Die Kultivierung eines jeden Gedankens ist von zentraler Bedeutung

(Minghui.org) Als ich im Jahr 2010 begann, Falun Dafa zu praktizieren, verstand ich schnell die Lehre des Fa [1]. Da ich recht spät mit dem Praktizieren begonnen hatte, machte ich mir Sorgen. Ich fragte mich, ob ich noch genug Zeit hätte, die Vollendung zu erreichen. Durch die barmherzige Fürsorge von Meister Li Hongzhi (dem Begründer von Falun Dafa) stärkte dann jeder Satz des Fa meinen Glauben. Ich erkannte, dass mir ein neues Leben geschenkt worden war!

Nun verstehe ich, dass die Grundsätze, denen die Kultivierenden folgen, dem entgegengesetzt sind, an was gewöhnliche Menschen glauben. Wir müssen nicht nur härtere Bitternisse, sondern scheinbar auch unerträgliche Situationen ertragen können. Dann können wir den Kultivierungszustand erreichen, das Leiden als Freude anzunehmen.

Bei der geistigen Veredelung lernte ich viel. Jetzt weiß ich, dass es wesentlich ist, jeden Gedanken zu kultivieren. Deshalb möchte ich hier meine Erfahrungen mitteilen.

Bei Familienkonflikten nach innen schauen

Als ich eines Tages gerade Teigtaschen zubereitete, rief mich mein Mann an: „Ich werde nicht zum Mittagessen nach Hause kommen, ich begleite meine Brüder und Schwägerinnen in unsere Heimatstadt. Könntest du dich bitte, während ich weg bin, um meinen Vater kümmern?“ Ich fand, dass mein Mann mich unfair behandelte. Je mehr ich darüber nachdachte, desto wütender wurde ich. Ich hatte keine Lust mehr, Teigtaschen zu machen.

Nach einer Weile erkannte ich, dass ich mich zu Unrecht ärgerte. Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende und kein gewöhnlicher Mensch. Ich hatte viele gewöhnliche Anhaftungen entwickelt wie: Eifersucht, Angst, dass die Leute auf mich herabschauen, und Groll. Deshalb dachte ich: „Ich muss mich schnell korrigieren, ein ruhiges Gemüt bewahren und die Teigtaschen fertig machen.“ Am nächsten Tag, gleich nach dem Mittagessen, kehrte mein Mann nach Hause zurück.

Ich begrüßte ihn, bat ihn sich zu setzen und sagte: „Ich bereite für dich Teigtaschen zu.“ In einem unglücklichen Ton meinte er: „Du musst dich nicht bemühen.“ Ich antwortete: „Das ist schon in Ordnung. Bestimmt bis du müde nach der Busreise. Ich werde die Teigtaschen sofort machen.“ Mit einigen fürsorglichen Worten von mir legte sich ein potenzieller Sturm.

In der Vergangenheit hätte ich mich nicht so verhalten. Ich hätte mich vielleicht geweigert, mit ihm zu reden und sogar Dinge herumgeworfen. Früher hätte mein Verhalten oft einen Streit vom Zaun gebrochen.

Obwohl diese Begebenheit eine Kleinigkeit war, erinnerte es mich daran, dass wir jede menschliche Anhaftung loslassen sollten. Dazu gehören auch die Verhaltens- und Denkweisen, die wir unser ganzes Leben lang mitgetragen haben.

Solange wir uns auf dem Weg der Kultivierung befinden, sind solche Ereignisse wertvolle Gelegenheiten, sich zu verbessern und zu erhöhen. Außerdem, sobald wir ein Problem in uns entdecken und es aktiv beseitigen, wird es immer einen Weg geben, die Situation zu harmonisieren.

