Kanada: Fachleute fordern auf Online-Forum ein Gesetz gegen Chinas erzwungene Organentnahmen

(Minghui.org) In einem Online-Forum am 16. Juni forderten renommierte Menschenrechtsanwälte, ehemalige kanadische Parlamentsabgeordnete, Hochschulprofessoren und Menschenrechtsverteidiger das kanadische Parlament auf, den Gesetzentwurf S-204 zu verabschieden. Das Gesetz dient der „Änderung des Strafgesetzbuches und des Einwanderungs- und Flüchtlingsschutzgesetzes (Handel mit menschlichen Organen)“.

Dazu der Menschenrechtsanwalt Clive Ansley: „Jeden Tag, an dem wir aufstehen und unseren Geschäften nachgehen, gibt es unzählige chinesische Bürger, die aus der Herde von Menschen herausgefiltert werden, die am Leben gehalten, gefüttert und getränkt werden. Sie warten nur darauf, dass eine Computerauswahl ihr Gewebe mit jemandem aus einem fremden Land abgleicht, der das Geld hat, 65.000 Dollar für eine Niere oder 180.000 Dollar für ein Herz zu zahlen. Und sobald die Blutproben und die Gewebeproben abgeglichen sind, werden diese Menschen aus der Herde herausgefiltert, in einen Operationssaal in einem Krankenhaus gebracht und ermordet ... und das geschieht täglich.“

Während des Forums am 16. Juni betonte Ansley, es sei dringend notwendig, dass das kanadische Parlament Gesetze gegen die erzwungene Organentnahme verabschiede. Solange Kanada die am Organtourismus im Ausland Beteiligten nicht anklage und verurteile, gebe es keine anderen Wege, dieses Verbrechen zu beenden.

Die Redner auf dem Online-Forum am 16. Juni drängen das kanadische Parlament, das Gesetz S-204 zu verabschieden, um die erzwungene Organentnahme in China zu beenden.

Veranstaltet von der internationalen Koalition zur Beendigung des Transplantationsmissbrauchs (ETAC) forderte das Forum am 16. Juni das kanadische Parlament auf, den Gesetzentwurf S-204 zu verabschieden. Dieser Gesetzesentwurf „ändert das Strafgesetzbuch und schafft neue Straftatbestände in Bezug auf den Handel mit menschlichen Organen. Außerdem wird das Einwanderungs- und Flüchtlingsschutzgesetz dahingehend geändert, dass ein ständiger Einwohner oder ein ausländischer Staatsbürger nicht nach Kanada einreisen darf, wenn der Minister für Staatsbürgerschaft und Einwanderung der Meinung ist, dass er an Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Handel mit menschlichen Organen beteiligt war.“

Maßnahmen der kanadischen Regierung

Ansley sagte, selbst wenn dieses Gesetz im Herbst verabschiedet werde, könnten viele chinesische Bürger, die heute noch am Leben seien, bis dahin ihr Leben verlieren. Dies sei eine erschreckende Realität.

Er bewertet die Beteiligung am Organhandel oder am Organraub als eine kriminelle Handlung. Dann verwies er darauf, dass kanadische Bürger derzeit legal ins Ausland reisen und Organe auf Anfrage erhalten können. Dies bedeute, dass chinesische Bürger getötet würden, um eine solche Organtransplantation zu ermöglichen. Die einzige Möglichkeit für Kanada, dieses Töten zu beenden, sei die Durchsetzung eines Strafverfahrens innerhalb Kanadas.

Ansley äußerte sich wie folgt zum chinesischen Justizsystem: In China gebe es keine richterliche Unabhängigkeit. Die Gerichte seien eine untergeordnete Regierungsbehörde, die von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) betrieben werde. Das chinesische Justizsystem sei kein wirkliches Rechtssystem, da es von der KPCh auf allen Ebenen gelenkt und kontrolliert werde. Vielmehr sei es Teil des systematischen Betrugs durch die KPCh, wobei die Richter die Rolle von niederen Staatsangestellten spielen würden.

Leben retten

Dai Gongyu vom Falun Dafa Verein Kanadas hofft, dass alle kanadischen Abgeordneten den Gesetzentwurf S-204 unterstützen werden, der Leben retten wird. Dai betonte, dass die erzwungene Organentnahme Völkermord und ein Verbrechen gegen die Menschheit ist.

Obwohl es in China kein umfassendes Organspendesystem gibt, wurden in China 60.000 bis 90.000 Transplantationen durchgeführt, bei denen unschuldige Menschen wegen ihrer Organe getötet wurden. Der Organraub ist zu einer staatlich gelenkten Industrie geworden, die von der KPCh gesteuert wird. Mit üppigen Gewinnen haben chinesische Krankenhäuser, Medizinpersonal, Piloten, die die Organe befördern, und Agenten, die internationale Kunden rekrutieren, schätzungsweise einen Gesamtumsatz von sechs bis sieben Milliarden Dollar erzielt.

