Wie sehr ich vom Auswendiglernen des Fa und vom regelmäßigen Praktizieren der Übungen profitiere
(Minghui.org) Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende, die 1994 das Fa erhalten hat. Heute möchte ich meine neusten Kultivierungserfahrungen mit euch teilen.
Mit dem Auswendiglernen des Fa anfangen
Obwohl ich ganz früh das Fa erhalten habe, konnte ich in den letzten Jahren doch nicht fleißig vorankommen, sodass meine Kultivierung stagnierte. Letztes Jahr musste ich wegen der Pandemie zu Hause bleiben und wurde im Laufe des Jahres immer bequemer. Mir ist klar, dass ich nicht mehr so weitermachen kann. Zwei Praktizierende in unserem Ort stehen täglich früh auf, lesen eine Lektion im Zhuan Falun und lernen dann einen Abschnitt auswendig. Vor Jahren versuchte ich auch einmal, das Buch auswendig zu lernen, aber es war schwierig für mich und so gab ich ganz schnell wieder auf. Inspiriert von meinen Mitpraktizierenden habe ich vor kurzem wieder mit dem Auswendiglernen angefangen. Zuerst lernte ich jeden Tag einen Abschnitt, dann eine Seite. Mittlerweile sind zweieinhalb Monate vergangen und ich habe es gerade geschafft, Lektion 1 auswendig zu lernen.
Obwohl ich nur eine Lektion auswendig gelernt habe, habe ich schon sehr davon profitiert.
Der Meister sagt:
„Sobald sich dein geistiger Horizont ein bisschen erhöht hat, ist schon etwas Schlechtes an deinem Körper beseitigt worden. Zur gleichen Zeit musst du noch ein bisschen Leid ertragen und einige Schwierigkeiten erleiden, damit du ein bisschen Karma abbaust. Dann kannst du dich ein wenig erhöhen.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 36)
Als ich diese beiden Sätze rezitierte, erkannte ich Folgendes. Ich verstand, dass das Leiden eigentlich eine gute Sache ist und es zum Prozess unserer Erhöhung gehört.
Ich habe das Buch Zhuan Falun schon viele Male durchgelesen und dachte, dass ich bereits verstanden hätte, dass man bei der Kultivierung Leiden ertragen muss. Aber wenn ich wirklich auf Schwierigkeiten stoße, spüre ich doch noch Widerstand im Herzen und bin unglücklich. Es zeigte sich also, dass ich vorher eigentlich nur die oberflächliche Bedeutung des Textes verstanden hatte. Erst beim Auswendiglernen des Fa habe ich die Fa-Prinzipien wirklich verstanden. Jetzt kann ich die Worte des Meisters „Bitternis ertragen für Freude halten“ aus dem Gedicht Das Herz leiden lassen (in: Hong Yin I) auch besser verstehen. Ich spüre, dass ein menschlicher Teil von mir zu einem wahren Kultivierenden umgewandelt worden ist.
Nach innen zu schauen, ist jetzt leichter geworden
Das Auswendiglernen des Fa erleichtert es mir auch, nach innen zu suchen. Vor einigen Wochen fuhr ich in eine weit entfernte Stadt, um dort die Epoch Times-Zeitungen abzuholen. Als ich zurückkam, legte ich ein paar Exemplare für eine Mitpraktizierende an einer vorher abgemachten Stelle in der Nähe ihres Hauses ab. Sie wollte die Zeitungen in den Geschäften auslegen lassen. Als ich an der nächsten Ablagestelle ankam, erhielt ich eine SMS von ihr, dass die von mir hingelegten Zeitungen vom Wind verstreut worden seien. Sie bat mich deshalb, nächstes Mal die Zeitungen in eine Plastiktüte zu stecken. Obwohl ihr Ton sehr höflich war, fühlte ich mich jedoch unwohl, da sie mich kritisierte. Mein erster Gedanke war Widerstand. Ich antwortete ihr mit einer höflichen Textnachricht und sagte, dass ich die Zeitungen das nächste Mal in eine Plastiktüte stecken würde. Doch innerlich war ich unglücklich. Aber kurz danach erkannte ich dann, dass ich falsch lag. Ich dachte, wenn ich an ihrer Stelle wäre und sähe, dass die Zeitungen überall auf dem Boden durcheinander verstreut lägen, würde ich mich auch ärgern. Die Mitpraktizierende war schon sehr höflich, trotzdem nagte es an mir. Ich war unglücklich und fühlte inneren Widerstand.
