Todesmeldung: Lehrer stirbt fünf Jahre nach Freilassung aus dem Gefängnis (Provinz Liaoning)

(Minghui.org) Bei Chen Wenduo trat im November 2020 eine Herzinsuffizienz auf. Er hatte Schwierigkeiten beim Atmen, hatte am ganzen Körper Ödeme und konnte nicht schlafen. Nachdem er drei Monate lang mit diesem Zustand gekämpft hatte, verstarb der Falun-Dafa-Praktizierende am 23. Januar 2021 – mit 52 Jahren.

Chens Tod ist das tragische Ende von zwei Jahrzehnten andauernder Verfolgung, unter der er zu leiden hatte, weil er in seinem Glauben an Falun Dafa [1] standhaft blieb.

Chen und seine Frau Liu Dan, waren Mittelschullehrer in der Stadt Yingkou, Provinz Liaoning. Beide begannen im April 1997, Falun Dafa zu praktizieren. Mit Beginn der Verfolgung zwei Jahre später wurden sie mehrfach verhaftet und inhaftiert. Chen wurde zu Arbeitslager- und Gefängnisstrafen verurteilt. Als er im Gefängnis von Dalian gezwungen wurde, ein unbekanntes Medikament einzunehmen, bekam er Herzprobleme und litt unter Schlaflosigkeit. Nach seiner Entlassung am 14. November 2016 hatte er weiterhin gesundheitliche Probleme. Er starb fünf Jahre später.

Beginn der Verfolgung

Einen Tag, nachdem das kommunistische Regime am 20. Juli 1999 die Verfolgung angeordnet hatte, gingen Chen und Liu zur Provinzregierung. Sie forderten ihr Recht, Falun Dafa praktizieren zu können.

Während das Ehepaar weg war, ging Chen Xingguo, ein Beamter der Polizeiwache Haixing, nachts zu ihrer Wohnung. Er brach die Tür auf und erschreckte die Eltern und die kleine Tochter des Ehepaares. Der Polizist ging später weg, doch kehrte er am nächsten Morgen zurück. Er beschlagnahmte Chens Falun-Dafa-Bücher, Tonbänder, Videokassetten und das Foto des Begründers von Falun Dafa.

Chen und seine Frau Liu wurden verhaftet und zur Polizeiwache gebracht und dort bis 15 Uhr festgehalten. Eine Woche später befahl ihnen ein Polizist, sich jeden Tag bei der Polizei zu melden.

Am Abend des 19. Oktobers gingen die Beamten Chen und Chai Xia erneut zur Wohnung des Ehepaares. Sie befahlen ihnen, zur Polizeiwache mitzukommen, um einige Fragen zu beantworten. Das Paar ging dorthin, doch wurde es gegen 1 Uhr nachts in die Arrestzelle gebracht.

Als ihre Familienmitglieder, Freunde und Studenten von der Verhaftung hörten, gingen sie zum Gefängnis und forderten die Freilassung des Paares. Ein Polizist beschuldigte die beiden stattdessen, „nicht ihrer Verantwortung nachzukommen, für ihre Familie zu sorgen.“ Liu wurde später nach 15 Tagen Haft freigelassen, doch Chen wurde länger in Gewahrsam gehalten.

Ein Jahr Zwangsarbeitslager

Shi Jingfu und Hong Jingshan von der Polizeiwache in Haibin schikanierten Chen Anfang Juli 2000 zweimal. Sie verhafteten ihn und seine Frau Liu am 8. Juli, als sie sie dazu verleitet hatten, erneut zur Polizeiwache zu kommen.

Als Chens Familie ihn in der Haftanstalt besuchte, erlaubten die Wärter ihm nicht zu sprechen und brachten ihn bald wieder in die Zelle zurück. Seine Mutter diskutierte mit den Polizisten und sagte, dass die Inhaftierung des Paares ihre Tochter in eine schlimme Situation gebracht hätte. Zhang Xingyuan, der stellvertretende Leiter der Polizeiwache, antwortete: „Sie können gehen, wohin Sie wollen, um eine Beschwerde einzureichen! Und es ist mir egal, was Sie mit ihrer Tochter machen. Das ist nicht unsere Angelegenheit.“

Auf der Wache verhörten Polizisten das Paar mehrmals. Der Beamte Wang Hongkui versuchte, 10.000 Yuan (ca. 1270 Euro) von der Familie zu erpressen, aber sie weigerten sich, darauf einzugehen. Letztendlich verurteilte die Polizei Chen zu einem Jahr Zwangsarbeit und beschuldigte ihn, Falun-Dafa-Schriften an andere Praktizierende weitergegeben zu haben. Liu wurde nach 40 Tagen Haft entlassen, nachdem sie gezwungen worden war, eine Geldstrafe von 10.000 Yuan zu zahlen.