Eines Abends lernte ich das Fa bei einer Praktizierenden zu Hause und kam erst nach 21 Uhr zurück. Mein Mann hatte seine Schlüssel in der Garage eingeschlossen. Er hatte mich mindestens zehn Mal angerufen. Da ich aus Sicherheitsgründen kein Telefon mitgenommen hatte, konnte ich ihm nicht antworten. Er glaubte mir allerdings nicht. Da er etwas angetrunken war, wurde er aggressiv. Dieses Mal war ich fest entschlossen, mich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, egal was er sagen würde.

Der Meister erklärt in einem Gedicht:

Wenig argumentierenStarke Argumentation - nicht um Worte kämpfenGrund im Inneren suchen, ist KultivierungJe mehr sich erklären, desto schwerer das HerzGroßmütig, frei von Eigensinn, klares Verständnis erscheint“(Wenig argumentieren, 03.01.2005, in: Hong Yin III)

Wenn ich diese Situation nicht angemessen gehandhabt hätte, wäre mein Fa-Lernen an diesem Tag umsonst gewesen.

Nachdem ich geparkt hatte, begann er wie wild gegen mein Auto zu treten. Ich hatte keine Angst. Ich wusste, dass der Meister diese Gelegenheit für mich geschaffen hatte, damit ich mich charakterlich verbesserte, denn ich hatte gerade das Fa gelernt. Ich ging schnell nach oben und rezitierte: „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut.“ Dann sandte ich aufrichtige Gedanken aus und bat den Meister um Hilfe, den Zorn meines Mannes zu stoppen. Mein Mann kam die Treppe hinauf und trat mich mit den Füßen, murmelte vor sich hin, drehte sich dann um und ging in sein Zimmer. Nach einer Weile brachte ich ihm eine Tasse Wasser und stellte fest, dass er bereits schlief.

Aus diesem Vorfall habe ich gelernt, dass nichts, was im Leben eines Kultivierenden geschieht, zufällig ist. Konflikte sind Prüfungen, die man bestehen muss, egal ob sie groß oder klein sind. Bevor ich eine Falun-Dafa-Praktizierende wurde, hätte ich mich mit meinem Ehepartner gestritten. Üblicherweise dauerte es ein paar Tage bis er sich wieder normal verhielt. Nach diesem Vorfall kümmerte er sich nicht mehr darum, ob ich mein Handy dabei hatte oder nicht. Er rief mich auch während des Fa-Lernens nicht mehr an. Durch diese Prüfung erkannte ich, dass wir jede Schwierigkeit überwinden können, solange unsere Gedanken mit dem Fa übereinstimmen.

Auf Egoismus verzichten

Meine Schwiegereltern besaßen ein Haus mit acht Zimmern, das auf einem vier Hektar großen Grundstück in unserer Heimatstadt stand. Normalerweise sollte der Besitz beim Tod der Schwiegermutter zwischen dem ältesten Sohn und eventuellen Brüdern aufgeteilt werden. Mein Schwiegervater gab allerdings das Land dem Bruder meines Mannes und das Haus seinem Neffen, wir erbten nichts.

Ich empfand es als ungerecht. Viele Jahre lang hatte ich mich um meine Schwiegereltern gekümmert. Wie konnte mein Schwiegervater so etwas tun? Mein Mann beschwerte sich auch und bat mich, mit seinem Vater zu sprechen. Mein Schwiegervater erzählte mir: „Mein Sohn hat mir gesagt, dass er keinen Besitz haben wolle.“ Als ich das meinem Mann mitteilte, war er sehr wütend, weil er das nie gesagt hatte.

Schließlich beruhigte ich mich und dachte: „Was passiert ist, muss etwas mit mir zu tun haben, denn ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende.“

Der Meister erklärt:

„Manchmal denkst du, dass etwas deins ist, und andere sagen dir auch, dass dieses Ding deins ist, in Wirklichkeit ist es aber nicht deins.“ (Zhuan Falun 2019, S. 355)

Ich erkannte, dass wir nicht versuchen sollten die Entscheidung seines Vaters zu ändern. Es lohnte sich nicht mit unserer Familie um die acht Zimmer zu kämpfen. Außerdem könnten wir das Haus nicht an einen anderen Ort hinstellen, und niemand würde dort wohnen.

