Vier Jahre Haft und keine Rente – Praktizierende erleidet finanzielle Schwierigkeiten (Provinz Liaoning)

(Minghui.org) Mehr als 200.000 Falun-Dafa-Praktizierende [1] haben in der Vergangenheit eine Strafanzeige gegen den früheren chinesischen Staatschef Jiang Zemin eingereicht. Eine von ihnen ist die 65-jährige Zhao Hongjun aus der Stadt Chaoyang (Provinz Liaoning).

Im Juli 1999 hatte Jiang die beispiellose Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden befohlen, die noch immer andauert. Bis heute wurden und werden noch immer unzählige Praktizierende verhaftet, eingesperrt und gefoltert. Ihnen werden sogar Organe am lebendigen Leib zu Transplantationszwecken entnommen. Tausende Praktizierende sind nachweislich an den Folgen der Verfolgung gestorben. Die Dunkelziffer wird aufgrund der Zensur des chinesischen Regimes viel höher vermutet.

Als die Polizei von Zhaos Strafanzeige erfahren hatte, verhafteten sie die Praktizierende am 9. November 2015. Das Gericht verurteilte sie zu vier Jahren Haft.

Während sie im Gefängnis unter der Verfolgung litt, wurde zusätzlich ihre Rente einbehalten. Im November 2019 wurde Zhao freigelassen. Seither lebt sie mit finanziellen Engpässen.

Lebenswandel durch Falun Dafa

Früher litt Zhao unter vielen Krankheiten, darunter Rücken- und Beinschmerzen, Allergien, Schwindel, Kopfschmerzen, Schultersteife, Vergrößerung der Halswirbelsäule und der Brust sowie ein Myom in der Gebärmutter. Letzteres wuchs auf die Größe eines Tennisballs an und es kam zu dauerhaften Blutungen. Aufgrund des Blutverlustes litt Zhao unter schwerer Schlaflosigkeit. Manchmal konnte sie die ganze Nacht nicht schlafen. Der Arzt riet ihr zu einer Operation, um das Myom zu entfernen. Durch die Schmerzen verlor Zhao die Freude am Leben.

Eines Tages im Jahr 1996 schlug Zhaos Cousin ihr vor, dass sie es mit Qigong-Übungen versucht. Eines Morgens ging sie in einen kleinen Park und schloss sich einer Qigong-Gruppe an. Sie absolvierte die Bewegungen und konnte nachts gut schlafen. Später erfuhr sie erst, dass es sich bei diesem Qigong um Falun Dafa handelte. Zu Zhaos Überraschung verschwanden alle ihre Krankheiten nach weniger als einem Monat. Ihr Gesicht wurde rosig und sie war energiegeladen.

Die Praktizierende wandelte sich zu einem völlig neuen Menschen – glücklich und voller Selbstvertrauen. Seitdem schlug sie den Weg der Kultivierung ein. Sie folgte in ihrem Leben den Dafa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und dachte stets zuerst an andere. Ihren Schwiegereltern begegnete sie voller Respekt, Verwandte behandelte sie freundlich – kurz: die Beziehungen mit allen Menschen in ihrem Umfeld waren harmonisch.

Verhaftung und zügige Verurteilung zu vier Jahren Haft

Drei Jahre hatte sich Zhao im Falun Dafa kultiviert, als die Verfolgung begann. Auch wenn sie nicht verhaftet wurde, lebte sie doch in ständiger Angst.

Im Jahr 2015 kam es zu einer Anzeigewelle gegen Jiang. Auch Zhao reichte eine Anzeige gegen den ehemaligen Staatschef ein, um ihn wegen der Verfolgung vor Gericht zu bringen.

Am 9. November 2015 ordneten die Behörden in Chaoyang eine Razzia an. Tausende Polizisten waren im Einsatz, um zahlreiche Praktizierende zu verhaften, die Jiang angezeigt hatten.

Mehr als ein Dutzend Polizisten umstellten das Haus, in dem Zhao wohnte und verhafteten sie. Über 20 Beamte durchsuchten später am Tag ihre Wohnung. Sie drohten ihrem Mann, dass er ebenfalls verhaftet würde, falls er nicht kooperiert. Die Beamten beschlagnahmten Farbdrucker, Computer, mobile Festplatten, Flash-Laufwerke, Fotopapier und anderes Büromaterial, das ihr Sohn geschäftlich verwendete. Eine Liste über die beschlagnahmten Gegenstände wurde der Familie nicht vorgelegt.

