Austausch mit Praktizierenden, die gerade aus dem Gefängnis kommen

(Minghui.org) Viele Falun-Dafa-Praktizierende werden inhaftiert, weil sie an ihrem Glauben festhalten. Vor einigen Tagen tauschte ich mich mit Praktizierenden, die gerade freigekommen waren, über ihr Verständnis aus. Wir stellten dabei fest, dass die meisten von ihnen keinen guten Kultivierungszustand haben. Normalerweise haben sie große Angst; sie sind nicht in der Lage, schnell voranzukommen und den Menschen die wahren Fakten über Falun Dafa und die Verfolgung zu erklären. Wir wissen durch die bisherigen Gespräche, dass es dafür mehrere Ursachen gibt.

Gespräche mit freigelassenen Praktizierenden

Wegen der allgemeinen Haftbedingungen und der brutalen Behandlung im Gefängnis sind die meisten Praktizierenden nach ihrer Entlassung nicht in der Lage, das Fa zu lernen oder die Übungen zu machen. Ohne das Fa zu lernen, werden ihre aufrichtigen Gedanken immer schwächer, die menschlichen Anschauungen und Anhaftungen nehmen zu, während die Bereitschaft, sich zu kultivieren, abnimmt.

Die Praktizierenden werden durch den täglichen Kontakt mit den Gefangenen über lange Zeit hinweg geprägt. Sie ähneln mehr und mehr gewöhnlichen Menschen. Es ist wirklich schwierig, nicht beschmutzt zu werden, wenn man in einer so schlechten Umgebung lebt, besonders wenn man nicht ständig das Fa lernen kann.

Im Gefängnis versuchen die Gefängniswärter ständig, die Praktizierenden einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Diese Dinge werden von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) bestimmt. Dies kann den Willen der inhaftierten Praktizierenden weiter schwächen.

Ich bin selber viele Male verfolgt worden und weiß deshalb sehr gut über die Verfolgungssituation in den Gefängnissen Bescheid. Wie sie Körper und Geist zerstören kann, habe ich selber erlebt. Als ich das erste Mal aus dem Gefängnis entlassen wurde, dachte ich, dass ich ziemlich gut dastehen würde. Doch ich war schockiert, als ich merkte, wie sehr ich zurückgeblieben war. Ich sah, dass die Fa-Berichtigung schnell vorangeschritten war. Mein Bewusstsein konnte damit nicht Schritt halten. Deshalb war ich nicht in der Lage, mich schnell mit anderen Praktizierenden zusammenzutun. Außerdem hatte ich Angst. Es war eine unerklärliche Angst, so als ob ich immer in Gefahr wäre, erneut verhaftet zu werden. Ich fühlte mich minderwertig und wollte niemanden treffen, weder Praktizierende noch Freunde oder Familie.

Ich erkannte, dass ich durch die Angst stark beeinträchtigt war. Nach einer gewissen Zeit, in der ich das Fa lernte und konzentriert aufrichtige Gedanken aussendete, verbesserte sich die Situation. Als ich einmal lange Zeit aufrichtige Gedanken aussendete, um mein Raumfeld zu reinigen, sah ich etwas meinen Körper verlassen, das wie ein schwarzer Bär aussah. Von da an hatte ich keine Angst mehr und mein Zustand verbesserte sich schnell.

Die Notwendigkeit, mit der Fa-Berichtigung Schritt zu halten

Durch den Austausch erkannten alle Beteiligten, dass die Mitpraktizierenden nach ihrer Entlassung Folgendes tun müssen:

1) Das Fa viel lernen. Wenn man kein Buch hat, sollte man so schnell wie möglich die Praktizierenden in der Nähe um Hilfe bitten. Am besten wäre es, wenn man sich einer Fa-Lerngruppe anschließt. Man muss beim Fa-Lernen ausdauernd sein, um Störungen zu unterbinden.

2) Konsequent morgens die Übungen machen und nicht nachlassen!

3) Versuchen, mit anderen Praktizierenden in Kontakt zu sein und sich nicht isolieren. Ich kenne einen Praktizierenden, der vor einem Jahr aus dem Gefängnis entlassen wurde, aber keinen Kontakt zu anderen Praktizierenden hat. Er hat nur ein Buch und liest weder das Minghui-Wochenblatt noch andere Falun-Dafa-Materialien. Er ist nicht in der Lage, auf die Minghui-Website zu gelangen. Es ist offensichtlich, dass er mit dem Voranschreiten der Fa-Berichtigung nicht Schritt halten und die drei Dinge nicht gut machen kann.

Ich hoffe auch, dass alle Mitpraktizierenden den Praktizierenden, die kürzlich entlassen wurden, helfen können. Es gibt viele Dinge, bei denen sie Hilfe brauchen, wie z.B. Bücher zu besorgen, Fa-Lerngruppen zu finden, Verwirrungen zu klären, die sie haben könnten, und so weiter. Ihnen zu helfen, heißt auch, sich selbst zu helfen – es ist ein Teil unserer Kultivierung.

Als Kultivierende müssen wir barmherzig sein. Wir versuchen, die gewöhnlichen Menschen mit unserer Barmherzigkeit zu erretten, aber was ist mit unseren Mitpraktizierenden? Das sind die Menschen, die uns näher sind als unsere eigenen Verwandten! Wir sollten ihnen so viel wie möglich helfen – von der Kultivierung bis hin zum täglichen Leben.

Als ich inhaftiert war, lernte ich einen anderen Praktizierenden kennen. Wir wurden zur gleichen Zeit entlassen. Er sagte zu mir: „Ich habe kein Zuhause mehr. Meine Frau hat sich von mir scheiden lassen, unsere Wohnung verkauft und ist ins Auslandgezogen. Mein Sohn ist auch dort. Was soll ich jetzt tun?“ Er tat mir sehr leid und ich sagte: „Wenn du mir vertraust, kannst du in meinem Haus bleiben und versuchen, mit deinem Sohn in Kontakt zu kommen.“ Es stellte sich heraus, dass er innerhalb eines Monats mit seinem Sohn in Kontakt treten konnte. Später wurden sie erfolgreich wiedervereint und er konnte in der Zeit der Fa-Berichtigung wieder in die Kultivierung einsteigen.

Zum Schluss möchte ich die Mitpraktizierenden, die gerade entlassen worden sind, noch auf Folgendes hinweisen: Fühlt euch nicht minderwertig. Bemüht euch, schnell zum Zustand wie am Anfang zurückzufinden!

„Kultivieren wie am Anfang ...“ (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz des Großraums New York 2009, 07.06.2009) 

Geben wir in der verbleibenden Zeit unser Bestes, um die drei Dinge gut zu machen!