Überprüfen, was man denkt und sagt

(Minghui.org) Neulich fühlte sich mein Hals unbehaglich an. Es ging noch, wenn ich nichts sagte, war aber unangenehm, sobald ich sprach. Das beeinträchtigte mein Fa-Lernen, da ich das Fa nicht mehr laut rezitieren konnte. Ich dachte, das Karma beseitigt zu haben und dass es innerhalb von ein paar Tagen schon wieder besser werden würde. Doch es wurde einfach nicht besser. Das brachte mich dazu, nach innen zu schauen und meine Anhaftungen zu finden.

Ich wunderte mich, dass ich nicht sprechen konnte, und dachte darüber nach, was ich kürzlich gesagt haben könnte, was dem Fa nicht entsprach. Deshalb bat ich den Meister um Hilfe und mir die Hauptursache aufzuzeigen.

Der Meister sah, dass ich mir ernsthaft wünschte, den Grund herauszufinden. Eines Tages, als ich aufrichtige Gedanken aussendete, kam mir der Gedanke, dass ich manchmal über Dinge redete, über die ich nicht sprechen sollte. Das kann Karma erzeugen. Mein Hals fühlte sich wieder gut an, nachdem ich das Problem entdeckt hatte.

Ich sprach selten über heikle Themen, die die Firma betrafen, in der ich arbeitete – noch nicht einmal mit meinen Angehörigen. Was die Arbeit anbelangte, legte ich immer ein professionelles Verhalten an den Tag. Wenn ich etwas für Dafa erledigte, sprach ich nur ganz selten über Dinge, die andere Praktizierende nicht erfahren sollten.

Ich fand, dass ich mich in dieser Hinsicht sehr gut verhielt. Als ich mich jedoch einmal mit einem Praktizierenden über Praktizierende unterhielt, die wir beide kannten, glaubte ich zuerst, dass ich nur meine Erfahrungen mitteilte. Am Ende beschwerte ich mich aber darüber, wie manche Praktizierende die Aufgaben erledigten. Manchmal redete ich mich in Rage und wurde immer aufgebrachter. Ein solches Verhalten stimmte überhaupt nicht mehr mit dem Fa überein.

Der Meister sagt:

„Es gibt beispielsweise Konflikte zwischen den Menschen, so wie ‚Du bist gut, er ist nicht gut‘ oder ‚Du hast dich gut kultiviert, er nicht‘. All dies sind an sich schon Konflikte. Reden wir nun von etwas Üblichem, wie beispielsweise ‚Ich will das und das machen‘ oder ‚Diese Sache soll so oder so gemacht werden‘. Schon hat man vielleicht jemanden unabsichtlich verletzt, denn die Konflikte zwischen den Menschen sind sehr kompliziert. Vielleicht hat man schon unabsichtlich Karma erzeugt.“ (Zhuan Falun 2019, S. 424)

Ich hätte nie geglaubt, dass es so schlimm war. Ein Praktizierender hatte etwas getan, was ich nicht gut fand, aber ich sollte mich nicht darüber auslassen. Wenn ich beiläufig mit anderen über diesen Praktizierenden sprach, würde das nicht nur diesem Praktizierenden schaden, sondern könnte auch noch das Projekt stören, an dem wir gemeinsam arbeiteten.

Wenn ich Schlussfolgerungen aus bruchstückhaften Informationen zog oder es sich um ein Missverständnis handelte, könnte sich die Situation sogar noch weiter verschlimmern. Außerdem könnte ich es falsch verstanden haben. Wenn ich etwas sage, das ich als Praktizierender lieber nicht sagen sollte, schaffe ich Karma.

Der Meister sagt:

„In Gedanken haben die Menschen diesen Schwachpunkt. Dieses Problem habt ihr in den vielen Jahren der Erklärung der wahren Umstände auch entdeckt, nämlich der erste Eindruck ist am stärksten. (Lacht.) Wenn er eine Erkenntnis akzeptiert, wird er die später kommenden Erkenntnisse anhand dieser Erkenntnis beurteilen.“ (Fa-Erklärung während der Podiumsdiskussion von NTDTV, 06.06.2009)

Wenn jemand eine Person auf Grund ihrer angeblichen „schlechten Taten“ beurteilte, bildete ich mir eine Meinung über diese Person, die eben auf dieser Einschätzung beruhte.

Niemand ist perfekt. Praktizierende haben Anhaftungen, die sie noch beseitigen müssen. Wenn wir von den Fehlern eines Praktizierenden erfahren, behalten wir das immer im Kopf und vergessen darüber die Leistungen und Vorzüge dieses Praktizierenden.

Als ich noch tiefer nach innen schaute, fand ich heraus, dass die Praktizierenden, über die ich mich aufgeregt hatte, gerade diejenigen waren, auf die ich herabschaute, die ich nicht mochte oder die anderer Meinung waren als ich. Ich wollte immer, dass die anderen meine Meinung akzeptierten, so dass ich im Recht war. Wenn Praktizierende beispielsweise etwas taten, das ich unvernünftig fand, hatte ich gleich das Bedürfnis, meinen Unwillen zum Ausdruck zu bringen. In Wirklichkeit zeigte sich hier meine Anhaftung, auf andere herabzuschauen, der Neid und die Angeberei.

Danke, Meister, dass ich meine Anhaftungen sehen durfte. Ich wollte früher nicht zugeben, dass ich diese Anhaftungen habe, und vergrub sie unbewusst tief in meinem Innern. Schlussendlich bekam ich die Gelegenheit, mir diese Schandflecke noch einmal anzuschauen, meine Anhaftungen ans Tageslicht zu befördern und mich zu berichtigen.