Tatsächlich verstand ich den Ärger meines Mannes, da er seine Eltern stets gut und respektvoll behandelt hatte. Egal was passierte, sie waren seine Familie. Später erkannte ich, dass wir Kultivierende nicht nach weltlichen Dingen streben sollten, sondern uns nur darauf konzentrieren sollten, alle Anhaftungen zu beseitigen.

Wenn wir andere gutherzig verstehen, kann auch das schwierigste Problem gelöst werden. Als ich diese Prüfung bestanden hatte, merkte ich, dass der Meister meine Fähigkeit zu ertragen erweitert hatte. Wenn ich mich im Egoismus verfangen hätte und den Prinzipien der gewöhnlichen Menschen gefolgt wäre, hätte ich geglaubt, ich hätte Recht und andere hätten Unrecht.

Ich musste meine Vorstellungen und Gedanken ändern und mich zurückhalten, indem ich mich nach den Fa-Grundsätzen richtete. Als Kultivierende sollten wir Bitternisse ertragen und unsere karmischen Schulden zurückzahlen. Wenn wir das tun, können wir jede Prüfung bestehen und die Dinge gut bewältigen.

Veränderungen durch das Praktizieren von Falun Dafa

Bevor ich die Fa-Grundsätze kennenlernte, stritt ich mich oft mit meinem Mann. Das störte sogar unsere Nachbarn, so dass sie oft die Polizei anriefen und sich über uns beschwerten. Manchmal stritten wir ein paar Tage lang und sprachen zwei bis drei Wochen lang nicht miteinander. Es war wirklich unangenehm. Oft dachte ich an Scheidung oder verfluchte meinen Mann.

Wenn ich mich nun an mein Verhalten zurückerinnere, schäme ich mich, dass ich auf so triviale Dinge reagierte. Ich war sehr dominant und unversöhnlich und hatte ein starkes Konkurrenzdenken. Als ich anfing Falun Dafa zu praktizieren, legte ich allmählich alle diese Anhaftungen ab.

Der Meister erläutert:

„Wir sagen, wenn du bei Konflikten einen Schritt zurücktrittst, wirst du sehen, dass das Meer weit und der Himmel grenzenlos ist.“ (ebenda, S. 457)

Sobald die Anschauungen an die Oberfläche kommen, leidet man. Als Kultivierende müssen wir unsere Anhaftungen beseitigen. Der Pfad der Dafa-Kultivierung ist sehr schmal. Solange wir aber Bitternisse als Freude betrachten und jeden Gedanken kultivieren, wird sich dieser Weg öffnen und leuchten.

Wenn wir auf Probleme stoßen, müssen wir zuerst an andere denken und uns bemühen, gute Menschen mit einem hohen moralischen Maßstab zu sein. Letztendlich werden wir alle menschlichen Anhaftungen ablegen, wie Ruhm, Eigeninteresse und Gefühle. Obwohl einige schlechte Gedanken von Zeit zu Zeit noch auftauchen werden, können wir die meisten von ihnen kontrollieren.

Meine Nachbarn beneiden mich jetzt, weil ich eine harmonische Familie habe. Meine Kinder sind respektvoll, und mein Mann erledigt die meiste schwere Hausarbeit. Wenn ich nicht Falun Dafa praktizieren würde, wie hätten wir dann solch große positive Veränderungen erreichen können?

In den letzten zehn Jahren war ich von der Gnade des Dafa umgeben. Durchströmt von der Barmherzigkeit des Meisters habe ich mich von einem mürrischen und egoistischen Menschen zu einer friedlichen, unbeschwerten und rücksichtsvollen Kultivierenden gewandelt. Meine Dankbarkeit gegenüber dem Meister ist kaum in Worte zu fassen.


[1] Fa: das kosmische Gebot