Später brachten die Beamten die Praktizierende ins Untersuchungsgefängnis Chaoyang. Da sie sich bei der medizinischen Untersuchung widersetzte, wurde sie von den Polizisten beschimpft, geschubst und getreten.

Der damalige Parteisekretär von Chaoyang, Jian Biao, befahl, dass alle Falun-Dafa-Praktizierenden, die Jiang angezeigt hatten, „streng, hart und zügig“ verfolgt werden. Daher wurde Zhao zügig nach sechseinhalb Monaten vom Bezirksgericht Shuangta zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 2.000 Yuan (rund 260 Euro) verurteilt.

Verfolgung im Gefängnis

Am 24. Mai 2016 brachten Beamte Zhao mit Handschellen und Fußfesseln in das Frauengefängnis der Provinz Liaoning. Bei der Eingangsuntersuchung stellte der Arzt gynäkologische Beschwerden und eine Herzerkrankung fest. Die Praktizierende wurde gezwungen, für ein Rezept 400 Yuan (rund 50 Euro) zu bezahlen. Das entsprechende Medikament hat sie aber nie erhalten.

Zhao musste während der gesamten Haftzeit Zwangsarbeit leisten. Zwei Gefangene überwachten sie nach der Arbeit in ihrer Zelle. Jeden Abend zwangen sie die Praktizierende bis 21:50 Uhr, zehn Minuten vor der Schlafenszeit, auf einem kleinen Plastikhocker zu sitzen. Die Wärter befahlen auch anderen Insassen der Zelle, Zhao zu bedrohen, um sie gefügig zu machen.

Oft hinderten die Häftlinge sie daran, die Toilette zu benutzen. Nach einem längeren Zeitraum ohne Toilette wurde Zhao ohnmächtig. Sie stürzte schwer und zog sich große Blutergüsse an Kopf, Armen, der linken Schulter und dem unterem Rücken zu.

Die Praktizierenden im Gefängnis bekamen nicht genug Nahrung zu den Mahlzeiten, durften aber auch keine Lebensmittel im Gefängnisladen kaufen. Manchmal war Zhao so hungrig, dass sie die Essensbehälter nach übrig gebliebenen Gemüseblättern oder Suppe durchsuchte.

Außerdem durfte Zhao weder sich noch ihre Schmutzwäsche waschen. Ihre Kleidung wurde schimmlig und roch. Die Wärter gestatten ihr auch nicht, Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen, wie Handtücher, Waschschüssel, Shampoo, Zahnpasta, Seife oder Toilettenpapier. Nach ihrer Ankunft bekam sie kein Bettzeug und musste auf den blanken Brettern schlafen. Später lieh sich Zhao benutzte Bettwäsche.

Das Ziel all dieser Folter und Misshandlungen bestand darin, die inhaftierten Praktizierenden zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen. Wenn sie nicht nachgaben, wurden alle Häftlinge in ihrer Gruppe bestraft. Sie mussten beispielsweise mit den Praktizierenden auf Brettern sitzen, wenn sie nach ihrer Arbeit wieder auf der Zelle waren. Sie durften auch nicht ihrem üblichen Zeitvertreib im Gefängnis nachgehen und weder baden, noch fernsehen oder im Gefängnisladen einkaufen. Da dies jedoch der Lebensinhalt der Insassen im Gefängnis war, entwickelten sie Hass auf die Praktizierenden.

Zhaos Mitgefangene waren wütend auf sie. Einige beschimpften sie; andere drohten ihr, sie zu schlagen. Manche knieten vor ihr nieder und flehten sie an, dass sie ihren Glauben auf Falun Dafa aufgibt. Erfolglos.

Am 8. November 2019 wurde Zhao freigelassen. Damals bemerkte sie, dass das Sozialbüro Chaoyang ihre Rentenzahlung während der vier Jahre Haft eingestellt hatte. Die Familie der Praktizierenden ist nicht wohlhabend. Wegen der fehlenden Rente entstanden finanzielle Engpässe, die noch heute andauern.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.