ich dann das Geschäft fair führen können?

Bald darauf reduzierte sie ohne mein Einverständnis die Speisekarte. Als ich sie daraufhin warnte, war sie peinlich berührt. Da sie sich mir stets nahe fühlte, erwartete sie von mir eine bevorzugte Behandlung. Nach diesem Zwischenfall ließ sie nicht mehr absichtlich leckere Gerichte für mich übrig, wie sie es davor öfter getan hatte. Von da an fühlte ich mich wieder wohl. Schließlich fing sie an, Falun Dafa zu praktizieren.

Ich erklärte der Köchin, dass für ältere Menschen ausreichende Mengen gekocht werden müssten. Als ich darüber mit meiner Chefin sprach, erwähnte ich das Jingwen des Meisters: „Kultivieren innen, friedvoll außen.“ (05.01.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I). Außerdem hielt sich das Pflegepersonal das ganze Jahr über im Heim auf. Sie kamen vom Lande und mochten Gemüse. Wenn wir ihnen diese Speisen ausreichend zur Verfügung stellten, würde ihnen das ein Gefühl von Heimat vermitteln. Es würde ihre Motivation bei der Erledigung ihrer Arbeit verstärken.

Keine Eigenwerbung: Von den Menschen respektiert und bewundert

Die Hygiene, die Haltung der Pflegekräfte, die Mahlzeiten und die Moral haben ein neues Gesicht bekommen. Ich nahm mit vielen Familienangehörigen der Senioren regelmäßig Kontakt auf, um sie über die Befindlichkeit unserer Bewohner auf dem Laufenden zu halten. Damals benutzten wir WeChat. Ich fügte die Angehörigen der Senioren unserer WeChat-Gruppe hinzu und informierte sie regelmäßig über Neuigkeiten. Es nahm viel Zeit in Anspruch, aber das Ergebnis war positiv. Es vermittelte den Senioren ein Gefühl von Zuhause und ihre Angehörigen fühlten sich ihnen nahe.

Viele der Bewohner, die sich nicht selbst versorgen konnten, waren schlecht gelaunt und hatten kein gutes Verhältnis zu ihren Familienmitgliedern. Im Grunde war die Beziehung zwischen den Senioren und ihren Angehörigen eine Art Teufelskreis. In den ersten Tagen meiner Anstellung beschimpfte eine der Bewohnerinnen ihre Schwiegertochter vor den anderen. Zudem geriet diese Person oft in Konflikte mit anderen Bewohnern, was dem Pflegepersonal Unannehmlichkeiten bereitete. Daher war sie auch bei den Pflegekräften in Ungnade gefallen.

Um die Beziehung zwischen unseren Bewohnern und ihren Angehörigen zu verbessern, mussten wir uns gut um sie kümmern. Wenn ich meine Angestellten zu einer Sitzung einberief, erwähnte ich manchmal Geschichten, die sich auf die traditionelle chinesische Kultur bezogen. Ich sagte dann: „Wer die alten Menschen gut behandelt, wird mit Glück gesegnet. Unser Tätigkeitsbereich ermöglicht uns, Tugend anzusammeln. Für unsere Arbeit werden wir nicht nur mit Geld, sondern auch mit Tugend belohnt. Wir sollten diese Gelegenheit schätzen!“

Mit Zustimmung der Chefin sangen wir an Senioren-Geburtstagen jeweils ein Geburtstagslied und sendeten es an die entsprechenden Angehörigen. Außerdem bereiteten wir jeweils spezielle Nudeln zu, was die Senioren berührte. Das Verhalten der Betreuer gegenüber den Bewohnern wurde von Tag zu Tag liebeswürdiger. Sogar die schlecht gelaunte Seniorin wurde von unserer Freundlichkeit berührt. Das verbesserte ihre Einstellung zu ihrer Familie. Ihre Angehörigen waren froh darüber und besuchten sie seither öfter.

In unserem Seniorenheim wohnte ein Ehepaar. Einmal musste der Mann ins Krankenhaus eingeliefert werden. Nach seiner Rückkehr wünschten seine Kinder, dass ihre Eltern aus dem Heim ausziehen und bei ihnen zu Hause wohnen. Die Frau bekundete: „Ich will nicht nach Hause. Wie könnt ihr so eine Geduld aufbringen wie unsere Pflegerinnen hier?“

Es gab ein Kind, das aufgrund einer zerebralen Lähmung bettlägerig war. Ich spielte ihm die Videovorträge des Meisters ab. Ich sprach mit ihm auch über die Prinzipien von Falun Dafa, und wie sie uns lehren, gute Menschen zu sein. Später konnte das Kind selbständig Mahlzeiten zu sich nehmen, was den Vater sehr glücklich machte.