Darüber hinaus haben Mitpraktizierende die Epoch Times so gut gemacht, damit sie bei der Aufklärung und Errettung der Menschen eine große und positive Rolle spielt. Jede Zeitung ist deshalb wertvoll, aber ich war beim Transport und der Weiterverteilung nicht verantwortungsvoll genug gewesen und hatte die Aufgabe zu leicht genommen. Das war wirklich mein Fehler, die Schuld lag bei mir. Am nächsten Tag ergriff ich nach dem Üben in der Gruppe die Initiative und entschuldigte mich bei ihr. Zugleich versprach ich ihr, es beim nächsten Mal besser zu machen.
Durch das Rezitieren des Fa konnte ich auch eine andere Sache durchbrechen, die mich viele Jahre lang geplagt hatte. Es fiel mir schwer, meine Schwiegermutter gut zu behandeln. Ich hatte eine Anschauung und dachte, dass das Zuhause ein sicherer Hafen sein sollte, in dem ich mich entspannen können sollte. Weil sich meine Eltern in meiner Kindheit immer gestritten hatten, widerten mich Familienstreitigkeiten an. Kurz nachdem ich angefangen hatte, das Fa zu rezitieren, telefonierte ich eines Tages mit einer Verwandten und sprach mit ihr darüber. Ich hielt meine Einstellung bzw. Anschauung für richtig. Ich beschwerte mich bei ihr über meine Schwiegermutter, weil sie mich manchmal nervös machte, sodass ich mich zu Hause nicht entspannen konnte und mich wegen ihr nicht geborgen fühlte.
Als ich am nächsten Tag noch einmal über das Telefonat nachdachte, war ich mir ein wenig unsicher, ob das, was ich gesagt hatte, wahr gewesen war oder nicht. In diesem Moment erschien mir ein Abschnitt des Fa im Kopf:
„Ich komme in die Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen wie in ein Hotel, in dem ich mich nur ein paar Tage aufhalte. Dann gehe ich schnell wieder weg.“ (Zhuan Falun 2019, S. 447)
Obwohl ich beim Auswendiglernen noch nicht so weit bin, diese Lektion zu lernen, zeigte mir der Meister schon diesen Fa-Grundsatz. Auf einmal verstand ich, dass die Jahrzehnte hier im Vergleich mit der Länge unseres wahren Lebens eigentlich nur ein paar Tage sind. Warum sollte ich mich während des kurzen Aufenthalts von einigen Tagen in einem Hotel herumärgern? Ich hatte plötzlich das Gefühl, dass sowohl mein Herz als auch mein Körper größer geworden waren. Und das schwierige Problem, welches mich jahrelang geplagt hatte, wurde vor meinen Augen sehr klein. Früher war es größer als ich, aber jetzt ist es sehr klein und kann mich nicht mehr stören. Im Moment der Erkenntnis waren Körper und Geist so entspannt, als könnte ich ohne große Anstrengung sehr hoch springen.
Das Verständnis dieses Fa-Grundsatzes war ein Durchbruch. Nach und nach konnte ich erkennen, dass ich beim Umgang mit meiner Schwiegermutter falsch lag, weil ich immer menschliche Prinzipien zur Beurteilung der Situation anwendete. Ich hatte bisher immer mit dem Grundsatz eines alltäglichen Menschen beurteilt, was richtig und was falsch war. Mein Ausgangspunkt war menschliches Denken.
Nach diesem Durchbruch wollte ich einen Erfahrungsbericht schreiben. Als ich deswegen gerade noch einmal darüber nachdachte, tauchte plötzlich das vom Meister erklärte Fa in meinem Kopf auf, obwohl ich diesen Abschnitt eigentlich noch nicht auswendig gelernt hatte:
„Wenn du vielleicht gerade durch die Haustür kommst, schimpft dein Ehepartner ohne Grund mit dir. Wenn du das ertragen kannst, hast du heute die Übungen nicht vergebens praktiziert (…) Denn das Karma ist da, und sie hilft dir, es zu beseitigen. Aber du machst da nicht mit und streitest mit ihr, sodass das Karma nicht beseitigt werden kann.“ (ebenda, S. 198)
Auf einmal verstand ich: War das nicht gerade an mich gerichtet?! Der einzige Unterschied war nur, dass es bei mir um die Schwiegermutter ging und nicht um den Ehepartner. Das Buch Zhuan Falun habe ich schon so oft gelesen, auch diesen Abschnitt. Hier hat der Meister es bereits so deutlich erklärt. Er hat dabei nur nicht meinen Namen genannt und mir es nicht ganz direkt gesagt. Aber leider habe ich vorher nie erkannt, dass ich hier an dieser Stelle auch gemeint war. Sobald Konflikte auftraten, beharrte ich auf eine menschliche Betrachtungsweise und wollte keinen Schritt auf die Sichtweise eines Kultivierenden zugehen. Ein ums andere Mal schob ich die Chance zur Erhöhung weg und schlug dadurch keine vier Fliegen (die vier Gewinne, von denen der Meister spricht) mit einer Klappe. Seitdem ich das Fa auswendig lerne, habe ich mich wirklich erhöht.