Die hohe Nachfrage von internationalen Touristen ist eine wichtige Komponente, die dieses kriminelle Netzwerk antreibt. Indem sie nach China reisen und Organe erhalten, haben sich diese Menschen an einem Mord beteiligt. Der Gesetzentwurf S-204 zielt auf den internationalen Organhandel und Organtourismus ab.

Kanada ist eines der wichtigsten Länder bezüglich Organtourismus

Nach den Erkenntnissen einer Selbsthilfeorganisation in Kalifornien ist Kanada eines der wichtigsten Länder, die mit Organtourismus in Verbindung stehen. Dies unterstreicht, wie wichtig und bedeutungsvoll der Gesetzesentwurf S-204 ist.

Durch die Reduzierung der Anzahl unschuldiger Menschen, die durch das KPCh-Regime getötet werden, würde der Gesetzesentwurf S-204 Leben retten. Seine Bedeutung könne nicht überschätzt werden, so Dai. Im Namen der Opfer hofft Dai, dass dieser Gesetzentwurf so bald wie möglich verabschiedet werden kann.

Die Ärztin Irene Turpie erklärte, die medizinische Ethik konzentriere sich auf „keinen Schaden anrichten“. Solange Ärzte sich nicht offen gegen den Organraub aussprechen, würden sie dieses Verbrechen dulden und den Eid verletzen, den sie im Medizinstudium geleistet hätten.

Turpie wiederholte die Dringlichkeit, die kanadische Regierung aufzufordern, dieses Gesetz zu verabschieden. Dieser entsetzliche ärztliche Behandlungsfehler dürfe an keinem Ort dieser Welt geschehen. Kanada solle in keiner Form an dieser erzwungenen Organentnahme beteiligt sein.

David Kilgour, ehemaliger Staatssekretär für die Asien-Pazifik Region, betonte ebenfalls die Bedeutung des Gesetzentwurfs S-204. Er sagte, es gebe nur eine Regierung auf der Welt, die ihre eigenen Bürger und Gewissensgefangenen für ihre Organe töte. Weltweit gebe es nur ein einziges Regime, das dieses schreckliche Verbrechen gegen die Menschheit begehe und das sei das chinesische Regime.

Zusammen mit dem Menschenrechtsanwalt David Matas schrieb Kilgour das Buch Bloody Harvest: Organ Harvesting of Falun Gong Practitioners in China, das die Tötung von Falun-Dafa-Praktizierenden in China wegen ihrer Organe durch die KPCh bestätigt.

Einhellige Zustimmung im Senat

Am 6. Mai wurde der Gesetzesentwurf S-204 einstimmig im Senat verabschiedet. Danach brachte ihn der Abgeordnete Garnett Genuis am 10. Mai im Unterhaus ein.

Ähnliche Gesetzentwürfe wurden bereits zuvor von kanadischen Abgeordneten eingebracht. Dazu gehören der Abgeordnete Borys Wrzesnewskyj (2008), der Abgeordnete Irwin Cotler (2013), Salma Ataullahjan (2017) und Garnett Genuis (2017). Die Gesetzesvorlagen wurden zwar von Abgeordneten aus allen Parteien unterstützt, doch schafften sie es nicht, zu einem Gesetz verabschiedet zu werden.

Es seien 15 Jahre vergangen, so David Matas, seit er und Kilgour im Jahr 2006 ihren ersten Untersuchungsbericht über Organraub veröffentlicht hätten. Es sei nun 13 Jahre her, dass ein solcher Gesetzesentwurf zum ersten Mal eingebracht wurde, und zwar im Jahr 2008. Niemand in dieser Parlamentssitzung sei gegen diesen Gesetzentwurf. Was benötigt werde, seien lediglich ein paar Sekunden, damit es im Parlament verabschiedet und zu Protokoll gegeben werde.

Dai betätigte, dass die Abgeordneten in ihrem Bereich darauf hingewiesen hätten, dass S-204 von allen Mitgliedern des Parlaments unterstützt werde. Es sei entscheidend, dass das kanadische Parlament den Gesetzentwurf S-204 so schnell wie möglich verabschiede.

Über eine Million Unterschriften gegen die Zwangsentnahme von Organen

Ärzte gegen erzwungene Organentnahme [1] startete 2013 eine globale Petition gegen die erzwungene Organentnahme in China. Innerhalb von fünf Monaten wurden über 1,5 Millionen Unterschriften in mehr als 50 Nationen gesammelt. Sie wurden dem Büro des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte übergeben, mit der dringenden Bitte, sofortige Maßnahmen zu ergreifen, damit die erzwungene Organentnahme an Falun-Dafa-Praktizierenden in China beendet werden kann.

In einer Mitteilung vom 14. Juni erklärte der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen die Anschuldigungen gegen die KPCh wegen der Entnahme von Organen von inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden, Uiguren, Tibetern, Muslimen und Christen als schockierend.


[1] Doctors Against Forced Organ Harvesting, DAFOH