Es gab mehrere ältere Ehepaare. Eines befand sich kurz davor, sich nicht mehr selbst versorgen zu können. Ein anderes konnte aufgrund enormer Müdigkeit praktisch nicht mehr für sich selbst sorgen. Nach ihrem Eintritt in unser Seniorenheim, kümmerten sich das Pflegepersonal nicht nur um ihre alltäglichen Dinge. Sie gaben ihnen auch Massagen und ermutigten sie, Dinge selbständig zu erledigen, wenn sie dazu in der Lage waren. Die Laune dieser Senioren verbesserte sich rasch. Schon bald wurde der sich halb-selbstversorgende Bewohner völlig unabhängig, während sich die gesundheitliche Situation des anderen, der kurz davor gewesen war, sich nicht mehr selbst versorgen zu können, ebenfalls stark verbesserte.

Ein anderes älteres Ehepaar lernte während seines Aufenthalts in unserem Seniorenheim, wieder für sich selbst zu sorgen. Aber aufgrund ihrer finanziellen Situation waren die beiden gezwungen, nach Hause zurückzukehren. Als sie dann erneut zu uns kamen, war der eine auf eine komplette Betreuung angewiesen, während sich der andere halbwegs selbst versorgen konnte. Anhand dieser Beispiele wurde den Senioren und ihren Angehörigen der Qualitätsunterschied unseres Seniorenheims aufgezeigt.

Innerhalb weniger Monate hatte sich die Zahl der Bewohner von 32 auf 58 erhöht. Die ursprünglichen leeren Betten und Zimmer waren fast voll belegt. Dadurch verstand ich den tieferen Sinn der Worte des Meisters:

Kultivieren innen, friedvoll außen“ (05.01.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Ich war weder gut darin, Bewohner zu rekrutieren, noch habe ich mich in dieser Hinsicht angestrengt. Ich konzentrierte mich lediglich darauf, die Bedürfnisse der Senioren an die erste Stelle zu setzen, mich in die anderen hineinzuversetzen und die Beziehungen gut auszubalancieren. Das führte auch zu einer harmonischen inneren Umgebung. Da die Senioren und ihre Angehörigen zufrieden waren, erhielten wir natürlich auch Anerkennung von außen. In unserer traditionellen chinesischen Kultur gibt es ein Sprichwort: „Ohne Selbstdarstellung wird man von den Menschen natürlich respektiert und bewundert.“

Während des Prozesses stellte ich auch fest, dass das Seniorenheim keine einheitliche Gebührenverordnung aufwies. Bei jedem Neueintritt eines Bewohners, entschied die Eigentümerin über die Höhe der Gebühr. Nachdem ich die Leitung übernommen hatte, war ich auch für Festlegung der Gebühren verantwortlich. Ich fühlte mich damit nicht wohl. Mit Erlaubnis meiner Chefin fertigte ich eine detaillierte Liste mit festen Beträgen und Bestimmungen an, um Fairness gegenüber allen sicherzustellen.

Zum Jahresende war die Zahl der Betreuer von sechs auf neun gestiegen. Auch ihre Gehälter hatten sich durch den Anstieg der Belegung fast verdoppelt. Ich sagte zu meiner Chefin: „Unser Seniorenheim wird immer besser. Seitdem ich die Leitung übernahm, habe ich hohe Anforderungen an das Pflegepersonal gestellt. Sie haben in den letzten Monaten hart gearbeitet. Würdest du ihnen dies zum Jahresende honorieren?“ Sie war einverstanden und schenkte jedem eine Wolldecke.

Trotz harter Arbeit aufgrund der Zunahme der Bewohnerzahl, waren die Betreuer zufrieden. Sie freuten sich über ihre Gehaltserhöhung.

Nachdem ich sieben Monate lang im Seniorenheim gearbeitet hatte, schien alles in geordneten Bahnen zu verlaufen. Aufgrund der hohen Arbeitsbelastung war es für mich jedoch schwer, Zeit zu finden, die drei Dinge gut zu machen. Ich teilte meiner Chefin meine Kündigung mit. Zunächst war sie damit nicht einverstanden. Als sie jedoch meine Entschlossenheit sah, bat sie mich darum, einen Ersatz zu finden. Mithilfe meiner Beziehungen suchte ich nach einer geeigneten Kandidatin. Als ich die ideale Person dafür gefunden und sie während zwei Wochen eingearbeitet hatte, verließ ich das Seniorenheim.

Ich gab den Lohn für die letzten zwei Arbeitswochen meiner Chefin zurück mit den Worten: „Ich habe lediglich meine Nachfolgerin eingearbeitet. Sie hat den größten Teil der Arbeit erledigt. Dafür brauchst du mich nicht zu bezahlen.“ Sie insistierte nicht. Ungefähr einen Monat später, nachdem ich eine neue Tätigkeit aufgenommen hatte, besuchte mich meine ehemalige Chefin zusammen mit ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn. Sie brachten drei Kisten mit Früchten und händigten mir einen roten Umschlag aus. Damit wollten sie mir zu meiner neuen Arbeitsstelle gratulieren. Dieses Mal konnte ich nicht ablehnen. Als ich den Umschlag öffnete, bemerkte ich, dass er den Lohn der letzten zwei Wochen enthielt, den ich abgelehnt hatte.