Ich habe das Gefühl, dass die Substanz des Grolls noch nicht viel weniger geworden bzw. noch nicht aus meinem Raumfeld verschwunden ist. Ich weiß, dass ich diese Schwierigkeiten, diesen Pass, noch nicht ganz überwunden habe. Aber ich habe einen entscheidenden Schritt getan, nämlich die Sichtweise einer Sache von der menschlichen Seite in die Sichtweise eines Kultivierenden geändert.
Obwohl ich erst seit kurzer Zeit das Fa auswendig lerne und lediglich eine Lektion geschafft habe, hat mir der Meister bereits so viele Fa-Grundsätze gezeigt ─ sogar einige Teile, die ich noch nicht auswendig lerne. Das übertrifft wirklich meine Erwartungen. Vielleicht ist es auch, weil der Meister sieht, dass ich mich verbessern will und dass ich bereit bin, nach innen zu schauen. Deswegen läßt er mich so viele Fa-Grundsätze verstehen, während ich das Fa gewissenhaft auswendig lerne.
Im Vergleich zu Mitpraktizierenden, die das Buch bereits viele Male auswendig gelernt haben, habe ich mit einer Lektion nur einen sehr kleinen Schritt gemacht. Eine örtliche westliche Mitpraktizierende hat das englische Zhuan Falun bereits dutzendmal auswendig gelernt bzw. rezitiert. Außerdem hat sie noch vor, auch die neue Übersetzung auswendig zu lernen, sobald sie herauskommt. Sie hat bereits drei Versionen auswendig gelernt. Im Vergleich zu ihr bin ich sehr glücklich, dass ich das originale chinesische Zhuan Falun lesen kann.
Übungen intensiver praktiziert und sehr davon profitiert
Während ich anfing, das Fa zu rezitieren, verstärkte ich auch das Praktizieren der Übungen. Jetzt praktiziere ich täglich anderthalb Stunden die Übungen, nämlich eine halbe Stunde die erste, dritte und vierte Übungen und dann eine Stunde die zweite Übung (die Pfahlstellung) oder die fünfte Übung (die Meditation). Wenn ich das manchmal doch nicht schaffe, nehme ich mir am anderen Tag die Zeit, um alle fünf Übungen zweieinhalb Stunden lang zu praktizieren.
Seitdem ich die Übungen regelmäßig und konzentriert praktiziere, spüre ich ganz deutlich, dass mein Körper entspannter ist. Ich bin energetisch geladen, voller Elan und mein Kopf ist klarer als zuvor. Und ich fühle mich nicht mehr so müde wie früher. Beim Fa-Lernen bin ich nicht mehr schläfrig. Beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken und beim Meditieren bin ich auch viel ruhiger und reiner und habe weniger verwirrende Gedanken. Jetzt ergreife ich täglich die Initiative, das Fa zu lernen und die Übungen zu praktizieren. Ich sehe es nicht mehr als eine Aufgabe, die ich erledigen muss, nachdem ich davon so sehr profitiert habe. Jetzt spüre ich auch wieder die Freude und das Glück, das ich am Anfang meiner Kultivierung spürte, nachdem ich gerade das Fa erhalten hatte.
Die Inspiration zum Auswendiglernen des Fa und zum intensiven Praktizieren der Übungen kam von den Mitpraktizierenden in meiner Umgebung. Das machte mir auch die Wichtigkeit einer gemeinsamen Kultivierungsumgebung bewusster. Ich bin sehr glücklich und auch sehr dankbar, dass wir hier vor Ort eine gute Kultivierungsumgebung haben, von der ich sehr profitieren kann.
Dies ist mein Austausch von heute. Falls etwas dem Fa nicht entsprechen sollte, weist mich bitte darauf hin.
Heshi.
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