Von der Schule entlassen und gezwungen umzuziehen

Das Komitee für Politik und Recht des Bezirks Bayuquan ordnete an, dass das Ehepaar im Januar 2002 an einer Gehirnwäsche teilnimmt. Um der Verfolgung zu entgehen, lebte das Paar daraufhin über einen Monat lang von zu Hause entfernt.

Kurz, nachdem die beiden zurückgekehrt waren, im April 2002, kam Hua Ning von der Polizeiwache Haibin, und belästigte sie erneut. Da Chen nicht zu Hause war, öffnete Liu der Polizei nicht die Tür.

Hua kam am Abend des 24. April zurück und sagte, dass der Polizeichef nach Chen suche. Er forderte Chen auf, mit ihm zur Polizeiwache zu gehen. Es würde nur 20 Minuten dauern, um einige Fragen zu beantworten, sagte er, und dass sein Abendunterricht nicht beeinträchtigt werden würde.

Chen glaubte ihm und ging zur Polizeiwache, dort musste er feststellen, dass er wieder getäuscht worden war. Zhang Yuanxing, der Polizeichef, unterschrieb seinen dritten Haftbefehl. Als Chen ihn fragte, gegen welches Gesetz er verstoßen habe, antwortete Zhang: „Wir müssen uns nicht an das Gesetz halten, wenn es um Falun-Gong-Fälle geht.“

Dieses Mal wurde Chen eineinhalb Monate inhaftiert und um 5.000 Yuan (ca. 635 Euro) erpresst. Zur gleichen Zeit übte Zhang auch Druck auf die örtliche Bildungsbehörde aus: Sie sollte das Ehepaar nicht mehr unterrichten lassen und sie in andere Positionen versetzen.

Im Juli 2002 wurde Chen erneut von dem Beamten Hua angerufen, als er entlassen worden war. Hua befahl ihm und seiner Frau, an einem Gehirnwäscheverfahren teilzunehmen. Um der Verfolgung zu entgehen, war das Ehepaar gezwungen, von zu Hause wegzuziehen. Ihr Arbeitgeber kündigte ihnen.

Zu drei Jahren Gefängnis verurteilt

Chens letzte Verhaftung erfolgte am 13. November 2013 durch Hui Huaiqi von der Staatssicherheitsabteilung in Bayuquan. Die Polizei beauftragte einen Schlosser, um in Chens Wohnung einzubrechen. Chen und sein jüngerer Bruder, Chen Wenhao, wurden verhaftet. Der jüngere Chen wurde einen Monat später freigelassen, doch Chen Wenduo blieb in Haft.

Trotz Chens extrem hohem Blutdruck weigerte sich die Haftanstalt in Bayuquan, ihn freizulassen. Er wurde später zu drei Jahren Haft verurteilt und im August 2014 in das Stadtgefängnis Dalian verlegt.

Das Gefängnis weigerte sich, Chen trotz seines hohen Blutdrucks eine Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung zu gewähren. Stattdessen mischten die Wärter heimlich Medikamente in sein Essen und zwangen ihn, diese einzunehmen. Danach bekam er ein schweres Herzleiden.

Drei Monate bevor Chen entlassen wurde, gab ihm ein Häftling eine Tasse Tee. In dieser Nacht konnte er nicht schlafen und hatte Herzprobleme. Die Symptome hielten monatelang an und wurden erst nach seiner Entlassung besser. Aber er konnte nachts immer noch nicht einschlafen, jeden Tag schlief er erst am frühen Morgen nur für eine sehr kurze Zeit.

Frühere Berichte:

Husband Tried Illegally, Wife Charged with “Attacking a Police Officer” and Detained for 15 Days

Lawyers Given Run-around When They Tried to Read Case Files

Yinkou Authorities Arrest Innocent People and Thwart Their Attorneys


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.