Das Richtige tun

Ich gehe sehr sorgfältig mit Geld um. Als ich beim Kauf der Isolierbehälter die Bezahlung vorbereitete, setzte sich die Tochter meiner Chefin neben mich. Auf dem Computerbildschirm war zu erkennen, dass ich mit verschiedenen Anbietern gleichzeitig chattete. Obwohl die Preisunterschiede sehr gering waren, wählte ich trotzdem den günstigsten und schickte ihr dann den Link. Sie meinte: „Schwester, du brauchst das nicht zu tun, das ist keine große Sache.“

Danach gab mir meine Vorgesetzte 1.000 Yuan (rund 128 Euro), um die Reis- und Eierlieferanten zu bezahlen sowie für andere Ausgaben. Ich notierte säuberlich jede Transaktion. Ich ließ auch mein Buchhaltungsbuch auf dem Tisch in meinem Büro liegen, so dass jeder einen Blick hineinwerfen konnte. Versäumte ich es, eine Transaktion zu vermerken, bezahlte ich diese aus eigener Tasche.

Da meine Zeit damals sehr knapp war, fiel es mir schwer, das Fa solide zu lernen. Also begann ich es abzuschreiben. Dabei benutzte ich nur meinen eigenen Stift.

Als die Chefin einmal mein Zimmer betrat, wischte ich gerade den Tisch mit einem Tuch aus meinem eigenen Vorrat ab. Sie fragte: „Warum benutzt du nicht unsere Tücher?“ „Das möchte ich nicht“, erwiderte ich. Bei der Arbeit bewahrte ich jedes Stück Papier, das nur auf einer Seite bedruckt war oder wenigstens eine halbe leere Seite aufwies, zur Wiederverwendung auf. Ich schnitt es zu und machte ein Notizbuch daraus. Als meine Chefin das sah, meinte sie: „So wird das in den Unternehmen gehandhabt.“

Die mächtige Kraft des Meisters

Rückblickend auf diese sieben Monate, hat mir der Meister jedes Mal, wenn ich auf Schwierigkeiten stieß, geholfen. Am meisten Kopfzerbrechen bereitete mir die Rekrutierung von neuen Bewohnern, Pflegekräften und des Chefkochs. Aber unter der Anleitung des Meister wurden alle diese Probleme leicht gelöst.

Auf meine Anzeige auf unserer lokalen Informationsplattform meldeten sich stets qualifizierte Personen für ein Vorstellungsgespräch. Ich erinnere mich, dass ich mehrere Anrufe erhielt. Die Tochter meiner Chefin bemerkte einmal: „Oh! Es ist so einfach, über diese Plattform Kandidaten zu finden!“ Als sie jedoch nach meinem Ausscheiden aus dem Unternehmen eine Anzeige schaltete, erhielt sie nur wenige Bewerbungen. Da wurde mir klar, wie sehr der Meister mir geholfen hatte!

Nach innen schauen

Es gab auch Bereiche, in denen ich mich verbessern musste, wie z. B. mich selbst bestätigen zu wollen. Ich sagte den Angehörigen der Bewohner zwar immer, dass jede Verbesserung dem Engagement der Chefin und dem Pflegepersonal zu verdanken sei. Als einige der Senioren mein Verständnis ihnen gegenüber als die Freundlichkeit der Betreuer betrachteten, fühlte ich mich jedoch unwohl. Damals habe ich diese Anhaftung nicht bemerkt. Als sie später zum Vorschein kam, beseitigte ich sie.

Rückblickend war mein Wunsch, mich selbst zu bestätigen, offensichtlich. Jahre später erschien mir diese Anhaftung im Hinblick auf manche Situationen noch deutlicher.

Als ich meine Stelle im Seniorenheim angetreten hatte, bat mich die Chefin, die Bewohner nicht über die wahren Hintergründe aufzuklären. Ich dachte: „Ist das nicht dasselbe, aufgefordert zu werden, eine Garantie-Eklärung zu schreiben? Das geht nicht.“ Andererseits musste ich auf die Aufnahmebereitschaft und Reaktionen dieser Menschen achten. Ich konnte nicht einfach loslegen, ohne die Gefühle der anderen zu berücksichtigen. Trotzdem hatte ich Vorbehalte. Besonders am Anfang fühlte ich mich wie ein Neuling, der nicht allzu große Erfahrungen in weltlichen Dingen hatte. Daher klärte ich eine Zeit lang niemanden über die wahren Umstände auf. Später fing ich dann allmählich an, das Gewissen einiger Bewohner und ihrer Angehörigen zu wecken.

Ich habe diesen Bericht für diejenigen geschrieben, die von der Schule oder ihrem Arbeitgeber entlassen wurden oder aufgrund der Verfolgung kein normales Leben führen konnten. Solange unsere Wünsche mit dem Dafa übereinstimmen und wir bereit sind, Opfer zu bringen, unsere Xinxing (Herzensnatur) zu kultivieren, Eigeninteressen leichtzunehmen, Ungerechtigkeiten zu ertragen und in der Anfangsphase unserer Arbeit Entbehrungen auf uns zu nehmen, wird unser Weg im Verlauf der Kultivierung immer breiter werden.