58-Jährige wegen ihres Glaubens zu sieben Jahren Haft verurteilt (Provinz Jilin)

(Minghui.org) Eine 58-jährige Falun-Dafa-Praktizierende [1] ist im Dezember 2020 wegen ihres Glaubens zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Cao Shulian lebt in der Stadt Tonghua in der Provinz Jilin. Am 2. Juli 2020 wurde sie von Beamten der Stadtverwaltung gefilmt, wie sie auf einem Frühstücksmarkt Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Die Beamten umringten sie und ließen sie nicht duch. Bald darauf kamen Polizisten und führten die Praktizierende ab. Sie brachten Cao nach Hause und durchsuchten ihre Wohnung. Ihre Falun-Dafa-Bücher, das Foto des Begründers von Falun Dafa, Computer, Handy und Bargeld in Höhe von 3.600 Yuan (rund 500 Euro) wurden beschlagnahmt.

Am Nachmittag brachten die Beamten die Praktizierende ins Untersuchungsgefängnis Tonghua. Die Polizei warf ihr „Störung der sozialen Ordnung“ vor und erpressten von ihrer Familie 1.600 Yuan (rund 200 Euro). Darin waren die Kosten für eine ärztliche Untersuchung in Höhe von 600 Yuan (rund 80 Euro) enthalten.

Die Polizei übergab Caos Fall an die Bezirksstaatsanwaltschaft Liuhe. Der Staatsanwalt beschuldigte Cao, „Wiederholungstäterin“ zu sein, da ihre Bewährung aus einer früheren Haftstrafe noch lief. Er drohte ihr mit einem höheren Strafmaß.

Cao war zuvor am 25. November 2015 verhaftet worden, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Das Bezirksgericht Liuhe hatte sie am 12. April 2016 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Die Strafe wurde für fünf Jahre auf Bewährung ausgesetzt. Vor der letzten Verhaftung wurde Cao und ihre Familie wiederholt überwacht und belästigt.

Anwalt wird bei seiner Arbeit behindert

Die Behörden von Tonghua verboten den örtlichen Anwälten, Falun-Dafa-Praktizierende zu verteidigen. Deshalb beauftragte Caos Familie nach ihrer letzten Verhaftung einen Anwalt von außerhalb. Der Verteidiger musste sich beim Justizministerium Tonghua registrieren, bevor er Cao besuchen durfte – im Gesetz steht jedoch nichts von einer solchen Vorgehensweise.

Am 20. November 2020 wurde Caos Familie vom Gericht informiert, dass Anklage erhoben werde und der Fall nun dem Richter vorliege. Als der Anwalt jedoch am 23. November Akteneinsicht nehmen wollte, gab das Gericht vor, dass der Fall nicht im System vorhanden sei. Das Untersuchungsgefängnis verweigerte dem Anwalt weiterhin, die Praktizierende zu besuchen.

Ohne Caos Verteidiger und ohne die Familie zu informieren, fand insgeheim eine gerichtliche Anhörung statt. Das Gericht verurteilte die Praktizierende am 8. Dezember 2020 zu sieben Jahren Gefängnis. Sie hat Berufung eingelegt.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.