Drei Frauen aus Heilongjiang insgeheim zu Haftstrafen verurteilt
(Minghui.org) Die Behörden in der Stadt Anda in der Provinz Heilongjiang verurteilten im Geheimen drei Frauen aus der Stadt wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu Gefängnisstrafen, noch bevor sie dem Anwalt einer Praktizierenden erlaubt hatten, sie zu besuchen.
Die 65-jährige Chen Jingjie wurde Berichten zufolge zu 1,5 Jahren Haft verurteilt und Zhao Xiuzhi zu zwei Jahren. Die Höhe der Haftstrafe von Pei Yufeng wird gegenwärtig ermittelt.
Alle drei Praktizierenden waren am Abend des 24. Dezember 2020 in ihren Wohnungen verhaftet worden. Seitdem wurden sie im Untersuchungsgefängnis der Stadt Anda festgehalten, obwohl Zhao unter Bluthochdruck litt und auch Pei einige gesundheitliche Probleme hatte. Sie durften keine Familienbesuche erhalten.
Aufgrund der Abriegelung durch die Pandemie konnte Chens Anwalt erst am 19. März 2021 ihre Akte bei der Staatsanwaltschaft einsehen. Als er in die Haftanstalt ging, um Chen zu besuchen, wurde er von den Wärtern mit der Begründung der Pandemie abgewiesen. Erst nach seinen hartnäckigen Nachfragen erlaubte ihm die Haftanstalt, Chen zu besuchen.
Als der Anwalt Chen am 19. April besuchen wollte, musste er jedoch feststellen, dass der Richter sie und zwei weitere Praktizierende bereits am 8. April in einem virtuellen Prozess verurteilt hatte. Der Anwalt rief bei der Staatsanwaltschaft an und befragte die Staatsanwälte, warum sie ihn nicht über den Prozess informiert hatten. Sie antworteten, sie hätten nicht gewusst, dass Chen einen Anwalt habe. Allerdings hatte der Anwalt bereits einen Monat zuvor ihre Prozessakte durchgesehen und seine Vollmacht eingereicht.
Li Yingming, der Assistent des Staatsanwalts, verwies den Anwalt an das Gericht, drückte aber auch seine Zweifel aus, dass das Gericht seine Entscheidung über die Verurteilung rückgängig machen würde. „Es hat keinen Sinn, mit dem Gericht zu reden. Die Regierung hat entschieden, dass Falun Dafa eine Sekte ist“, murmelte Li vor sich hin.
Der Anwalt erwiderte, dass kein Gesetz Falun Dafa in China kriminalisiert oder als Sekte bezeichnet habe. Daraufhin meinte Li zu ihm: „Sie können ruhig mit dem Gericht reden. Wenn die uns anweisen, sie freizulassen, werden wir das tun. Wenn sie die Bedingungen ändern wollen, haben wir auch keine Einwände.“ Dann legte er den Hörer auf.
Chens Familie versuchte auch, sich mit dem Staatsanwalt zu treffen, aber er lehnte ab. Die Familie hinterließ dem Staatsanwalt einen Brief, in dem ausführlich die gesundheitlichen Verbesserungen beschrieben wurden, die Chen durch das Praktizieren von Falun Dafa erlangt hatte. Der Staatsanwalt rief sie am Abend an und sagte, dass sie den Fall nach dem Gesetz und auf Anweisung ihres Vorgesetzten bearbeiten würden.
Chens Familie suchte später den Staatsanwalt wieder auf und versuchte, ihn zu bewegen, sie freizulassen. Er beharrte darauf, dass das Gericht nicht gewusst habe, dass Chen einen Anwalt habe und dass es nicht in ihrer Verantwortung, sondern in der der Staatssicherheit liege, den Anwalt über den Prozess zu informieren.
Details zu den Verhaftungen der Praktizierenden
Zhao wurde am 24. Dezember 2020 gegen 18:00 Uhr verhaftet. Die Polizei verbrachte drei Stunden damit, ihre Wohnung zu durchsuchen. Ihre Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Begründers von Falun Dafa, der Laptop und der Drucker wurden beschlagnahmt. Außerdem wurde ihre Familie zum Verhör auf die Polizeiwache gebracht und erst spät in der Nacht wieder freigelassen.
Um 20:30 Uhr befanden sich die Polizei und Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees vor dem Haus von Pei und verhafteten sie, als sie zurückkam. Ihre Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Begründers von Falun Dafa, ein Monitor, der Laptop und der Drucker wurden beschlagnahmt. Ihre Familie fragte die Polizei, warum sie sie verhafteten. Sie antworteten, dass sie sie seit einem Jahr überwacht hätten.
Ebenfalls gegen 20 Uhr brachen über zwanzig Beamte, darunter welche von der Ortspolizeiwache, dem Nachbarschaftskomitee und dem Büro 610 [2] in Chens Wohnung ein. Die Beamten beschlagnahmten nicht nur ihren Computer und ihren Drucker, sondern auch viele Wertsachen, einschließlich der 5.000 Yuan (ca. 650 Euro) Bargeld, die die Familie für das chinesische Neujahr vorbereitet hatte, Bankeinzahlungsbelege, Bankkarten für Chen und für die Rente ihres Mannes, ihre Handys, die Besitzurkunde ihrer Wohnung sowie die historischen Geldscheine und Briefmarken, die sie gesammelt hatten.
Ein Beamter rief: „Wir sind hier, um Sie auszurauben! Sie können uns gerne anzeigen, wo immer Sie wollen!“
Chen und ihr Mann wurden auf die Polizeiwache gebracht. Nach einer Nacht des Verhörs ließ man ihren Mann frei.
Nachdem Chens Mann alle Ersparnisse, sein Handy und sein Ausweis abgenommen worden waren, hatte er angesichts der strikten Abriegelung der Stadt während der Pandemie große Schwierigkeiten sein Alltagsleben zu bewältigen. Er rief das Büro 610 an und verlangte seinen Ausweis und andere konfiszierte Gegenstände zurück. Aber die Polizei weigerte sich, sie zurückzugeben. Sie untersuchte auch das Bankkonto der Familie, um zu sehen, woher ihre Ersparnisse kamen.
Chen hatte früher in der Süßwarenfabrik der Stadt Anda gearbeitet, war aber in den frühen 1990er Jahren entlassen worden. Als ihr Ehemann, ein Angestellter einer örtlichen Textilfabrik, ebenfalls entlassen wurde, hatte die Familie Mühe, über die Runden zu kommen, besonders als Chen an verschiedenen Krankheiten litt. Später fing sie mit Falun Dafa an und wurde bald darauf gesund, was ihrer Familie eine beträchtliche Summe an medizinischen Kosten ersparte.
Früherer Bericht:
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschheit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
[2] Das „Büro 610“ wurde nach dem Datum seiner Gründung am 10. Juni 1999 benannt. Es ist eine über dem Gesetz stehende Sondereinheit der Polizei, die von der zentralen Führung der Kommunistischen Partei mit der Ausrottung von Falun Dafa beauftragt wurde.
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